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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 05.02.2009, 00:28 Titel: Aggressionen - "typisch Muli"? |
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Den nachfolgenden Beitrag habe ich aus meinem Tagebuch nach hier in den öffentlichen Bereich herauskopiert, da sich darum eine recht interessante Diskussion ergab.
Beate
Der Rest der Bande einschl. den Eselchen ist munter. Mit Sorge beobachte ich ein Phänomen, das wieder ziemlich gut in mein Maultier-Bild passt: Seit Jeanny damals 2 x im Stall gestürzt ist und nicht mehr hoch kam, wird sie von den 3 Mulis (besonders von Sancho) ziemlich böse gejagt. Ich finde das gar nicht gut. Sie darf nun auch nicht mehr alleine bei der Herde sein. Wenn niemand am Stall ist, wird sie weggesperrt. Von Veili will niemand was - die hat sich halt bisher auch noch nicht als "wehrlos" gezeigt.
In dem Zusammenhang fällt mir eine ziemlich üble Geschichte aus Sancho's Jugendzeit ein. Wir hatten damals einen älteren Haflingerwallach als Einstellpferd. Eines Nachmittags kamen wir in den Stall, und er lag langgestreckt vor der Weidehütte und sein ganzer Hals war blutig. Wir wussten zuerst gar nicht, was da los war. Nach Sondierung der Lage kam die Erkenntnis: Mano (so hiess der Hafi) hatte eine schwere Kolik, und Sancho war immer wieder auf ihn losgegangen, wie er da so am Boden lag. Ich war damals total geschockt über das Verhalten meines Mulis . Aber auch das sehe ich irgendwo als "typisch Muli" an - leider! Gottseidank lässt dieses Verhalten aber immer mehr nach, je älter er wird. Nebenbei: Mano ist anschliessend an einer Darmverschlingung gestorben .
Gruss
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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Ginny Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 236
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Verfasst am: 05.02.2009, 07:40 Titel: |
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Hallo Beate,
ich habe gerade deinen Eintrag bzgl. des "typischen" Muliverhaltens gelesen und fand ihn ganz spannend, da
Nessy ist da ganz anders. Als es Migo so schlecht ging, wich sie nicht von seiner Seite, obwohl er beim größten Sauwetter draußen war und sich weigerte in den Stall zu gehen. Sie hat ihn regelrecht bewacht.
Selbst als es abzusehen war, dass er es nicht schaffen würde und das wussten die beiden mit Sicherheit eher als ich.
Als es Merana vor zwei Wochen nicht so gut ging (Karpalgelenksprellung - konnte zwei Tage das Bein nicht belasten) nutzte Nessy das Handycap zwar aus, um von Meranas Heu zu stibitzen, aber war ansonsten sehr "rücksichtsvoll".
Bei kleineren Tieren zeigt sie schon anderes Verhalten und hat ja auch schon eine Ratte erlegt, aber nicht gegenüber anderen Huftieren.
Allerdings stelle ich immer wieder fest, dass Nessy oft nicht die "mulitypischen" Verhaltensweisen zeigt und frage mich immer wieder, woran das liegt... |
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 00:27 Titel: |
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Hallo Ginny,
Du scheinst mit Nessy ein wirklich sehr soziales Exemplar von Muli zu haben. Toll!
Woran es liegt? Sie ist halt so
Hallo Francis,
nun lass doch einfach mal solche Bemerkungen wie Deinen erster Satz, BITTE.
Ich glaube, wir reden hier mal wieder von verschiedenen Dingen. Wenn dort in den USA riesige Herden von Maultieren zusammen gehalten werden, dann gehe ich mal davon aus, dass sie ganz grob in einer etwa gleichen Grössenordnung sind. Das kann man eben von unseren Mulis und den Eselchen nicht behaupten (1,40-1,57m vs. 0,98m).
Und wenn ich von "typischem" Muliverhalten rede, so sehe ich sicher nicht Sancho allein als Mass der Dinge. Ich habe hier selbst 3 Maultiere, die auch alle ein solches Verhalten an den Tag legen - unterschiedlich ausgeprägt. Wobei Sancho "der Schlimmste" ist. Auch in meinem Muli-Bekanntenkreis, und ja auch hier im Forum hört man immer wieder davon, dass Mulis auf kleinere Tiere losgehen. Ich denke, dass die Mulis, die dies NICHT tun, eher die Ausnahme sind. Und in den allermeisten Fällen sind es ja auch keine "Artgenossen", die hier attackiert werden. Gerade vor Kurzem hatte ich in einer amerikanischen Muli-Diskussionsgruppe wieder einen Bericht gelesen, wo ein grosses Muli ein Pferdefohlen getötet hat.
