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Warum haben Menschen das Bedürfnis, Tiere füttern zu müssen?   
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
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BeitragVerfasst am: 21.03.2009, 22:51    Titel: Warum haben Menschen das Bedürfnis, Tiere füttern zu müssen?   Antworten mit Zitat

...... das frage ich mich irgendwie schon immer; und nun, nach den heutigen Vorkommnissen bei uns am Stall (siehe Eintrag im Tagebuch) umso mehr. Und Palatina hatte in ihrem Tagebuch ja auch von einem Fall von "gutgemeinter Fütterei" berichtet.
Ich verstehe es nicht und hab' es noch nie verstanden; es scheint irgendein menschliches Bedürfnis zu sein, fremde (und auch eigene) Tiere ständig füttern zu müssen. Sehr oft sind es Menschen, die nicht unbedingt was mit den Tieren zu tun haben - also Kinder, oder auch ältere Menschen. Natürlich meinen sie es gut - keine Frage. Aber wie heisst es so schön - "gut gemeint ist nicht immer gut!".
Dabei geht es ja nicht nur um Equiden. Zum Beispiel gehen bei uns am Stall regelmässig Leute mit ihren Hunden gassi. Da Sheela dort frei läuft, kommt man öfter mal ins Gespräch, bzw. kennt sich. Und fast alle Hundebesitzer, mit denen ich so erzähle, und Sheela steht dabei, fragen mich dann, ob sie Sheela ein Leckerli geben dürfen. Ich verneine generell und frage, wieso sie das möchten. Antwort ist meist, weil sie so 'ne Nette ist (oder ähnlich). Ist das ein Grund, einem Hund Futter zu geben? Ich verstehe dieses Verhalten so gar nicht.
Oder ich habe auch schon beobachtet, dass Kinder Gras rupfen und es den Pferden auf der Weide zum Fressen anbieten - obwohl die u.U. karpalgelenkhoch im Grünen stehen.
Hat jemand eine Erklärung für dieses menschliche Verhalten?
Grüssle
Beate

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Palatina
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Anmeldungsdatum: 15.07.2008
Beiträge: 1184

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BeitragVerfasst am: 22.03.2009, 11:06    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Beate,

gute Frage.

Ich vermute mal, daß das ein uraltes menschliches Programm ist, das da abläuft. Denn gefüttert wird fast jedes Viech, von fast jedem, fast überall...


Schätze mal, es geht ums Kindchenschema. In der Biologie sind wir ja sinnvollerweise darauf programmiert, alles was klein ist, lieb ist, weich ist, große Kulleraugen hat, hohe kindliche Stirn hat usw. zu betüddeln und zu versorgen. Das macht Sinn, solange es um Arterhaltung der menschlichen Spezies geht. Baby kommt auf die Welt, schreit, stinkt, pupst - und wird trotzdem gefüttert... Kindchenschema sei dank. Dann kommt noch die Liebe und das große Herz dazu und das, was man von so einem kleinen Wesen an Resonanz zurückbekommt, ein Lächeln zum Beispiel oder kleine Patschehändchen, die nach einem greifen.

Wenn man fütternde Leute am Zaun betrachtet, sieht man die Parallelen. Die juchzen regelrecht auf, wenn die Tiere in Resonanz gehen, sprich: herkommen, das Futter annehmen, sich streicheln lassen.

Interessant ist, daß Tiere, die nicht dem Kindchenschema entsprechen, auch nicht diesen Fütterungsreflex auslösen. Große, schwarze, aggressiv aussehende Hunde zum Beispiel. Die können noch so nett sein, keiner käme auf die Idee, ihnen einfach so ein Lekkerlie zu geben. Aber der nette gescheckte Kuschelflokati mit den Schmachtaugen, der wird gefüttert.

Die bunt schillernden Tauben werden gefüttert, schwarze Krähen nicht. Im Zoo wird achtlos an so manchem interessanten Tier vorbeigegangen, bei den Streichelzooziegen stapeln sich die leeren Futterpäckchen in den Mülleimern.


Das einzige was hilft ist reden, reden, reden.

