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BeitragVerfasst am: 16.08.2012, 11:08    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Sancho,
Dies "Problemzone" hat nichts mit dem Sattel zu tun, der lag in den letzten zwei Monaten bis vor ca einer Woche auch nie drauf, weil Mulinchen eine Lahmheit hatte. Es ist auch keineswegs eine Druckempfindlichkeit, dies bezog sich auf eine Muskelausprägung, von der ich immer dachte, sie wäre einfach vom sattellosen Reiten, quasi ein unregelmäßiger Muskelaufbau. Weiter oben kannst du nachlesen, dass sich die Frage ergeben hat, ob Hexi solch "dominante Trapezmuskeln" hat wie zwei Mulis von Hanno - Und desshalb auch das Foto, weil mir die Platzierung dafür unlogisch erscheint.
Diese Muskelpartien sind nun definitiv schon seit über einem Jahr vorhanden, also die Zeit, wo ich nur mit Pad geritten bin mangels passendem Sattel. Davor kann ich es leider nicht genau sagen, damals hatte ich noch nich so sehr darauf geachtet, aber wenn ich mich recht erinnere, hatte sie diese Muskeln damals noch nicht. Sie haben sich aber bis zu einem gewissen Grad durch das Stehen im Winter zurückgebildet.
Aber Sancho, du hast auf jeden Fall recht, die Muskeln sind ja sowieso dort, wo die Bars aufgrund der WS-Freiheit nicht aufliegen dürfen *an den Kopf klatsch* Da hätt ich auch dran denken müssen... Aber wie das halt so ist wenn man viel über etwas nachdenkt, die einfachsten Dinge fallen einem nicht ein...!
Vielen lieben Dank auf jeden Fall für die Antwort und den Denkanstoß! Wavey001
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sancho
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BeitragVerfasst am: 16.08.2012, 12:00    Titel:   Antworten mit Zitat

Nix an Kopf klatsch, du hast ja recht...den Trapezmuskel triffst du immer...der ist aber riesig:
der soll nicht gequetscht werden, denn er ist nicht nur ein Bewegungsmuskel sondern dient auch der Atemunterstützung. Da wo du rot markiert hast, ist schon auch der T-Muskel, aber der Sattel sollte sich nach vorne so weit weiten das dieser nicht gequetscht wird. Die Größe des Muskels dort wo du markiert hast, kann man ermitteln in dem man seine Finger auf die Muskelpartie legt und das Tier mal einen Schritt nach hinten und einen nach vorne machen lässt, das fühlt man dann recht gut.
Wenn dein Tier mit dem Sattel und Dir im Schritt unterwegs ist und mit dem einen Vorderbein vorgeht den Boden berührt und bevor es richtig durchtritt verzögert, ist es ein ziemlich sicheres Zeichen das es im Trapezmuskel klemmt.
Ach ja, sattelpassform mit einem schön weißen Tuch zwischen sattel und ungeputztem Tier- da sieht man nach wenigen Minuten die "Passform" auch ganz gut. Großes Lächeln
Gruß

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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 18.08.2012, 09:22    Titel:   Antworten mit Zitat

Äh, Sancho, das mit dem weißen Tuch ist ganz nett, da wo kein Dreck hat der Sattel mutmaßlich keinen Kontakt, liegt also wahrscheinlich hohl...
Aber das Weiße Tuch als Sattelpassform-Überprüfung ist so ähnlich wie ein Gottesbeweis anhand des Turiner Grabtuches....
Warum?
Weil Du z.B. nicht erkennen kannst, um wie viel ein Sattel hohl liegt, und ob man daran etwas ändern könnte...
Auch gibt es zwangsläufig Stellen unter dem Sattel, da ist mehr Bewegung als an anderen, da ist das Tuch dann dunkler, obwohl da nicht unbedingt mehr Druck ist....

Die roten Zonen von Ely - wenn DA wirklich Beulen sind - können etwas mit dem Druck des Gurtes von einem Bare-Ride-Pad zu tun haben. Manche teureren haben da ein Plastikformteil, welches wie eine Brücke über der Wirbelsäule liegt, bei den billigen liegt der Gurt dort auf, was bei empfindlichen Tieren zu Ärger führen kann.

