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Kohlenhydratarme Ernährung für Maultiere!?   
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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Maultierfreunde-Forum - Übersicht -> Fütterung
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Beate
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BeitragVerfasst am: 16.11.2008, 22:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Ginny,
vielen Dank für Deine Erfahrungen! Lächeln
Das Porto ist ja echt glatt geschenkt. Dafür fahr' ich nicht hier in die Mühle, und ausserdem ist die Mühldorfer Luzerne um Etliches günstiger als der Luzerne-Mix. Habe noch 1,5 Ballen, dann werden 2 Ballen Mühldorfer geordert! Lächeln
Und die Flohsamenschalen setze ich ab morgen mal mit Kamillentee auf. Hab' eh 2 kg Kamillenblüten geordert für Veilchen's Heucobs.
Grüssle
Beate

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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 05.12.2008, 13:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Ginny,

so, nun habe ich mir auch 2 Ballen von der Mühldorfer unmelassierten Luzerne bestellt. Leider traf mich hier gleich mehrfach der Schlag!
Zum Einen wird sie als BIO-Luzerne verkauft; gut und schön - stammt sicherlich aus Bioanbau, ABER sie stammt aus Italien; das heisst, es wird ein ziemlicher "Energieaufwand" betrieben, bis die Luzerne hier im heimischen Stall landet. Hätte ich das vorher gewusst, denke ich nicht, dass ich sie bestellt hätte.
Zum Anderen: Im Internet, in den Preislisten, den Prospekten, und jetzt auch auf meiner REchnung ist die Rede von 22-kg-Ballen. Auf dem Ballen selbst, der Produktbeschreibung, steht: Gewicht 18 - 19 kg!! Nun habe ich einen Ballen gewogen, und er wiegt genau 18,37 kg. Falls Du noch einen kompletten Ballen daheim hast - wärst Du bitte so lieb und würdest den mal wiegen?? Ich werde auf jeden Fall reklamieren.

Unser Elco hat leider schon wieder etwas abgebaut, wie jedes Spätjahr/Winter, wenn er keinen Weidegang mehr hat. Er bekommt nun bei jeder Gelegenheit eine Portion Heu extra, aber es scheint ihm nicht zu genügen. Ich denke, ich werde mir eine Probe der unmelassierten Rübenschnitzel bestellen und mal schauen, ob er die mag (ist ab und zu ein Problem).

Gruss
Beate

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Beate
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009, 11:42    Titel:   Antworten mit Zitat

So, wollte mal ein kurzes Update abgeben zu unserer praktizierten kohlenhydratarmen Ernährung.
Dieser Winter war der erste, in dem wir diese Fütterung konsequent durchzogen. Wir fütterten sehr gutes Heu; die Einstreu bestand aus STroh, was sie auch zum Teil gefressen haben. Als Krippenfutter (wenn die Pensionspferde ihre Teigschüsseln voll Rüschnis und Müsli bekamen) setzten wir ihnen die unmelassierte Luzerne vor, als Mineralienzufuhr den Winter über Bierhefe. Im Fellwechsel ein bisschen geschroteten Leinsamen.
Alle unsere Equiden haben den Winter problemlos überstanden, lediglich Elco hat wie eigentlich jedes Jahr in der kalten Jahreszeit abgebaut. Er bekam den ganzen Winter über unmelassierte Rübenschnitzel mit einem Becher Soja-Extraktionsschrot zugefüttert. Im Moment nimmt er wieder schön zu, da wir fleissig beim Anweiden sind. Evtl. werde ich ihm im nächsten Winter doch wieder etwas Getreide zufüttern.
Ansonsten sieht niemand schlechter aus als nach Wintern mit "normaler" Fütterung. Ich werde diese Fütterung also auf jeden Fall beibehalten, wobei ich Elco ein besonderes Augenmerk schenken muss.
Grüssle
Beate

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Ginny
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009, 20:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe keinen ganzen Ballen mehr und werde es auch nicht mehr bestellen - meine beiden finden die nämlich "bäh"

