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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 11.03.2015, 00:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Was für eine tolle Passion, Tiere aus Tradition zu erschießen!

Und dann Tränen vergießen, wenn mal eines auf natürlichem Wege stirbt.

Weißt der Herr Oberlehrer denn, wie oft wir hier einen Rehkadaver finden mit einem zerschossenen linken Vorderlauf?
Das ist die Folge eines fehlgeschlagenen Blattschusses von sehr schräg oben von der Kanzel! Oft hat sich das Tier noch tagelang durch den Wald geschleppt.
Denn auf die eigentlich waidgerechte Nachsuche haben die fußkranken Bonzenjäger keinen Bock....denn die ist gefährlich....

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sancho
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BeitragVerfasst am: 11.03.2015, 06:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Ja Hanno, natürlich weiss ich das,dies meine ich mit Deppen gibt es überall! Die Welt ist nun mal nicht nur schwarz ODER weiß...

Ich meine die Hege, und den Abschuss z.B. kranker oder verletzter Tiere, wer soll denn das übernehmen...oder hast du bei deinen Ausritten einen Revolver dabei, könnte dir ja eine der diversen angeschossenen Sauen über den Weg laufen?...oder steigst du dann ab und erledigst das mit blossen Händen?...oder wartest du, dass der Wolf auf seinen langen, einsamen Streifzügen um die Ecke kommt? Dieses Wunschdenken hatte ich auch mal! Wie sagt Klaus...Theorie und Praxis!

In solchen intensiv genutzten Gebieten wie bei uns, zu meinen die Natur würde das schon regeln...mal ehrlich...das glaubst du doch nicht wirklich...genauso könnte man jetzt jeden Autofahrer an den Pranger stellen, als potentiellen Wildtieranfahrer! Wir haben hier keine wilde Natur,...ganz Norddeutschland ist eine riesige vom Menschen angelegte Kulturlandschaft! Selbst die Bannwälder sind angepflanzt!

Aber ist O.K!...kann ja jeder seine Meinung darüber haben!

Sonniger Gruss Blinzeln
Hilfslehrer Hühnerbrüh

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Klaus
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BeitragVerfasst am: 11.03.2015, 15:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Danke Sancho, dass Du so überlegt reagierst.
Spannung raus nehmen, Idealisten kann man nicht überzeugen.

Nur der Wolf kann es und wird es Euch höchstpersönlich zeigen.

Die im Forum vorhandenen Jäger und Landwirte sind schon mal so verschreckt, die Anzahl der Wortmeldungen spricht Bücher Rolleyes 3

Damals im Odenwald wurde die Jagd verpachtet und zwar nach Höchstgebot.

Sollte die Frage aufkommen von wem, natürlich von den bösen Landwirten/ auch Schafhalter, an die noch böseren Jäger.

Wie das in der Eifel geht könnt ihr hier nachlesen.

http://www.jagdreviere-online.de/ausschreibungAnzeigen.php

Alles natürlich von dem braunen Gesocks / bzw. Nachkommen gesteuert. Eine Mafia, man glaubt es kaum. Nur 33.000 bestimmen über 85 Millionen Bürger hinweg wie sie ihr Hobby leben.

Schon ein bisschen abenteuerlich, gelle Hanno . Fast schon wie in Griechenland. Blinzeln

LG aus Nova Scotia
Klaus

PS : ein Landvermesser war auf meinem Grundstück zu Gange und wurde von einem Pack Coys im Wald umkreist. Nein, nicht angegriffen, nur verfolgt. Als er wieder auf der Weide ankam und mich traf war der Gute vollkommen mit den Nerven fertig. Der Mann musste regelrecht aufgepäppelt werden und war in diesem Tag für nichts mehr zu gebrauchen.
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HannoPilartz
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Alter: 69
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BeitragVerfasst am: 12.03.2015, 23:05    Titel:   Antworten mit Zitat

Peter, was ich glaube zum Thema "Die Natur regelt das schon..." ist ziemlich nebensächlich, ich bin Laie und nur ca. 500-600 Stunden jährlich im Wald unterwegs....
Aber was Wildbiologen und Förster meinen......
Und von denen sind einige kluge Vertreter der Meinung, dass die Jagd erheblich mehr schadet als nutzt, dass es so wie im Kanton Genf seit über 40 Jahren sehr gut ohne geht.....

