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Erste Schritte und Vertrauen   
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chamistro
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
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BeitragVerfasst am: 16.07.2006, 21:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Mein kleines Muli Strolch lernt gerade den Reiter kennen und sein Reiter(meine Wenigkeit) lernt ihn als Reittier kennen. Denn solange man auch alles korrekt mit Bodenarbeit und Longe vorbereitet, wenn man mit seinem Hintern dann im Sattel sitzt ist das für beide doch schon etwas anderes! Mein Strolchi hat gut gelernt auf Stimmhilfe zu hören, denn so ist es leichter ihm beizubringen, was Schenkeldruck und Zügelzug zu bedeuten hat Lächeln
Nun habe ich die ersten Male an der Longe geritten (6x) und dann habe ich mich alleine losgewagt. Bis dahin und auch die beiden Male ohne Longe hatte ich meinen umgebastelten Dressursattel (Lammfellsitz, Fender mit Westernbügel) drauf. Alles klappte toll,ich konnte sogar schon einige Runden traben.
Grundsätzlich fühle ich mich aber in meinem richtigen Westernsattel wohler und so habe ich ihn letzte Woche damit longiert. Der Hintergurt war ihm etwas suspect und beim Antraben hopste er einige Male. Dann klappte es gut. Nun bin ich gestern ja gleich mutig geworden, habe ihn mit dem Sattel ablongiert und mich anschließend raufgesetzt. Strolch hat gelernt, nach dem Aufsteigen erstmal zu stehen und zu warten, bis das Kommando zum Anreiten kommt. Das dehne ich schön lange aus, denn ein hampelndes Tier beim aufsteigen ist ein Graus!!! Ich steige von einem Stuhl aus auf, damit der Sattel nicht zu viel Zug auf den Rücken ausübt. Da saß ich nun gestern auf meinem Muli und nach der Stehpause wollte ich dann endlich losreiten und was macht das Muli... es geht nicht. Es steht und steht und steht. Er deutete mir an, okay wenn Du los willst, dann hopse ich oder ich stehe! Dann war da auch noch der Stuhl, den ich auf keinen Fall umwerfen wollte Großes Lächeln
Er entschied sich rückwärts zu gehen. Nein! Okay, dann drehe ich mich! Nein! Als ich endlich durch irgendwelche Muliaktionen genug Abstand zu dem Stuhl hatte holte ich seinen Kopf herein und ließ ihn daraus im Schritt in einen kleinen Kreis antreten. Das klappte nach dem dritten Versuch und dann marschierte er ohne Probleme los.
Ihm war der Sattel mit seiner doch viel größeren Auflagefläche, dem größeren Gewicht, dem Hintergurt und nun auch noch mit Reiter einfach zu komisch! Tolles Muli, denn er war verunsichert und blieb einfach stehen. Ist mir tausend Mal lieber als verunsichert loszubocken Großes Lächeln Mein Vertauen zu ihm wächst dadurch schon sehr.