Diesen Winter gab es nur Heu (wie immer) und seit Januar Mineralfutter von Iwest - die Haffidame hat nicht abgebaut im Fellwechsel und somit werden wir das erstmal beibehalten.
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Gast87
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009, 21:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Muli Balthasar u. Mikado bekommen seit sie alleine , also ohne Pferdegesellschaft im Offenstall stehen , gutes Heu mit Riedstreue gemischt zum Fressen . Jetzt wo beide vermehrt im Training sind , bekommen sie nach vollbrachter Leistung ca 1 Lt Gefäß voll Isimix von Nösenberger . Aber Gott sei dank sind unsere Muli keine Fressmaschinen . Sie hören auf wenn sie satt sind und fressen später weiter .
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Buzele
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BeitragVerfasst am: 23.04.2009, 07:11    Titel: geschrotet oder gequetscht   Antworten mit Zitat

hallo an alle,
hebe mal ne kurze frage,was ist eurer meinung nach besser bei getreide, geschrotet oder gequetscht. ich bin da nämlich auf grund vieler versch. meinungen jetzt a bisserl durcheinander.
lg jasmin
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 13.08.2009, 13:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich denke, das Problem mit Muesli und Mineralfutter ist vielschichtig...

1. Zunächst fehlt vielen Pferde- und Mulihaltern das tiefere Verständnis der Equidenfütterung. Diese Tiere sind Grasfresser, evt. fressen sie in der Natur noch Äste und ein paar Blätter sowie diverse Kräuter. Und z.B. Tonerde...
Dagegen glauben viele Equidenbesitzer, Heu und Gras wären für ihre Tiere sowas wie die Kartoffeln und der Reis für uns. Und WIR essen ja schließlich auch noch Fleisch und Gemüse, deshalb brauche das arme Tier halt noch Muesli, Körner und Mineral-/Vitaminfutter. Was natürlich gröbster Unfug ist....
Die gesündesten und leistungsfähigsten Equiden, die ich je gesehen habe, sind wild lebende Mustangs in den U.S.A. Sie leben auf einer unbeschreiblich mageren, kargen Lebensgrundlage. Da wo man sie noch leben lässt, scheint schlicht so gut wie nichts zu wachsen. Trotzdem sind diese Tiere erstaunlich groß (um 150 cm) und offensichtlich kerngesund. Werden sie gezähmt und kommen unter den Sattel, sind sie ganz hervorragende Gebrauchspferde z.B. für Rinderhirten, Wander- oder Distanzreiter. Man kann sie allerdings noch viel schneller krank füttern als Zuchtpferde.....

2. Viel Equidenhalter sind hinsichtlich der Qualität des ihnen zur Verfügung stehenden Grundfutters (z.B. weil sie Einsteller sind und nur wenig Einfluss auf die Heuqualität haben..) einfach unsicher, und füttern deshalb sicherheitshalber doch lieber noch Muesli, Mineral etc.
Und die Tiere mögen es ja auch! Na klar, Kinder mögen auch immer Sahnetorte, müssen die aber nicht wirklich täglich kriegen, gell?
Hierzu folgende Überlegung, nicht von mir, sondern (leicht verkürzt dargestellt) von Brosig: Wir kennen derzeit grob geschätzt 30-40 Bestandteile unserer Nahrung, was gleichermaßen für die Nahrung von Equiden gilt. Also Eiweiß, Kohlenhydrate, Faserstoffe, Mengen- und Spurenelemente, Vitamine etc. Vermutlich gibt es aber sehr erheblich viel mehr, kennen wir nur noch nicht.
Von einigen Dingen wissen wir, dass Wechselwirkungen bestehen, zuviel von dem einen Element blockiert z.B. die Aufnahme eines anderen. Ganz sicher gibt es Wechselwirkungen, die wir noch nicht kennen....
Und nun maßen wir uns an, wissen zu wollen, was ein Equide in welcher Menge täglich braucht. Und beginnen damit, an den Knöpfen eines riesigen Mischpultes zu drehen, von dem wir nicht mal die Hälfte kapiert haben.
Kommt Euch das nicht auch ziemlich anmaßend vor?
Mir behagt es erheblich mehr, auf das instinktgesteuerte Fressverhalten meiner klugen Equiden zu vertrauen, indem ich ihnen eine halbwegs vegetationsreiche Weide und gutes, kräuterreiches Heu anbiete. Wenn es irgend geht, verhindere ich, dass sie an Giftiges dran kommen, z.B. indem ich jedes Jakobskreuzkraut, das ich erwische, ausreiße... habe auch schon oft genug beobachtet, dass die Tiere da nicht dran gehen, wenn man sie nicht gnadenlos hungern lässt......