Ich hatte ja von Anfang an Bedenken, ob es gut gehen würde, wenn hier mal Eselchen mit der Herde mitlaufen; seltsamerweise hat es bisher supergut geklappt - ich konnte es selbst kaum glauben. Und die Wende kam nun, als die Mulis (alle Drei!!) nun mitbekamen, dass Jeanny hilflos am Boden lag. Sie haben in dem Moment nichts getan ausser geschaut - wir haben auch alle grossen Huftiere schleunigst aus dem Stall verbannt. Aber ab sofort waren alle 3 Langohren nur noch hinter Jeanny her (aber nicht hinter der anderen Eselin!). Am Extremsten hier wieder Sancho. Ich finde die momentane Situation ziemlich anstrengend; aber irgendwie finde ich es auch sehr erstaunlich und mache mir auch viele Gedanken darum. Mittlerweile haben sich Elco und Naomi diesbezüglich auch schon wieder ein ganzes Stück gebessert - Sancho vielleicht auch ein wenig, aber immer noch müssen wir auf der Hut sein.
Andererseits sind z.B. Elco - und vor allem Naomi - wesentlich extremer was das Drauflosgehen auf Katzen oder Hunde angeht. Das macht Sancho nur, wenn er "einen Kasper gefrühstückt hat". Das war allerdings früher auch anders bei ihm.
Wegen der Sache mit dem Haflinger - das war in Sancho's wirklich wilden Jugendzeiten. Der Haflinger war immer schon unangefochtener und sehr souveräner Herdenboss. Aber auch ein ganzes Stück kleiner als Sancho. Ich bin mir fast sicher, dass er heute soetwas mit einem seiner langjährigen Herdenmitglieder nicht mehr tun würde. Dafür ist er mittlerweile doch mehr "gereift". Und "dominant" war Sancho noch nie - im Gegenteil.
Aber wie gesagt, betrifft meine Aussage - Agressionen als "typisches Muliverhalten" - nicht unbedingt auf etwa gleichgrossen Artgenossen zu, sondern eher auf wesentlich kleineren Nicht-Artgenossen. Und ich denke, ein MaulTIER wird einen Esel nicht als Artgenossen ansehen - zusätzlich zum Grössenunterschied als Agressionsfaktor. Und wenn dann in besonderen Fällen die Hilflosigkeit dazu kommt, scheinen alle Sicherungen durchzubrennen.
Aber dann ist es umso schöner, dass es auch so nette Charaktere wie Ginny's Nessy gibt.
Gruss
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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Palatina Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 15.07.2008 Beiträge: 1184
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Verfasst am: 07.02.2009, 01:04 Titel: |
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Hi,
früher, als ich die gemischte Herde noch hatte, also vor 2004, da hatte ich ja auch schon Mulchen, mein 1m-Zwerg, die liebste, netteste, rangniedrigste Maus auf der Welt.
Ihre beste Freundin war damals ein 1m-Fuchs-Shetty-Stütchen. Die war tragend, bekam am hellichsten Tag mitten auf der Koppel in der Herde ihr Fohlen. Alle Tiere blieben ruhig, Esel und Ponies, nur Mulchen nicht. Zum Glück war ich gerade da.
Denn binnen Sekunden verwandelte sich mein Muli in eine Killer-Maschine. Sie wollte nur noch töten! Unglaublich, wie eine Furie ist sie auf das nasse kleine Fohlen los, das hilflos auf der Erde lag und seine ersten Zappelversuche machte. Die Ponystute lag ja noch. Und selbst als die aufstand, attackierte Muli weiter.
Wir hatten zu fünft oder sechst alle Mühe, das Muli wegzuscheuchen, sie überrannte uns förmlich, wollte einfach töten. Keines der Tiere hatte ein Halfter an, also rannte einer los und holte schnell E-Zaun Band u. wir spannten provisorisch ab, das respektierte sie. Dann Halfter drauf, E-Zaun richtig spannen, Herde trennen usw. usw.
Eine viertel Stunde absolute Killersituation!
Tags darauf, als das Fohlen sicher stand und mit der Mutter mitlief, war alles paletti. Wie wenn nie was gewesen wäre. Und Muli und die Mutterstute waren wieder beste Freundinnen. Fohlen mittendrin...
Wenn zufällig keiner dagewesen wäre, hätte das Fohlen keine Überlebenschance gehabt.
