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elke
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Alter: 57

Anmeldungsdatum: 11.01.2007
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BeitragVerfasst am: 11.09.2010, 11:23    Titel: Haustiere zur eigenen Nutzung   Antworten mit Zitat

Hallo Jutta und alle anderen Interessierten,
vorwiegend produzieren wir für unseren eigenen Bedarf.
Wir stellen milden stichfesten Joghurt, Frischkäse(Quark), Weichkäse, Camenbert und Rogbert(blau/weiß Schimmel)her. Und für den Wintervorrat kommt der Weichkäse in Öl und wird mit Kräutern verfeinert. So hält er sich mind. 1/2 Jahr. Ebenso gibts noch Schnittkäse nach Tilsiter-Art.
Bei uns bekommen die Schafe auch Namen. Trotzdem werden sie geschlachtet, wenn sie zu alt, oder nicht mehr belastbar sind.
Alles im Leben ist ein Kreislauf und dazu gehöht auch der Tod.
Keiner von uns freut sich an diesem Tag darüber. Trotzdem ist es wichtig, diese Entscheidung für die Tiere zu treffen.
Gruß Elke
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Capella
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Beiträge: 5

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BeitragVerfasst am: 11.09.2010, 21:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Wie kriegt ihr den Joghurt stichfest? Meine Versuche mit Joghurt, sowohl mit Ziegen- wie auch mit Kuhmilch ergaben immer nur etwas, was zwar eindeutig nach Joghurt schmeckte, aber eher die Konsistenz von Trinkjoghurt hatte. Selbst mit einem elektrischen Joghurtbereiter, der ja von alleine die Temperatur hält. Und sowohl mit gekauften Starterkulturen wie auch mit einem Löffel Naturjoghurt als Ausgangskultur. Ich habe das mit dem Joghurt irgendwann frustriert aufgegeben (und das obwohl Joghurt bei mir zu den Grundnahrungsmittel genhört und ich fast täglich welchen esse). Gibt es da irgendeinen Trick für stichfesten Joghurt?

Ich mache meist Frischkäse oder Feta, einmal ist mir auch ein halbwegs brauchbarer Schnittkäse gelungen, aber ich habe bisher keinen wirklich geeigneten Raum, um den reifen zu lassen. Und zu wenig Geduld, weil Käsen ja im Moment noch eher eine Ausnahmebeschäftigung ist und ich es dann nicht abwarten kann, das Ergebnis auch zu probieren.

Wie lange lasst ihr die Lämmer bei der Mutter? Füttert ihr dann einen Milchaustauscher oder teilt ihr euch die Milch mit den Lämmern? Bei dem Ziegenhof wo ich war wurden die Zicklein nachts von den Müttern getrennt (ab einem Alter von ca. 4 Wochen), so dass morgen gemolken werden konnte, tagsüber kamen Ziegen und Zicklein dann zusammen auf die Weide. Die Zicklein kriegten ein bisschen Getreide zugefüttert. Das fand ich einen ganz guten Kompromiss. Der Milchertrag war trotzdem ziemlich hoch (2 - 4 Liter pro Ziege täglich).

Das mit dem Schlachten sehe ich ähnlich pragmatisch wie ihr. In der Milchviehhaltung fallen immer Jungtiere an und vor allem die männlichen Tiere können nicht alle durchgefüttert werden. Wichtig finde ich vor allem, dass die Tiere bis zur Schlachtung ein erfülltes und artgerechtes Leben haben und dann möglichst wenig Stress und Schmerzen bei der Schlachtung. Schön ist das nie. Aber ich esse lieber ein Stück Fleisch von einem Tier, von dem ich weiß, dass es ein gutes Leben hatte (auch wenn es einen Namen hatte und immer so niedlich geguckt hat), als ein anonymes Stück Fleisch aus dem Supermarkt, wo ich weiß, dass das Tier wahrscheinlich nie die Sonne gesehen hat.

Liebe Grüße,
Jutta
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elke
Supermoderator


Alter: 57

Anmeldungsdatum: 11.01.2007
Beiträge: 3757
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BeitragVerfasst am: 12.09.2010, 11:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Jutta,
der Joghurt wird stichfest, wenn die Milch 5-10 min. auf einer Temperatur zwischen 85-90 ° C gehalten wird. Dadurch fällt das Eiweiß besser aus- und er wird stichfest.
Wir verarbeiten immer 5 Liter Milch in einem Weckkessel indem ein Edelsstahltopf im Wasserbad hängt.
Dann wird die Milch auf 44°C abgekühlt, die Kultur zugesetzt und 6-7 h im Wasserbad bei 42 ° bebrütet. Anschließend in ein Wasser zum Abkühlen und nach 6 h im Kühlschrank probieren.
Unsere Kulturen bekommen wir von IP Ingredients(Hamburg).