Martina
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Beate
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BeitragVerfasst am: 16.07.2006, 23:31    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Martina,
wie Du sicher in dem anderen Thread ("Einreiten") gelesen hast, gehe ich ähnlich vor - allerdings hatte ich das "Reiten an der Longe" ausgelassen und bin lieber gleich auf einem anfänglich eingeschränkten Raum eigenständig geritten.
Ich finde es auch immer wieder extrem spannend, wenn man das erste mal auf einem Tier sitzt. Hauptfrage ist dann ja meist, ob die Lenkung und Bremse wohl auch von oben funktioniert? Großes Lächeln Glücklicherweise ist dies bei Naomi weitgehend der Fall, auch wenn man noch nicht von "Bremskraftverstärker" oder "Servolenkung" sprchen kann.. Blinzeln
Was ich etwas anders sehe als Du, das ist die Sache mit dem An-(Los-)reiten. Wie ich bei den Bildern beschrieben habe, gebe ich beim Anreiten keine Richtung vor. Ich lege dann mein Hauptaugenmerk auf "laufen" und nehme die von ihr vorgeschlagene Richtung an. Ob dies dann geradeaus, rechts oder links ist, ist mir in diesem Ausbildungsstadium egal. Gerade für ein Jungtier ist es schwierig das "loslaufen" und das "gelenkt werden" in Kombination zu sehen und diese Kommandos zusammen zu befolgen. Natürlich wird sich dies im Laufe der nächsten Wochen bei uns ändern, aber im Moment ist mir das loslaufen wichtiger.
Tja, die Sache mit dem Vertrauen! Ich möchte mich auf kein Tier setzen, zu dem ich kein Vertrauen habe (und es zu mir) - oder andersrum: Ich werde mich erst auf ein Tier setzen, wenn unser gegenseitiges Vertrauen soweit gereift ist, daß es dies problemlos zuläßt. Im Moment habe ich zu Naomi so viel Vertrauen und schwebe so im "7. Muli-Himmel", daß ich mir schon ausmale, nächste Woche eine Runde im Gelände mit ihr zu reiten. Aber vernünftigerweise sollte es so sein, daß man zuerst alle Gangarten auf dem Platz oder Auslauf geritten haben sollte, bevor man ins Gelände geht. Aber jucken tut es schon...:upsidown:
Achja - Martina: WIR WOLLEN BILDER!! Großes Lächeln
Gruß
Beate
PS: Warum hast Du nicht in dem "Einreiten"-Thread weitergeschrieben? Hätte doch gut zum Thema gepaßt..

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chamistro
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BeitragVerfasst am: 17.07.2006, 12:02    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate,

ich hatte schon überlegt in das Theama Einreiten zu gehen, aber da geht es ja um Naomi und Deinen Weg.
Wenn Du aber beides zusammenlegen möchtest habe ich da kein Problem!

>Was ich etwas anders sehe als Du, das ist die Sache mit dem An-(Los-)reiten. Wie ich bei den Bildern beschrieben habe, gebe ich beim Anreiten keine Richtung vor. Ich lege dann mein Hauptaugenmerk auf "laufen" und nehme die von ihr vorgeschlagene Richtung an. Ob dies dann geradeaus, rechts oder links ist, ist mir in diesem Ausbildungsstadium egal.<

Also, an dem Tag war ich froh, daß er überhaupt losgegangen ist... irgendwie! Aber normalerweise versuche ich so schnell wie möglich an den Hufschlag zu kommen, um dann geradeaus zu reiten. Zum Handwechsel eiern wir dann irgendwie, auch möglichst geradeaus auf die andere Hand (Diagonale). Wenn er sich auf dem Hufschlag sicher fühlt versuche ich schon mal einen großen Zirkel einzubauen... Übung macht den Meister!
Ohne Vertrauen hätte ich mich auch gar nicht auf ihn gesetzt, aber ich weiß wie das kleine Aas beim Freilaufen bocken kann und wenn er mit mir oben drauf lieb bleibt obwohl er doch eigentlich den Rücken krumm machen möchte rechne ich ihm das sehr hoch an und mein Vertrauen wächst.

Ja, Bilder wird etwas schwierig, da ich ja meistens alleine bin, aber mal sehen was ich organisieren kann.

Gruß
Martina
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Beate
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BeitragVerfasst am: 17.07.2006, 20:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Martina,
gerade habe ich versucht, dieses Thema hinter den "Einreiten"-Thread dranzuhängen; leider geht das aber nicht. Schade. Nun haben wir eben 2 Threads zum gleichen Thema Blinzeln . In dem anderen Thema geht es nicht nur um meinen und Naomis Weg. Begonnen wurde das Thema von Bine, und es geht auch um Oli. Wäre halt schön gewesen, wenn wir hier verschiedene Wege hätten aufzeigen können, vergleichen, und fachlich diskutieren. Nunja, dann muß man halt hin und her springen... :upsidown:
Du versuchst also schon komplette Bahnfiguren zu reiten? Wir suchen uns dafür Ziele und steuern sie an. Meist treffen wir dann auch, aber knapp daneben ist eben auch vorbei Zunge rausstrecken .
Gottseidank hat Naomi bis jetzt noch kein bocken unter dem Sattel versucht. Wäre mir sicher nicht sehr angenehm.
Wie hast Du eigentlich Deinen Strolch gezäumt?
Gruß
Beate

