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Reiten - gebisslos ?   
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 12.07.2010, 21:03    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo L,

einfach mal so mit Knotenhalfter reiten kann klappen muss aber nicht, oder es wird so eine indifferente Erfahrung wie Du sie gemacht hast.

Das Reiten mit Knotenhalfter erfordert eine sorgfälltige Vorbereitung am Boden. da soll das Muli/Pferd lernen den Hilfen mit dem Knotenhalfter zu folgen.

Wenn das Tier gelernt hat wie es der Einwirkung des Knotenhalfters folgt dann kann man das auch in den Sattel übertragen.

So sieht das bei uns aus: (Ausschnitt aus dem Prüfungsvideo zum alten Parelli Level 1)

Link zu YouTube

Gruß

Holger
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L
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BeitragVerfasst am: 12.07.2010, 21:49    Titel:   Antworten mit Zitat

Danke Holger, das ist wirklich sehr hilfreich!
Aber wie sieht es denn aus wenn ein Muli mal einen Hüpfer macht oder versucht zu buckeln mit Knotenhalfter? Ist es damit gleich gut möglich wie mit Gebiss bzw. einem "fest anliegenden" Zaum das Muli wieder runter zu holen oder ihm zu signalisieren dass es nicht buckeln soll?
Ich hoffe du/ihr versteht was ich meine, ich bin leider kein Meister der Worte Augen rollen (sarkastisch)
Wahrscheinlich ist das einfach eine Angst meinerseits, aber ich bin mir da unsicher... Hexi hat ja die Tendenz zum Buckeln/Steigen, ich weiß auch nicht weshalb, das war schon so bevor ich begonnen habe mit ihr zu arbeiten.

Und Helmut, danke auch für deinen Bericht!

Lg
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 12.07.2010, 22:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Rafaela hat noch nie gebuckelt.

Das Buckeln kann ich aber nicht über den Zaum kontrollieren/unterbinden. Die Ursache liegt eher im Sitz, was aber auch nur ein Teil der Wahrheit liegt.

Das Buckeln muss man schon individuell analysieren.

Die Übung mit dem Biege mcht man auch im Sattel und unter dem Reiten um anzuhalten. Das muss man immer wieder üben.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 10:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Holger, die einzige mir bekannte Möglichkeit, Buckler evt. noch zu unterbinden, ist eine seitliche Einwirkung auf den Equidenkopf.
Also Nase hoch und möglichst seitlich raus!
DAS geht mir Rope-Halter m.E. nicht so gut, mit einem Sidepull, Bosal, Kappzaum aber sehr wohl. Wie auch mit Trense!
Und mit dem Glücksrad (LG-Zaum) geht es ähnlich schlecht wie mit dem Rope-Halter.

Ändert nichts an der Tatsache, dass es möglichst NIEMALS NIE zu Bucklern kommen sollte. Und bei ausreichender Umsicht (passender Sattel etc., rechtzeitig auf jegliche Arten von Verspannung reagieren) auch nicht kommen muss....

Ich empfinde es nach jahrzehntelangem Umgang mit der klassischen kalifornischen Hackamore inzwischen als ziemlich unerheblich, welche Zäumung man benutzt.
Grundsätzlich hat "gebisslos" eigentlich keinerlei wirkliche Vorteile.
Weder kann das Tier besser atmen, noch erspart man ihm sonstigen Stress durch "gebisslos".

Eine absolut zwingende Voraussetzung ist ein gebissloses Reiten, wenn man als Fernziel mit kalifornischen Signal-Gebissen wie einem Spade Bit reiten will. In solchen Zäumungen kann man nur ausbilden, wenn man eine gewisse Zeit in Doppelzäumung (dünnes 3/8-Bosal und Bit) reitet. Bevor man also je daran denkt, seinem Tier ein Spade ins Maul zu packen, muss es sehr gut auf Hackamore gehen. Bei korrekter Ausbildung und Anwendung ist das Spade Bit nach meiner Erfahrung das equidenfreundlichste Gebiss der Welt.....

Ich habe durchaus Equiden erlebt, die definitiv mit einer Trense zufriedener gehen als mit einer gebisslosen Zäumung. Entweder weil sie "schnullern" wollen, oder weil sie viel Anlehnung brauchen, die man ihnen mit einer Nasenzäumung nicht so gut geben kann....
Wobei auch jedwede Nasenzäumung eine gute, mit dem Nicken des Equidenkopfes "mitgehende" Zügelhand erfordert.
Grundsätzlich halte ich das Reiten mit gebisslosen Zäumungen für schwieriger, anspruchsvoller als das Reiten mit Trense.