Es ist ein gerne von Jägern erzähltes Ammenmärchen, dass man im Rahmen der "Hege" alte und kranke Tiere erlösen würde.
Erstens bedeutet der Begriff "Hege" etwas ganz anderes, nämlich das Heranzüchten von herausragenden Trophäenträgern, zweitens erfährt jeder, der viel mit Jägern zu tun hat (und das habe ich wahrlich...), dass alte und leidende Tiere sich in der Dickung verkriechen, die findet kein Jäger, geschweige denn, dass er die Chance hätte, in der Dickung zu schießen.....

Klaus, mit Zahlen hast Du wohl ähnliche Probleme wie die Griechen. Es sind zehnmal so viele Jäger.....
Seltsam, dass nach 20 Jahren Wölfen in der Lausitz die Menschen dort noch immer nicht bei Deiner Meinung angelangt sind.
Ist hier vielleicht doch nicht alles so wie im Nordosten Kanadas....

In einem gebe ich Peter Recht, nämlich dass es überall Deppen gibt...
Um wieder Bezug zum Forum zu bekommen:
Aus der romanischen Schweiz kommt die tolle Idee (angeblich durch Studien belegt), Esel als Herdenschutz-Tiere gegen Wölfe einzusetzen.
Sie brauchen nämlich bei weitem nicht so viel Ausbildung wie Herdenschutzhunde, und sie leben länger.
Angeblich haben die alten Wanderschäfer auch ihre Trag-Esel gegen Wölfe kämpfen sehen.

Ich habe so was auch schon öfter gehört, z.B. aus dem alten spanischen Kalifornien....
Allein, in Albanien, wo man nie aufhörte, Esel als Tragtiere einzusetzen, und Schafe gegen Wölfe zu verteidigen, käme niemand auf so eine absurde Idee.
Ich habe nachgefragt als wir dort im November 2013 dort eine Woche unterwegs waren und nachts das Geheul hörten.
Die Herdenschutzhunde haben wir auch gründlich kennen gelernt.
Weil uns nämlich ein junger Hund 5 Tage und fast 200 km gefolgt ist.
Den mussten wir ein paar Mal vor Herdenschutzhunden mit Steinwürfen retten, dann wusste er selbst, wie er sich schützt, er lief ganz dicht zwischen unseren Pferden, und vor denen hatten die Herdenschutzhunde höllischen Respekt.....
Der mitreitende Besitzer der Pferde meinte breit grinsend dazu "No dog, no wolve touch my horses, they kill by kicking, very quick..."
Trotzdem hielt er Hunde zum Schütz von Schafen oder Kühen mit Kälber für notwendig.....

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Klaus
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BeitragVerfasst am: 13.03.2015, 03:36    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich dachte eigentlich, ich hätte hier meine eigenen, gemachten Erfahrungen wieder gegeben.
Bin gar nicht so darauf erpicht , meine Meinung Dir oder anderen auf zu doktrinieren.
Ich rede ja auch nicht von einem Wochenritt mit Albanischen Schmugglern.
Ich stelle 17 Jahre dagegen.
Was Du / ihr daraus macht ist doch jedem Selbst überlassen.
Ich habe damit sicher kein Problem.
Ich höre das Geheule fast jede Nacht. Manchmal allerdings, sind die Kerle auch mal für einen Monat komplett aus der Gegend verschwunden.

... und ja, Hanno, ich habe bei den Griechen gelernt. Wavey001
Ich habe mich bei einer Null vertippt, Du aber rund 30.000 einfach unterschlagen Biggrinc
und auch noch mal nachgeschaut.
Die letzte Hochrechnung stammt aus dem Jahr 2013: 361.557 Deutsche besitzen heute einen Jagdschein. So viele wie noch nie zuvor. Darunter sind rund 20 Prozent Frauen.
Quelle F.A.Z.

Frauen besitzen heutzutage nicht nur mules, die Jagen auch.
und nein, Hanno, noch ist es nicht so wie bei mir in Nova Scotia.
Kann aber so kommen, dass die Wölfe Euch noch näher auf die Pelle rücken und zwar wie schon mehrfach geschehen nicht bei Euch Hinterwäldlern, sondern im urbanen Raum.
Wette gefällig ?

