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"Festfrieren"   
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 18.09.2010, 23:02    Titel: "Festfrieren"   Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben!

Das berüchtigte "Festfrieren" bei Mulis beschäftigt mich doch sehr, da ich bei diesem Verhalten am meisten befürchte, später einmal Fehler zu machen.

Ein Stehenbleiben aus Angst/Unsicherheit sehe ich da weniger als Problem für mich. Meine AV-Stute war zum Glück so nervenstark, dass sie, wenn sie etwas "Gefährliches" entdeckt hat, auch stehengeblieben ist und sich das Was-auch-immer erstmal angeschaut hat. Ich blieb dann vom Sitz her betont lässig und habe entweder einfach abgewartet, bis sie von selbst entschieden hat, weiterzugehen oder sie mit freundlich-auffordernder Stimme animiert, an der Gefahr vorbeizulaufen, je nach Situation; ich konnte bei ihr erfühlen, wie stark ihre Verunsicherung war und welche Reaktion meinerseits daher angebracht war. Wenn es ganz extrem war, bin ich abgestiegen und habe sie geführt. Was ich grundsätzlich nicht getan habe, war beruhigendes Tätscheln oder Streicheln, was sie als Lob hätte auffassen können - gelobt wurde erst, wenn sie die Tendenz gezeigt hat, weiterzugehen.
So würde ich auch bei einem Muli vorgehen, auch wenn ich mich da wahrscheinlich auf deutlich längere Wartezeiten einrichten muss (vielleicht sollte ich mir was zum Lesen mitnehmen? Großes Lächeln ), und das wäre wohl auch "mulitisch korrekt" so, oder?

Anders sieht es aus mit Stehenbleiben aus Ungehorsam. Einige sagen ja, ein Muli hat immer einen Grund, wenn es nicht weitergeht, aber wenn der Grund ist, dass es einfach irgendetwas nicht tun will, was ich von ihm wünsche, ist das für mich Ungehorsam, und da wird's schwierig.
Meine Stute mochte anfangs das Schulter-herein nicht. Ich war noch auf der kurzen Bahnseite und hatte vor, an der nächsten langen Seite Schulter-herein zu reiten. Fragt mich nicht, woher sie es wusste, ich habe hundertprozentig so früh meinen Sitz noch nicht entsprechend verändert, aber sie wusste es und blieb doch prompt vor der Ecke stehen! Als erstes forderte ich sie mit der Stimme auf, weiterzugehen - nix! Als nächstes wurde die Stimme energischer plus Druck mit den Schenkeln; daraufhin lüpfte sie ein bisschen die Vorderbeine und "drohte" mir mit Steigen. Ich geb's ja zu, dass ich innerlich grinsen musste und mich das Ganze amüsierte, aber nichtsdestotrotz folgte nun ein Anraunzer mit energischem Schenkeldruck - und die Dame marschierte mit mürrisch hochgezogenen Maulwinkeln los und absolvierte die geforderten 4, 5 Tritte Schulter-herein. Ich hätte ihr notfalls aber auch eine mit der Gerte gesemmelt, wenn's anders nicht gegangen wäre. (Es hat übrigens nicht lange gedauert, da hat sie diese Übung durch immer nur kurze Sequenzen und gaanz viel Lob und mal ein Stückchen Mohrrübe als Belohnung gerne gemacht.)

Tja - nur, was mache ich in einem sochen Fall mit einem Muli? Einerseits möchte ich sowas eigentlich nicht durchgehen lassen, andererseits mache ich es mit Druck vielleicht erst recht sauer auf eine bestimmte Übung (muss ja nichts "dressurmäßiges", kann genausogut auch z. B. das Übertreten von Stangen sein) oder schlimmstenfalls auf die Arbeit unter dem Sattel an sich?!

Wie würdet Ihr da bei Euren vielen verschiedenen Muli-Charakteren reagieren?

Lieber Gruß

Sissi

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Gast87
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 06:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Sissi , wie du das schreibst machts es auch bei Mulis richtig . Wenn unsere Muli angst haben heißt es auch warten , sie schauen lassen und dann gehts meist nach 2-3 Minuten wieder weiter . Wenn gar nichts geht , dann steige ich ab laufe voraus und dann gehts . Wenn die für mich nicht ersichtliche gefährliche Stelle Blinzeln überwunden ist wird gelobt , Leckerli reingeschoben und dann gehts wieder im Sattel weiter .