Die Trapezmuskeln sind schon richtig eingezeichnet.
Aber es ist nach meiner Erfahrung völlig unmöglich und auch nicht nötig, sie von jeglichem Druck "freizustellen".
Nur wenn sie leicht erhaben sind, brauchen sie evt. Löcher im Pad als Druckentlastung. Trockene Stellen nach einen flotten Ritt mit reichlich Geschwitze weisen darauf hin, und erst recht ein paar weiße Haare im Fell.
Es gibt reichlich Tiere - Pferde, Mulis und Esel - die keinerlei Löcher im Pad brauchen.
Recht wichtig ist hierbei die Formgebung des Sattelbaums insgesamt.
Wenn ich z.B. Löcher ins Pad schneide, kann dort auch weniger Druck übertragen werden, der muss aber nun mal übertragen werden. Das müsste dann halt woanders sein, z.B weiter hinter, dort, wo der Reiter sitzt.
Die Bars oder Trachen haben nicht zufällig ihre breiteste Stelle HINTER den Trapezmuskeln, völlig unabhängig von der Sattelbauart.
Gute Arbeitssättel haben eine so große Auflagefläche wie nur irgend möglich, ohne andererseits irgendwo zu "zwacken" oder punktuell zu drücken. Wer halbwegs englisch kann, möge das hier nachlesen: http://www.rodnikkel.com/content/in....ors-that-affect-tree-fit/
Diese Seite enthält sehr viele sinnvolle Infos zur Sattelpassform und auch Anatomie von Reittieren.
Ich habe einen Sattel auf der Basis eines Rod-Nikkel-Baumes, sinnigerweise auf einem Pferd, welches ich seit 16 Jahren über 25.000 km geritten bin, die überwiegende Zeit mit einem selbst gebauten Sattel. DEN hatte ich auf der Grundlage eines gut passenden, aber billigen Plastiksattelbaumes gebaut.
Mit dem neuen Sattel geht das Tier vor allem auf langen Ritten spürbar entspannter. Der Grund ist schlicht die deutlich größere Auflagefläche und der sehr ausgeklügelten Passform des Baumes.
Und die ist eigentlich kein Hexenwerk: Alle üblichen Westernsattelbäume sind an der breitesten Stelle rd. 14,5 cm breit. Warum? Der weltweite Industriestandard für dicke Holz-Bohlen wie man sie als Ausgangsmaterial für die Bars eines Holzbaumes braucht liegt bei 15 cm.
Damit kommt man eigentlich auch hin.
Rod und Denise Nikkel geben sich an dieser Stelle aber mehr Mühe, wenn immer anatomisch möglich machen sie die Bars bis zu 16,5 cm breit. Dafür müssen sie an die Holzbohlen ein Stück anleimen, das treibt den Fertigungsaufwand deutlich in die Höhe, macht den Baum teurer. Zum Nutzen des Reittieres...

Fazit: Wer lange reitet und/oder seinem Tier ein Maximum an Komfort gönnen will, sollte seinen Sattel nebst Baum da kaufen, wo die Leute gezwungen sind, sehr lange zu reiten.
Rod und Denise Nikkel leben mitten im Alberta Cow Country, einer ziemlich wilden Gegend, wo extensive Rinderzucht kaum mit der Unterstützung von Motorfahrzeugen möglich ist.
Niemand schafft es dort so wie z.B. in Montana, die Rinder mit dem Quad zu treiben...
Ergo laufen Ranchhorses dort durch die Bank sehr viele Stunden unter dem Sattel.
Wer dort gute Bäume bauen will, muss sich in Sachen Passform viel einfallen lassen.
In Europa wird dagegn immer weniger geritten, und wenn dann nur kurz. Das war und ist DIE Chance für Barefoot, Equiflex, Startreck und Sommer Evolution...
Wenn's dann trotzdem auch auf langen Ritten mit solchen "flexiblen Lösungen" keine sichtbaren Schäden gibt, ist das nett.
Gleiches gilt für starre Sättel mit einem "08-15-Gorßserien-Industrie-Sattelbaum".
Die geben zwar mehr Auflagefläche als ein Gummibaum oder gar keiner, stellen aber sehr selten ein Optimum an Auflagefläche dar.
Mehr Komfort kann das Reit-Tier durch recht viel Aufwand bei der Baum- und Sattelfertigung aber durchaus haben, so wie mein alter Joey, der letzen April 20 Jahre alt wurde, und immer noch nach 25 km Tagesleistung noch mal durchstartet wie eine Rakete.... das macht er seit dem 01.Januar 2011 als er seinen Sattel mit einem Rod-Nikkel-Baum bekam, aber ein wenig williger und lockerer....
Er hat KEINE hervorstehenden Trapezmuskeln und seine Rückenform ist ausgesprochen "gewöhnlich", einen Maßsattel mit Maßbaum hätte er wirklich nicht unbedingt gebraucht.

