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Buffy   
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Santa
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BeitragVerfasst am: 13.08.2020, 17:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich: Buffy, war ein toller Ausritt heute. Findest Du nicht aus?
Buffy: Jo. Hunger!
Ich: Klar, setzt… ähhh, stell Dich schon mal hin. Ich rühr es nur zusammen.
Buffy tänzelt zu ihrer Krippe und wartet.
Ich: Hab heute was Neues, das wird Dir schmecken.
Buffy: Neu? Nein Danke.
Ich: Ach, Du weisst ja nicht, was es ist. Eine Ãœberraschung! Wir machen eine Flohsamenkur.
Buffy: Wie bitte? Flöhe… nein, kannste vergessen!
Ich: Nein, das sind Schalen von Samen, hat nix mit Flöhen zu tun, rein vegetarisch.
Buffy: Hafer reicht, Flohding brauch ich nicht. Und nur die Schalen? Die Samen waren Dir zu teuer, oder was?
Ich: Also: Die Flohsamen werden eingeweicht und sondern dann Schleimstoffe ab. Die befördern dann Verschmutzungen aus dem Darm wie zum Beispiel Sand. Da Du ja das Heu viel vom Boden frisst, hast Du vielleicht auch Sand im Darm. Da haben viele Pferde Problem mit.

Buffy: Du merkst den Fehler?
Ich: Welchen Fehler?
Buffy: PFERDE haben Probleme… Ich habe keine Probleme. Ein Muli macht ALLES besser als ein Pferd, auch die Scheisse ist…
Ich: Nicht Dein Ernst. Du sagst Deine Verdauung ist anders als von Pferden? Ach, was rede ich eigentlich mit Dir. Das wird jetzt gemacht. Die schmecken nach nichts, habe ich selber ausprobiert. Und seitdem ist es mit meiner…
Buffy macht große Augen und fällt mir ins Wort Wow1
Buffy: Du willst mir jetzt bitte nichts über Deine Verdauung erzählen. Das ist doch abartig. Heb Dir diese Gespräche fürs Altersheim auf.

Buffy: Also wenn die Dinger nach nichts schmecken, kannst Du mir einen Handvoll unter das Kilo Hafer mischen.
Ich: vom Kilo träumst Du aber nur. Prima, ich habe es schon nach Vorschrift eingeweicht.

Ich mische einen zugegebenen sehr eklig aussehenden Schleim unter ihr Futter und schütte es in die Krippe.

Buffy geht langsam hin, schaut in die Krippe und weicht erschrocken zurück. Angst 2
Buffy: Das sieht aus wie Schneckenschleim. Das ess ich ganz bestimmt nicht.
Ich: Nein, Schneckenschleim ist viel zäher, es sieht eher aus wie Kleister…
Buffy: Das macht es viel besser. Vergiss es.
Ich: Du frisst das!
Buffy: Nein
Ich: Doch
Buffy: Niemals
Ich: Doch
Buffy: Ich bin auf eine Wiese mit lauter sturen Eseln groß geworden. Ich kann das noch ewig aushalten!
Ich: Ich bin mit einem Bruder groß geworden, der immer nachgegeben hat!

Buffy: Ha, siehst Du, keine Ausdauer in der Jugend trainiert. Du kennst den Spruch: Du kannst ein Pferd zur Tränke führen, aber trinken müssen sie selbst!?
Ich: Du merkst den Fehler? Pferd! Ein Muli kann ich zwingen, besonders mein Muli, also Dich! Du bleibst jetzt hier stehen, bis Du das aufgefressen hast! Aufsmaul
Ich binde Buffy an der Krippe an und gehe.

Buffy ruft mir hinterher: ich esse meine Suppe nicht, nein ich esse meine Suppe nicht!
Ich rufe zurück: Du weisst, wie das mit dem Suppenkasper ausgegangen ist?
Buffy: Nö…
Ich: Der ist verhungert! Da brauchst Du Dir allerdings keine Sorgen machen, das braucht bei dir Monate….

