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Caprivi Administrator
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 11.10.2004 Beiträge: 2171
Wohnort: Fockbek in Schleswig-Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 06.10.2009, 19:24 Titel: |
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Hallo Hanno,
mit der Weitergabe Deines Wissen leistest Du einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung. Ich werde auf jedenfall mit Deiner Ausführung auch meine Rechergen erweiter und die Unterlagen meinem TA wieder zur Verfügung stellen.
Da ich im I-Net hauptsächlich nach deutschen Seiten suche ist die Ausbeute nicht sehr ergiebig.
Dein Grimm ist verständlich.
Gruß
Holger |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 07.10.2009, 09:40 Titel: |
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Stimmt, Holger, es gibt wenig auf deutsch.
Aber wenn Du gute deutsche Texte zu Hufthemen suchst, bestellst Du Dir am besten die jeweiligen Ausgaben von "Der Huf".
Hier findest Du einen Überblick aller Beiträge der letzten Jahre:
http://www.farriersjournal.com/home....g=DE&id=50&page=1
Alte Hefte sind in aller Regel noch lieferbar.
Noch ein Tipp: Wenn Du Dein "Hufschmiede-Englisch" verbessern willst, bestell' Dir einfach die englische Ausgabe dazu. Im direkten Vergleich der Beiträge lernt man schnell alle nötigen Vokabeln.
Früher waren die verschiedenen Ausgaben von "Der Huf" dreisprachig. Es stand ein bestimmter Artikel in drei Spalten in französisch, englisch und deutsch da.
DAS war toll! Denn selbst wenn man wie ich teilweise in Frankreich aufgewachsen ist, weiß man nicht unbedingt was Zehenrichtung (relévé de pince) oder Zwanghuf (sabot encastelé) heißt.
Man lernt unheimlich viel, wenn man den unmöglichsten Ecken der Welt mit Hufhandwerkern arbeitet oder ihnen zuschaut.
Die letzten spannenden Erfahrungen hatt ich im April letzten Jahres in Radjastan (anstelle eines Ambosses wurde eine massiver Stahlkeil mit dem Vorschlaghammer in den knochentrockenen Boden gerammt) und dann im Herbst 2008 auf den Azoren, wo ein maulfauler Portugiese (ich kann eh kein portugiesisch) die Hufe mit dem Stoßmesser zurichtete. Das Ding kannte ich nur aus Büchern, hatte es noch nie in Aktion gesehen. Funktionert aber besser als jede Hauklinge, da immer in langen, "span-abhebenden" Strichen gearbeitet werden muss....
Übrigens gibt es am kommenden Sonntag bei uns (s. www.hofhonerath.de) ein eintägiges Fortbildungsseminar zur Arbeit des Hufhandwerkers an Rehehufen. Referent ist der bayerische Hufschmied Wolfgang Busch. Das Seminar ist - leider - ausschließlich für Hufhandwerker und nicht für Laien. Dauert von 10 bis ca. 16-17 Uhr und kostet 70 Euro inkl. Mittagessen.
Wolfgang ist aus meiner Sicht einer der führenden Hufrehe-Experten in Deutschland.
Wenn Ihr also einen Hufhandwerker (egal, ob Schmied, Hufpfleger, Huftechniker, Huf-Orthopäde, Huf-Heilpraktiker...) wisst, der Interesse hat. Teilnehmerzahl ist gedeckelt bei 10-11 Personen, derzeit kommen aber wohl eher nur 5-6 Leute, sind also noch ein paar Plätze frei...
Gruß _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Anja1 Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 16.11.2008 Beiträge: 303
Wohnort: Ungarn
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Verfasst am: 09.10.2009, 10:49 Titel: |
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Beate hat Folgendes geschrieben: |
Du schreibst von "langweiliger Paddockzeit". Die einzige Veränderung auf der Weide ist doch eigentlich das fressen, oder? Somit könntest Du mit engmaschigen Heunetzen die Paddockzeit etwas interessanter machen...