Desto mehr aber ein Tier durch erhabene Trapezmuskeln und/oder eine ungewöhnliche bis schwierige Rückenform eine "Sonderlösung" (z.B. Löcher im Pad) erfordert, desto wichtiger wird eine möglichst große Auflagefläche. Und die gibt es nicht für billig!!! Die ist immer augeklügeltes Sattelwissen, die erfordertes immer viel geschickte Handwerker-Arbeit, die man auch bezahlen muss.
Wer viel und häufig reitet, hat die paar tausend Euro, die für einen wirklich guten Sattel ausgegebenen wurden in ein paar Jahren vergessen. Man vergisst sie fast noch schneller wie die evtl. vorher vorhandenen Sattelprobleme....

P.S. Nur so als Hinweis, WIE teuer eine nach meiner Auffassung BESTE Lösung für das Reittier wird:
Ein maßgefertigter Baum von Rod und Denise kostet inkl. dem recht hohen Paketporto aus Kanada um die 700-750 Euro (inkl. Einfuhrzoll und Einfuhrumsatzsteuer). Wer sich einen günstig arbeitenden Sattelmacher sucht, der damit einen optisch einfachen Sattel baut, muss nochmals 1.800 bis 2.000 Euro drauf rechnen....
Zum Vergleich möge man sich mal anschauen, was ein einfacher Fabriksattel kostet....
Der ist wahrscheinlich eher teurer, weil einige Zwischenhändler stramm dann verdient haben....

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BeitragVerfasst am: 19.08.2012, 22:05    Titel:   Antworten mit Zitat

sancho hat Folgendes geschrieben:
Die Größe des Muskels dort wo du markiert hast, kann man ermitteln in dem man seine Finger auf die Muskelpartie legt und das Tier mal einen Schritt nach hinten und einen nach vorne machen lässt, das fühlt man dann recht gut.
Wenn dein Tier mit dem Sattel und Dir im Schritt unterwegs ist und mit dem einen Vorderbein vorgeht den Boden berührt und bevor es richtig durchtritt verzögert, ist es ein ziemlich sicheres Zeichen das es im Trapezmuskel klemmt.


Vielen lieben Dank Sancho, werde ich beides morgen austesten/beobachten lassen, nachdem wir beim Heueinlagern geholfen haben! Aber eine Frage - Was hat die Größe des T-Muskels dann genau für eine Bedeutung? Worauf muss ich achten, falls er stark ausgeprägt sein sollte?

HannoPilartz hat Folgendes geschrieben:

Die roten Zonen von Ely - wenn DA wirklich Beulen sind - können etwas mit dem Druck des Gurtes von einem Bare-Ride-Pad zu tun haben. Manche teureren haben da ein Plastikformteil, welches wie eine Brücke über der Wirbelsäule liegt, bei den billigen liegt der Gurt dort auf, was bei empfindlichen Tieren zu Ärger führen kann.


Also, ich hab' heute nochmal genau darauf geachtet - Ja, die Ausprägungen sind ziemlich genau da, wo der Gurt sich selbst platziert. Ich weiß nicht, was du mit einem "Plastikformteil" meinst, was der Gurt - derselbe wie damals auch bei der alten Besitzerin - hat, sind eine Art "Polster", ähnlich wie das Sattelpolster eines Englischsattels, nur eben nur auf der Breite des Reitgurtes. Die Aussparung in der Mitte ist etwa zwischen 6 und 10 cm breit, ich bin leider nicht riesig talentiert was schätzen betrifft Peinlichkeit Und die "Beulen" sind absolut nicht druckempfindlich oder sonstiges. Hier mal ein Bild, um meine verworrenen Beschreibungen zu verdeutlichen Blinzeln http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI....geo=1&vectorid=229487

Zitat:
Die Trapezmuskeln sind schon richtig eingezeichnet.
Aber es ist nach meiner Erfahrung völlig unmöglich und auch nicht nötig, sie von jeglichem Druck "freizustellen".
Nur wenn sie leicht erhaben sind, brauchen sie evt. Löcher im Pad als Druckentlastung. Trockene Stellen nach einen flotten Ritt mit reichlich Geschwitze weisen darauf hin, und erst recht ein paar weiße Haare im Fell.