Kleiner, hilflos, am Boden liegend, zappelnd - töten! Warum machen Mulis das? Mein Muli denkt ja, daß sie ein Pony ist, die Mutterstute war ihre beste Freundin...!
LG, Palatina _________________ Nur Fledermäuse lassen sich hängen! |
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 08:45 Titel: |
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Whow Palatina - was für eine Geschichte!
Palatina hat Folgendes geschrieben: |
Kleiner, hilflos, am Boden liegend, zappelnd - töten! Warum machen Mulis das? |
Ja, genau das meinte ich mit "typisch Muli".
Aus der von Dir beschriebenen Situation lerne ich gerade, dass eben nicht nur Mulis, die eh "ein bisschen krätzig" sind, so reagieren können, sondern auch welche, die ansonsten "Typ Nessy" sind.
Bei Deiner Mulchen wurden anscheinend die Aggressionen "gelöscht", als sich das Fohlen als "lebend, laufend, Herr seiner Sinne", herausstellte. Und Mulchen wurde wieder die gewohnt Nette. Sancho - eh ein bisschen krätzig zwischendurch - trug anscheinend die Situation der hilflos am Boden liegenden Jeanny weiter, und lebt dies nun fortan aus (wenn auch im Laufe der mittlerweile vergangenen Zeit gottseidank wieder schwächer). Bei Elco und Naomi wohl ähnlich wie bei Sancho, aber nicht so extrem ausgeprägt.
Bei der Situation mit Mulchen könnte man hineininterpretieren, dass eben das Fohlen - wie auch von Friedi angedeutet - ein Eindringling in der Herde ist. Ich weiss nicht, in wieweit Equiden "Besitzansprüche" an andere Tiere stellen könne; aber das wäre auch eine Interpretation, dass Mulchen das Fohlen töten wollte, um ihre Freundin (wieder) für sich alleine zu haben. Aber ich denke, solche Handlungen bei Pferden (die ein Leben in der Herde gewohnt sind) wären schon die Ausnahme; bei Mulis anscheinend wirklich eher die Regel.
Ich finde, auch über solche Dinge sollte man unbedingt künftige Maultierbesitzer aufklären - nicht nur sagen, wie toll Maultiere doch sind. Denn nur dann wissen sie, auf was sie sich wirklich mit einem Maultier einlassen, und eine solche prekäre Situation könnte verhindert werden - sofern man von der Problematik weiss.
Ich schau' mal, ob ich diese Diskussion irgendwie in den öffentlichen Bereich verschoben bekomme.
Gruss
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 07.02.2009, 09:17 Titel: |
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ich hab ja zu diesem thema - agression gegen andere tiere - auch schon einige erfahrungen von meinem muli in anderen threads beschrieben. nochmal in kürze. alles was kreucht und fleucht, krabbelt, läuft und springt, von vogel über katze und hund wird alles von der wiese gejagt, was nicht bei drei auf dem baum/unter der litze durch ist. nach langer zeit hat clärchen allerdings gerafft, dass unser kleiner hund zur familie gehört. mit unserem neuzugang müssen wir das noch heftig üben. er hat mittlerweile riesenrespekt vor unserem "keinohrmuli".
im letzten jahr hat clärchen fast ein fohlen getötet, wären wir nicht schnell dabei gewesen um sie abzutrennen. das fohlen hatte sich in die herde verirrt, war unterm zaun durchgeschlüpft.
die geschichte mit jeanny von dir beate, und die story von palatina mit dem neugeborenen schaut bei mir so aus, als würden potentielle gefahren, die raubtiere anlocken könnten - also neugeborenes oder hilfloses herdenmitglied - eleminiert, um den rest der herde zu schützen. und da euer eselchen, beate, weiterhin eine potentielle gefahr sein könnte, wird es weiter attackiert. kann sein, kann nicht sein. es bleiben halt immer noch tiere, deren psyche wir leider (?) nicht bis ins letzte detail ausloten können.
gruß
jo |
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Susanne Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.10.2005 Beiträge: 609
Wohnort: Raum Freiburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 09:24 Titel: |
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Hallo,
ob es typisch Muli ist? In eine der letzten Cavllo war ein Bericht über Pferde, die die eigenen Fohlen töten. Dort wurde behauptet, dass in der freien Wildbahn ca. 30% der Fohlen von eigenen Artgenossen getötet werden - eine doch sehr hohe Zahl.
Ich würde mich nicht trauen, eine hochträchtige Stute in einer gemischten Herde mitlaufen und abfohlen zu lassen, sondern nur in einer Mutterstutenherde.
