Wie schwer....

[Cainc]

Hallo!
Mich würde interessieren wieviel ein ca. 140-150 großer muli an "reitergewicht" tragen kann...

freue mich auf eure antworten,

lg

[luna]

Hallo Cainc

Ich finde es schwierig, Deine Frage zu beantworten, ohne ein Bild des Tieres vor mir zu haben. Wichtig ist sicherlich der Koerperbau des Tieres und natuerlich der Muskelaufbau und die Haltung unterm Reiter. Soll heissen, nach guter Vorarbeit kann ein Muli sicherlich mehr tragen als wenn man sich einfach aufs untrainierte Tier setzt ...
Ich wuerde mich grundsaetzlich bei der Einschaetzung, wozu dass Tier (nach gutem Training) in der Lage ist daran orientieren, was ein Pferd/Pony gleicher Groesse und aehnlichen Koerperbaus tragen kann. Es wird zwar haeufig behauptet, Mulis koennten viel mehr tragen, aber ich waere da eher zurueckhaltend, wenn man bis ins hohe (Muli)Alter Spass mit ihnen haben moechte - schliesslich soll der Ruecken ja ein paar Jaehrchen halten :notsure: und das Tier das Reiten als positiv empfinden


[Editiert durch luna ein Freitag, Juni 2, 2006 @ 10:23]

[miraculix]

Ich denke etwa gleich wie luna.

Meine ist beispielsweise gut 150 cm gross und trägt mit mir, Westernsattel und allem drum und dran etwa 75 kg. Dies macht ihr überhaupt keine Mühe.

lg

[Caprivi]

Die Tragtiere bei der Bundeswehr tragen ca. 150 kg an Traglast.

Leider kann man das nicht auf das Reitgewicht übertragen, da das Tragen eines Reiters eine dynamische Last darstellt die besonders balanciert werden muss.

Als Anhalt geht man von 1/6 bis 1/5 des Körpergewichtes aus.

Es spielt aber auch die Anatomie der Hüfte eine Rolle.
Wenn diese mehr dem Pferd entspricht kann es auch mehr tagen, da es dann entsprchend untertreten kann.
Man erkennt es an der Bewegungsrichtung des Knies. Dies sollte dutlich mehr nach vornr gehen.
Du hast ja die Möglichkeit dir den Unterschied bei deinen Equiden anzusehen.

Ich reite Rafaela, die ca. 490 kg wiegt. selber wiege ich 105 kg.
Das Sattelgewicht ist dabei unerheblich.
Unter Anleitung von Walter habe ich mit dem Reiten begonnen und die Reitleistung sehr langsam gesteigert, um den erforderlichen Muskelaufbau zu trainieren. Rafaela hat zum Glück diese eher pferdische Hüfte.
Was den Muskelaufbau und ihre Tragleistung mir gegenüber angeht hat mir Walter vor einenm Monat bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Langfristig werde ich aber das Reiten als eine von drei Nutzungen betreiben, neben Wandern und Kutschefahren.

[Cainc]

Hey!
hmm... meinst du/ihr denn das ich mich evtl mal auf den emir "schwingen" könnte?
er ist 145 groß und ich denke eigendlich sehr stabil gebaut (s.Foto)
ich selber bin nur leider auch nicht die leichteste reiterin (um die 85-90kg *schock*).
Ich mein.. das muss nicht unbedingt sein, nur reizen würde es mich schon irgendwie mal dann mit ihm ein bisschen durch die gegend zu schlendern (weil mein norweger is immer ziemlich stressig beim reiten) und er soll ja eh in erster linie zur gesellschaft meines isi´s und zum schmusem und knuddeln dienen.

so und das is er:
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andere bilder hab ich jetzt nicht von ihm da er (wenn endlich alles klappt) erst am sonntag bei uns einzieht..

lg

[Beate]