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chamistro
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
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BeitragVerfasst am: 17.07.2006, 21:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate,

eigentlich reite ich ihn ja nur ein kleines bißchen(1x pro Woche für ca.10Minuten) und dann erstmal ganze Bahn und einen Handwechsel. Ich baue Stops, Rückwärtsrichten und wieder angehen ein, was er Dank der Bodenarbeit schon klasse macht.
An der Longe hat er mit mir schon einige Hopser gemacht, aber durch Vorwärtsreiten war das gut zu korrigieren.
Zum Ende der Einheit gehe ich dann in die Bahnmitte und übe ein bißchen Flexen... Du kennst sicher die Videos von Brad Cameron Großes Lächeln
Das macht er auch schon lieb, auch das Ãœbertreten der Hinterbeine auf Schenkeldruck. Und das Leichtwerden im Genick beginne ich gerade. Im Ansatz zeigt er auch da schon die richtige Reaktion.
Die ersten Male (an der Longe) hatte ich ein Billy Allen D-Ring Bit mit zusätzlichem Sidepull eingeschnallt. Die Zügel hatte ich dann erstmal nur im Sidepull. Jetzt reite ich ihn mit dem Bit, das Sidepull habe ich ausgeschnallt irgendwie kommen wir beide damit nicht klar! Was soll's, ich habe ja nach langem Suchen ein Bit gefunden, daß er akzeptiert und damit klappt es wunderprächtig. Der Platz ist klein, so 16x32Meter, da kann eigentlich nicht soviel schiefgehen, im warsten Sinne des Wortes (außer der olle Stuhl)! Gesattelt habe ich ihn mit einem Garland Reiner, der hat einen sooo schönen geraden Sattelbaum, liegt eigentlich toll, aber zur Sicherheit habe ich den Hintergurt und einen Schweifriemen dran, man weiß ja nie und krieselige Haare sind bestimmt unangenehm, wenn der Sattel ins Schieben kommt. Vorher hatte ich ja meinen umgebastelten Dressursattel drauf und der rutschte!
Wie groß ist Deine Naomi? Mein Strolch ist jetzt 152cm.

Gruß
Martina
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Beate
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BeitragVerfasst am: 19.07.2006, 15:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Martina,
logo kenne ich die Videos von Brad Cameron! *schmacht*
Was bezeichnest Du als "Leichtwerden im Genick" Meinst Du eine Art Vertikalkontrolle?
In dem Garland Reiner - hast Du da den serienmäßigen Baum drin, oder eine "Muli-Spezialanfertigung"? Ich wußte nicht, daß die recht gerade Bars haben..
Mit 1,52 m ist Strolch ja schon eine wahre "Größe" Großes Lächeln Wie alt ist er jetzt?
Naomi wird im Spätjahr 5 und mißt ganze 1,40m. Von den Elternteilen hätte sie eigentlich größer werden müssen. Nun hoffe ich, daß sie wenigstens noch in die Breite geht. Blinzeln
Gruß
Beate