Ich habe bis 2004 auch aus schlechtem Gewissen alles mögliche bei gefüttert. Man muss sich in diesem Zusammenhang bitte nur klar machen, dass "Zuviel" leider oft noch schädlicher sein kann als "Zuwenig".
Wer je Mustangs in ihrem natürlichen Lebensumfeld gesehen hat, muss sehr schnell zu dem Schluss kommen, dass die Natur Equiden mit der Fähigkeit ausgestattet hat, mit zweitweiligem Mangel ganz gut umgehen zu können.
Aber NIEMALS in der Evolution der Equiden gab es ein derartiges Angebot an "Zuviel" wie das auf unsere heuzutage so sehr geliebten und umhegten Tiere regelrecht einprasselt.
Unsere nun fast fünfjährige Erfahrung mit "Weglassen" ist jedenfalls sehr positiv, selbst das einzige Warmblut mit knapp 170 cm Stock in unserer Herde ist topfit, obwohl es wie alle anderen auch nur von Gras und Heu lebt....

Schließlich ist das schlechte Gewissen der zahllosen Equidenbesitzer in Deutschland für Futtermittelindustrie und Tierärzte ein BOMBENGESCHÄFT.
Obwohl eine einfach Analyse der Inhaltsstoffe von Heu wie sie unlängst in Cavallo zu lesen war, eindeutig beweist, dass die unter Einfluss der Futtermittelindustrie erstellten DLG-Futterwerttabellen (die Grundlage jeder Rationsberechnung, egal ob Computer oder Papier...) hinsichtlich Heu und Gras definitiv FALSCH sind, weil viel zu niedrige Angaben zu Mengen- und Spurenelementen inkl Vitaminen.
Selbst in Heu von ordentlich gedüngten Flächen ist alles drin, was ein Equide braucht!!!
Will man auf der sicheren Seite sein, kauft man sein Heu in kleinen HD-Ballen (weniger Schimmelpilze wg. besserem Nachschwitzen...) MIT DER NASE!!! Nur was stark aromatisch nach Heu riecht, ist reich an Kräutern und somit geeignet für Equiden.
Netter Nebeneffekt: Kräuter vertragen nur wenig Stickstoff, da wo sie reichlich vorhanden sind, wurde nicht so wild gedüngt, der Energie- und Eiweißgehalt von solchem Heu ist niedriger, man kann mehr davon verfüttern, ohne dass die Tiere schneckenfett werden....

GANZ WICHTIG: Von einem haben die allermeisten Equiden in Deutschland sehr eindeutig zu wenig: BEWEGUNG, ARBEIT!!!!

Das leider viel zu früh verstorbene Sadko G. Solinski hat einmal gesagt: "Alles unter 20 Hektar ist keine Weide, alles unter 20 Tieren ist keine Herde".
Wenn Ihr Eure Vierbeiner unzer SOLCHEN Bedingungen halten könnt, bewegen sie sich genug, dann brauchen sie den Menschen kaum noch....
Aber wer kann das?

Gruß

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 17.09.2009, 21:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe jetzt die Ernährung von Tira umgestellt. Trotz aller Futterreduktion hatte Tira immer einen gewaltigen Heu/Grasbauch (schwanger mindestens mit Zwillingen), und war dementsprechend unmotiviert zu laufen. Beim Ausreiten, wenn die anderen Pferde galoppiert sind, hat sie nach wenigen Metern damit aufgehört. Auch im Schritt war sie langsam und unmotiviert. Ansonsten war sie nicht dick, man konnte die Rippen fühlen.

Dann habe ich gelesen, das dieser Weidebauch auch ein Hungerbauch sein kann, dass die Tiere einfach so viel fressen um die nötige Energie zu bekommen. Ich habe daraufhin angefangen Marstall Weidemüsli zuzufüttern. Etwa 500-600 g pro Tag. Der Figureffekt hat sich schon eingestellt, Tira wurde schlanker, ist aber auch nicht besser gelaufen. Oft hatte ich beim Reiten das Gefühl, sie würde regelrecht klemmen.

Meine Trainerin hat das gleiche festgestellt und es auf das Müsli geschoben. In diesen Müslis sind jede Menge an Konservierungsstoffen, Antioxidantien usw. Viele Pferde vertragen das anscheinend nicht und bekommen davon Bauchweh. Sie hat Tira auf Hafer umgestellt, und auch ich füttere jetzt ca 500-600 g Hafer pro Tag, wenn wir viel unterwegs sind kann es auch mehr sein (bis zu 1 kg).

Und Tira fühlt sich seither wohl, und ist viel lauffreudiger geworden. Sie hat jetzt selber Spaß an einem kleinen Galopp und auch der Schritt ist fleißig. Spinnert ist sie nicht geworden, sie ist etwas aufgeweckter und interessierter als vorher.