Aber mein Muli kann sich sehr gut verstellen und angst vortäuschen sodaß er meint ich würde drauf reinfallen . Mein Muli ist oft sehr stur ( viele hier sagen immer Mulis sind nicht stur ) aber ich habe nunmal so ein Esel . Dann gebe ich ihm schon Gas . Ich merke es schon vorher an deinem Verhalten . Er fängt an ganz stacksig zu laufen , windet sich nach allen Seiten . Wenn er angst hat friert er ja fest , aber in diesem Fall meint man , man hat ein Tier unter sich das in jedem Gelenk ein Kugellager hat . Er macht Spins , rennt rückwärts , hüpft Hügel rauf und runter . Inzwischen kenne ich seine Bewegungen sehr gut und so werde ich auch nicht abgeladen . Druck mit Schenkel oder Gerte veschlimmert das Ganze nur . Aber ein richtig verbaler Zornausbruch und Drohung mit dem Metzger hilft . Dann muß ich schauen das ich ihn die nächsten 50 m wieder einbremsen kann Großes Lächeln

lg Helmut
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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 09:33    Titel:   Antworten mit Zitat

Ja Helmut, richtig den Marsch blasen hilft bei Spinnerei!! Thumbsup Ich erinner mich an die Blamage mit Marlene beim Eseltreff in Paaren vorletztes Mal. Fahrparcour, Kathrin Mönnich, Regionalgruppensprecherin Nord mit ihrem Muli- und Marlene wollte nur zu den Mulis im Ring nebenan! Fahren ohne ersichtlichen Grund (auf einer Wiese?? Wiesen sind zum Fressen da, tralleri und trallera Zunge rausstrecken )- nä!. Ich bin dann irgendwann abgestiegen, wollte sie rausführen- nein, wollte sie nicht, will zu den Mulis...!! Und was machste da vor den Zuschauern, alles unter IGEM- Augen und tierfreundlich und so...( Bangheae ). Da habe ich ihr eine leise aber eindringliche, erschüttende Standpauke gehalten, vor ihrer Nase, direkt Aug-in-Aug- und war sie wenigstens bereit, mit mir den Parcour in meine gewünschte Richtung zu verlassen. Puh!
So sind Mulis, Esel auch, aber das ist auch ein Unterschied zu Pferden.
Kathrin

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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 10:26    Titel:   Antworten mit Zitat

mikado hat Folgendes geschrieben:
Druck mit Schenkel oder Gerte veschlimmert das Ganze nur . Aber ein richtig verbaler Zornausbruch und Drohung mit dem Metzger hilft .

Bei meinem Evchen habe ich in 9 Jahren genau 2 mal die Gerte als Druckmittel angewendet: Einmal hat sie mich beim alleine-einsteigen-üben (Hänger stand auf der Koppel) 20 Min. schlichtweg verar-, äh, veräppelt, da reichte es schon, dass ich die Gerte (nachdem ich mir absolut sicher war, dass sie KEINE Angst hat) nur in die Hand nahm und sie marschierte seelenruhig rein (ihr Blick sagte: "Bäh, Spielverderber!"), und beim zweiten Mal fand sie es plötzlich witzig, ständig links am Sprung (in gewohnter Höhe) vorbeizurennen; da gab's wirklich einen Klaps und das Vorbeilaufen war danach nie wieder ein Thema.
Sonst reichte ein Anschnauzen auch immer aus.