LG aus Nova Scotia

Klaus
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sancho
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Anmeldungsdatum: 11.08.2010
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BeitragVerfasst am: 13.03.2015, 07:19    Titel:   Antworten mit Zitat

Wie dem auch sei, danke Klaus für deine Erfahrungen. Auch Hanno, danke für deine Beteiligung und Erfahrung.
Mag sein, dass ich zu den Forumsdeppen gehöre Hanno, aber deine Allwissenheit ist nun mal einfach unschlagbar!
Sogar den Begriff Hege kannst du besser erklären, als er im Jagdrecht der bösen Jäger festgehalten ist:
"Hege sind alle Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der Lebensgrundlagen des Wildes" was du daraus machst ist Schwarzmalerei und Hexenjagd auf die bösen Heger!...das erinnert mich an die Leute, die du für deinen Jägerhass angiebst, verantwortlich zu sein!..schafft man nicht oft, dass ich mich so echauffiere! Kompliment! Du plapperst nach und haust Klaus Erfahrungen in die Tonne, anstatt einmal zu sagen," könnte ja sein...." nee oh nee , du trägst dein durchschossenes Bein tapfer, coole Nr.,...mann oh mann! Haste auch ne eigene Meinung? Was ist denn nun zu tun? Lassen mir mal, kein Wort, keine Verantwortung, anstatt dessen, Wildschweinbraten vom Grill...suuuper! paniert mit Beleidgungen von Forumsmitgliedern als Deppen!
Zitat:
Aber was Wildbiologen und Förster meinen......
Und von denen sind einige kluge Vertreter der Meinung,...
Ich hoffe das sind nicht die gleichen Vertreter von Fachleuten, die ihre Aussagen über den Wolf getroffen haben, er sei sowieso das scheueste Wildtier forever, und da wo Menschengeruch ist, geht der sowieso nie nich nicht hin.
http://www.abendblatt.de/region/nie....-eingefangen-werden.html#
http://www.oz-online.de/-news/artik....lcht-durch-den-Kreis-Leer
Allles Jägerpropaganda?
Herdenschutzesel...waren als Wanderbegleiter sicher immer sehr erfolgreich! Ich habe keine Ahnung! Ich schreibs nochmal,
hier in Norddeutschland ist fettes, intensiv genutztes Gebiet, nicht Abbruzen, nicht Südeuropa und auch kein Schweizer Hochgebirge!..ohne genug Bewegung...wird ein Reheesel mit EMS wohl eher Beute als Beschützer! Auch Herdenschutzhunde, ganz besonders nicht diese Gurgelbeisser, sind hier nicht einzusetzen, weil die Wohngebiete viel zu eng zusammen liegen! Dei einzige Möglichkeit ist Strom! Ein Schafhalter hier in der Gegend versucht es gerad mit Eseln. Ich bin gespannt, wie lange die Esel mitmachen,..habe mir die Schafweiden dort angesehen...na Mahlzeit! Warten wir mal das Frühjahresgras ab, wieviel Herdenschutzesel dann noch gut zu Huf sind....oder ist der tipp mit den Eseln etwa eine Marketingstrategie von eselhufbearbeitern?
Super Idee! http://www.proplanta.de/Agrar-Nachr....en_article1425626906.htmlKommentar, norddeutsche Eselmettwurst ist auch lecker!

Der Schnuckenhalter im Naturparkder LüneburgerHeide könnte das mit Eseln versuchen, Heidi ist mager.!

Über Jägermentalitäten und dem Nord-Südgefälle diesbezüglich...gern im Jagsthread weiter!