20 Minuten später komme ich zurück. Buffy steht am Ende vom Strick, möglichst weit weg von der Krippe und macht ihr bockiges Gesicht. Gerade kommt der Isländer zur Adipositas-Gruppe hinzu. Sie geht zielstrebig zur Krippe, steckt die Nase rein und hebt mit vollen Backen den Kopf.
Bjalla: Äh, Buffy, das ist ja voll lecker, und rutscht so
doll. Muss man nichtmal kauen, super….
Dabei fällt Bjalla etwas von dem Futter wieder aus dem Maul.
Buffy wird etwas grün um die Nase. Ich gehe hin und erlöse sie. Sie geht Richtung Heu und murmelt: niemals ess ich das Zeug, das ist so eklig. 2rant

Tja, da steht es jetzt wohl 1 zu 0 für den Esel. Aber ich bin intelligenter, einfallsreicher und hinterhältiger als sie. Ich werde einen neuen Plan schmieden. Die Kur wird durchgezogen!

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Santa
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BeitragVerfasst am: 14.08.2020, 11:57    Titel:   Antworten mit Zitat

So, vor einer Woche hat die Flohsamenkur gestartet. Und wir ziehen diese weiterhin durch. Ja, auch Buffy frisst inzwischen brav ihren „Schleim“. Mein überlegener Intellekt, die solide Ausbildung und mein Können in der Küche haben mich souverän zum Sieg geführt.
Aber schaut selber:

Ich: Buffy, Essen ist fertig
Buffy: OK….
Ich: Alles so, wie Du es magst…
Buffy: Lass es uns einmal durchgehen…

Buffy: 2 Äpel
Ich: Check
Buffy: Geschnitten in…?
Ich: Würfel von 2 cm, keine Streifen, Stiele und Kerne habe ich entfernt.
Buffy: OK, ein Apfel rot einer grün?
Ich: Check. Wobei die für mich genau gleich schmecken.
Buffy: Also einmal bist Du kein Feinschmecker, und dann ißt das Auge ja auch mit.

Buffy: Möhren?
Ich: Check. Geschnitten und den Strunk entfernt.
Buffy: Waren es auch die richtigen Möhren?
Ich: Ähhh, also… ich bin nicht zum Edeka gekommen, es sind nur Biomöhren vom Discounter.
Ich sacke in mich zusammen.
Buffy schüttelt den Kopf: Tse, tse, tse… das war anders abgesprochen. Gourmet-Möhren von Edeka, so die Absprache.
Ich: Na, ich habe ja noch einen Job und es war da so voll… und als Ersatz habe ich eine Möhre mehr genommen.
Buffy: Na, als Ausnahme kann ich es gelten lassen…

Buffy: weiter…. Flohsamen in Hibiskustee eingeweicht
Ich: Check
Buffy: Schwarzhafer aus Frankreich und etwas Luzernepellets?
Ich: Check
Buffy: Ein halber Teelöffel Himalaja Salz?
Ich schnappe mir die Schüssel und laufe noch mal zurück, rühre das Salz ein und komm zurück.

Ich: Jo, jetzt auch
Buffy: Du solltest es Dir wirklich aufschreiben…
Buffy: Ok, Du kannst umrühren und es servieren.
Ich stelle ihr die Schüssel mit dem Obstsalat hin, Buffy nimmt einen Bissen zum Kosten. Ich schaue gebannt zu. Sie kaut es langsam durch. Die Spannung steigt.
Buffy: Also das mit den Möhren passiert nicht noch mal, für heute mache ich eine Ausnahme.
Buffy frisst alles auf, auch den Schneckenschleim. Jaaa, Sieg für mich auf voller Linie. Ich habe das Muli überlistet!!!
Aber jetzt muss ich los, der Edeka macht in 20 Minuten zu…

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Janabaer
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BeitragVerfasst am: 14.08.2020, 16:43    Titel:   Antworten mit Zitat

Meine Hunde fragen, ob sie bei dir einziehen könnten
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elke
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BeitragVerfasst am: 15.08.2020, 11:52    Titel:   Antworten mit Zitat

Smiley1

So klasse. Thumbsup

Hg Elke Wavey001
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Santa
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BeitragVerfasst am: 19.08.2020, 09:09    Titel:   Antworten mit Zitat

Also bei Hunden sieht es futtertechnisch etwas anders aus. Mit einem Schäferhund, der eigentlich auf alles allergisch ist, habe ich so ziemlich alles ausprobiert.