Unsere Lämmer dürfen ca 8-10 Wochen bei den Müttern bleiben, dann bekommst Du schöne Lämmer.
Das mit dem nächtlichen Absetzten ist mir für die Altschafe zu stressig. Morgens , zum gemeinsamen Weidegang, stürzten sich die Lämmer auf das Euter und die Gefahr von Verletzungen ist zu groß.
Da wir dieses Jahr Drillinge und Vierlinge hatten, wird immer Milchaustauscher angeboten.
Die Böcke und nicht zuchttauglichen Lämmer werden dann Abgesetzt, kommen jeden Tag auf eine frische Weidefläche, sensengeborgenes frisches Gras und etwas Lämmermüsli mit ganzem Hafer.
Wenn Du Deinen Feta in eine 15 % Salzlösung/ pro 100 g ca 1 h badest. Kannst Du ihn am nächsten Tag in Würfel schneiden, in ein Glas schichten, z. B. mit Penne al´arrabiata(1 TL)
überstreuen und mit einem guten Öl übergießen. 9 Tage im Kühlschrank ziehen lassen, so kannst Du Dir einen Vorrat anlegen der mind. 1/2 Jahr hält. Hast ein Gewürzöl( Salat/ Fleisch)und einen vielseitigen Käse(Salat/Vesper/Tomatensoße etc.)
Gruß Elke
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 12.09.2010, 12:08    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi!

Ich hoffe, Ihr habt mich da nicht falsch verstanden!
So von wegen beim Schnitzelessen sitzen und sich aufregen, dass es doch tatsächlich Leute gibt, die ihre Schweine umbringen.

Von der Natur wurde es nunmal so eingerichtet, dass Pflanzenfresser die Nahrung von Fleischfressern sind und es ist allemal besser, wenn Tiere von Menschen geschlachtet werden, die einen Bezug zu ihnen haben und das ganze entsprechend tierfreundlich gestalten, zumal dann auch ein Transport wegfällt.
Ich habe einige Jahre auf einem Bauerhof gewohnt, der ein eigenes Schlachthaus hatte; die Rinder lebten ganzjährig draußen und die Schweine standen im Stroh, nicht auf Gitterrosten. Elektroschocker gab es dort nicht und ich wünschte, alle Tiere dürften so leben und so sterben.

Nur gibt es halt Weicheier, die das - Herz contra Verstand - einfach nicht fertigbringen, und da gehören wir dazu Großes Lächeln .

Lieber Gruß

Sissi

_________________
"Dressur muss sichtbar gemachte Liebe sein!" (Fredy Knie)
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elke
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Alter: 57

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BeitragVerfasst am: 13.09.2010, 07:28    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Sissi,
wir sind auch Weicheier....
Wir könnten nicht selber schlachten. und wir sind froh, wenn die Entscheidung gefällt und gefallen ist.
Jeder Verbraucher kann die Art der Tierhaltung über seinen Einkauf ändern.
Optimistische Grüße Elke
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Anja1
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BeitragVerfasst am: 17.11.2010, 15:05    Titel:   Antworten mit Zitat

Hat einer von euch Ziegen? Und macht vielleicht sogar Ziegenkäse?
Wir sind am überlegen, ob wir unseren Tierbestand nächstes Jahr um ein paar Ziegen erweitern sollen. Da muß ich allerdings noch viel lernen, denn Ziegenhaltung sind völliges Neuland für mich. Ich weiß nur, daß die so ziemlich alles fressen, einschließlich Reithandschuhe 00009153
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thyrie
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 07:31    Titel:   Antworten mit Zitat

Und sie brauchen sichere Zäune! Ziegen sind sehr erfindungsreich in Sachen auskneifen.

Wir haben Thüringer, sie kamen mit vier Wochen aus einem Milchbetrieb zu uns. Durch die Flaschenaufzucht sind sie sehr zahm und das Mitlaufen mit den Schafen lässt sie bis jetzt auf keine dummen Gedanken kommen. Früher hatten wir viele BDE und WDE, die waren sprungbegabter.... Von ihrer Milch gabs lecker Käse!
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elke
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 07:45    Titel:   Antworten mit Zitat

Guten Morgen Thyrie,
gibt es denn keine Probleme bei der kombinierten Haltung?
So weit ich weiß drangsalieren die Ziegen die Schafe.
Wie sind Deine Erfahrungen?
Danke!
Gruß Elke
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thyrie
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 10:39    Titel:   Antworten mit Zitat

In dem Fall kein Problem, zum einen erscheinen mir die Thüringer friedlicher als die anderen Milchrassen, die ich kenne. Zum Anderen sind die Ziegenlämmer mit den Schafen aufgewachsen. Sie vertragen sich sehr gut. Und das, obwohl sie Hörner haben.
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Anja1
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 21:00    Titel:   Antworten mit Zitat

thyrie hat Folgendes geschrieben:
Und sie brauchen sichere Zäune! Ziegen sind sehr erfindungsreich in Sachen auskneifen.