Ich denke man sollte es nicht pauschalieren, dass Mulis kein Kraftfutter brauchen oder vertragen. Sicher würde Tira nicht verhungern, aber sie bringt auch keine Leistung ohne entsprechende Energiezufuhr. Wobei Tira sehr viel von ihrer Kaltblutmutter hat und dementsprechend sicher anders zu füttern ist als ein hochblütiges Muli. Und Tira legt in unserem bergigem Gelände jede Woche ca. 50 km zurück, zusätzlich zur Bahnarbeit.

Grüße Susanne
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Buzele
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BeitragVerfasst am: 18.09.2009, 07:08    Titel: Kohlenhydrate   Antworten mit Zitat

Hallo Susanne,

danke, danke, das gleiche Problem habe ich bei meiner Maya, ich werde es jetztmal so versuchen wie Du mit Tira. Bin richtig dankbar für diesen Tip, denn auch Maya sieht aus wie wenn sie Zwillinge bekommen würde.

LG Jasmin
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 18.09.2009, 09:41    Titel:   Antworten mit Zitat

Susanne, leider schreibst Du nichts zur Qualität des Rauhfutters...
Welche Weide, welches Heu bekommt Tira?

Ich schreibe es immer wieder: Qualitätsmängel bei Grundfutter (das ist eigentlich DAS Futter überhaupt, was anderes ist selten nötig!!!) kann man durch NICHTS wirklich ausgleichen.
Natürlich kann man das "kaschieren", z.B. durch die Gabe von Hafer, aber das ist kein guter Weg, auf längere Sicht lassen sich so gesundheitliche Probleme nicht vermeiden.

50 km pro Woche und etwas Platzarbeit sind für unsere Tiere (3 Mulis, 2 Quarter, ein Criollo, ein Warmblut, ein Araber-Mix) fast nichts, das ist bei uns kein Gramm Hafer wert. Den gibt es bei uns ab 30 km pro Tag. Und auch bei solchen Tagesleistungen laufen die Tiere auch ohne Hafer noch vorwärts.

Deine Beschreibung deutet auf tiefer sitzende Haltungs-, Fütterungs- oder Gesundheitsprobleme hin, die Du kurzzeitig mit Hafer kompensierst.
Wäre Tira mir, würde ich mich damit nicht zufrieden geben!

Krasses Beispiel aus der Praxis: Eine Arbeitskollegin hatte bei einem ihrer beiden in einer Haltergemeinschaften eingestellten Pferden über Jahre Kotwasser-Probleme. NICHTS, aber auch wirklich gar nichts hat auf Dauer geholfen.
Anfang Juni starb ein Boxennachbar und Weidekollege, ein sehr granteliger (wohl auch unter chronischen Schmerzen leidender) Araber-Wallach, der das Kotwasser-Pferd der Kollegin immer etwas angiftete (sah aber nie wirklich schlimm aus...)
Seit dem ist das Kotwasser gründlich verschwunden!
Das hat sicher nichts mit Tira zu tun, soll aber als Beispiel dienen, wie komplex auch Fütterungsprobleme sein können....

Gruß

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 18.09.2009, 14:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Hanno,

unser Raufutter würde ich als gut bezeichnen. Unser Bauer macht es selber von seinen eigenen Wiesen. Diese Wiesen sind hier im Landschaftspflegeprogramm drinnen, und dürfen nur nach bestimmten Vorgaben gedüngt werden. Von der Artenzusammensetzung sind die Wiesen und die Weiden o.k. überwiegendes Gras ist das Wollige Honiggras, die typischen Fettwiesenzeiger mit viel Fruktan sind nur in vernachlässigbarer Beimischung vorhanden. Die Wiesen sind kräuterreich, aber natürlich nicht so hager wie eure Wiesen - ist von den Bodenverhältnissen im Schwarzwald her nicht möglich.

Tira's Blutbild ist in Ordnung, sie wird regelmäßig entwurmt, versteht sich mit ihren Boxennachbarn (Mähnenkraulen) und ist inzwischen wirklich in der Herde integriert. Sie hat kein Kotwasser, gelegentlich weiche Äpel bei der Rosse oder wenn es irgendeine Beunruhigung im Stall gab.

Bis vor kurzem habe ich auch versucht Tira durch Futterreduktion und Bewegung eine schlankere Linie zu verpassen, es hat aber nicht funktioniert. Wenn ich das Gras rationiere frisst sie Heu, rationiere ich auch dieses, dann ist das ganze Stroh aufgefressen.