Am schlimmsten war die Zeit als wir eine Ausschlussdiät gemacht haben. Sie sollte nur Pferdefleisch bekommen... Ja, ausgerechnet Pferdefleisch. Da sie aber gerade dem Tod von der Schippe gesprungen war, rappeldürr und noch nicht über dem Berg war, habe ich mich genau an die Futtervorschriften gehalten. Leider hat Lena das anders gesehen. Nein, Pferdefleisch möge sie nicht und Essen überhaupt wird überbewertet. Wie bekommt man also das frische Pferdefleisch in den Hund rein? Ich habe es in Butter angebraten, dann hat sie es gefressen. Das habe ich bestimmt 2 Monate gemacht und es war super eklig. Der Geruch, es hat mich jedes mal geschüttelt.
Das habe ich nur für Lena gemacht, weil der Hund wirklich mein absoluter Liebling ist. Sollte die Ernährungsberaterin (ja, der Hund hat einen Ernährungsberater) jemals Mulifleisch für Lena vorschlagen, muss Buffy sich wirklich Sorgen machen....
Aber aktuell ist alles gut, ich füttere nur noch frisches Fleisch, von Trockenfutter bin ich ganz ab. Daraus will ich keine Religion machen wie manche "Barfer", aber meinem Hund bekommt es am besten und ich weiss, was sie frisst. Am liebsten Pansen oder Blättermagen... Stinkt zwar auch, ist aber allemal besser als Pferd.
Also Janebaer, würden Deine Hunde das mögen? Dann können sie gern zum Essen mal vorbei kommen. Lena ist ganz entspannt und teilt sogar.

LG Claudia

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Janabaer
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BeitragVerfasst am: 19.08.2020, 13:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Smilla ist unkompliziert, die frisst fast alles.

Fiene ist etwas komplizierter. Mag sagt nicht umsonst: Shibas sind eine Mischung aus Dackel, Terrier und Katze ( wobei ich finde, Shibas sind die Mulis unter den Hunden).

Futtertechnisch kommt bei Fiene die Katze durch. Fleisch mag sie, aber nur gewolft oder kleingeschnitten. Kauen ist doof. Verschiedene Komponenten zusammengemischt ist doof, unbekanntes Futter ist doof, bekanntes Futter wird nach wenigen Tagen doof ....

Zu ihrem Leidwesen hat sie ein hartherziges Frauchen (diese Meinung teilt Katze Paula), die das Futter einfach weg stellt, wenn die Shibaline 5 Stunden mit hochgezogenen Lefzen und angeekeltem Blick alles aussortiert, was sie nicht so mag (also alles).
Außerdem war sie bei mir nie Einzelhund und Konkurrenz belebt das Geschäft.
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Santa
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BeitragVerfasst am: 25.08.2020, 15:10    Titel:   Antworten mit Zitat

Lena ist da schon recht eigen und auch nicht böse, wenn sie mal nichts fressen kann. Den Ball teilt sie nicht, bei Futter ist es nicht so schlimm.
Das schrecklichste was ich ihr mal angeboten habe war Guanacko Fleisch. Das hatte der Futterhändler im Angebot und ich wollte ihr Abwechslung gönnen.
Sie hat dran gerochen und ich dachte, gleich muss sie sich übergeben. Und selber der rumänische Strassenhund, der es dann bekommen hat, meinte, dass das nicht noch mal sein müsste. Also Guanacko ist nur für sehr hungrige Hunde.

So sieht es bei mir abends aus. Ich habe rechts im Bild noch eine Ecke für mich....
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Santa
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BeitragVerfasst am: 27.08.2020, 09:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Es gab leider den Schneckenschleim ohne all die Vorgaben von Buffy.... Ja leider. Ich bekam einen Anruf, dass der Hufschmied schon da sei und ich hatte einfach keine Zeit mehr und musste los.