Wäre fein, wenn das mit dem "Brüller" bei meinem Muli später auch funktionieren würde! Ein unbekanntes Muli ist ja wie ein Überraschungsei: Was drinsteckt, weiss man erst, wenn es zum vorschein kommt. Großes Lächeln
Im Gelände habe ich sowieso nie eine Gerte dabei; die störenden Dinger benutze ich nur so lange in der Bahn, wie ich sie unbedingt als "Erklärungshilfe" brauche. Und lange Westernzügel, die ich zum Klapsen missbrauchen könnte, habe ich auch nicht.
Gerade in der Anfangszeit, wenn Muli und ich uns noch nicht kennen werden und noch keinerlei Vertrauensbasis geschaffen ist, kann falsches Verhalten meinerseits bei Meinungsverschiedenheiten fatale Folgen haben, das ist mir bewusst.
Ich denke, so lange ich mein Langohr noch nicht einschätzen kann, sollte ich vielleicht den langwierigen Weg wählen, wenn es mich testet und sagt: "Nein, über die doofen Stangen geh' ich heute nicht!" und einfach auf meiner "Statue" sitzen bleiben und warten - irgendwann wird es dem Muli dann wohl doch zu blöd und es geht weiter und hat damit ohne jeden Druck die Erfahrung gemacht, dass Stehenbleiben nix nützt. Oder ich versuche es über die Stangen zu führen und danach nochmal, darüber zu reiten (und danach natürlich loben, loben, loben!). Aber drüber muss es, da bin ICH stur, und wenn ich dafür 3 Stunden so vor mich hinsitzen muss!

Die Drohung mit dem Metzger erscheint mir nicht so geeignet; meinen Katern sage ich nämlich auch immer, sie kommen ins Tierheim, wenn sie mir mal wieder die Wurst vom Frühstücksbrot geklaut haben, aber die nehmen mir das einfach nicht ab! Großes Lächeln

LG Sissi

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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 20:14    Titel:   Antworten mit Zitat

Man muss oder sollte auch gar nicht nicht ´brüllen´, man kann auch ´diskutierend überzeugen´.Wichtig ist, ihnen gar nicht erst beizubringen, dass etwas ärgerlich macht. Das ist wie bei Kindern: die machen etwas aus...vielleicht Dummheit, Experimentierfreudigkeit oder sonstwas, und die Erwachsenen bringen ihnen durch Strafe bei, dass es Aufsehen erregt. Richtiger ist, immer wieder davon auszugehen, dass es wohl ´ein Versehen´war und wie es richtig geht. Dann verars..en sie einen nicht, weil sie nicht wissen, dass es eine Verarsche wäre.
Außerdem haben wir eine total wirkungsvolle Waffe in schwierigen Situationen: die Motivation! Aufmunterndes Anfeuern, Anreden hilft sehr oft, die Bocklosigkeit, äh, Bockhaftigkeit zu verwandeln und vom Verarschen abzulenken. . Den Scheiß einfach nicht toternst nehmen. Denn, man vergesse nicht- sie haben den Humor des Esels!!
Kathrin

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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 20:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Also wenn sie "denken", ihr Verhalten ärgert uns nicht, dann lassen sie's bleiben, weil es ihnen dann keinen Spass mehr macht bzw. weil sie "wissen", dass sie dann damit nichts bezwecken können...? (Sehr vermenschlicht ausgedrückt.)
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 21:15    Titel:   Antworten mit Zitat

dass er Angst hatte, hab ich bei John nur 2x erlebt, ihm sind wie die Hornissen vorbeisausende Motorräder begreiflicherweise unheimlich. Da bekommt er alle Zeit der Welt bis er wieder weitergeht, immer wenn kein Motorrad mehr in Sicht ist.

Was das sonstige Stehenbleiben angeht, so habe ich kapituliert. Eine Frau bei uns im Stall die viel Eselerfahrung hat, hat mir schon frühzeitig gesagt dass ich um die Gerte nicht rumkäme. Ich wollte nie, bei den Jubgpferden benutze ich sie eigentlich nur als Begrenzung zum Zeigen.

Seine Stehpausen haben mich genervt und ich habe nichts gefunden ihn zu bewegen, ihn von der Koppel zu holen dauerte manchmal ewig, da er immer wieder die Beine in den Boden stemmte, bis wir über einen gewissen Punkt hinaus waren und er endlich mitging.

