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Advent 2010   

 
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pibrunn
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BeitragVerfasst am: 28.11.2010, 21:34    Titel: Advent 2010   Antworten mit Zitat

Gerne möchte ich mit der Advent-Tradition des Forums fortsetzen und eröffne hier - der besseren Übersicht wegen - ein neues Thema für die Adventszeit 2010:


Wir brauchen die Stille, um in Berührung zu kommen mit dem Glück, das auf dem Grund unseres Herzens in uns ruht. Wenn wir immer nur in Bewegung sind, werden wir es in uns nicht spüren. Es ist wie ein See. Nur wenn er ganz ruhig ist, spiegelt sich in ihm die Schönheit der Welt. Nur wenn wir stillstehen, spiegelt sich in uns die Herrlichkeit, die uns umgiebt. Dann spüren wir die Freude, die in uns liegt.
(Anselm Grün)

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine Adventszeit, welche Euch in all dem Konsumrausch und Blinkiwahn auch die Chance lässt zur Ruhe zu kommen.

Einen gesegneten ersten Advent Euch allen!
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pibrunn
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BeitragVerfasst am: 06.12.2010, 12:22    Titel:   Antworten mit Zitat

Märchen vom Auszug aller Ausländer - eine Weihnachtsgeschichte zum Nachdenken

Es war einmal, etwa drei Tage vor Weihnachten, spätabends. Über den Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer: "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe .....
Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugefallen. Niemand hatte etwas gesehen!
"Los komm, es reicht. Wir gehen!" "Wo denkst du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?" "Da unten? - Das ist immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer. Wir tun das, was da an der Wand steht: Ausländer raus!!"
Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf: Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidungen. Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause.
Dann der Kaffee palettenweise, des Deutschen Lieblingsgetränk. Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat.
Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika.
Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf, Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne - die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Stollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab: "Mischlinge wie mir geht es besonders an den Kragen." Mit ihm kam das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen, - nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt.
Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren kleinen Chartermaschinen in alle Welt starteten.
Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen. Lange Schlangen japanischer Autos, vollgestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik krochen gen Osten. Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von den feinen Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asien.
Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecken.
Man mußte sich vorsehen, nicht auszurutschen, denn von überall her quoll Öl und Benzin hervor, floß in Rinsalen und Bächen zusammen in Richtung Irak und Iran.
Aber man hatte ja Vorsorge getroffen. Stolz holten die großen deutschen Automobilfirmen ihre Krisenpläne aus den Schubladen: Der Holzvergaser war ganz neu aufgelegt worden. Wozu ausländisches Öl!? - Aber die VW`s und BMW`s begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile. Das Aluminium wanderte nach Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk aus den Gummimischungen der Reifen nach Zaire.
Und die Straßendecke hatte mit ausländischem Asphalt im Verbund auch ein besseres Bild abgegeben als heute.
Autohäuser standen leer, denn die Fiat`s und Lancia`s rollten gen Italien. Jaguar, Rover, Rolls-Royce Richtung England, Chrysler nach Amerika und Renault`s, Citroens`s und Peugeot`s gen Frankreich usw.
Natürlich verschwand auch ein großer Teil der Schuhe in Richtung Italien, England und Frankreich. Auch die Boutiquen waren um die Kleidungsstücke aus diesen Ländern geräumt und plötzlich war da kaum noch eine modische Auswahl zu finden.
Orangen rollten nach Spanien, Datteln und Feigen in den Orient. Weine und Spirituosen zogen sich gleich containerweise in ihre Heimatländer zurück.
Viele Restaurants, die wir liebten, waren schlagartig geräumt. Nichts war`s mehr mit Pizzas, mit griechisch, jugoslawisch oder chinesisch essen. Auch Mc Donald war geschlossen. Nur noch deutsche Küche den Deutschen.
Alsdann machten sich sogar unsere liebgewonnenen Haustiere auf den Rückweg in ihre Ursprungsländer - getreu dem Motto: Nur die Herkunft zählt. So waren dann plötzlich die Wellensittiche aus den heimischen Käfigen verschwunden, Papageien, ja sogar Siamkatzen, Perserkatzen und bestimmte Hunderassen verließen einfach ihr bisheriges "Herrchen oder Frauchen".
Die Aquarien waren auf einen Schlag leer und Fisch zum Essen gab es auch nur noch in einer ganz kleinen Auswahl. Nie wieder würden die Blumenzwiebeln aus Holland im Frühjahr aus den Böden sprießen und blühen, denn auch die waren der Erde entsprungen und heimwärts gezogen. Feinstes Porzellan aus China verschwand ebenso wie Gemälde vieler berühmter ausländischer Maler aus unseren Museen. Auch Bestseller in den Bücherregalen zuhaus, in Bibliotheken und Buchhandlungen waren schlagartig verschwunden. Und in den Musikläden und CD-Sammlungen in den Wohnzimmern fanden sich nur noch ganz wenige Stücke, ausschließlich in deutsch. Denn ... Nur die Herkunft zählte ja schließlich.
Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft. Gerade noch rechtzeitig vorm Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war mehr im Land. Aber Tannenbäume gab es noch, Äpfel und Nüsse. Und "Stille Nacht" durfte gesungen werden - wenn auch nur mit Sondergenehmigung - das Lied kam immerhin aus Österreich!
Nur eines wollte nicht ins Bild passen, Maria, Josef und das Kind waren geblieben. Drei Juden. Ausgerechnet! "Wir bleiben", sagte Maria, "wenn wir aus diesem Land gehen, wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen, zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?"