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chamistro
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BeitragVerfasst am: 19.07.2006, 17:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate,

ich habe 2 DVD's von Cameron ... Interesse???
Ja, ich meine das Nachgeben im Genick... ein leichtes Nicken wenn er mit beiden Zügeln Druck auf das Gebiß bekommt.
Wenn ich so unsere Reiter im Stall anschaue, die ständig und immer irgendwie ihren Zotteln im Maul herumfuhrwerken... Graus! Da haben Charly und auch Mika gelernt zu "Nicken" und sich sozusagen selbst zu tragen. Charly mit seinem Monsterhals und den dicken ausladenden Ganaschen fällt es etwas schwerer, Mika dagegen ist leicht wie eine Wolke. Und Strolch, na mal schauen Zunge rausstrecken
Der Garland Reiner gehört eigentlich Mika (mein Pferd), aber für den habe ich im letzten Jahr einen baumlosen Startrekk gekauft und der ist himmlisch!!! Eigentlich wollte ich dann den Garland verkaufen, bis ich ihn mir mal so von unten genauer angeschaut habe. Da habe ich von Strolch ein Sattelgitter-Abdruck gemacht und das Teil unter den Garland gelegt. Wow... paßt. Vor einem Jahr war er in der Schulter noch etwas zu schmal, aber das hat sich inzwischen gegeben!
Der Baum ist schnurgerade, serienmäßig! Und saubequem ist das Teil auch noch!!!
Ich habe mir vorgenommen, Strolch erst mit 4 Jahren also 2007 richtig anzureiten. Jetzt ist das nur so eine Art Gewöhnung und Abwechslung für ihn, er ist so wißbegierig (schreibt man das so?), will ständig was Neues lernen, beschäftigt und betütelt werden. Ich glaube, die 10 Minuten schaden da nicht über den Sommer (ich wiege 55kg) . Im Winter mache ich dann nocheinmal Pause, bis es im Frühjahr 2007 richtig losgeht, dann ist er 4! Jetzt ist er 3 1/4.

Gruß
Martina
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Beate
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BeitragVerfasst am: 20.07.2006, 10:40    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Martina,
danke für Dein Angebot bzgl. den DVD's - aber ich habe die komplette Video-Serie von Cameron in Verwahrung, die Walter vor vielen Jahren dem Verein spendierte. Wobei - die sind schon ewig ausgeliehen; sollte vielleicht mal dananch schauen... Augen rollen (sarkastisch)
Hmm, bezüglich der Nachgiebigkeit im Genick, da hätte ich doch eine Frage an Dich, und hoffe, daß Du dies nicht als Kritik auffaßt; soll es keinesfalls sein, sondern wirklich eine interessierte Frage: Warum versuchst Du jetzt schon - bei einem derart jungen Tier in einer solch frühen Phase des Anreitens, die Haltung zu beeinflussen? Versuchst Du ihn gleich von Anfang an richtig "einzustellen"? Meine mich zu erinnern, daß Du in Richtung "Klassik" gehst, oder? Das mit dem "Einstellen" kenne ich lediglich aus dem texanischen Westernreiten.
Gruß
Beate

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chamistro
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BeitragVerfasst am: 20.07.2006, 13:11    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate,

zuerst einmal zu Cameron... Bin wahnsinnig daran interessiert!!!
Zu Strolch... die Nachgiebigkeit im Genick auf Gebißdruck gibt es in der klassischen und in der Westernarbeit. Ob Texanisch oder so ist mir eigentlich wurscht, ich habe die Erfahrung gemacht, daß ein Tier daß das gelernt hat, später wesentlich leichter in der Hand ist. Ich mache es auch nur im Halten, damit er eine Idee bekommt. Im Gang beeinflusse ich nur Richtung (hoffentlich Lächeln ) und Tempo. Es ist sozusagen für ihn eine kleine nebensächliche Übung, die für mich aber nachher die Arbeit um einiges erleichtert. Ich versuche mit meinen Tieren schon frühzeitig recht viele Dinge auf spielerische Weise, die nachher, wenn es denn Arbeit wird als Geschenk schon parat sind, wenn man es dann verlangt. Das habe ich mit Mika auch so gemacht, schon mit 2 1/2 konnte er an der Hand soviele Sachen spielerisch, wie so manches Pferd in seinem ganzen Leben nicht lernt. Und eingeritten habe ich ihn erst mit 5 Jahren, er hatte Wachstumsprobleme, da konnte ich früher nicht drauf. Jetzt ist er 11 Jahre alt und das tollste, rittigste Pferd auf dem ich jemals saß. Eigentlich ist er ja western geritten, aber am Samstag bin ich mal so ohne Sattel herumgeeiert und anstatt einem Spin verlangte ich eine Galpp-Piourette und plop war sie da, wow... ich war selbst überrascht, aber wenn alle Hilfen von Anfang an konsequent und immer gleich gegeben werden weiß das Pferd/Muli später sofort was es soll, zuerst halt spielerisch, ohne auf das Ergebnis zu bestehen. Ist die Reaktion richtig wird überschwänglich gelobt, ist sie falsch oder kommt gar nichts ignoriere ich es einfach. Aber wenn er nur überlegt etwas in die richtige Richtung zu tun und zuckt, lobe ich sofort und beende die Übung. Er hat ein Erfolgserlebnis und ich weiß für später, der Weg ist geebnet.