Bewegung hatte Tira auch ohne Hafer und Müsli, sie ist die gleichen Strecken gelaufen, aber seeeehr viel gemütlicher. Ist für mich auch nicht unlogisch, Galopp ist eine energieaufwändige Gangart, und Hafer liefert eben sehr gut verwertbare Energie. Klar kaschiere ich irgendwo, aber meiner Meinung eher vorhandene Charaktereigenschaften. Ein spritziger Araber wird auch ohne Kraftfutter gerne laufen, ein so gemütliches Tier wie Tira schaltet dann eben auf Spargang.

Mir ist nicht ganz klar, warum Hafer immer so verteufelt wird. Vielleicht weil er sehr viel billiger ist als all die Müslimischungen. Hafer liefert sehr gut verwertbare Energie, und ist durch seine Schleimstoffe (Babys und Kranke bekommen oft Haferschleim) sehr gut magenverträglich. Und wenn wilde Pferde je so was wie "Kraftfutter" bekamen, dann von den Samen der wilden Getreidearten und Gräser im Herbst. Deshalb halte ich Getreide für natürlicher als irgendwelche Rüben oder andere Dinge an die Pferde von Natur aus nie rankommen würden.

Tira bekommt auch nicht viel Hafer, die Futterempfehlung für Reitpferde bei einer Stunde Arbei pro Tag beträgt 500g Hafer pro 100kg Körpergewicht. Das wären mehr als 2,5 kg für Tira, sie bekommt 500g. Und davon sind die Hälfte Spelzen (=Stroh) sie bekommt defacto etwa 300g Kohlenhydrate.

Grüße Susanne
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Gast87
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BeitragVerfasst am: 18.09.2009, 18:32    Titel:   Antworten mit Zitat

hallo Susanne

Ich hatte vor Jahren einen 5 jährigen Noriker Hengst ( Kaltblut ),ausser viel lärm war da nichts los . Er ging kaum vorwärts und so fütterete ich auch 6kg Hafer am Tag . Er hatte ja auch 800 kg . . Nach gut einer Woche merkte man eine deutliche Lauffreudigkeit ohne das er sich im Wesen veränderte . Nach ca 4 Monaten reduzierte ich den Hafer auf ein Drittel und er ging genauso zügig wie vorher . Schätze das es anfangs auch ein Konditionsmangel war und die Energiezufuhr des Hafers die doch zu mehr Temprament geführt hat , den Konditionsaufbau gefördert hat .
Jetzt werden sicher manche schreiben daß man die Kondition auch anders aufbauen kann . Die sind aber noch nie auf einem sehr dribigen Pferd gesessen . Wo nichts kommt kann man auch nichts aufbauen .

Wenns mit dem Hafer hilft dann mach das so . Wie du richtig schreibst ,ist es ein Vorurteil das Hafer schadet .

lg Helmut
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Beate
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BeitragVerfasst am: 19.09.2009, 08:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Susanne hat Folgendes geschrieben:
Mir ist nicht ganz klar, warum Hafer immer so verteufelt wird.


Susanne, gerade hier in diesem Forum, und speziell in diesem Thema hier, klingt immer wieder durch (speziell die Beiträge von Hanno und auch von Thyrie) - WENN Bedarf an Getreidefütterung besteht, DANN Hafer! Wobei die Auslegung, ob Bedarf besteht oder nicht, wieder eine Sache für sich ist.
Wie Du ja auch schreibst, ist er am leichtesten verdaulich. Allerdings ist er dafür bekannt, dass er kurzfristige Energie liefert, daher eher für Tiere geeignet ist, die kurz eine Höchstleistung erbringen müssen, z.B. Springpferde. Von daher finde ich Deine Feststellungen bei Tira sehr interessant.


Im Hufreheforum werden immer wieder gegenteilige Erfahrungen gemacht: Da erscheinen neue Pferde, die trotz intensiver Getreidefütterung "nicht zu Potte kommen" und die Besitzer deshalb immer mehr und mehr Getreide zuführen. Und immer träger werden die Pferde. Dann, auf kohlenhydratarmen Fütterung umgestellt, fangen die Pferde plötzlich an zu laufen, als wäre ein Ballast von ihnen genommen. Diese Geschichten wiederholen sich dort andauernd.
Das Problem sehe ich einfach in der nicht bedarfsangepassten Fütterung. Oftmals Pensionspferdehaltung, wird morgens und abends eine Schaufel "Kraftfutter" in den Trog verteilt. Die Portion wird maximal am Stockmass des Tieres gemessen (wenn überhaupt). Es war eben schon immer so, dass die Pferde so gefüttert werden (wobei kaum berücksichtigt wird, was Pferde früher geleistet haben, und was unsere Freizeithottis heute leisten). Und wie Hanno schreibt, wird so oftmals versucht, Dinge auszugleichen, die an ganz anderer Stelle falschlaufen.