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Klaus
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BeitragVerfasst am: 14.03.2015, 02:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Bitte keine unbedachte Hast, Sancho
...und keine falschen Schlüsse ziehen!
Hanno ist kein Jägerhasser, im Gegenteil er macht Reklame für Wildgerichte, auf seiner Webseite.
Ich gehe mal davon aus, dass selbst Hanno weiß, dass die Tiere nicht aus der Tiefkühltruhe kommen und der Wirt vom Wilden Schwan ganz sicher ordentlich und gesetzestreu von Jägern sein Wild bezieht.
Von poachern in der Eifel ist mir nichts bekannt, müsste man mal Hanno fragen.

take it easy, manche wissen halt mehr wie andere
So ein Beinschuss kann auch ganz schön lange schmerzen, das nennen die Ärzte Phantomschmerz.
Mann , ich möchte so reiten können wie Hanno. Thumbsup
Ich seh das positiv.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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luna
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BeitragVerfasst am: 14.03.2015, 19:46    Titel:   Antworten mit Zitat

zu den vorhergehenden Beiträgen werde ich mich einfach mal nicht äussern Blinzeln Augen rollen (sarkastisch)
sondern einfach nur meine Wolfserfahrungen, die zugegebenermaßen recht beschränkt sind, aber immerhin höchstpersönlich selbst gemacht, hier schildern:
Ich habe mal (noch im letzten Jahrhundert) Wölfe telemetriert in Ostpolen. Mit dem damaligen Stand der Technik sah das folgendermaßen aus: Die Leitwölfin des beobachteten Rudels war einmal betäubt und mit einem Senderhalsband versehen worden und von da ab wurde das Rudel so ziemlich rund um die Uhr mit dem Fahrrad und einer großen Antenne, mit der man die Richtung in der sich das Rudels durch Peilen des Signales feststellen konnte, verfolgt und in eine Karte eingetragen (Forschungszwecke). Ich bin also mit dem Fahrrad die mehr oder weniger befahrbaren Waldwege entlang gedüst und habe alle 15 Minuten aus zwei verschiedenen Richtungen das Signal abgegriffen, um die Position des Rudels zu extrapolieren.
Das faszinierende (aber für mich auch etwas enttäuschende) dabei: Ich habe keinen einzigen Wolf zu Gesicht bekommen! Ich bin Elchen begegnet, Wisenten, Rotwild und Rehwild. Und ich war dem Rudel manchmal halbwegs nahe. Aber gesehen habe ich keinen einzigen Wolf. Und so erging es den allermeisten Forschern dort. Einmal, als ich die letzte Peilposition ziemlich nah an mir dran war ist sogar folgendes passiert: Ich habe plötzlich seltsame Bell-Schreihe gehört, die ich nicht zuordnen konnte, da noch nie vorher gehört. Kurz darauf knackt es neben mir im Unterholz und ein Reh kommt panisch herausgesprungen und rast panisch direkt an mir vorbei, kreuzt den Waldweg und verschwindet auf der anderen Seite wieder im Wald (weiterhin "bellend"). Es kam genau aus der Richtung des Wolfsrudels. Aber kein Wolf kam hinterher. Ich habe mir das so erklärt, dass die Wölfe trotz der quasi ständigen Begleitung durch in ihrer näheren Umgebung rumradelnde Forscher noch so einen Respekt vor uns Menschen hatten, dass sie sich nicht getraut haben, das Reh an mir vorbei weiter zu verfolgen! Allerdings war die Ausstattung der Leitwölfin mit dem Halsband wahrscheinlich auch keine als positiv empfundene Interaktion mit dem Menschen...
Ist wie gesagt erstens im relativ wild belassenen Waldgebiet im polnisch-weissrussischen Grenzgebiet gewesen, und zweitens ca 20 Jahre her. In wie weit es auf heutige Verhältnisse in Deutschland übertragbar ist kann ich nicht beurteilen. Ich habe auf Grund der dort gemachten Erfahrungen keine Angst "vorm bösen Wolf" Blinzeln
Luchse gibt es hier in Nordhessen übrigens nachgewiesener Maßen wieder, und zwar nicht nur vereinzelt. Und es gab Todesfälle bei wenige Tage alten Ziegenkitzen, die verdachtsweise den Luchsen angelastet wurden. In den beiden Fällen, die ich konkret mit bekommen habe (direkte Unterhaltung mit dem Ziegenhalter) wurde jedoch keine DNA-Analyse gemacht und in einem der beiden Fälle hat sich im Nachhinein an Hand von Augenzeugen rekonstruieren lassen, dass 3 wildernde Hunde die Übeltäter waren...
Daher finde ich es extrem wichtig, dass wenn wirklich konkret das "Schadenspotential" an Nutztieren durch wieder zuziehende Wildtiere (Luchs und Wolf) quantifiiziert werden soll immer eine DNA-Analyse durchgeführt wird - denn wildernde Haushunde gibt es leider auch, und momentan mit Sicherheit viel mehr, als Luchse und Wölfe...
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 14.03.2015, 21:26    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Luna,

Herzlichen Dank fuer diesen tollen Bericht.
Kannst Du Dich an noch mehr Details erinnern, was der Forschungszweck war und was dabei raus kam ?