Hallo Cainc,
sorry, aber Deine Frage macht mich etwas wütend...
Emir wurde vor 3 Jahren bei der Bundeswehr wegen gesundheitlichen Problemen ausgemustert. Dann stand er 3 Jahre bei dem Vorbesitzer als Gesellschaftstier, wird nun als arthrotisch und "momentan" lahmfrei beschrieben. Du übernimmst ihn als Beistelltier (gegen geringe Schutzgebühr), er ist noch nicht mal bei Dir und Du machst Dir schon Gedanken um's Reiten. Sorry, aber das ist dem Tier gegenüber nicht in Ordnung!
Die - meiner Meinung nach - korrekte Vorgehensweise wäre, wenn Du ihn erst einmal bei Dir einziehen läßt, dann tierärztlich durchchecken (einschl. röntgen) läßt, damit Du ein genaues Bild seines Gesundheitszustandes hast, und dann Deinen Tierarzt fragst, ob er meint, daß dieses Tier von Dir reitbar wäre.
Wenn ich mir die Fotos anschaue - vor allem das im Sommerfell, so finde ich, daß er relativ "dünne Beine" zu seinem doch recht massigen Körper hat. Auf dem anderen Foto ist gut zu sehen, daß er sehr weich und lang gefesselt ist, was die Vermutung aufkommen läßt, daß dort - in den Fessel- oder Hufgelenken die Arthrose sitzt.
Bitte tu Deinem Tier den Gefallen und lasse dies tierärztlich abklären. Danke.
Gruß
Beate


[Editiert durch Beate ein Freitag, Juni 9, 2006 @ 11:06]

[Cainc]

hallo beate!
Sorry aber ich habe nie gesagt das ich ihn auf jedenfall reiten will. habe dieses thema aufgemacht weil es mich einfach interessiert was THEORETISCH möglich wäre.
Glaube mir, ich habe hier mittlerweile (ohne emir) 6 Pferde bzw ponys und einen esel stehen wovon nur der esel (von EINEM mädel) mein Norweger und eins der ponys reitbar ist und ich habe noch nie einem meiner monster etwas zugemutet was ihm schaden würde. Gerade deshalb habe ich ja auch unter anderem hier geschrieben und von daher finde ich deine reaktion jetzt nicht unbedingt fair.
Vielleicht habe ich deine antowrt oder du mein schreiben einfach auch nur falsch aufgefasst aber so wie ich es im moment sehe hast du den eindruck das ich nach einem "billigen reituntersatz" gesucht habe und dies ist ganz bestimmt NICHT der fall.

viele grüße carmen

[Caprivi]

Hallo Carmen,
nachdem was Beate über Emir zu berichten weiss, und was du selber geschrieben hast,

[Cainc]

Hallo!
Hmm... schade denn ich hatte eigendlich vor mit emir nächte woche an einem springturnier teilzunehmen....

Mein gott... ich habe eine frage gestellt was theoretisch machbar wäre. Emir ist mein erstes muli und ich würde gerne soviele info´s wie möglich haben.

Theoretisch ist mein isi auch noch reitbar und ich kann den leuten erzählen so und so ist das wenn man ihn reitet und so und soviel kann er tragen aber praktisch ist es nicht möglich da er schwer dämpfig ist.

klar wäre es reizvoll in mal zu reiten, aber es würde mich auch reizen unsere shetty mal zu reiten oder mit meinen pferden durch die halbe weltgeschichte zu wandern aber tu ich das? nein weil es für die tiere beim besten willen nicht gut wäre (vor allem ersteres).

Reizen kann einen soviel was man aber nicht in die tat umsetzen kann.

