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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 16.03.2008, 09:23 Titel: The American way? |
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Hi,
gerade ging in einer amerikanischen Muli-Diskussionsgruppe der folgende Link herum: http://www.heelfirstlandings.com/story_minnie.htm
Mich würde mal interessieren, ob Ihr solche Methoden - IM NOTFALL!!! (siehe die Hufe des Mulis) - akzeptieren würdet, oder wäre es für Euch total inakzeptabel.
Man sollte berücksichtigen, dass bei solchen Hufen dringender Handlungsbedarf ist, und man eigentlich nicht warten kann, bis das Muli auf "normalem Weg" gelernt hat, die Hufbearbeitung zu akzeptieren.
Was denkt Ihr?
Gruss
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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Heidrun Erfahrener Benutzer
Alter: 54
Anmeldungsdatum: 09.10.2004 Beiträge: 119
Wohnort: Bühl Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 16.03.2008, 11:25 Titel: |
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Hallo,
als ich mir Bilder sah blieb mir ersteinmal die Spucke weg und das passiert nicht so schnell. Der erst Gedanke war : Wie kann man es überhaupt so weit kommen lassen ? Die Hufe sind noch nie in irgendeiner Weise behandelt worden (so sieht es aus) und somit hat das Tier auch noch nie gelernt die Hufe zu geben oder sich an die Beine fassen zu lassen.
Natürlich muß hier so schnell wie möglich gehandelt werden. Eine stressfreiere Methode wäre in meinen Augen : Einen Tierarzt zur Hilfe nehmen und dem Tier ein Beruhigungsmittel füttern, die Hufe hätte man dann das erste Mal behandeln können. In meinen Augen wäre das für das Tier stressfreier abgelaufen. Nach und nach sollte man dann natürlich damit anfangen das Muli daran zu gewöhnen sich anfassen zu lassen und die Hufe zu geben. Solange das Hufegeben aber noch nicht klappt und diese aber behandelt werden müssenm, würde ich das Muli wieder sedieren lassen. In diese Situation finde ich es besser auf die Sedierungsmittel zurückzugreifen , damit müßte man doch auch auf Fesseln verzichten können.
Auf jeden Fall handelt es sich hier um einen Notfall der schnell behandelt werden muß, nur hätte ich eine andere Methode gewählt um dem Tier zu helfen.
lg Heidrun |
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Gast56 Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 01.01.1970 Beiträge: 180
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Verfasst am: 16.03.2008, 12:35 Titel: |
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Hallo, das Muli war ja sediert und in Vollnarkose als die Hufe gemacht wurden. Die Hobbels wurde nur drangemacht, damit das Muli in den folgenden Tagen nicht die Besitzerin tritt, sobalt sie überhaupt an das Muli (bzw. Maulesel) rantrat. Ich finde es völlig in Ordung was sie gemacht haben, zumal es ja unter tierärztlicher Aufsicht geschah und das Muli "sich selbst bestraft" sobald es trat (das ist eh der beste Weg einem Muli schlechte Manieren abzugewöhnen). Ich finde das war eine clevere Lösung, zumal sich Mulis nie soweit in Panik geraten wie ein Pferd (mit einem Pferd hätte ich das nie gemacht, hätte Angst gehabt, es bricht sich alle Beine in einer Panikattacke...). Der Erfolg hat sich ja dann recht bald eingestellt.
Grüße
Friedi |
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Caprivi Administrator
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 11.10.2004 Beiträge: 2171
Wohnort: Fockbek in Schleswig-Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 16.03.2008, 18:02 Titel: |
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Ich habe den Eindruck, dass in diesem Fall mit sehr viel Verantwortungsgefühl gehandelt wurde und man nicht einfach zu einer praktischen und schnellen Methode gegriffen hat.
Mit dem Hobbeln habe ich so meine Probleme, aber wie es hier gehandhabt wurde, scheint es mir akzeptabel zu sein, zumal das Tier nicht allein gelassen wurde, sondern man unterstützte es, bis es sich einigermaßen bewegen konnte.
Es wird auch darauf hingewiesen, dass es sich hier um eine Ausnahmesituation gehandelt hat.
Mit Friedis Aussage
Zitat: |
das ist eh der beste Weg einem Muli schlechte Manieren abzugewöhnen |
habe ich ein Problem. Das Verhalten des Tieres hat nichts mit Manieren zu tun. Diese Grundannahme ein Tier erziehen zu müssen, führt leicht zum falschen Weg.
Grundsätzlich ist der Ansatz aber zu begrüßen, dass die Tiere durch die Folgen, die ihr eigenes Handeln auslöst besser lernen als durch Aktionen des Menschen.
Also zieht das Tier am Seil, hält man den entstehenden Druck aufrecht und folgt seiner Bewegung, bis es stehen bleibt. Dann belohnt man, indem man sofort jeden Zug vom Seil weg nimmt. Beide Aktionen waren vom Verhalten des Tieres aktiv beeinflusst. So hat es auf jedes seiner Verhalten eine Folge.
Auch die Aussage dass:
Zitat: |
Mulis nie soweit in Panik geraten wie ein Pferd |
wie ein Pferd halte ich nicht für haltbar.
Da können uns die Mulis auch die ganze Bandbreite des Pferderepertoirs bieten, und dass vielleicht noch bestimmter.
Letztendlich muss man die Methode am Erfolg messen, und der war hier im Sinne des Tieres gegeben. |
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Susanne Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.10.2005 Beiträge: 609
Wohnort: Raum Freiburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.03.2008, 18:32 Titel: |
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Hallo,
auch ich schließe mich hier Friedi mit meiner Meinung an. Die einzige andere "tiergerechte" Alternative wäre für mich gewesen, so ein Tier zu erlösen, da die bisherige Haltung reine Tierquälerei war. Da gefällt mir aber die Lösung die hier gefunden wurde weitaus besser.
Viele Grüße
Susanne |
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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 26.03.2008, 07:32 Titel: |
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Hallo,
nach der Abnahme der Seilhobbles( ich hab immer gedacht solche dürfen nur gepolstert verwendet werden) sind weiße Stellen zurückgeblieben...
Manchmal ist es besser ein Tier das soviele Erlebnise hatte zu erlösen, als solche extreme Dinge an sich geschehen lassen zu müßen. Da wir unsere Lämmer und auch manchmal die Altschafe schlachten müßen(wir freuen uns auch nicht darüber), denke ich man erlegt den Tieren manchmal zu viel auf. Die Tiere werden vermenschlicht...
Wenn der Huf/e so schnell korregiert werden ist das auch nichts für die Gelenke und Sehnen.Solche Umstellungen sollten langsam erfolgen.
Elke |
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Shana Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 22.03.2008 Beiträge: 11
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Verfasst am: 26.03.2008, 08:33 Titel: |
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Oh Jesus, ich bin total geschockt.
Wie konnte man es nur so weit kommen lassen, dass die Tiere so verwahrlost wurden?
Hätte man von Klein auf begonnen, ihnen die Beine hochzuheben, sei es auch nur zum Auskratzen, wäre das Problem gar nicht erst entstanden. |
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