LG aus Nova Scotia

Klaus
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luna
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BeitragVerfasst am: 15.03.2015, 20:29    Titel:   Antworten mit Zitat

vielen Dank für die Blumen, Klaus Wavey001

Leider habe ich mich nach dem kurzen Aufenthalt dort als Studentin nicht weiter mit der Thematik befasst und weiß auch nicht mehr genau, worum es in dem Projekt ging (ich glaube in erster Linie, die Reviergröße des Rudels abzuschätzen, vielleicht auch die Nähe / Distanz zu den anliegenden Dörfern... Ein Problem ist mir im Gedächtniss geblieben: Die Wölfe, diese unerhörten Biester, haben sich einfach nicht an nationale Grenzen gehalten Großes Lächeln Blinzeln Das kann ich wissenschaftlich absichern Zunge rausstrecken
Und über die weißrussischen Grenze durften wir ausdrücklich nicht, wurden sogar gewarnt, näher als gerade so in Sichtweite an die Grenzposten (mitten im Wald!) heran zu radeln. Was ich einmal im Eifer des Gefechts erst im letzten Moment bemerkt habe...

Ein anderes Erlebniss fällt mir bei meinen Telemetriererinnerungen noch ein, auch wenn es das Thema Wölfe leicht sprengt:
In Kanada (nördliche Küstenregion von BC) durfte ich mal einen Wildtierbiologen beim Telemetrieren von mountain goats (Gemsen-ähnliche Tiere) begleiten. Zu der Zeit wurden die Aufenthaltsorte schon automatisch per GPS mit geloggt, aber im Halsband gespeichert und die Signale mussten ab und zu vor Ort abgegriffen werden um festzustellen, ob noch alle Halsbänder zu orten sind und genug Batterie haben. Bei dem Kontrollflug bekamen wir von einer Bergziege ein verändertes Signal, das ausgesendet wurde, wenn sich das Halsband in den letzten 24 h nicht mehr vom Fleck bewegt hat. Wir mussten also (James Bond mäßig) aus dem Heli springen (landen ging an der Stelle im Fels nicht) und die tote Ziege / das Halsband suchen gehen. Der Biologe warnte mich ausdrücklich, das Pfefferspray immer "im Anschlag" zu haben, da die Wahrscheinlichkeit, einem Vielfraß zu begegnen nicht gerade gering sei, an einem frischen Gemsen-Aas. Und der Vielfraß sei nach seinem Empfinden das gefährlichste Tier Kanadas, da viel weniger Menschen-scheu als Bären, Berglöwen und Wölfe. Das hat mich sehr beeindruckt, wobei es hier natürlich in erster Linie um die Situation ging: sich ausgerechnet an der Vielfraßmahlzeit zu schaffen zu machen. Das findet wahrscheinlich kein Raubtier besonders toll. In der Regionalzeitung hier wurde nach gehäuften Luchs-Sichtungen auch gewarnt, dass Hundehalter dafür Sorge tragen sollen, dass ihre Hunde nicht versuchen, Luchsen ihre frisch gemachte Beute streitig zu machen, da es dann zu unschönen Auseinandersetzunge kommen könnte...
Tatsächlich trafen wir damals am frischen Aas auf frische Vielfraßspuren im Schnee und ich musste die ganze Zeit sprühbereit Wache schieben, während der Kollege das Halsband vom angefressenen Tier abmontierte...
Gibt es bei Dir in der Gegend auch Vielfraße, Klaus? Falls ja: Hattest Du schon Begegnungen?
Hier in der Nähe im Tierpark gibt es welche und ich staune immer nicht schlecht wenn ich dort bin, dass der kanadische Wildbiologe vor diesem "Tierchen" mehr Respekt hatte als vor Schwarz- und Grizzlybär. Andererseits ist das Mardergebiss schon recht beeindruckend und sooo klein sind die putzigen Tiere ja nun auch nicht...
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 15.03.2015, 21:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Luna,