Obwohl da immerhin der leckere Hafer drin war, hat sie nur mal dran geleckt.
Ja, ein Muli ist meinungsstabil...
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BeitragVerfasst am: 31.08.2020, 11:39    Titel:   Antworten mit Zitat

So, das Wochenende hatten wir wieder einen Rinderkurs. Anstrengend, für Muli und Mensch. Aber nun mal genauer. Wir sind am Donnerstag losgefahren. Begleitet wurden wir von Molly, der Tochter von Saphyra, die fürchterliche Angst vor Kühen hat. Natürlich mit Christina, die auch gefahren ist.
Da Molly nicht bei uns im Stall steht, hatte ich große Bedenken, ob Buffy zu dem fast fremden Pferd auf den Hänger geht. Wir sind zwar schon mal zusammen losgefahren, aber da haben wir gemeinsam verladen. Und dann meine Bedenken, ob Buffy ruhig auf dem Hänger steht. Immerhin mussten wir 1,5 Stunden auf der Autobahn fahren, mit LKW usw. Zu meiner eigenen Beruhigung habe ich eine Paste vom Tierarzt geholt und davon 1/4 gegeben... An Buffy. Ich hätte es aber wohl dringender gebraucht, so aufgeregt war ich. Und völlig unnötig. Die Hinfahrt schon mal entspannt.

Dort, auf der Blue Lake Ranch bei Lübeck, standen die beiden dann friedlich auf einem Paddock. Am Freitag ging es dann los. Den Tag hatte nur Molly Programm. Rindergewöhnung an der Hand. Trainer war wieder Oliver Kraft, bei dem ich schon einen Rinderkurs vor 2 Jahren gemacht habe und in diesem Jahr einen Trailkurs.

Er hat auch die Rindergewöhnung bei Molly übernommen und nach 2 Minuten konnte er sie durch eine Gruppe von Galloways longieren. Sie hat es zwar nicht gern gemacht, dabei wild geschnaubt, aber immerhin. Das hat er morgens und abends gemacht und Christina konnte dann auch schon sehr gut übernehmen und Molly ebenfalls mit den Rindern an der Hand arbeiten.

Buffy blieb brav allein im Paddock und rief nur manches mal nach der Kollegin. Sie hatte aber am Freitag kein Programm. Also habe ich sie abends gesattelt und bin auf den Platz. Zuverlässig wie Buffy ist, scheute sie am Stromkasten und an den Cavalettiblöcken. Ja, ich kenne meinen Esel. Die Rinder waren schon wieder auf der Koppel und wir waren zu dritt auf dem Platz. Nach einigen Runden hatten wir beide keine Lust mehr.
Dann lieber raus ins Gelände. Alleine....
Erste Herausforderung: An den Plastikkühen vorbei. Meisterhaft gelungen, sie hat nur schräg geschaut. Dann munter den Weg runter. An Pferden vorbei und sonst wie in Schleswig Holstein so typisch, rechts und links ein Knick.
So ging Buffy ca. 15 Minuten, dann war der Weg zu ende. Wusste ich vorher, sollte ja auch nur eine kleine Runde sein. Also Buffy, umdrehen!
Ähhh, nein. Dazu hatte sie keine Lust, sie wollte noch weiter. Ich hatte also eine Diskussion mir Ihr, ob wir nun umdrehen oder nicht. Sie dreht dann missmutig um und ging nun sehr viel langsamer in Richtung Hof. Verärgert

Aber halt mal, da rechts geht doch ein Weg rein. Können wir nicht? Bittttte...
Natürlich können wir, also rein da, Muli wieder munter und gut gelaunt. Nach 300 Meter aber leider zuende, er mündete in einer riesigen Wiese. Buffy durfte ausgiebig das Panorama bewundern. Zurück? Nein, neue Diskussion. Maultier wieder schlecht gelaunt, schleicht zurück.

Zur Entschädigung für diesen doofen Ausritt gab es eine extra Portion Schwarzhafer ohne Schleim... Sie braucht ja Kraft für morgen...
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Santa
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BeitragVerfasst am: 03.09.2020, 10:48    Titel:   Antworten mit Zitat

So, Tag 2 begann für uns ganz entspannt.
Erst einmal lecker Frühstück zusammen. Wetter versprach großartig zu werden, dabei hatten wir mit 3 Tagen Regen gerechnet. Entsprechend hatten wir Klamotten eingepackt. 3 x am Tag umziehen wäre möglich gewesen. Wir hatten echt Probleme, zu den 2 Hunden unsere Klamotten im Auto zu verstauen…