Gruß
Martina
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Beate
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BeitragVerfasst am: 06.08.2006, 17:52    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Martina,
bitte erlaube mir, daß ich nochmals nachhake wegen dem Nachgeben im Genick...:
Ich kenne nun den genauen Ausbildungsstand Deines Strolches nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, daß er - in diesem Alter und dem "Ungeübtsein" (nicht böse gemeint) - noch nicht die Wirkweise des Gebisses bzw. der Zügelhilfen verstehen kann. Von daher meine Frage, ob es für ihn nicht zu früh sei, an solchen Dingen zu arbeiten.
Naomi wird im Moment ja gebißlos angeritten und ich versuche, ihr das Steuern wie auch die Gangarten- und Tempiveränderungen möglichst zügelunabhängig - duch eine Art "Feeling" beizubringen, das Lenken hauptsächlich durch den Focus. Ich denke, die Zügel werde ich erst dazu nehmen, wenn es dann irgendwann um das korrkte Biegen und Stellen geht - mit Gebiß dann natürlich. Bei Sancho war ich damals auch so vorgegangen und ich habe prinzipiell immer nur einen Zügel bedient. Irgendwann dann meinte mein Trainer, ich solle nun den 2. Zügel dazu nehmen - und ER WAR DA! :upsidown: - heißt, er gab im Genick nach und lief am lockeren Zügel in einer sehr schönen Haltung. Es führen viele Wege nach Rom, und ich bin sehr gespannt, was Du weiterhin über Strolch's Ausbildung berichtest.
Gruß
Beate


[Editiert durch Beate ein Sonntag, August 6, 2006 @ 18:54]

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chamistro
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BeitragVerfasst am: 06.08.2006, 21:53    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate,

also hier ein kurzer Abriss meiner 10 Minuten Ãœbungsrunde.
1. Aufsitzen, zurechtrücken, Klopfen, Warten ... Ruhe.
2. Anreiten im Schritt, direkt zum Hufschlag... irgendwie :-) ohne groß mit den Zügeln Einfluss zu nehmen.
3. Ganze Bahn im Schritt 1 - 2 herum dann antraben, auch 1 -2 Runden. Wenn er versucht in die Mitte zu eiern reite ich etwas mehr zu und halte die Gerte (ja, Westernreiten mit Gerte -grins) vor sein inneres Auge, so daß er wieder auf den Hufschlag findet. Wieder durchparieren zum Schritt.
5. Handwechsel... irgendwie, möglichst ohne eieren innerer Zügel weit geöffnet, äußerer Zügel hoch am Hals angelegt, deutlich das Gewicht in die Biegung verlegt, damit er meinem Schwerpunkt folgt.
6. Schritt und Trab auf der anderen Hand, wie vor.
7. Auch mal Anhalten aus dem Schritt oder Trab über Stimme und Gewichtsverlagerung, genauso einige Schritte Rückwärts, dabei nehme ich ganz leicht den Zügel auf (habe Slobber Bars und Mecate dran). Wenn leichte Reaktion sofortiges aussetzen aller Hilfen und Lob. Wenn keine Reaktion ... Pech für Martina!
8. Ich lenke ihn in die Mitte und lasse ihn anhalten. Zuerst leichtes Annehmen eines Zügels und Nachgeben des Kopfes, habe ich vorher schon mit Halfter ausgiebig geübt. Sofortiges Nachgeben bei Reaktion. Dann bei nachgegebenem Kopf mit dem inneren Schenkel ein leichtes Klopfen am Bauch um ein Übertreten der Hinterhand zu erreichen, wenn er antritt sofort Schenkel weg, bis er anhält, dann auch Zügel weg. (Habe ich auch vorher vom Boden aus geübt). Beide Seiten!!
9. Leichtes Annehmen beider Zügel, auf Reaktion warten. Nachgeben!
10. Anreiten im Schritt und erste "Kringel" im Schritt mit Gewichtsverlagerung, weit geöffnetem inneren und hoch am Hals angelegtem äußeren Zügel, beide Richtungen mit deutlichem Umstellen-/Biegen soweit es in dem Stadium schon geht.
11. Anhalten und Absteigen!