Mir persönlich ist eine möglichst präzise Einwirkung wichtig, also das "Senden" von möglichst feinen Impulsen auf den Rücken und die Seiten der Equiden-Nase.
Das geht für meinen Geschmack am besten mit einer klassischen, gut ausgewogenen kalifornischen Hackamore (gutes Bosal plus gutes, dazu passendes Haarseil für Zügelschlaufe und Führseil).
Die kostet aber leider ein paar hundert Euro, wenn man eine gute und schöne möchte.
Und man braucht eigentlich mindestens zwei, denn man fängt mit einer dicken an, und geht nach einer Weile zu einer dünneren über....

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L
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 10:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Wirklich ein aufschlussreicher Text Hanno, danke!

Im Moment buckelt sie auch kaum mehr, wenn sind es nur ein, zwei Hüpfer (meist wenn ihr etwas gegen den Strich geht), und wenn ich es früh genug bemerke reicht eine halbe Parade um zu signalisieren, dass ich weiß was sie im Begriff ist zu tun, dann lässt sie es auch.
Welche Uhrsachen dies haben könnte weiß ich leider nicht, ihr Sattel passt soweit ich weiß gut, sie mach ihre Hüpfer auch wenn ich ohne Sattel reite, und auch bei sehr guten Reitern (nur dass sie bei diesen, bzw. generell bei allen Personen außer mir, richtig zu buckeln beginnt). Vielleicht gab es ih ihrer Vergangenheit ein prägendes Erlebnis...

Meine Gründe warum ich gerne auf Gebisslos umsteigen wollte sind eigentlich 1. Dass ich das Gefühl habe sie geht ohne etwas im Maul entspannter, 2. Weil sie sowieso einen neuen Zaum bräuchte, da ihr ihre alte nicht wirklich passt, und 3. Ich mir desshalb gedacht hatte, ich erkundige mich mal nach gebisslosen Zaumen, da es eine Art Traum von mir wäre mit soetwas zu reiten.

Ich habe mir für heute mal vorgenommen die Stallbesitzerin mal zu fragen, ob sie eventuell einen gebisslosen Zaum hätte den ich mal bei Hexe probieren könnte.

Grüße
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Gast87
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 12:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Ditto Hanno , genau so ist es . Mein Mikado hat mit dem von mir verwendeten Gebiss viel mehr Sicherheit , mit gebisslos kann er gar nichts anfangen . Auf der Rolle des Gebisses zuzellt er rum wie du sagst auf einem Schuller . Gebisslos geht gar nichts , da fehlt im die Sicherheit und er verspannt .
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 13:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Ausprobieren ist immer gut.
Wenn man dabei angemessen vorsichtig vorgeht, also erst mal ausgiebig auf dem Reitplatz testet etc.
Jedes Tier ist anders. Es gibt durchaus auch Tiere, die mit einer Gebiss-Zäumung nie so richtig glücklich werde.
Oft liegt das an Wolfszähnen....
Ich möchte nicht wissen, wie viele "lebensgefährliche Steiger" schon in der Wurst gelandet sind, obwohl sie sich durch Steigen einfach nur vehement gegen füchterlich "Aua" im Maul gewehrt haben. Was halt von nicht sichtbaren Wolfszähnen her rührte.
Aber auch eine ungewöhnliche Maul-Anatomie kann der Grund dafür sein, dass ein Tier mit einer Gebiss-Zäumung nicht so gut klar kommt.
Als Alternative zu Metall im Equidenmaul möchte ich erneut auf das Ledergebiss nach Meroth hinweisen.
Wir nehmen das Teil gerne für Tiere, denen mal eine ganze Weile von einen "Zügel-Legasteniker" mit Metall-Trense ordentlich weh getan wurde.

Holger kennt das, er hat seinen ersten Ritt auf einem Pferd letzten Herbst bei uns mit einer solchen Zäumung absolviert.
Und sah dabei verdammt gut aus.... weil das Pferd einen sehr zufriedenen Eindruck unter ihm machte!
Wenn mach mit einem Rope-Halter soviel Feingefühl entwickeln kann, ist das Ding wohl doch zu etwas gut....

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Beate
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 17:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi,
die einzig mir bekannte Methode, Buckler im Ansatz zu unterbinden, ist vorwärtsreiten (sofern das Gelände und die Situation es zulässt). Bei Sancho hat dies immer funktioniert, wenn ich rechtzeitig reagiert habe.
Nun aber zurück zum eigentlichen Thema, bzw. der Frage von L - dem Sidepull.
Ich halte das Sidepull für eine sehr gute, solide Zäumung für junge Reittiere und junge Reiter (jung im Sinne von Ausbildung - nicht Alter). Durch das Anbringen der Zügel seitlich am Kopf, sind die zur Seite führenden Einwirkungen unmissverständlich sowohl für Reiter als auch für Reittier. Bei Zäumungen, bei denen beide Zügel unter dem Kinn befestigt sind (Bosal, Rope-Bosal, Knotenhalfter, Bändele) ist dies nicht unbedingt der Fall.
Ich finde die Idee gut, ein Sidepull auszuprobieren! Lächeln Hoffe, Du berichtest uns über Deine Erfahrungen.
Grüssle
Beate

PS: Achte bitte darauf, dass das Nasenband nicht scharfkantig geflochten ist - das ist bei preisgünstigen Sidepulls leider manchmal so.