Zum Frühstück trafen auch die anderen Teilnehmer ein. Bei diesem Kurs waren auch recht viele Herren dabei. Ja, mit Lasso und Pferd über die Wiesen hinter den Rindern her… ein Traum seit dem City Slickers. Vielleicht auch nur eine ausgemachte Midlife-Crisis. Da kann ich mich aber nur anschließen, ich finde es ja auch großartig. Wie immer unter den Reitern ging es um Pferde, Pferde, und …. Ja, noch mehr Pferde. Nebenbei natürlich auch Sättel, der beste Anhänger, welches Auto das größte ist…. Da habe ich auch gelernt, dass so ein Dodge Ram im Stadtverkehr 23 Liter auf 100 Kilometer verbraucht. Klimawandel, wir kommen…

Nach dem Frühstück ging es wieder mit Molly an der Hand weiter. Die Skepsis gegenüber den Rindern war immer noch da, aber etwas weniger. Nur geritten werden wollte Molly nicht, das hat sie sehr deutlich gemacht. So entspannt war sie noch nicht.

Dann haben alle anderen die Pferde gesattelt und sich vor dem Platz versammelt. Natürlich muss man immer auf die Nachzügler warten, aber Oliver hat da die Ruhe weg. Schön war, das Buffy in mitten der vielen fremden Pferden und bei all der Unruhe total gechillt geblieben ist. Sie stand entspannt da, ließ sich bewundern und wartete auf die Dinge, die da kommen. Nach dem Aufsitzen ging es den gleichen Weg los, den ich gestern schon allein geritten bin. Prima, dache Buffy. Klassenausflug! Sie ist gleich vorweg im Eselschritt, da kamen die Pferde nicht mit. Ich wartete da immer mal wieder auf die anderen. Ach, Buffy hat sich so gefreut, dass es los geht. Sie war wirklich motiviert.

Von Teilnehmern und Pferden war alles dabei. Ein Spanier mit einer Bereiterin, ein Warmblut, ein nettes Pony und natürlich Quarter Horses. Damen und Herren hielten sich die Waage. Oliver ritt auf einem spritzigen Spanier-Schimmel mit.

Am Ende des Weges, wo ich am Tag vorher umgedreht bin, war eine riesige Koppel. Hierauf sollten wir jetzt die Rinder suchen. Dabei erhielten wir Anweisung, nicht in die Senke, dort ist es nass und matschig, dann auf dem Hügel aufpassen, da sind große Löcher von den Fuchsbauten und im Durchgang an die Treckerspuren halten, sonst versinken wir wieder.
Super, da habe ich schon wieder Bauchschmerzen bekommen und das Kopfkino ging an. Was ist, wenn so ein Rind plötzlich aus dem Gebüsch raus kommt, Buffy sich erschreckt, den Hügel runter rennt und erst in das Loch fällt um dann im Sumpf zu versinken….?

Ich habe also die Zügel kürzer genommen, einige Gehorsamsübungen gemacht und dann mich hinter ein erfahrenes Pferd eingefädelt. Wir kamen an dem Sumpfloch vorbei, haben riesige Fuchslöcher gesehen und sind dann den Hügel rauf zu einem Gebüsch. Da sollen die Rinder drunter liegen. Ich habe mich etwas zurück fallen lassen…. Und tatsächlich kamen dann sehr flott 6 Rinder da raus und zogen rechts rüber. Ein Rucken ging durch das Muli, der Kopf hoch, die Schritte wurden schneller… keine Angst hatte der Esel, sie wollte hinterher. Puhh, war ich erleichtert. Sie stampfte also hinter den Rindern hinterher und wir sammelten uns in der Nähe vom Tor, umrundeten die Rinder und fingen erstmal mit der Gewöhnung an. Mit Buffy konnte ich sofort an den Rinderkurs von 2018 anknüpfen. Buffy ging also rum, kreuzte auch durch die Rindergruppe, alles ganz entspannt.

Das sahen nicht alle anderen Pferde so. Gerade durchgehen mochten einige nicht. Und obwohl wir mehr Reiter als Rinder waren, taten wir uns sehr schwer mit den ersten Übungen (oder die Rinder waren zu klug…). Endlich hatten wir die Rinder in ein Fanggitter getrieben und dann auf einen Anhänger, damit sie zum Stall fahren können. Damit war der Vormittag vorbei.