Ich kann deine Reaktion gut nachvollziehen. Ich weiß nicht, wie ich in dem Momant reagiert hätte. Ob ich 'hallo' gesagt hätte, cool geblieben wäre und mit den Leuts geredet hätte? Ich kann es nicht sagen.

Palatina

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Anita
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Anmeldungsdatum: 13.02.2005
Beiträge: 990

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BeitragVerfasst am: 22.03.2009, 12:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Futter = Kontakt bekommen, dass ist das eigentliche Ziel, aber was man damit anstellt (bei Pferden) ist den wenigsten Bewusst.
Hoffe das es bei Euch ohne weiter Komplikationen über die Bühne ging.
Das was die Kinder anstellten geht auch eher in Richtung Rowdy Verhalten und nicht wirklich an der Freude im Umgang mit Tieren (Heunetze, Halfter, Schubkarren etc)

Hab hier ein Beispiel vom letzten Jahr was im gleichen Dorf wo Manolito steht, vorgefallen ist:

Hochgiftige Akazien(Robinien)rinde:
Vier Pferde verendet
Solothurn (aho) - Nach dem Verzehr von Akazienrinde sind auf einer Weide in [COLOR=#ffa34f]Rodersdorf
im schweizer Kanton Solothurn vier Pferde verendet. Der Ast einer sich außerhalb am Rande der Pferdeweide befindlichen Akazie war abgebrochen und auf den Boden gefallen.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Wochenende vom 27. Dezember 2008. Da zwischenzeitlich noch nicht eindeutig geklärt werden konnte, ob der Ast direkt in die Weide fiel oder allenfalls durch Drittpersonen von der Straße dorthin geworfen wurde, sucht die Kantonspolizei Zeugen.

Im Zusammenhang mit einem ähnlich gelagerten Fall im Kanton Zürich, bei dem fünf Ponys nach dem Verzehr von Akazienrinde verstarben, führten Fachärzte des Tierspitals Zürich aus, dass „bereits 150 Gramm Akazienrinde bei einem Pferd mit rund 600 Kilogramm Gewicht unmittelbar zum Tod führen“.

(c) Copyright Dr. M. Stein, Am Kiebitzberg 10, 27404 Gyhum
[/COLOR]


[COLOR=black]Muss gestehen, das ich auch Füttere, aber Katzen, da kann ich echt nicht weggucken wenn so Verhungerte Dinger rumlaufen.
[/COLOR]
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elke
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Alter: 56

Anmeldungsdatum: 11.01.2007
Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart
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BeitragVerfasst am: 22.03.2009, 13:06    Titel:   Antworten mit Zitat

Die meisten Menschen wollen etwas "gutes" tun. und meinen Füttern zu müssen. Dann bekommt man die Aufmerksamkeit des Tieres und darf es streichen. Bei den Reitern gibt es das ja auch: Ich gebe Dir ein Leckerlie und du machst was ich will.
Menschen haben den Bezug für Tiere verloren, in der heutigen Zeit ist alles andere wichtiger.
Deshalb machen viele vieles falsch. Aufklärung durch Gespräche können teilweise helfen.
Gruß Elke
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ninjo
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Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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BeitragVerfasst am: 22.03.2009, 15:28    Titel:   Antworten mit Zitat

ich denk palatina hat es ganz gut in worte gefasst - dieses fütter-dings steckt in vielen leuten drin. ich seh meine mutter auch ständig lekkerli verteilen, allerdings fragt sie vorher. sie hat halt das gefühl, was "gutes" des tieren zu tun. und ich kann mich erinnern, als ich kind war und wir spazieren gingen, hab ich auch alles fellgetier gefüttert, das auf der weide stand. erst mit den eigenen tieren sehe ich das komplett anders. auch diese streichelei immer - gruselig...
und da mein neuer hund ja groß UND schwarz ist, wagt es keiner, den zu füttern. aber als ich nur mit der kleinen unterwegs war, gab es oft diskussionen zum them: "darf ich ein lekkerli geben"? NEIN DANKE!!!! dann sind die leute oft noch pikiert.
genauso blöd, wie sie ohne einzuschreiten ihre hunde an mir hochspringen lassen.. naja ein anderes thema..