Grüße Susanne |
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Buzele Benutzer
Anmeldungsdatum: 07.09.2008 Beiträge: 44
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Verfasst am: 07.02.2009, 09:44 Titel: aggressionen |
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hallo,
ich habe leider wenig bis garkeine erfahrung mit mulis.ich glaube das dieses verhalten nicht nur für mulis gilt denn in einer wilden pferdeherde werden alte schwache und verletze tier auch oft vom leittier getötet, weil sie die herde nur behindern würden.
ich habe meinen beitrag in absprach mit beate geändert ich hoffe das ist im sinn von allen.
lg jasmin |
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Gast87 Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.11.2008 Beiträge: 1498
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Verfasst am: 07.02.2009, 10:03 Titel: |
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Hallo
Susanne vor ca einem Jahr kam im Fernseher eine Doku über einen Mustanghengst der von einer Tierforscherin uber Jahre in der Wildpferdherde begleitet wurde . Dort ist es auch vorgekommen das der Leithengst Fohlen die schwächlich waren auf brutalste Weise getötet hat .
Bei Mikado und Balthasar ,die ja noch mit einem normalen Pferd im Laufstall stehen , gab es ausser den üblichen Zickereien bis sie den Kurzohrigen gefügig gemacht haben, keine Probleme . Wenn einer am Boden liegt und schläft sind sie anderen sehr vorsichtig um nicht auf ihn zu treten .Mikado ist auch anderen Pferden gegeüber sehr gutmütig weil sie ihn eigentlich gar nicht interessieren .
Nur bei unserm Shettypony im Stall habe ich auch schon erleben müssen das Mikado auf ihn los gegangen ist . Wie auch Jo geschrieben hat verhält sich Mikado gegenüber Hunden sehr agressiv . Im Gelände muß ich immer aufpassen wenn Hunde zu nahe kommen . Letzthin hätte er fast einen kleinen Kläffer der von Frauele an der Spickleine herließ mit dem Vorderhuf platt gemacht . Vielleicht ist es wirklich so daß Mulis auf alles was für sie unnatürlich ist losgehen .
lg Helmut |
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thyrie Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge: 399
Wohnort: WIZ Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 13:19 Titel: |
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Da kann ich wohl froh sein, dass Howie schüchtern und überhaupt nicht dominant resp. aggressiv gegenüber den Pferden/Ponies ist Ganz im Gegenteil, er weicht allen Konflikten aus und geht weg.
Wenn ich eure Berichte und Erfahrungen lese, oh weia, da kann es ganz schön rund gehen!
Solches Verhalten habe ich bisher nur bei Pferden miterlebt (und bei Ziegen!!!). Zwei sind deshalb verkauft worden mit der Auflage, sie nicht zu mehr als einem Pferd dazuzustellen. Das ging seltsamer Weise. |
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luna Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 14:00 Titel: |
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Hallo, in meinem Bekanntenkreis ist es auch schon zu Ãœbergriffen Pferd-Schaf gekommen:
Die Freundin hält Schafe und Pferde auf einer gemeinsamen Weide. Ein neu hinzugekommener Araber, der gerade erst und recht spät gelegt worden war, ist anfangs auf einzelne Schafe los. Das ganze hat er allerdings mit recht hengstigem Gehabe gemacht, ich weiß nicht, ob er sie eher als "Eindringlinge" in "seine" Herde oder als "zu schwache Herdengenossen, die eliminiert werden müssen um keine Räuber anzulocken" angesehen hat. Meine Freundin hat den Kontakt darauf hin eine Zeit lang nur noch unter ihrer Aufsicht zugelassen und ist deutlich eingeschritten, wenn der neue auch nur ansatzweise gegen die Schafe gedroht hat. Es hat funktioniert (wobei die Frage bleibt, ob es auch mit dem kurz vorher durchgeführten Legen lassen zusammenhängt): Es gab seit dem keine Übergriffe mehr.
Ich denke, die Aussage "Mulis sind wie Pferde, nur mehr" ganz gut zutrifft. Viele extreme Verhaltensweisen findet man in Mulis etwas häufiger oder extremer ausgeprägt wieder... Und was das "hengstige" Verhalten angeht:
Bezüglich der Herde oder anderen Tieren gegenüber konnte ich es bei Reyki zwar noch nicht beobachten, sehr hengsttypisch verhält sie sich jedoch beim Abkoten: Sie kotet bevorzugt auf schon vorhandene "Äpfel" drauf und wenn sie alleine in einem Auslauf ist oder auch, als sie mal vorübergehend in einer Box stand, waren die Äpfel schön in einer Ecke und/oder zu Türmchen gehäuft... Das kenne ich sonst nur von Hengsten! Es könnte natürlich auch nur ihrem Reinlichkeitsbedürfnis entspringen, nicht der "Reviermarkierung" - wer weiß... |
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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 14:06 Titel: |
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Hallo,
ja diesen Film sah ich auch. Er hieß Cloud, das Wildpferd. Das Fohlen war aber nicht lebensfähig. Es war irgendwie in der Hinterhand gestört.