Nach dem Mittagessen ging es für die Nachmittagsrunde los. Hierfür wurden die 6 Rinder zu den 6 Rindern am Hof auf eine große Koppel gelassen. Das war unsere Übungsarena für die nächsten 1,5 Tage. Auf der Koppel waren ein Misthaufen, ein kleiner Wald (böse Schikane) und ein Weidezelt, was vorne und hinten offen war. Hier liefen nun die 12 Rinder gemeinsam, waren aber keine Gruppe. Sie fremdeln miteinander, stoßen sich heftig und es war da viel Unruhe.

Zu den 12 Galloways waren da auch noch Zwerg-Zebus. 3 Kühe, ein Kalb und ein Bulle. Kühe und Bulle haben die Größe von einem Shetlandpony, sind aber schlank, hochbeinig und schnell wie ein Hirsch. Das Kalb war ungefähr so groß wie der Schäferhund und gefühlt noch schneller.
Diese Zwergzebus haben uns größten Respekt abgefordert. Nein, treiben ist für die kein Thema. Da könnte man auch Gazellen oder Rehe treiben, keine Chance. Ab und an kamen die Kühe aus dem Wald im Galopp zu den anderen Rindern, bleiben bei denen stehen, schauten uns und die gesamte Situation mit einer gewissen Aggression im Blick an, um dann wieder im schnellen Galopp zu verschwinden. Warum? Wohl Langeweile…. Oder die Drohung, wenn wir mit denen „Spielen“ wollen, wird es ernst. Die kleinen Kühe sind nach Aussage vom Hofbesitzer sehr ernste Gegner, die auch schon mal angreifen.

Anders der kleine Zebu-Bulle. Der fand wohl die Kühe seiner Art selbst auch zu zickig und hing lieber mit den langsamen Galloways ab. Also blieb er meist bei denen. Aber treiben lassen? Das ging sehr mäßig. Er brauchte immer die volle Aufmerksamkeit mindestens von einem Reiter, damit er bei der Herde blieb und trickste alle mit seinen schnellen Wendungen aus. Wurde es ihm zu bunt, hat er ein Pferd ordentlich mit den kleinen Hörnern gegen die Brust gestoßen oder auch ausgetreten.

Aber nicht mit Buffy. Buffy fand ihn total spannend und die beiden haben sich so manches Blickduell geliefert. Dann standen sie mit einem Meter Entfernung voreinander und keiner hat sich gerührt. Wenn Buffy näher gekommen ist, blieb er einfach stehen. Man, hat die das geärgert. Ohren anlegen, mit dem Vorderfuss aufstampfen, Kopf schütteln und dann eine leichte Drehung mit drohendem Hinterbein… Von Buffy, nicht von dem Bullen. Dann dreht er um und saust weg. Buffy hat wohl versucht ihn einzuholen, aber ein übergewichtiges Muli mit 70 Kilo Ballast auf dem Rücken ist kein D-Zug. Keine Chance.

Also blieben wir bei den schwarzen Rindern und der schwarze Bulle lief als Schikane immer kreuz und quer und verbreitete Anarchie. Die Rinder trieben wir nun im Slalom durch das Zelt, um den Misthaufen und diverse andere Markierungen. Immer auf der Hut vor dem Wald. Waren wir zu unkoordiniert und war eine Lücke zu sehen, hauten die Rinder ab in den Wald und stellten sich da hin, wo der Reiter garantiert nicht hinkam. Besonders so eine große Lockige war immer auf dem Sprung.

Und da haben wir gemerkt, dass diese Aufgaben sehr gut für das Teambuilding sind. Wenn jeder für sich allein arbeitet, keine Chance. Absprachen waren wichtig. Was haben wir vor, wer reitet auf welcher Position, wo sind Lücken, wie schneiden wir den Weg für einen Richtungswechsel ab….
Jeder von uns stand mal im Weg oder hat eine Stampede Richtung Wald verschuldet. War aber nicht schlimm, gemeckert wurde nicht. Aber wir haben uns sehr schwer mit den Absprachen getan. Leichter war es später, als wir kleiner Gruppen gebildet haben. So verging der erste Tag…
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BeitragVerfasst am: 04.09.2020, 14:47    Titel:   Antworten mit Zitat

Hier noch einige Fotos.