Grüssle
Beate |
Ich denke, der Hauptunterschied von langweiliger Paddockzeit und Weide ist vor allem auch die Bewegung. Wenn ich meinen Pferden Heu gebe, stehen sie nur rum und futtern, bis nichts mehr da ist. Bei Heu im Heunetz wären sie dann zwar länger beschäftigt, das wäre schon ein Vorteil, aber dennoch würden sie sich kaum einen Schritt bewegen die ganze Zeit. Heunetz scheitert bei uns allerdings daran, daß mein Wallach ein "Alles-Kaputtmacher-König" ist.
Auf der Weide sind sie dagegen die ganze Zeit am Wandern, fressen hier ein bißchen, da ein bißchen, und sie sind die ganze Zeit in Bewegung. Eigentlich Nahrungsaufnahme so, wie die Natur sie für Equiden vorgesehen hat, denke ich. Wir haben hier magere Weiden mit abwechslungsreichen Pflanzen, und da sind sie wirklich ständig unterwegs. Und zwischendrin schauen sie dann mal wieder im Stall nach, ob es Heu oder Stroh gibt. Wenn sie gerade viel frisches Gras haben, fressen sie als Ergänzung oft lieber Stroh als Heu.
Zur Winterweide: Der Rat von meinem Tierarzt war immer, man solle, bevor man die Pferde auf gefrorenes Gras läßt, gut mit Heu füttern. Damit sie nicht aus Hunger das gefrorene Zeug in größerer Menge fressen. Das habe ich immer so gemacht und festgestellt, daß meine dann meistens gar nicht so viel Lust auf gefrorenes Gras haben.
Haben Mulis beim Gras eigentlich andere Vorlieben als Pferde? Meine Pferde fressen meistens lieber ganz kurzes Gras, dort wo es eigentlich schon abgefressen ist. Auf Weiden mit altem, eher überständigem Gras, fressen sie gar nicht gerne. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob es daran liegt, daß das Gras schon alt ist, oder ob dort einfach mehr Gräser stehen, die ihnen nicht schmecken. Und um die Kräuter, die viele so gerne auf der Weide hätten, fressen meine Lieblinge sorgfältig drum herum, die bleiben alle stehen bis wir mit dem Mulcher drüberfahren. |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 09.10.2009, 13:50 Titel: |
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hallo anja;
das mit der bewegung auf der weide ist genau der punkt. für jeden halm müssen sie sich halt fortbewegen. so wandern sie mal hier, mal da hin.
der tipp mit dem heu füttern vorab (auf die gefrorene wiese lassen) find ich gut ich probier es einfach aus. ansonsten hab ich für ganz gruselig nasse stürmische tage heut ein großraum heunetz bestellt - für unseren paddock (ist einige hundert quadratmeter groß, wird aber nie als ganze fläche genutzt)
deine erfahrung mit kurzem gras kann ich nur teilen. jetzt bei der letzten weide, wo sehr viel überständiges gras wuchs, allerdings rannte unser kurzohr gleich hin und fraß, muli aber blieb eher bei dem kurzen gras.
gruß
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 19.10.2009, 10:36 Titel: |
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Nochmal auf die Bewegungsarmut bei der Paddockfütterung zurückkommend, möchte ich noch anmerken, dass man auch da Einiges steuern kann.
Wir selbst haben in unserem Lauf-/Offenstall bei einem Besatz von momentan 5 Huftieren (die Eselchen zähle ich mal nicht mit, da die separat fressen) insgesamt 10 einzelne Heunetze hängen. Es sind 1 - 1,50m-Stücke des sogenannten "Grossraumheunetzes". Davon sind 7 Stück im Stallinnern an den Wänden verteile, und 3 Stück hängen an der Aussenwand des STallgebäudes unter dem Vordach. So sind die Huftiere angeregt zu laufen und zu schauen, ob in einem anderen Netz nicht was Besseres ist, als in dem Netz, das gerade vor der Nase ist.
Ich denke, das ist auch ein Ansatz, Bewegungsreize während dem Fressen zu schaffen.
Grüssle
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 19.10.2009, 20:27 Titel: |
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hallo beate, gute idee, dann hätt ich besser mehrere kleine netze bestellt, anstatt das große 2 meter- teil. aber vielelicht häng ich ja noch die kleinen auf - die die beiden nachts benutzen...
gruß
jo |
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