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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 20:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Wavey001

Zitat:
möchte ich erneut auf das Ledergebiss nach Meroth hinweisen.

Ich hab das mal gegoogelt und fand es sehr interessant! Denke jedoch trotzdem dass ich (im Moment) wohl eher in einen gebisslosen Zaum investieren werde...

Zitat:
Ich halte das Sidepull für eine sehr gute, solide Zäumung für junge Reittiere und junge Reiter

Dann scheint es für uns wohl genau richtig zu sein! Lächeln

Zitat:
sind die zur Seite führenden Einwirkungen unmissverständlich sowohl für Reiter als auch für Reittier

Genau das was du hier beschreibst hatte ich das Gefühl fehlte uns!

Ich habe heute die Hexi-und-Stall-Besitzerin gefragt ob sie eine gebisslose Zäumung hat - Nada, nur Knotenhalfter. Schade!
Ich werd mich noch umhören ob irgendjemand aus dem Stall ein Sidepull hat das passen könnte, und am Donnerstag, wenn eine Trainerin nach Mantler kommt, werde ich sie auch nach ihrer Einschätzung fragen.

Ein paar Fragen noch zum Kauf eines Sidepulls, sollte es so weit kommen:
Wo bekomme ich denn preisgünstigere, trotzem nicht zu schlecht verarbeitete Sidepulls her?
Besser in real begutachten oder ist ein Internetkauf auch möglich?
Gibt es evtl. Verkaufsseiten o.ä. wo ich ein Sidepull kaufen, eine Zeit ausprobieren, und bei Bedarf wieder zurückschicken kann und das Geld bis auf eine "Leihgebühr" wiederbekomme? Vom LG-Zaum glaube ich mich zu erinnern soetwas gelesen zu haben...
Omg, ich hab noch nie sowas "wichtiges" für ein Pferd - Muli - gekauft Peinlichkeit Augen rollen (sarkastisch)
Ich hoffe ich frag nicht zu viel!

Sobald ich Erfahrungen gemacht habe berichte ich natürlich davon! Lächeln

Lg
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Gast87
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 21:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Sidepulls sind bei Loesdau oder Krämer nicht so teuer . ideal wäre ein Doppeltes so wie das auf dem Foto von Steffis Muli . Bei einm Einfaches kannst du mit den Pflastern die es auf Rollen gibt umwickeln . Dann scheuert es nicht auf dem Nasenrücken .

Ich weiß nicht ob das mit der Trainerin von NHT funktioniert . Bei Mulis beissen sich viele Pferdeflüsterer die Zähne aus . Ich kenne Reini Mantler sehr gut , habe als er noch normaler Trainer war , Kurse mit ihm veranstaltet . Seine frühere Trainingsmethode wäre da Hilfreicher Lächeln Aber probiers mal mit ihr und mach dir dein eigenes Bild . Nur würde ich nicht gleich ein 10er Block kaufen Lächeln

lg Helmut
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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 21:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich benutze mein Sidepull von Kraemer seit 3 Jahren ohne erkennbaren Verschleiß.
und wenn Du es als Signalgeber verwendest und es nicht wie eine Säge handhabst bleibt der Nasenrücken auch unversehrt.
Klaus
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 22:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Danke Hanno für das Feedback und auch die damit verbundene Folgerung.

Alles hier gesagte möchte ich auf den einen, wie ich finde entscheidenden Punkt zurück führen.

Es geht nicht ohne eine solide Ausbildung mit und der Heranführung an die jeweilige Zäumung.
nd es braucht seine Zeit, in der man dem Pferd/Muli ausreichend Gelegenheit zum Lernen gebe muss.
Dann ist es wichtig, dass die körperlichen Vorrausetzungen gegeben sind.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 14.07.2010, 09:49    Titel:   Antworten mit Zitat

Ein Sidepull in der abgebildeten Ausführung ist nach meiner Auffassung die mit Abstand schärfste Art einer Nasenzäumung, mal abgesehen von der mechanischen Hackamore (die eher ein Folterinstrument ist).
Ein ebenfalls preiswert bei Krämer oder Loesdau zu kaufender Kappzaum ist m.E. wesentlich eher "anfänger-tauglich", weil er im Falle des "Zweikampfs" nicht gar so brutal auf die Pferdenase einwirkt.
Ein Sidepull ist sicher für viele Equiden-Reiter-Paare keine schlechte Zäumung, erfordert aber einen ebenso verantwortungsvollen Umgang mit den Zügeln wie eine Trense.
Eine sehr direkte seitliche Einwirkung, um Richtung zu geben (was sicher für junge und unerfahrene Tiere anfangs nicht schlecht ist) bieten Kappzaum, Sereta und kolumbianisch-peruanisches Bosal gleichermaßen.