weder Wolf noch unsere Hybriden halten sich an Grenzen, weder nationale noch internationale.
Ich wäre froh wenn die Kerle sich zumindest an die Grenzen meiner Farm halten ( würden ).
Die nächsten 25-30 km dahinter , da ist nur Wald und ganz leckerer Wildbestand.
Warum die sich meine Tiere holen müssen...oder es zumindest versuchen.
Unsere Coywolves packs scheinen auch grösser zu sein, wie in Polen oder Deutschland.
Ich habe so ein altes Nachtsichtgerät der ersten Generation, taugt nicht viel, aber da konnte ich schon in helleren Nächten 6-8 Tiere ausmachen,
Wohlgemerkt vom Haus oder Scheune auf der Weide zu sehen und jede Deckung nutzend.
Wenn die Zeit da ist und sie ihren Jungen das Jagen beibringen kann man sie am besten hören. Nach dem kill, ich spreche von Wild, ist es dann plötzlich mucksmäuschen, still.
Bis sie dann über der Beute aneinander geraten und ihre Rangfolge mal kurz ausfechten.
Jagd, kill, Beute zerlegen kann man an den Lauten auseinander halten.

Nein Vielfrasse gibt es hier nicht. Ich habe einen Kanadischen Freund angerufen und der sagte mir, die kommen in den Maritimes nicht vor.
Böse bin ich darüber nicht. Adler in Mengen könnte ich anbieten ....

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Klaus
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sancho
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BeitragVerfasst am: 16.03.2015, 08:24    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus,...Adler auf/über deinem Gelände? Cool!...Holen die eigentlich auch kleine Lämmer? Seeadler...gewaltig Thumbsup !

Ja auch von mir "Blumen" Luna, tolle, herrlich zu lesende Berichte! Thumbsup

Ich meine Wölfe sind doch nicht überall gleich im Verhalten,...sie haben doch auch die Fähigkeit sich ihrer Umgebung anzupassen?!?

Ich habe auch keine Angst vor dem Wolf, allerdings grossen Respekt! Würde ich erstmal so einem Rüden gegenüberstehen, ich weiß nicht! Was macht man dann, wenn die Scheu erstmal verschwunden ist? Bisher heisst es, laut brüllen und wild rumgestikulieren,...könne so ein angepasster Wolf das evtl. Als Bedrohung auffassen? Wäre ein langsames zurückziehen, wie bei Bärenbegegnungen nicht viel besser??! Aber was tun, wenn der neugierige Wolfsrüde dich verfolgt?
Von urbanisierten Bären weiß man, diese haben ein etwa 5 mal so kleines Revier, wie ihre wilden Artgenossen, also von etwa 50qkm auf 10qkm! Auch weiß man, dass eine "überbevölkerung" der Reviere deutlch mehr übergriffe auf menschen zeigt! Was ja auch logisch ist! Nun ist der Wolf kein Bär,...aber eine verhaltensveränderung ist zu erwarten, meine ich!

Wir werden hier zunehmend Wolfsbegegnungen haben, davon bin ich überzeugt! Und nur durch ein gutes Wolfmanagement können wir die Tiere auch halten! Und weder durch Wolfsverteufelung noch durch Wolfsverherrlichung ist den tieren geholfen, meine ich!

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BeitragVerfasst am: 17.03.2015, 14:17    Titel:   Antworten mit Zitat

@ Sancho
Diesen Jungadler habe ich vor der Haustür stehend aufgenommen. Manchmal kreisen 5-6 am Himmel. Wunderschön ist, wenn sie am nahen Bach landen und dann langsam aufsteigen. Dann hört man das rauschen ihres Gefieders.