Was habt ihr für Zäune? Reicht ein E-Zaun?
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helga
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BeitragVerfasst am: 18.11.2010, 21:20    Titel: andere haustiere   Antworten mit Zitat

hallo Anja,
schau doch mal unter "vorstellung"-roschels.
Kirsten hat eine weisse ziege....ein absoluter traum.
Und die stets wachsame und absolut zuverlaessige Elke, viieelen dank!!! hat es durch den link moeglich gemacht, dieses schmuckstueck zu bewundern!
Schau doch mal rein, vielleicht kannst du meine begeisterung teilen.
viele gruesse von helga

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Schon das Aeussere des Tieres hat etwas an sich, das dem Inneren des Menschen gut tut.
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thyrie
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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 06:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Anja, kommt auf die Ziege und den E-Zaun an! Es gibt nette Ziegen, die bleiben in drei-vier Reihen Litze drin und welche, die springen frei über 1,40 m. Die, die das bei uns gemacht haben (BDE und WDE), haben nur noch einen Satz gemacht. In die Gefriertruhe! Denn der Rest der Herde schaut sich sowas ruckzuck ab und dann sind alle unterwegs.

Unsere bleiben brav im 1,06 m Schafnetz drin bzw. in den Knotengitterfestzäunen. Der nächste Versuch wird zeigen, ob sie im vierreihigen E-Zaun der Hauskoppel bleiben. Den Zaun haben wir neu als Außenzaun für die große Hausweide installiert, mal sehen.

Wichtig ist bei E-Zaun, dass richtig Dampf drauf ist. Sonst klettern sie durch.
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Anja1
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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 07:01    Titel:   Antworten mit Zitat

@thyrie

laß es mich bitte wissen, wie euer Test mit dem 4-Reihen-E-Zaun ausgeht. Um unsere große Weide haben wir jetzt einen Außenzaun aus 4x Breitband auf ca. 20/40/60/100 cm, da ist auch ganz gut Saft drauf (wegen den Wildschweinen). Allerdings Rehe gehen da schon durch oder drüber, denn die sehe ich trotzdem ab und zu auf unserer Weide.
Das mit dem Satz in die Gefriertruhe würde ich auch so sehen.

Hier sieht man auch öfter Ziegen, die angebunden sind, aber ich denke mal das ist bestimmt nicht artgerecht. Wohlfühlen sollen sich die Tiere ja schon bei uns, auch wenn wir sie in erster Linie als Rasenmäher kaufen würden. Mögen Ziegen eigentlich auch überständiges Gras? Weil das fressen meine Pferde überhaupt nicht.

Kann man Ziegenkäse auch aus abgekochter Milch machen, oder nur aus Rohmilch?
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elke
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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 07:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Guten Morgen Anja,
erlaubt ist das Knotengitter nur bei Tieren die keine Hörner tragen. Die Gefahr ist zu groß, daß sie sich darin verfangen und dann unter Stromschlägen sterben.

Um Käse herzustellen, mußt Du die Milch nicht abkochen (100° C). Wir pasteurisieren sie immer(63 ° C 1/2 h halten).
Dann sind die wichtigsten Bakterien und Keime abgetötet und der Käse schmeckt nie brandig(verbrannt).
Für den Eigenbedarf und unter strengen Auflagen kann man Rohmilchkäse herstellen.
Sollten aber kreisrunde Löcher entstehen,(ohne entsprechende Kulturen) ist es besser ihn zu entsorgen. Evtl. haben sich dann Coli bakterien eingenistet. Und die können Durchfall und schlimmeres verursachen.
Falls Du interesse an Rezepten hast, können wir Dir beide helfen Winkewinke
Oder gibt es noch mehr Hobbykäser? Blinzeln
Gruß Elke
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Anja1
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BeitragVerfasst am: 19.11.2010, 08:36    Titel:   Antworten mit Zitat

Mit Rezepten hat es noch Zeit, aber wenn wir wirklich mal so weit kommen, daß wir Ziegenmilch zu verwerten haben, komme ich gerne darauf zurück.

Knotengitter sind auch für die Pferde mit Risiko verbunden, daß sie sich mit den Hufen drin verheddern. Würde ich schon deshalb nicht machen. Deshalb bin ich gespannt ob das bei Thyrie funktioniert mit dem Litzenzaun.

Rohmilchkäse möchte ich nicht machen. Hier gab es schon Probleme mit FSME-Fällen durch Ziegenkäse. Da hatten die Ziegen durch Zecken den FSME-Virus in sich und der hat sich dann durch den Käse auf Menschen übertragen. Gab sogar Todesfälle bei Menschen dadurch, das ging vor einiger Zeit mal hier durch die Presse. Die Ziegen waren selber glaub ich gar nicht erkennbar krank, haben aber den Virus weitergegeben. Stand jedenfalls damals so in der Zeitung, und es wurde davor gewarnt Ziegenkäse so aus privater Herstellung zu kaufen.
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