In einem Prezewalski- Film im Fernsehen wurde mal gemutmaßt, es käme die Größe und der Gang, der in das Feindbild paßte. Und vor dieser Gestalt flohen dann die Pferde. Esel rennen halt nicht blindlings weg. Daher wahrscheinlich die Agressiviät der Mulis. Angreifen ist besser als fliehen.
Als der Mensch sich wieder aufrichtete fiel er nicht mehr unter das Feindbild.
Gruß Elke |
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Fuechsjen Erfahrener Benutzer
Alter: 49
Anmeldungsdatum: 10.10.2007 Beiträge: 707
Wohnort: Birkheim im Hunsrück Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 18:14 Titel: |
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Anscheinend ist dieses Verhalten in den Muligenen verankert.
Denn Uschi hat schon, als ich sie mit 5 Monaten bekam, versucht auf Hunde loszugehen. Dieses Verhalten ist eher schlimmer geworden. Beim spazieren gehen muss ich höllisch aufpassen, dass nichts passiert. Viele Hundebesitzer lassen ihre Hunde laufen, diese gehen an die Hinterbeine von Uschi. Trotz Warnung meinerseits (Die Hundebesitzer sagen oft, dann lernt er es halt) ist es im November passiert, dass Uschi einen kleinen Hund, nach dem dieser an den Hinterbeinen dran war, getreten hatte und der Hund ist dann später gestorben.
Darum nehme ich meinen alte Hündin, die noch ziemlich agil ist, nicht mit in den Stall, da sie das wahrscheinlich mit ihrem Leben bezahlen würde.
Bei den Reitbeteiligungspferden konnte ich sie früher immer mitnehmen, da ist nie was passiert.
Grüße Karin |
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Susanne Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.10.2005 Beiträge: 609
Wohnort: Raum Freiburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.02.2009, 19:00 Titel: |
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Ich glaube, dass durch die Hybridisierung beim Muli viele Wildtier spezifischen Verhaltensweisen wieder zum Vorschein kommen. Und wie das bei Hybriden oft ist, in deutlich ausgeprägterer Erscheinung als bei den ursprünglichen Ausgangsrassen.
Tira ist sehr friedfertig. Sie legt zwar die Ohren zurück, wenn einer der vielen Hunde oder Katzen um ihre Beine streifen, aber sie hat noch nie versucht einen zu treten. Auch gegenüber anderen Equiden ist sie sehr friedlich, selbst der kleine Shetti auf ihrer Koppel jagt sie manchmal. Nur wenn die beiden alleine sind, läuft der Kleine ihr nach wenn sie z.B. zum Fressen geht.
Grüße Susanne |
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Pat Erfahrener Benutzer
Alter: 59 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 20.09.2007 Beiträge: 522
Wohnort: Beelitz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 08.02.2009, 15:09 Titel: |
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is zwar jetzt ein bisserl blöd, aber mir ist echt ganz schlecht.
ich könnt k... bei der Vorstellung, dass mein GB anderen Tieren etwas zu leide tut.
Da hilft´s nix, dass ich mir sage: so ist es eben, das ist die Natur. Mein Magen rebelliert.
Gut finde ich, dass Ihr anderen Mulibesitzern (oder potentiellen Mulibesitzern) die Augen öffnet. Ich kannte auch nur die "Mulis gehen nie durch Mährchen".
Ich werde meinen GB nicht mehr hergeben, -KEINESFALLS.
Aber ich würde mir mit dem jetzigen Wissen auch nie wieder ein Muli kaufen/zulegen.
Ich bin wirklich naiv an den Mulikauf herangegangen. So Manche/r der nicht meine Stärke, bzw. den nötigen Background hat, der wird eventuell ganz gewaltig auf die Nase fallen (können).
Also 1000 Dank für all die Horrorgeschichten - ich bin auf´s schlimmste gefasst und hoffe, es trift nichts davon ein. Aber besser 100x unnötig aufgepasst als 1 x einem Lebewesen geschadet.
Auweia... |
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