Ich hatte mal einen bösen Unfall aufgrund eines minderwertigen Sidepulls aus dem Versandhandel. Eine Verknotung des doppelten Stücks Plastikseil über der Nase löste sich während des Ritts an einem der seitlichen Ringe. Der Knoten war nicht richtig "verschweißt". Als Folge saß ich auf einem völlig unkontrollierbaren Jung-Muli, welches aufgrund des ganzen Gebambels um seine Kopf/Hals natürlich auch noch ausrastete und mich in einen Haufen Steine am Wegesrand warf. Ich hatte Glück, es gab nur blaue Flecken....

Daher möchte ich Holger zustimmen.
Mit dem Wechsel der Zäumung kann man es seinem Tier evt. etwas angenehmer machen, weil jedes Tier ja nun ganz individuelle Vorlieben hat, die es haraus zu finden gilt.
Aber bestehende Probleme löst mensch mit einem Wechsel der Zäumung ganz sicher nicht....
Da hilft nur Üben, Lernen und gemäß Holger eine hinreichende Berücksichtigung der körperlichen Voraussetzungen.
Kein Muli auf dieser Welt ist zum Reiten geboren. Es dauert also mehr oder weniger lange, sie darauf vorzubereiten.
Widersetzlichkeiten geben Zügelhilfen sind oft ein Zeichen dafür, dass das Tier noch nicht so weit ist....

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Beate
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BeitragVerfasst am: 14.07.2010, 11:45    Titel:   Antworten mit Zitat

L hat Folgendes geschrieben:

Wo bekomme ich denn preisgünstigere, trotzem nicht zu schlecht verarbeitete Sidepulls her?
Besser in real begutachten oder ist ein Internetkauf auch möglich?
Gibt es evtl. Verkaufsseiten o.ä. wo ich ein Sidepull kaufen, eine Zeit ausprobieren, und bei Bedarf wieder zurückschicken kann und das Geld bis auf eine "Leihgebühr" wiederbekomme?


Hallo "L",
ich kann Dir jetzt auf Anhieb keine Bezugsquelle für gute Sidepulls nennen, und das Internet dafür zu durchforschen, fehlt mir gerade die Zeit. Auf jeden Fall würde ich mir bei solch wichtigen Ausrüstungsgegenstände die Dinge selbst und die Verarbeitung anschauen wollen, und nicht "blind" per Internet kaufen.
Ich muss mal in den hinteren Ecken meiner Sattelkammer schauen, ob ich mein eigenes Sidepull noch habe, mit dem ich vor vielen Jahren meine Hafistute eingeritten habe. Es hat als Nasenteil einen einfachen Lederriemen - ohne Flechtwerk, Kordel oder sonstwas; ein solches Sidepull würde ich Dir eigentlich empfehlen. Sollte ich mein Sidepull ausgraben, kann ich es Dir gerne zum Ausprobieren zuschicken; allerdings darf das Muli dafür keinen allzu grossen Schädel haben; auf meine beiden grossen Muli-Buben hatte es nicht gepasst.
Ansonsten versuch' wirklich, Dir ein solches Teil irgendwo anders auszuleihen; vielleicht gibt es ja auch hier im Forum jemanden, der Dir eines ausleihen würde??
Allerdings wenn Du es ausprobierst, so solltest Du dies ausführlich tun, und auch darauf achten, dass DU die Hilfen richtig gibst, und es so nicht zu Missverständnissen kommt. Am Besten dann unter fachmännischer oder -fraulicher Anleitung.

@ Hanno - beim Kappzaum und der Sereta sind die Zügel weiter "oben" in Richtung Nasenrücken in aufgesetzten Ringen angebracht, und dadurch könnte bei unsachgemässem Gebrauch eine Art Hebelwirkung entstehen. Das ist beim Sidepull nicht der Fall, da die Zügel wirklich seitlich am Kopf angebracht sind und so sehr direkt wirken. Von daher halte ich das Sidepull von der Bauart her (ohne nun auf die verschiedenen Modelle einzugehen) als wesentlich "anfängergeeigneter" (sofern dies irgendeine Zäumung überhaupt sein kann).

Grüssle
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Gast87
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BeitragVerfasst am: 14.07.2010, 12:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Hier bekommst du kolumb. u. peruanische Bosals . Ich würde dir ein kolumbianisches Empfehlen ,. Die Peruanischen sind schärfer .

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lg Helmut
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