(Autor: Helmut Wöllenstein - Zuspruch am Morgen - 20.12.1991 im Hessischen Rundfunk)
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 06.12.2010, 13:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Dieser Text wurde im Geburtsjahr meines Vaters geschrieben.
Aktuell ist er wie eh und je.....

Desiderata
Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast und sei des Friedens eingedenk, den die Stille bergen kann.

Stehe soweit ohne Selbstaufgabe möglich in freundlicher Beziehung zu allen Menschen. Äußere deine Wahrheit ruhig und klar und höre anderen zu, auch den Geistlosen und Unwissenden; auch sie haben ihre Geschichte.

Meide laute und aggressive Menschen, sie sind eine Qual für den Geist. Wenn du dich mit anderen vergleichst, könntest du bitter werden und dir nichtig vorkommen; denn immer wird es jemanden geben, größer oder geringer als du. Freue dich deiner eigenen Leistungen wie auch deiner Pläne.

Bleibe weiter an deiner eigenen Laufbahn interessiert, wie bescheiden auch immer. Sie ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten. In deinen geschäftlichen Angelegenheiten laß Vorsicht walten; denn die Welt ist voller Betrug. Aber dies soll dich nicht blind machen gegen gleichermaßen vorhandene Rechtschaffenheit. Viele Menschen ringen um hohe Ideale; und überall ist das Leben voller Heldentum.

Sei du selbst. Vor allen Dingen heuchle keine Zuneigung. Noch sei zynisch was die Liebe betrifft; denn auch im Angesicht aller Dürre und Enttäuschung ist sie doch immerwährend wie das Gras.

Ertrage freundlich-gelassen den Ratschluß der Jahre, gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf. Stärke die Kraft des Geistes, damit sie dich in plötzlich hereinbrechendem Unglück schütze. Aber beunruhige dich nicht mit Einbildungen. Viele Befürchtungen sind Folge von Erschöpfungen und Einsamkeit. Bei einem heilsamen Maß an Selbstdisziplin sei gut zu dir selbst.

Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als die Bäume und die Sterne; du hast ein Recht, hier zu sein. Und ob es dir nun bewußt ist oder nicht: Zweifellos entfaltet sich das Universum wie vorgesehen.

Darum lebe in Frieden mit Gott, was für eine Vorstellung du auch von ihm hast, und was immer dein Mühen und Sehnen ist, erhalte dir in der lärmenden Wirrnis des Lebens den Frieden mit deiner Seele.

Trotz all ihrem Schein, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen ist diese Welt doch wunderschön.

Sei guten Mutes.

Strebe danach, glücklich zu sein.

Max Ehrmann, 1927 © Robert L. Bell

_________________
Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule
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