lg
jo
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Judith
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Alter: 54

Anmeldungsdatum: 25.03.2004
Beiträge: 57
Wohnort: dt. sprachiger Teil Belgiens
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BeitragVerfasst am: 23.03.2009, 12:22    Titel:   Antworten mit Zitat

Schönes Thema,

habe mich neulich lange mit einer Therapeutin (sie arbeitet unterstützend mit Eseln und Hunden) über das Füttern von Tieren unterhalten und dabei kam raus:

Der Mensch ist so angelegt, dass er das Gefühl haben muss, gebraucht zu werden. Das ist ein Grundbedürfnis eines jeden "normalen" Menschen.

Wenn wir Tiere füttern möchten wir entweder:
- anlocken, um das Tier streicheln zu können oder mit ihm Kontakt aufnehmen zu können
- versorgen, weil das Tier unter Umständen sonst verhungert (siehe Beispiel Katzen von Anita)
- was Gutes tun, weil wir uns dann selber gut fühlen (was allerdings gut ist, steht wieder auf einem anderen Blatt)
- Macht ausüben, denn derjenige der Futter verteilt hat Macht (Wolf-Rudel-Rangfolge etc.) dies geschieht jedoch meist unbewußt

Ich habe festgestellt, dass wenn die Tiere in greifbarer Nähe sind, die Menschen meist gar nicht mehr füttern wollen, denn der Kontakt ist bereits hergestellt.
Wenn ich auf Spaziergängen von Passanten gefragt werde, ob der Esel ein Stück Zucker bekommen darf, verneine ich, biete aber an, dass der Esel gerne gestreichelt werden darf, was dann bisher immer dankbar angenommen wurde.
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Anja1
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Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Anmeldungsdatum: 16.11.2008
Beiträge: 303
Wohnort: Ungarn
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BeitragVerfasst am: 24.03.2009, 23:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Judith hat Folgendes geschrieben:


Ich habe festgestellt, dass wenn die Tiere in greifbarer Nähe sind, die Menschen meist gar nicht mehr füttern wollen, denn der Kontakt ist bereits hergestellt.
Wenn ich auf Spaziergängen von Passanten gefragt werde, ob der Esel ein Stück Zucker bekommen darf, verneine ich, biete aber an, dass der Esel gerne gestreichelt werden darf, was dann bisher immer dankbar angenommen wurde.


Find ich eine gute Reaktion, Judith. Und kommt auch bestimmt viel besser rüber als einfach nur ein "NEIN!", das viele Leute auch gar nicht verstehen können, und einen dann nur für unfreundlich halten (die armen Tiere haben ein soooo böses Fraule). Sie wollen ja nichts böses, sondern dem Tier eine Freude machen.

Ich kann mich gut erinnern daß ich als Kind auch immer Tiere füttern wollte. Ich glaube da ging es mir einfach darum, Kontakt mit dem Tier zu bekommen. Es kommt her, es freut sich daß es etwas von mir kriegt, es bleibt da, läßt sich vielleicht streicheln.... Und da ich von klein auf ein absoluter Tiernarr war und selber keine Tiere haben durfte, die größer als ein Goldhamster waren, habe ich halt auf diese Weise versucht, den Tieren nah zu sein. Als ich dann später selber Reitstunden nehmen durfte, im Stall helfen, Pferde striegeln etc., da hat sich das mit dem ständig-füttern-wollen dann ganz von allein gelegt, denn dann hatte ich ja den ersehnten Kontakt mit den Tieren.