Aber mit genauem Beobachten, Analysieren, Ausprobieren kann man der individuellen Lösung näherkommen.

Gruss
Beate

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 19.09.2009, 15:12    Titel:   Antworten mit Zitat

Zitat:
Da erscheinen neue Pferde, die trotz intensiver Getreidefütterung "nicht zu Potte kommen" und die Besitzer deshalb immer mehr und mehr Getreide zuführen. Und immer träger werden die Pferde.


Wird diesen Tiere reines Getreide zugefüttert, oder irgendwelche Mischungen. Wie bei Tira beobachtet, verträgt sie Kraftfutter in Form von Müsli schlecht. In Müslis sind jede Menge Zutaten, Antioxidanzien, Konservierungsstoffe, vermutlich Geschmacksverstärker usw. Es kann also auch daran liegen.

Es reagiert sich auch jedes Tier anders, man darf solche Ergebnisse nicht pauschalieren.

Wichtig bei Kraftfuttergabe ist mir noch zu betonen: die Tiere dürfen nicht schon überfettet sein. Ein Gras/Heubauch ist was ganz Anderes als ein fettes Tier. Bei Tira fühlt man die Rippen wenn man über den Brustkorb streicht.
Eine Kraftfuttergabe macht nur Sinn, wenn die Energie dann auch in Form von Bewegung abgerufen wird. Ein Tier was nur auf der Weide steht braucht sicher kein Kraftfutter.

Hallo Hanno,
Zitat:
50 km pro Woche und etwas Platzarbeit sind für unsere Tiere (3 Mulis, 2 Quarter, ein Criollo, ein Warmblut, ein Araber-Mix) fast nichts, das ist bei uns kein Gramm Hafer wert.
Hat dein Tag mehr wie 24 Stunden, oder bin ich einfach schlecht organisiert. 50km pro Woche bedeutet in unserem hügeligem Gelände 4 Ausritte von 1 1/2 bis 2 Stunden. Mehr als 7-8 km schaffen wir nicht pro Stunde, selbst wenn wir alle flachen Stücke traben und galoppieren. 2x pro Woche Bahnarbeit und 1x Spazierengehen oder Bodenarbeit. Mit Vorbereiten (Putzen, Satteln, Hufschuhe anziehen) und den nötigen Nacharbeiten bin ich 3-4 Stunden im Stall und das bei nur einem Tier. Wie schafft ihr es 8 Tiere jede Woche im Schnitt mehr als 50km zu bewegen? Wie gesagt das ist der Schnitt, bei sehr schlechtem Wetter ist es mal weniger bei schönem Wetter oder längeren Ritten mehr.

Grüße Susanne
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 21.09.2009, 10:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Nein, Susanne, mein Tag hat nicht mehr als 24 Stunden.
Aber wir reiten bis weit in den Oktober hinein (und in etwa ab April) oft noch in der Woche nach der Arbeit 2 Stunden, so etwa zwomal pro Woche.
Und Freitag, Samstag, Sonntag sind wir oft auf Tour, dann kommen alleine an diesen drei Tagen gerne mal 12-18 Reitstunden zusammen. Bei uns sind das schnell gut 90-120 km, die wir an einem Wochenende zusammen reiten. Dafür gibt es aber dann auch Hafer. Für die zwei Stündchen z.B. am Montag/Dienstag abend aber nicht!

Welche Fütterungsempfehlung redet denn von 500 Gramm Hafer pro 100 kg LM bei leichter Arbeit?
Für welche Rasse soll das gelten?

Wenn Dein Muli MIT Haferfütterung besser geht, mach' das ruhig weiter. Aber die hier geäußerte Idee, den Hafer nach ein paar Wochen dann mal zu reduzieren oder ganz weg zu lassen, um zu sehen, was passiert, ist auch nicht dumm, gell?
Den meisten Equidenbesitzern fällt Weglassen schwer, mir auch! Ist aber oft nicht schlecht!

Gruß

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