Zu Angst oder Respekt kann ich Dir nur zustimmen.
IMHO ist das grösste Problem bei Euch in Deutschland, dass nur ein Paar Wolfsflüsterer in Gehegen mehrfach in Kontakt mit Wölfen waren.
Der normale Wald-Wanderer, etc. ist überfordert.
Mir stellt sich die Frage was passiert, wenn ein Wolf ein Schaf gerissen hat und das Kind das Besitzers alleine in der Nähe ist ?
Das ist sehr hypothetisch, ich weiß.
Nur, auch hier in Nova Scotia hat man gesagt laut singen , Büchse mit Steinen füllen und klappern, usw.
Das von 3 Coys tot gebissene Mädel hat nachweislich dies alles getan und war eine
erfahrene Hikerin. Da haben die Coys noch nicht einmal ihre Beute verteidigt, sondern angegriffen ohne Anlass.
Hier gab es schon Leute die haben sich ein ganz Junges Tier aus einem frischen Wurf gefangen, mit der Flasche aufgezogen und berichteten, dass der Coy dann sich auch nicht anders verhielt wie sein Hundegespiele. Fremde meinten es sei eine Schäferhundkreuzung.

Bären haben wir auch vereinzelt. Es gab mal eine große Aufregung auf dem meiner Farm gegenüber liegendem Campingplatz. Da hat ein Bär die Mülltonnen ausgeräumt und die Camper verschreckt. Alles city slickers.

LG aus Nova Scotia
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sancho
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BeitragVerfasst am: 17.03.2015, 19:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus, deine infos sind gerad gold wert und sehr wichtig.
Denn in der Tat hat hier in Norddeutschland kaum jemand Bekanntschaft
oder die nötige Erfahrung wertvolle Tipps zu geben!
da behaaken sich Wolfsliebhaber und Wolfsfeinde ganz ordentlich!
Niedersachsen hat schon angefangen win Wolfmanagement zu gründen...mit einem Roundtabel!

hier sind die Risse von Nutztieren in Niedersachsen aufgeführt.
http://www.wildtiermanagement.com/w....wolf/nutztierrisse_karte/
Klar werden jetzt einige sagen, das ist doch Jäger-Schafhalterpropaganda. Die Liste wird aber nach Angaben der Niedersächsischen Fachbehörde für Naturschutz (NLWKN) geführt, ja von der Jägerschaft, und die hat beeestimmt alle DNA Analytiker bestochen (und hier sind die "Geheimfunde" noch nicht mit einberechnet)!
Scrollt man die Liste runter, erkennt man die zunahme!

Der Nabu schätzt 300 Wölfe. Wenn nur 100 von den Fehen werfen, so sagen wir 4 Welpen. Sind Sprunghaft auf 700 Tiere im Sommer, sagen wir 500, weil es einige nicht schaffen!! stellt man sich eine weitere Wurfperiode vor......das Nahrungsangebot ist da!

Ich will gar keine Panik verbreiten, nur hoffen, das bis zum Sommer alle Nutztierhalter vernüftigen Herdenschutz angebracht haben! Ansonsten wird es die Wolfsbefürworterlobby schwer haben!
Man möge mich als Schwarzmaler beschimpfen, ich bin aber ein ausgesprochener Wolfsliebhaber. Den Tieren nutzt das aber herzlich wenig, wenn die Bevölkerung ihr noch Wohlwollen auf Grund der Zunahm3 von Rissen oder doch einmal einen Übergriff auf Menschen geschieht,in die Gegenrichtung kehrt!
Deine Fiktion mit dem Kind neben dem Riss,...hat es schon 1977 hier gegeben. DAS möchte keiner!

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Klaus
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BeitragVerfasst am: 19.03.2015, 14:18    Titel:   Antworten mit Zitat

sancho hat Folgendes geschrieben:

Ich will gar keine Panik verbreiten, nur hoffen, das bis zum Sommer alle Nutztierhalter vernüftigen Herdenschutz angebracht haben! Ansonsten wird es die Wolfsbefürworterlobby schwer haben!



Ich muss gerade schmunzeln. Gestern hatten wir erneut einen der regelmaessigen Schneestürme in diesem Jahr. Mindestens erneut 50 cm. Die Zäune sind unterm Schnee begraben, siehe Bild.
Klar, kommt bei Euch nicht vor, aber....für unsere Tiere bedeutet das, wer raus will kommt raus, wer rein will, kommt rein.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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