Dann hab ich doch mal die Gerte eingesetzt, es brauchte gar nicht viel, jetzt hab ich sie dabei. Wenn er stehenbleibt lasse ich ihm Zeit und versuche es so, wenn er nach einiger Zeit gar nicht reagiert reicht es meist damit zu wedeln und er geht mit.
Ich hoffe dass wir irgendwann drauf verzichten können. Wohl fühle ich mich damit immer noch nicht, aber da ich das Gefühl hatte die Trotzstehphasen werden länger hab ich halt doch drauf zurückgegriffen. Worried1
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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 21:15    Titel:   Antworten mit Zitat

nicht ganz so...aber wenn sie ein Verhalten erwarten, dass auf Agression baut, dann gehen sie eher in Antihaltung bzw. länger. Im Extremfall zeigen sie bei falscher Behandlung den Stinkefinger und lassen sich in ähnlichen Situationen weniger auf schnell auf Kompromisse ein.
Besser so? Vermenschlichen mag ich nämlich so gar nicht...!
Kathrin

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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 21:26    Titel:   Antworten mit Zitat

Johnjohn hat Folgendes geschrieben:

Seine Stehpausen haben mich genervt und ich habe nichts gefunden ihn zu bewegen, ihn von der Koppel zu holen dauerte manchmal ewig, da er immer wieder die Beine in den Boden stemmte, bis wir über einen gewissen Punkt hinaus waren und er endlich mitging.

Ich hoffe dass wir irgendwann drauf verzichten können. Wohl fühle ich mich damit immer noch nicht, aber da ich das Gefühl hatte die Trotzstehphasen werden länger hab ich halt doch drauf zurückgegriffen. Worried1


Ich kann nur immer wieder die Nervennervennerven- Taktik empfehlen!! Das funktioniert 100prozentig ( möchte ich behaupten) und jedes Mal schneller! -OHNE Gerte Lächeln

Kathrin

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Gast87
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 07:18    Titel:   Antworten mit Zitat

Ist ja nicht jedes Muli gleich , mein Mikado ist da schon ein Sonderexemplar . Habe ja schon geschrieben das er in Trotzsituationen nicht festfriert, sondern alle andern Wege sucht weil er nicht an dem blöden Schatten ,den er schon 100erte mal überschritten hat , heute nicht drüber will . Da sucht er alle anderen Wege und Richtungen die ja viel gefährlicher sind als die Kleinigkeit . Da diese dann halt auch für mich gefährlich sind , z.B . steile Abhänge rauf oder noch schlimmer runter , durch dichten Wald usw. werde ich halt wütend und laut , weil ich ja nicht am Boden landen will . Aber nie gewaltsam und dir Drohung mit dem Metztger ist ja rein nur um meine innerliche Erregung aufzubauen . Wenn ich ihn angifte mit den Worten " ich hab dich lieb " ist es glaube ich nicht so wirksam .

Traktoren , Motorräder , LKWs machen ihm gar nichts aus . Wir haben ja 15 m neben dem Stall eine Bahnlinie wo Schnell u. Güterzüge vorbeirasen . Mikado hat halt die Eigenschaften seines Vaters , der ja nur zu zweit zum Führen ist und das Temprament des peruanischen Vollblüters geerbt . Schon eine nicht passende Kombi . Aber wenn er will ist es ein tolles Muli zum reiten und im Umgang sehr sehr lieb . Wenn ich in den Stall komme macht er einen mords Tam Tam bis ich hingehe und ihn streichle . Wenn er auf der hintersten Weide ist braucht es nur einmal Rufen und er kommt angetrabt . Die Pferdebesitzer müssen immer Gummistiefel anziehen , weils zuerst durch den Gatsch geht und dann auf die Weide um ihre Pferde zu holen .

lg Helmut
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 08:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Kathrin,

was genau machst Du bei Deiner nerven Taktik?
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 15:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich halte *klugscheißein* Antropomorphismus *klugscheißaus* (dass ich mir dieses Wort gemerkt habe, zeigt, wie oft Vermenschlichung Thema in Tierbüchern ist Großes Lächeln ) für ein Grundübel im Umgang mit Tieren. Was dabei rauskommt, kann man täglich bei den Hundebesitzern beobachten: "Der versteht jedes Wort - nur nicht 'Platz'!" (Den Spruch hab' ich von Martin Rütter geklaut.) Das Ergebnis ist meist, dass man eine Verstandesleistung beim Vierbeiner voraussetzt, die er einfach nicht bringen kann und auf sein Verhalten dadurch völlig falsch reagiert.