Ich reite meine beiden anderen Jungs gerne mal mit Halsring, Mika auch auf Bosal gezäumt. Also über das Gewicht und mit Schenkeln.
Strolch, der ja noch nicht weiß wie überhaupt alles so funktioniert bereite ich am Boden vor und das auch mit einer Stimmhilfe, die ich dann auch beim Reiten einsetze.
Ich nehme jedoch von Anfang an beide Zügel dazu, eben den weit öffnenden inneren und den hoch am Hals angelegten äußeren Zügel, so lernen die Tiere sehr schnell sich in die Wendung mit dem inneren Zügel stellen zu lassen, aber gleichzeitig auch den führenden äußeren Zügel, der später ja beim Neck-Reining der einzige Zügel ist, der Stellung und Richtung angibt. Dabei wurschtel ich nicht mit der Hand am Gebiß herum, also auf keinen Fall rückwärts einwirken... Es ist so eine Art Rahmen in dem das Muli sich bewegen soll, zwischen meinen Schenkeln und den Zügeln. Das Gebiß lernt er durch vorsichtige Übungen wie eben das Nachgeben kennen. Er soll es sich bequem auf die Zunge legen und durch das Nachgeben verstehen, daß es sogar noch bequemer geht :-)
Vielleicht hast Du Recht und es ist sehr früh für ihn, vielleicht hat aber auch mein Bauchgefühl Recht und das sagt mir,dieser kleine Kerl schreit nach Neuen Dingen und möchte lernen und beschäftigt werden. Geistig mache ich mir bei dem vorwitzigen Muli gar keinen Kopf, mir schwirrt nur im Kopf herum, daß ich ihn vielleicht körperlich überfordern könnte... jedoch ist er schon sehr selbstbewußt und so wie mein Charly damals, der wenn er etwas nicht gut für sich fand Bescheid gesagt hat, wird auch der kleine Strolch mir deutlich machen, wenn ich es übertreibe. Mika zum Beispiel ist ein Pferd, daß es einem immer Recht machen möchte, das ist gefährlich... solche Tiere können leicht überfordert werden, aber Strolch ist eher Typ Charly und von dem habe ich dann schon mal ein deutliches "NEIN" zu hören bekommen.