Kurz noch was zum Thema Tierschutz: Die Rinder dienen natürlich nicht zu unserer Belustigung. Wobei die teilweise auch recht viel Spass hatten...
Der Chef dort sagt, dass die Rinder 2 Wochenenden im Jahr "arbeiten" müssen und sonst auf den großen Naturschutzflächen Weidepflege betreiben. Dort werden sie dann auch per Pferd eingefangen und getrieben, anders geht es da nicht. Die Rinder standen während des Kurses viel rum (bis wir uns so mal abgesprochen haben...) und Ziel war immer, die Rinder im langsamen Schritt zu treiben. Nicht immer gelungen, das lag dann aber viel an den Rindern, die sich schnell aus dem Staub gemacht haben.

Da die Rinder an Pferde gewöhnt sind, waren sie nicht sehr gestresst. Es war auch eine Handaufzucht dabei, die wir kraulen konnten.
Die war wirklich alles andere als gestresst.
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BeitragVerfasst am: 08.09.2020, 09:36    Titel:   Antworten mit Zitat

Tag 2 vom Rinderkurs verlief ähnlich wie Tag 1. Molly hat trotz Einzeltraining ihre Abneigung gegen die Rinder nicht zu 100 % aufgegeben. Aber sie war schon im Klassen besser.

Buffy war einfach großartig.
Sie hat keinerlei Berührungsängste mit den Rindern. Sie drängelt sich durch die Gruppe durch und am besten ist sie hinten am Treiben. Die letzte Kuh muss immer angetrieben werden. wenn die Kühe stehen oder zu langsam sind, überlegen sie sich lustige Sachen. Also ging Buffy am liebsten hinten und wenn eine Kuh stehen blieb, wurde sie freundlich mit der Nase angstupst. Wenn sie dann nicht lief, wurde sie leicht angerempelt und wenn das nichts half, gab es einen zarten Biss in die Schwanzwurzel. Alles ohne Aufregung oder Aggression. Eher wie eine strenge Lehrerin, die die Kinder zum Ausflug geordnet in der Reihe aufstellt.
Es hat ihr so viel Spass gemacht.

Als wir morgens gesattelt hatten und auf dem Platz aufgestiegen sind, ist Buffy sofort zum Tor Richtung Weide gegangen und dann auf der Weide gleich in den Wald, dort waren die Rinder.
Wenn Rinder "verloren" gingen und im Wald verschwanden, wurde sie sofort nervös und wollte hinterher.
Sie hat voll verstanden, worum es hier geht.
Sie hat kein andere Pferd getreten, stand ruhig auch allein auf dem Paddock, war auf dem Hänger still und hat sich meistens anfassen lassen, wenn die Bewunderer sie huldigen wollten.
Einzig einem Rind im Galopp den Weg abschneiden. Dafür war sie nicht schnell genug. Aber da waren die Pferde dann eben mal dran.

Es war ein gelungenes Wochenende in sehr netter Gesellschaft und wir wiederholes es im nächsten Jahr auf jeden Fall. Auch Christina will mit Molly noch weiter arbeiten. Ich freu mich drauf.

LG
Claudia
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BeitragVerfasst am: 08.09.2020, 20:14    Titel:   Antworten mit Zitat

Tolle Bilder und Eindrücke.

Danke schön Umarm
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BeitragVerfasst am: 13.09.2020, 15:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Klasse! Herzlichen Dank! Smilie Liebe9
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BeitragVerfasst am: 15.09.2020, 13:03    Titel:   Antworten mit Zitat

toller Bericht, Dankeschön!
Mir hat die Rinderarbeit auch immer sehr gut gefallen - jetzt müsste ich mit meinen "neuen" Pferden auch mal zu einem Kurs. Moreno hat schon in Spanien im Campo gearbeitet, für den dürfte das nichts Neues sein, Kühe mag er. Bei dem jungen Novato (4) weiß ich nicht, wie er drauf wäre.
Das Muli Lars wäre sicher eher wie Buffy- motiviert und mit Eifer bei der Sache!
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