Interessant finde ich aber, dass meine Stute, die ganz sicher niemals negative Erfahrungen mit der Gerte gemacht hatte, es sofort ganz richtig als Drohung ansah, als ich die Gerte holte, und augenblicklich mit ihrem Unfug aufhörte und in den Hänger ging. Meine Körpersprache? Oder diese unglaubliche Sensibilität, mit der Equiden unsere Stimmung erfühlen können?
Auch Helga schreibt ja, dass sie bei ihrem süßen Johnjohn (ich habe mich unsterblich in sein Babyfoto verliebt) gar nicht viel machen brauchte mit der Gerte, um ihn zum Weitergehen zu bewegen.
Ein Tier, das wirklich schon geschlagen wurde, würde vielleicht panisch oder mit totaler Verweigerung darauf reagieren.

Allerdings liegt es mir auch viel mehr, mit "Überredungskunst" zum Ziel zu kommen; wenn ich meinem Pferd/Muli nur den kleinsten Tick in Richtung gewünschtes Verhalten entlocken kann und damit die Möglichkeit bekomme, zu loben, habe ich schon halb gewonnen. Oft mag der Griff zur Gerte auch nur ein Zeichen für die eigene Hilflosigkeit sein.

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sancho
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 18:01    Titel:   Antworten mit Zitat

Zitat:
"Der versteht jedes Wort - nur nicht 'Platz'!" (Den Spruch hab' ich von Martin Rütter geklaut.) Das Ergebnis ist meist, dass man eine Verstandesleistung beim Vierbeiner voraussetzt, die er einfach nicht bringen kann und auf sein Verhalten dadurch völlig falsch reagiert.
Einfrieren oder flüchten...ist doch eigentlich auch sehr "menschlich"! Was macht das Grundübel der Vermenschlichung aus?Eine Abstraktionsfähigkeit ähnlich der von Menschen? Das gibt es auch bei Tieren!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,539549,00.html 3 Seiten Artikel
Gruß

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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 20:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Uups, wie peinlich - habe vergessen, mir bei Anthropomorphismus das "h" hinterm "t" mit zu merken Peinlichkeit (aber gesprochen merkt's keiner! Großes Lächeln ).

@Sancho:
Hochinteressanter Artikel, aber nix neues für mich, da ich mit Begeisterung jede Natur- und Tierdoku von National Geographics anschaue. Gerade ein Beitrag über die Intelligenz von Vögeln hat mich total verblüfft und fasziniert.

Dennoch kann man das nicht verallgemeinern, und nicht jeder Fiffi von nebenan ist ein Überflieger. Da kommt es sehr häufig vor, dass Herrchen sauer ist, weil der Hund - der doch so genau versteht, was Herrchen will! - nicht gehorcht, dabei hat der arme Kerl keine Ahnung, was von ihm verlangt wird und ist total verunsichert, wenn er - aus seiner Sicht - grundlos geschimpft oder bestraft wird.
Der Vertrauensbildung zwischen Muli und Mensch wäre sowas sicherlich nicht sehr förderlich! Ich bin allerdings überzeugt davon, dass unsere Equiden uns hundertmal besser "lesen" können, als wir sie.

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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 20:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Johnjohn hat Folgendes geschrieben:
Hallo Kathrin,

was genau machst Du bei Deiner nerven Taktik?


Zupfen am Strick, nicht ziehen, nur zupfen, so dass es echt nervt. Zupfen, zupfen, zupfen, zupfen...und in der selben zehntel Sekunde, wo er sich bewegt in meine Richtung, höre ich SOFORT auf. Du wirst dich wundern, wie schnell er lernt, wie man dem lästigen Halftergezupfe entgeht! Man sollte auch unbedingt beachten, dass das Tier mit hochgezogenem Kopf in Sperrstellung gar nicht losgehen kann! Stell Dich einmal hin, ziehe den Kopf hoch, streck die Arme ein bisschen störrisch nach vorne- und dein Becken wird leicht abkippen. Jetzt versuch , einen Schritt zu gehen. Geht nicht. Deshalb muss das Tier immer genügend losen Strick haben, um die Position verändern zu können!
Ich sag immer: ziehen können die besser, es sind schließlich Zugtiere, wir aber können zupfen!
Kathrin

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