Gruß Martina


[Editiert durch chamistro ein Sonntag, August 6, 2006 @ 22:55]
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chamistro
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BeitragVerfasst am: 28.08.2006, 14:03    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich bin ja sooo begeistert über meinen coolen Strolch!
Irgendwie habe ich das Gefühl er ist stolz ein Reitmuli zu sein. Hört sich jetzt blöd an, aber sobald ich auf ihm sitze merke ich wie er sich groß macht so als würde er sagen: "schaut her... sehe ich nicht gut aus!"
Am Samstag war er ja leider erst abends als letzter dran, oh je... Er kann es kaum ertragen, daß ich zuerst Mika und dann Charly von der Koppel hole... "Bin ich jetzt dran?" - "Nein, Du bist erst heute Abend nach dem Füttern an der Reihe!"
Endlich war es dann soweit. Das Longieren erträgt er inzwischen ganz gut, dauert ja auch nur 5-10 Minuten, dann steigt sie auf und reitet. Ich ritt also im Schritt und Trab ein wenig umher, da kam jemand um die Koppelzäune zu schließen. Um zu erklären wie und was bin ich also angehalten, Zügel auf den Hals und habe erklärt wie der Zaun zu schließen ist, direkt neben dem Reitplatz. Strolch stand da und wackelte nichteinmal mit dem Ohr. Eben ein richtiges Westernmule! Dieses Stehen wenn Pause ist liebe ich, da könnte man glatt eine Zeitung lesen... totale Entspannung!
Zum ersten Mal bin ich auch an diesem Tag vom Reitplatz herunter und über den Hof geritten und da wurde er ja irgendwie noch stolzer! "Schaut her, ich mache meinen ersten Reitausflug!" Er ist wirklich so artig, ich bin begeistert, begeistert, begeistert!!!

Martina
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BeitragVerfasst am: 29.08.2006, 20:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Martina,
toll! Freut mich sehr für Dich, daß alles so gut klappt!
Ich finde es auch immer sehr spannend, lehrreich und erfreulich, Jungtiere auszubilden. Aus diesen unbedarften Geschöpfen (außer Naomi Großes Lächeln ) Reittiere zu schaffen und mitzuerleben, wie sie unter dem Sattel "wachsen", Dinge verarbeiten, Erfahrungen machen und dadurch an Routine gewinnen.
Gruß
Beate

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BeitragVerfasst am: 07.09.2006, 16:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,

nocheinmal was zu meinem Sattel, den Garland.
Eigentlich liegt er toll auf seinem Rücken, aber nach jetzt ja mehrmaligem Reiten habe ich doch leider festgestellt... er ist einfach zu groß. Und so habe ich jetzt zur Probe einen Randol's Trekkingsattel, leider ohne Horn, aber man kann nicht alles haben. Gestern also Sattelprobe. Zum zweiten Mal bin ich ihn in der Reithalle geritten. Das erste Mal und auch gestern nur Schritt, damit er sich an die Abmessungen und vor allem an die schräge Bande gewöhnen kann. Das war wirklich nett von ihm gestern, denn ich saß auf dem neuen Sattel mit etwas zu langen Bügeln, neue Löcher konnte ich ja noch nicht reinmachen, die Fender völlig unausgedreht und den Gurt bekam ich auch nicht so richtig wirklich fest. Naja, dachte ich für Schritt wird es schon reichen und tat es dann ja auch. Strolch blieb immer sofort stehen, wenn ich irgendwelche Sitzkorrekturen machte oder den Bügel wieder zurechtrückte. Ein ultrabraves Muli, das muß ich schon sagen. So frech er auch sonst manchmal sein kann, beim Reiten ist er wirklich artig! Für Trab- und Galopp- Proberitt habe ich mir dann Mika geholt und danach beschlossen, den werde ich erstmal behalten.
Also Leute, wer noch einen Westernsattel sucht, für ein etwas größeres und vor allem längeres Mule... ist wohl ein 17" ...
der kann sich bei mir melden. Der Sattel ist 2 Jahre alt, sehr bequem und hat eben einen sehr geraden Sattelbaum. Es ist ein Semi-Quarter und hat neu 1300,- Euronen gekostet.

Gruß
Martina
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BeitragVerfasst am: 07.09.2006, 21:21    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Martina,
eigentlich brauche ich nicht wirklich einen Sattel, aber ich würde ihn mir trotzdem gerne ansehen; vielleicht Anfang Oktober, wenn ich in Norddeutschland bin - falls er bis dahin noch da ist.
Gruß
Beate

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