Verstehen kann ich das deshalb schon, wenn manche Leute meinen, alle möglichen Tiere füttern zu müssen. Sie wollen damit ja auch nichts böses tun, im Gegenteil. Daß sie damit eine Menge Unheil anrichten können ist ihnen leider nicht klar. Da hilft nur "Überzeugungsarbeit", ein bloßes Verbot bewirkt wahrscheinlich nur daß halt dann gefüttert wird wenn keiner da ist.
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Killah
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Anmeldungsdatum: 20.05.2006
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BeitragVerfasst am: 25.03.2009, 08:47    Titel:   Antworten mit Zitat

Hey,

ich hab bis heute noch mein erstes fremdes Tier zu füttern, daher hab ich keinerlei Verständnis für solche Menschen. Ich persönlich habe viel zu viel Respekt vor dem Eigentum sowie auch vor den Tieren anderer.
Wollte ich, dass jemand mein Tier füttert? Nein. Also tue ich es auch nicht bei anderen.
Ich wünsche niemandem seinen besten Freund tot auf der Weide zu finden, keinen Grund dafür zu finden, ihn bei einer geschlossenen Schneedecke 5 Stunden an die Uniklinik zu fahren, um 8 Wochen später mitgeteilt zu bekommen, dass jemand seine ganzen Adventskranzreste über den Magen des Tieres entsorgt hat.

Ich bleibe bis heute immer freundlich und kläre auf. Kinder verstehen es sehr schnell und finden es sogar schöner die Tiere zu streicheln, aber bei Erwachsenen ist keine Einsicht zu erwarten. Daher ärgere ich mich, damals kein Foto gemacht hab von meinem toten Freund an Ketten aufgehängt. Denn es scheint auch ein menschliches Bedürfnis zu sein, alles schreckliche sehen zu müssen. Bilder haben da eine bessere Überzeugungskraft als Worte.
Christina
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luna
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Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen
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BeitragVerfasst am: 25.03.2009, 21:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe diesbezüglich auch einen recht ärgerlichen Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen festgestellt:
Kinder fragen meist, ob sie etwas geben dürfen, und reagieren auf meine Antwort (die manchmal ja und manchmal nein ist, sowohl beim Muli als auch beim Hund). Sie hören auf die Erklärung, warum sie nichts geben dürfen oder wie sie es am besten hin halten - und ich lobe immer für's nachfragen.
Mit Erwachsenen habe ich hingegen die Erfahrung gemacht (zigfach), dass sie entweder garnicht erst fragen, oder, fragen, um dann ohne die Antwort abzuwarten oder zu beachten einfach füttern eek! Verärgert !!! Da muss ich mich dann doch immer ziemlich zusammenreißen um freundlich zu bleiben - manchmal lass ich meinem Ärger dann auch freien Lauf. Wobei ich dann tatsächlich den Eindruck habe, dass die anstatt sich selbst zu reflektieren nur denken "was ne blöde kuh, das arme Tier, und darf noch nicht mal was leckere bekommen" und höchstwahrscheinlich dann zum heimlich füttern übergehen Verärgert .
Ich frage mich auch oft, wieso gerade erwachsene menschen, die man ja eigentlich für "vernünftiger" und bedachter halten sollte sich so verhalten!
Ich habe meinem Hund beigebracht, auf ein leises Zisch-Signal hin nichts anzurühren, das ist in solchen Situationen hilfreich. Wäre eigentlich mal einen Versuch wert, es auch mit dem Muli zu üben - Problem ist da nur, dass ich beim Muli ja nicht immer dabei bin, wenn es potentiell etwas zugesteckt bekommen könnte, während mein Hund ja eigentlich immer um mich ist (wenn er nicht gerade vor einem Geschäft wartet und da von "liebenswerten" alten Damen "verwöhnt" wird - gut, dass sie als ehemaliger Straßenköter verdauungstechnisch fast alles ab kann).
Das bescheuertste ist, dass ich durchaus auch andere Hundebesitzer kenne, die fremden Hunden Leckerchen reinstopfen, wenn sie an der "Leckerchentasche" schnüffeln und große Augen machen - selbst dann noch, wenn der Besitzer nach dem bettelnden Hund ruft - und damit das Nicht-Gehorchen des fremden Hundes belohnen und verstärken. Zur Rede gestellt habe ich dann schon so tolle Gründe gehört wie "ich möchte halt dass alle Hunde mich lieben" - worauf ich mir ein "wenn du dafür in kauf nimmst, dass dich alle Hundebesitzer hassen - bitte" nicht verkneifen konnte...
Und auch beim Muli waren es eine zeitlang Freunde einer anderen Pferdebesitzerin, die es sich trotz meiner Bitte, auf das Füttern meines Mulis mit altem Brot zu verzichten nicht nehmen ließen (in meiner Abwesenheit, aber der Anwesenheit anderer Beobachter)! Obwohl es voll zurechnungsfähige, freundliche Menschen sind und ich es wirklich freundlich erklärt habe (mir ging es darum, dass Reyki sich nicht das Betteln angewöhnt - denn genau dafür: drängeln, mit dem Vorderhuf auf den Boden hauen und die ohren nach hinten - bekam sie es von denen)! Die Begründung damals, auf mein leicht verärgertes nachhaken: Die hat doch soooo süße lange Ohren, da kann man halt nicht anders - Was soll man dazu noch sagen??? Schieben die auch jedem Baby, dass sie sooo zuckersüß anlächelt oder babyhaft brüllt heimlich Bonbons in den Mund??!
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Susanne
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
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BeitragVerfasst am: 26.03.2009, 10:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hatte diesbezüglich einmal ein längeres Gespräch mit einer Therapeutin. Wir können uns vermutlich nicht vorstellen, wie viele einsame Menschen es gibt, die nie, nie einen Menschen haben, der sie in den Arm nimmt, der mit ihnen freundlichen Körperkontakt austauscht. Viele davon können sich auch kein eigenes Tier halten.
Wenn man auf diese Menschen zugeht, Kontakt mit ihnen aufnimmt, kann man den Umgang mit dem eigenen Tier meist in für das Tier verträgliche Bahnen lenken. Da wird dann eben ein Stück Möhrchen zugesteckt statt Brot.
Habe ich es verdient, dass ich auf der Sonnenseite des Lebens stehe, eine Familie habe, ein Tier, das ich so viel Knuddeln kann wie ich will? Oder habe ich einfach nur Glück gehabt.
Ich bemühe mich immer, andere Menschen an der Freude und Liebe die so ein Tier geben kann, teilhaben zu lassen. Bis jetzt hat es Tira noch nicht geschadet.