Gut, dann kann ich zumindest sicher sagen, dass diese (im Moment) definitiv nicht erhaben/hervorstehend sind, in diesem Bereich hat sie im Moment eher noch etwas Speck als Muskeln. Zum schwitzen kann ich leider nichts sagen, da wir gerade nur kürzere Touren machen, auf denen sie nichteinmal hinter den Ohren ins schwitzen kommt, und das wird wohl noch eine Zeit lang so bleiben...

Kann man eigentlich irgendwo im Internet eine Sammlung deiner Artikel finden? Ein, zwei hatte ich schoneinmal entdeckt, aber ich ziehe immer wieder den Hut vor deinem Wissen und deiner Erfahrung, und würde mich über weitere Lektüre freuen! Wavey001
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sancho
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BeitragVerfasst am: 20.08.2012, 08:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber das Weiße Tuch als Sattelpassform-Überprüfung ist so ähnlich wie ein Gottesbeweis anhand des Turiner Grabtuches....

Hanno da hast de Recht, die Sache mit dem weißen Tuch ist echt dilletantisch...hat mir aber schon gute Dienste erwiesen. für solche Profis wie Dich natürlich völlig ungeeignet. Meiner Erfahrung nach ist die größte Schwierigkeit bei Westernsätteln die richtige Länge zu finden und daher auch die Brückenbildung das häufigste Problem(egal ob zu lang oder zu kurz). DAS zeigt das "Tuch" aber sehr gut an.
Zitat:
Was hat die Größe des T-Muskels dann genau für eine Bedeutung?

90% der Sattelverkäufer fragen nicht einmal, wo der hintere Trapezmuskelansatz bei dem Tier ist.
Die Länge des Trapezmuskels zeigt an, ab wo der „Druck“ abnehmen sollte...der Sattel sich weiten sollte...hier ist der hintere Trapezmuskelansatz das Maß. Da haben Westernsättel m.A, nach ein größeres Problem, als ihre englischen Gegenstücke. Hier kann man aber mit ausschneiden von Pads etwas Abhilfe schaffen.
Meiner Meinung nach ist die Legende von der immer wieder hoch gepriesene, „größeren“ Auflagefläche(die aber grundsätzlich sehr begrenzt ist und nicht nur Vorteile hat) von Westernsätteln ein Thema für sich und gehört sicher nicht hier her (ist in etwa so, wie mit dem Turiner Grabtuch Blinzeln ). Übrigens besitze ich u.A. auch Westernsättel!!...aber kein Sattel ist eine eierlegende Wollmilchsau!

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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 20.08.2012, 14:42    Titel:   Antworten mit Zitat

@Elly: Hast Du mal kontrolliert, ob der Wirbelkanal zwischen den Polstern an Deinem Pad/Longiergurt etc. breit genug für Dein Muli ist? Evtl. ist das gar nicht so einfach heraus zu finden. Wenn's da zu eng ist, kann das Beulen geben. Sind diese aber völlig druckunempfindlich, halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass die Vom Reiten mit Pad kommen. Können auch verkapselte Insektenstich-Entzündungen sein o.ä.
DIE zentrale Stelle für mein Gewäsch zu Equidenthemen (Futter, Sättel, Haltung, Hufe Weidepflege) ist eigentlich dieses Forum. Woanders findest Du auch was, aber ich glaube, es gibt nix, was Du nicht auch hier findest....
Aber Du kennst ja sicher den Grund, warum der Kopf rund ist, gell? Die Gedanken müssen schon mal die Richtung wechseln, ich lerne täglich dazu.....

