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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 16.10.2006, 22:24 Titel: |
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Hi,
immer wieder höre ich von Maultier- und Eselbesitzern, teils auch von Pferdebesitzern, daß ihre Tiere ja so "hart im Maul" seien. Dies konnte ich nie nachvollziehen, denn wie soll so ein empfindsames Teil wie ein Equidenmaul plötzlich hart und unempfindlich werden?
Die Tiere haben gelernt, gegen das Gebiß bzw. die Hand zu gehen; sie setzen die Kraft ihres Unterhalses ein, um ihren Willen (die von ihnen gewünschte Richtung oder Geschwindigkeit) durchzusetzen. Daher antwortete ich diesen Reitern immer wieder, daß ihr Tier wohl nicht hart im Maul, sondern eher "hart im Kopf" sei. Denn jeder Impuls, den ein Reiter gibt (Hand, Schenkel, Gewicht, Stimme), muß erst den Umweg über den Kopf des Tieres nehmen, um dann in die Füsse zu gelangen und dort eine Reaktion auszulösen. Und genau da sah ich immer das Problem sitzen - im Kopf, im Willen, in der Eigensinnigkeit, in der Bestimmtheit des Tieres.
Heute nun habe ich in meinem neuen Buch von Craig Cameron "Ride Smart" einen Satz gelesen, der genau in diese Theorie paßt:
Riding is communicating with the horses's mind to control the horse's feet
Folgerichtig - wenn die Psyche/Seele/Verstand (je nach Übersetzung) des Pferdes nicht in der Lage oder willens ist, diese Kommunikation richtig auszulegen, geht die Kontrolle über die Füsse verloren.
Also liegt das Problem, wenn die Füsse des Pferdes nicht den Signalen des Reiters folgen, nicht im Maul des Pferdes, sondern im Kopf. Und dann helfen logischerweise auch keine schärferen Gebisse, sondern eine Schulung und Motivation der Mitarbeit und des Verständnisses.
Gruß
Beate
[Editiert durch Beate ein Montag, Oktober 16, 2006 @ 23:47] _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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miraculix Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 446
Wohnort: Schweiz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 17.10.2006, 17:55 Titel: |
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Ich finde diese Aussage sehr schön. In etwa ähnlicher Form hab ich sie auch von Berni schon öfters gehört.
Man darf aber nicht ausser Acht lassen, dass eine nicht umgesetzte bzw. nicht angekommene Nachricht auch gesundheitliche Ursachen haben kann.Lässt der Sattel genug Bewegungsspielraum? Sind die Zähne in Ordnung? Keine Wirbel blockiert etc.?
Ganz interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch das Abkauen. Wenn Mira etwas zu "verdauen" (sprich zu lernen oder zu verinnerlichen) hat, geb ich ihr eine "Denk"-Pause und warte, bis sie abkaut. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Nachricht bis zu den Füssen gedrungen ist. Frage ich sie dann das selbe nochmals, geht es in 99% der Fälle schon viel besser.
Und dann helfen logischerweise auch keine schärferen Gebisse, sondern eine Schulung und Motivation der Mitarbeit und des Verständnisses.
Ich denke, das Verständnis des Tieres muss man nicht unbedingt schulen. Eher muss man sich Gedanken darüber machen, ob die Kommunikation von sich selber klar und deutlich war... _________________ Erwarte viel - freue dich über wenig - lobe oft
(Nuno Oliveira) |
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Ela Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 25.01.2005 Beiträge: 21
Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 20.03.2007, 16:28 Titel: |
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Bei Maggy ist es so, dass sie auch ganz gern mal das Gebiss ignoriert, die Zunge drüberschiebt, das Maul aufsperrt oder ähnliches. Ich muss dazu sagen sie machte das von Anfang an, wir haben sie nicht eingeritten. Statt eines schärferen Gebissen haben wir uns aber dazu entschlossen ein weicheres zu nehmen. Sie wird jetzt mit einem merothischen Ledergebiss geritten. Und es wird besser. |
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Caprivi Administrator
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 11.10.2004 Beiträge: 2171
Wohnort: Fockbek in Schleswig-Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 20.03.2007, 21:11 Titel: |
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Probiert doch erst einmal gebisslos zu reiten. Wenn sie gut auf die Gewichtshilfen reagiert könnt ihr ja wieder ein Gebiss probieren.
Von dem "Lederkauknochen" halte ich nichts.
Soweit ich sie in Erinnerung habe,sind sie relativ dick.
Darüber hinaus sind sie flexibel, was das Gefühl für die Einwirkung irritiert.
Durch das Kauen wird der Verdauungsapparat aktiviert, was zu einer Magensäurebildung führt der keine Nahrungszufuhr entgegensteht und somit die Magenschleimhäute reizt.
Die Tierärztliche Hochschule Hannover hat in einer Studie festgestellt, dass im Pferdemaul kaum Platz ist für ein Gebiss. Wie sieht das erst bei einem kleinen Muli aus? |
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Ela Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 25.01.2005 Beiträge: 21
Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 21.03.2007, 08:00 Titel: |
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Hallo Holger!
Das Gebiss ist sehr klein wie ich finde. Es ist ja extra für kleine Tiere gemacht (kleine Ringe usw.)
Im Gegensatz zu ihrem normaln Gebiss mag sie das Ding.
Das mit der Magensäure wusste ich noch nicht.
Um genau zu sein ist es glaube ich nicht möglich Magy ohne Gebiss zu reiten (noch nicht). Auch wenn du mich dafür steinigen wirst und sicherlich noch von früher weißt, dass ich sonst sehrwohl anders denke, muss ich sagen, das man es einfach braucht um Maggy lenken zu können.
[Editiert durch Ela ein Mittwoch, März 21, 2007 @ 08:01] |
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