Grüße Susanne
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ninjo
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Beiträge: 2561
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BeitragVerfasst am: 26.03.2009, 19:58    Titel:   Antworten mit Zitat

Großes Lächeln meine mutter, die alles knuddeln und streicheln, füttern und umsorgen will, was nicht bei drei auf dem baum entfleucht ist weder einsam und allein, noch ohne familie, noch ohne soziale kontakte, noch steht sie auf der schattenseite des lebens. ich denk, sie hat es ganz gut getroffen. trotzdem hat sie freude daran, tiere zu füttern. es ist einfach ihr grundbedürfnis, weil sie tiere so mag.
und trotzdem lass ich sie nicht wahllos alles verfüttern, nur weil sie es so möchte.
und von fremden, da bleib ich dabei, bekommen weder hund noch muli lekkerli zugesteckt, noch möhren.
ich denke, das sollte jeder für sich entscheiden können und dürfen, wie er es handhabt Blinzeln

gruß
jo
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 02.04.2009, 22:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi,
gestern war ich auf einem Arche-Hof, die bedrohte Nutztierrassen halten und züchten. Der Inhaber erzählte mir, dass er im letzten Jahr 2 Schafe verloren hat durch das Füttern von Unbefugten, und diesen Winter um ein Haar 2 Ziegenlämmer deswegen gestorben wären. An den Ausläufen sind riesengrosse Schilder angebracht mit der Aufschrift "Füttern verboten!", und immer wieder werden die Besucher auf die Gefahren von unkontrollierter Fütterei aufmerksam gemacht. Trotzdem passieren solche Dinge! Stirnrunzeln

Diese Tage habe ich von einer etwas "gewöhnungsbedürftigen" Methode gehört, unliebsame Besucher und potentielle Fütterer direkt von den Tieren fernzuhalten. Es wurde empfohlen, im Bereich vor dem zugänglichen Gelände "Tretminen" zu verteilen. Für Hundehalter sollte dies kein Problem sein. Ist zwar irgendwo 'ne ziemliche Schweinerei, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sowas wirkt. Großes Lächeln Nach dem Motto: "Wer nicht hören will, muss fühlen (oder stinken Peinlichkeit )!"
Die Light-Variante wären vielleicht Pferde- oder Muli-Äpfel?