@Sancho-Peter: Ich kenne grundsätzlich nur zwei Typen Sättel:

- den englischen Sportsattel mit recht kleiner Auflagefläche, die für Sprünge über Hindernisse oberhalb eines Meters Sinn macht (und für rein gar nichts anderes!!!);

- den Trachtensattel mit einer Auflage ("Trachten"), die deutlich über den Efter (Hinterzwiesel, engl. Cantle) hinaus gehen. Es spielt für mich keine Rolle, ob ein Trachtensattel ein Westernsattel, ein Militärsattel-Nachbau, ein Distanz- oder Wanderreitsattel ist.

Du hast vollkommen recht, je größer die Auflagefläche desto dramatischer wirken sich Passform-Probleme aus. Deshalb aber den englischen Sportsattel mit einer Auflagefläche nahe einer Briefmarke als das Non-Plus-Ultra darzustellen, wie Beatrix Schulte-Wien das in ihrem Sattelbuch macht, bedeutet wahrhaftig das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Konkret: Bloß weil das Anpassen eines Sattel mit großer Auflagefläche aufwendiger ist und fundierte Sach- und Fachkenntnis erfordert, muss man vor allem dem jungen, wenig trainierten Reit-Tier in der Ausbildungsphase nicht Komfort-Einbußen durch einen problemloser anpassbaren Sattel mit kleiner Auflagefläche zumuten.

Die diversen Reiterarmeen dieser Erde haben über viele Jahrhunderte Trachtensättel mit großer Auflagefläche erfolgreich so eingesetzt, dass die Reit- und Packtiere möglichst lange ohne Rückenproblem einsetzbar blieben.
Also scheint es wohl zu gehen, und die fachgerechte Anpassung ist kein Hexenwerk.

Sicher, Du hast Recht, man findet heutzutage nicht mehr an jeder Ecke jemand, der das kann.
Aber deshalb empfehle ich ja, dahin zu gehen, wo man's noch kann, z.B. zu Rod und Denise Nikkel.
Die beiden anderen, die ich noch kenne, sind Warren Wright in Neuseeland und Dennis Lane in Australien, unglücklicherweise noch etwas weiter weg.
Einen sehr guten Ruf haben Sättel von Fritz Riedl (Backyard Saddlery) der verwendet Bäume von Ben Swanke.
Die sind sicher auch recht gut, ich habe aber mal einen Fritz-Riedl-Sattel unter dem Allerwertesten gehabt, da waren die Bars im Bereich der Innenseiten der Oberschenkel ziemlich dick und drückten unglücklich unter meine Adduktoren (die Muskeln an den Innenseiten der Oberschenkel).
DEN Fehler erlebt man öfter bei Sattelbäumen, aber nicht bei meinen Sattel auf Basis des Rod-Nikkel-Baumes. Vermutlich hatte sich vor 15 Jahren mal ein Alberta-Cowboy diesbezüglich beim guten Rod beschwert.....

Fazit: Ein guter Sattel ist technisch gesehen eine Schnittstelle zwischen Mensch und Tier. Gibt es seit gut 2-3.000 Jahren, wurde lange dran gefeilt (aber große technische Umwälzungen dazu gab's noch nicht!!).
Und sollte - gerade für junge Tiere beim Einreiten - für beide, Tier UND Mensch, so bequem wie möglich sein.
Leider wird heute mehr Wert auf die Bequemlichkeit beim Kauf und Verkauf sowie der Anpassung (Passt scho....") gelegt, sowohl von der Verkäufern als auch von den Käufern!!!
Wenn dadurch ein Tier zu Schaden kommt, z.B. weil der Besitzer plötzlich Bock auf Wanderritt hatte, ist diese Bequemlichkeit schlicht ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz...
Zumal es nicht so wirklich schwer ist, was gut Passendes zu finden, wenn man sich ein wenig umschaut....