Grüssle
Beate

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Palatina
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Anmeldungsdatum: 15.07.2008
Beiträge: 1184

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BeitragVerfasst am: 03.04.2009, 04:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi,

nee, also Sachen gibt's...

Ich mache das über Sommer und Herbst, wenn bei uns im Dorf die Touristenströme sich die Burg hoch- und wieder runterwälzen an bestimmten Koppeln anders.

Da stelle ich im 5 m - Abstand zum eigentlichen Zaun einen E-Zaun innen in die Koppel rein, damit die Tiere nicht an den Rand kommen. Das bringt viel. So weit werfen die Leute dann auch meistens nichts.

Palatina

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Killah
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Anmeldungsdatum: 20.05.2006
Beiträge: 665
Wohnort: Trier
Entfernung: 0 km
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BeitragVerfasst am: 03.04.2009, 07:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hey Palatina,

ich geb Dir recht, einen doppelten Zaun aufziehen ist das einzig vernünftige und wirkungsvollste.
Schilder werden erfolgreich ignoriert und letztendlich geht es um die Gesundheit unserer Tiere. Und da finde ich es immer spannend zu hören, wenn Tierhalter sich über die Zaunfütterung beschweren und argumentieren: "aber ich hab doch Schilder aufgehängt, was soll ich denn sonst noch machen?" und dann "aber ein zweiter Zaun kostet wieder Geld und nimmt Weidefläche weg"
Ja watt denn nu? Tiergesundheit wichtig? "naja, wird schon gutgehen"
ok - Diskussion beendet
Christina
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Judith
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Alter: 54

Anmeldungsdatum: 25.03.2004
Beiträge: 57
Wohnort: dt. sprachiger Teil Belgiens
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BeitragVerfasst am: 03.04.2009, 09:11    Titel:   Antworten mit Zitat

Ja, ein zweiter Zaun ist die beste Lösung. Eigentlich kommt niemand an unsere Tiere heran, weil
a) die Tiere hinter dem Haus leben
b) ringsrum Kuhweiden sind
c) wir um unser Grundstück herum einen Weg eingezäunt haben, wo die Gänse patrullier(t)en (die Gänse sind leider letzten Winter gestorben - neeeein nicht als Gänsebraten)

Und dennoch habe ich hin und wieder beobachtet, dass sich Interessierte über die ein oder andere Kuhweide getraut haben, wohl in der Hoffnung, dann an unsere Esel und Ziegen heranzukommen. Doch letztendlich mussten sie durch den doppelten Zaun feststellen, dass da nix zu machen ist und Gänse sind meist noch furchteinflößender, als ein Wachhund (zurecht) - zumal unser Zaun auch unter heftigen Strom (wie gesagt, wir haben Ziegen Zunge rausstrecken ) steht.

Witzig finde ich auch, wenn man auf Veranstaltungen ist. Ist man auf einer Veranstaltung mit Equiden, so ist es völlig normal, dass man seine Tiere dort mit Strom einzäunt und auch Saft auf der Litze ist und alles ist OK. Ist man jedoch auf einer Hundeveranstaltung mit seinen Eseln/Mulis oder andere privaten Veranstaltungen, sind die Besucher empört, dass man nicht an die Tiere ran kann.
Ich hatte mal eine Mutter, die mich anmachte, es sei eine Unverschämtheit, dass wir wirklich Strom auf der Litzte hätten. Ich erklärte ihr freundlich, dass Schilder an der Litze hängen die davor warnen und wenn ich die Besucher sehe, die zu nah an den Zaun kommen, warne ich diese nochmal zusätzlich.
Sie gab verärgert zurück, dass die Kinder doch die Esel streicheln wollen. Und ich erklärte ihr, dass ich aber nicht möchte, dass die Esel den ganzen Tag begrabscht werden. Ich bot ihr an, dass Kinder unsere Esel nach dem Auftritt gerne kraulen können, die Esel aber danach auch eine Rückzugsmöglichkeit brauchen - doch davon wollte sie nix wissen.
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