Ach ja, man muss kein "Profi" sein, um mit einer Messrippe die Passform eines Sattels viel genauer zu überprüfen als dies das "Turiner Grabtuch" kann. Die "Fischgräten" gibt's für kleines Geld im Internet....
Was die Messrippe zeigt, wird ergänzt durch Ausprobieren (das Tier fragen...), Schweiß-Bild und ähnliches.
Letztlich ist ein guter Baum aber vor allem sehr sehr viel Erfahrung in Formgebung, statischer und Bewegungs-Anatomie, Werkstoff-Kunde und vieles mehr.
Mit etwas Englisch-Kenntnissen hat man auf den Seiten von Rod und Denise Nikkel etliche Tage zu tun, um sich diesbezüglich schlauer zu machen.
Auch wie einfach man die Rückenform seines Reit-Tieres nach Kanada bekommt, steht da zu lesen....

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sancho
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BeitragVerfasst am: 20.08.2012, 16:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich kenne grundsätzlich nur zwei Typen Sättel
Hanno wenn du das so siehst kenne ich nur den Bocksattel und den Baumlosen Winkewinke
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BeitragVerfasst am: 26.08.2012, 12:11    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo wiedermal,
Also noch mal zu den "Beulen", mir ist noch aufgefallen, dass diese nicht immer (deutlich) sichbar sind, sondern nur beim Heben des Kopfes stärker hervorkommen, man sieht die Bewegung in ihnen. Also tippe ich nicht auf verkapselte Insektenstiche o.Ä., sondern eher auf, wie Sancho schon vermutete, den hinteren Trapezmuskelansatz.
Interessanter Weise fiel mir aber genau diese Erhebung diese Woche im Wanderreiturlaub auf, bei der Missouri Foxtrotterstute welche ich ritt, auch abhängig von der Kopfbewegung. Das bedeutet, Xinchen ist wohl kein Mutant ( Blinzeln ), sondern dies scheint im momentanigen Ausmaß relativ normal zu sein. Also werde ich mich nun einfach nurmehr insoweit mit diesem Phänomen beschäftigen, als das ich einfach den Rücken weiter (wie ja sowieso) regelmäßig abtaste. In letzter Zeit sind wir auch einige Male mit dem Sattel ausgeritten, und es zeigten sich keine Probleme, sie tritt auch mit mir im Sattel flüssig und ohne Stocken auf.
Gut, diese Muskelausprägungen waren letztes Jahr viel stärker, aber im Endeffekt ist das ja jetzt im Moment nicht unbedingt von Bedeutung, weshalb das damals so war, wenn sie nun nicht stören und sich wieder ins Normale zurückgebildet haben.
Also werde ich das alles, und die Forschung nach dem eventuellen Grund für die damalige starke Ausprägung, mal von "muss dringend geklärt werden" in die gedankliche Ecke der "interessanten Nebensächlichkeiten" verschieben.
Danke an euch beiden Sancho und Hanno für die vielen und ausführlichen Antworten und Informationen Wavey001

Zitat:
Aber Du kennst ja sicher den Grund, warum der Kopf rund ist, gell? Die Gedanken müssen schon mal die Richtung wechseln, ich lerne täglich dazu.....


Da hast du recht. Aber um dazu lernen zu können, muss man zuerst möglichst viel lernen, immerhin lässt sich nichts überdenken, wenn nichts zu Überdenkendes vorhanden ist - Also arbeite ich daran, von all den Menschen, deren Einstellung mir einleuchtend klingt, so viel Wissen wie möglich aufzuschnappen, bis genug vorhanden ist, um erneut darüber nachdenken zu können Großes Lächeln

In diesen Sinne liebe Grüße
Elly
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migo
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BeitragVerfasst am: 20.02.2013, 20:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Migo ist 6 Jahre alt und noch nicht eingeritten.Lt.Vorbesitzer ist er eingefahren,was ich aber,nach 7 Monaten arbeiten mit Migo,stark bezweifle.Als wir am Wochenende mal wieder über das Einreiten sprachen,erzählte mir meine Frau,dass der ehem. Besitzer zu ihr sagte,dass es kein Problem sei,Migo einzureiten.Ich solle ihm zwei Wochen Eingewöhnungszeit geben,den Sattel drauf und los.Wenn er ihn so !!! eingefahren hat,brauch ich mir echt keine gedanken zu machen,weshalb der arme Kerl so scheu und ängstlich war,bzw.oft noch ist.So geht man doch nicht mit Lebewesen um!!!Ich bin froh,dass ich mich letzten Sommer für Migo entschieden habe.Und ich hoffe,dass Migo auch darüber froh ist.
Lg Manu
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