Gut, Beate kennt denke ich mal die fakten die in der anzeige für emir stehen, ich allerdings weiss mittlerweile eine ganze mege mehr über ihn als in der anzeige erwähnt ist.

und holger, ganz ehrlich, du sagst ein arthrose-tier zu reiten sei quälerei aber dies ist nciht so, im gegenteil, leichte bewegung sind für solche tiere sogar pflicht wo ich aber eigendlich denke das dass mittlerweile alle equidenbesitzer wissen müssten.

gruss carmen

[Cainc]

Entschudligt auch bitte wenn ich evtl etwas ausfallend werde aber es macht mich einfach rasend.
ihr kennt mich nicht und unterstellt mir gleich sachen wo ich einfach nur noch bei durchdrehen kann.

ich habe fast alle meine tiere vor dem sicheren tod bewahrt und ihnen ein zuhause gegeben wo sie endlich geliebt werden und es gut haben.
Hier wird auf jeden tier so eingegangen und so mit ihm "gearbeitet" wie es für das entsprechende tier gut ist....

das nur mal so nebenbei bemerkt.

[Susanne]

Hallo zusammen,
ich finde ihr stellt die Frage falsch. Das kann man nicht einfach mit Maultiergewicht/Reitergewicht beantworten. Die Frage müsste eigentlich heißen: kann ich gut genug und ausbalanziert auf meinem Tier sitzten, so dass ich es in seinem Bewegungsablauf so wenig wie möglich störe. Ein Reiter, der in allen Gangarten völlig ausbalanziert mit der Bewegung mitgeht kann viel mehr wiegen, ohne für das Reittier eine Belastung zu sein. Dagegen ist auch ein leichtgewichtiger Anfänger, der immer hinter die Bewegung gerät, und bei jedem Galoppsprung in den Rücken plumpst für jedes Tier eine Belastung.

Natürlich ist auch der Trainingszustand des Tieres von Bedeutung, auf ein rohes Tier setzt man keinen Anfänger sondern einen ausbalanzierten Reiter. Ein gut trainiertes Tier vertägt auch mal einen schlecht sitzenden Reiter.

Viele Grüße

Susanne

[Gast56]

Hallo Leute,
der Threat ist zwar schon etwas älter, aber ich habe einen tollen link (leider auf English) gefunden, der die Frage einwandfrei beantwortet. Wenn ich demnächst mal Zeit habe, übersetze ich den Text und kopiere ihn hierrein, ich denke das interessiert jeden und ist für alle reitenden eine super Gelegenheit mal zu überprüfen, ob mann/frau doch nicht ein bissele abnehmen sollte
Also, hier der Link "klickst du hier" http://www.gaitedhorses.net/Articles/HRiderGuide.shtml

PS: Das diese Berechnung nur für ausgewachsene Tiere zählt, versteht sich ja von selbst...
Grüße

Friedi

[Gast56]

Hallo Leute, habe den ersten Teil des Webseite "frei" übersetzt, also bitte nicht wegen Grammatik oder angemesseren Fachausdrücken kommen, es geht ja um den Inhalt:
Die US Kavallerie hat 1941 den Artikel “The Cavalry Manual of Horse Management�, von Frederick L. Devereux, Jr. veröffentlicht. Es wurde empfohlen, dass das Gesamtgewicht von Ausrüstung und Reiter nicht mehr als 20% des Eigengewichts des Pferdes überschreitet. Man muss allerdings bedenken, dass dies für Pferde in exzellenter Kondition galt, und nicht für die gelegentlich gerittenen Freizeitpferde.
Wie zu erwarten ist, sind gute körperliche Kondition und Knochenstruktur Hauptvoraussetzung, damit ein Pferd überhaupt so schwer belastet werden kann.

Hier ein Messtest, um zu Prüfen ob das Pferd einen tragen kann:
1. Addiere das Gewicht von Reiter, Pferd und Ausrüstung (Bsp. Damaskus + Reiter + Ausrüstung = 1188 Pfund (538,87 kg)
2. Messe den Umfang des Sprungbeines (cannon bone) in der Mitte zwischen Knie (Knee) und Fessel (Fetlock). Unser Bsp: Damascus 7,5 inches/zoll (19,05 cm). Messung am Vorderbein

3. Teile das Gesamtgewicht durch den Umfang des Sprungbeines. Bsp: 1188/7,5 = 158,4
4. Teile das Ergebnis durch zwei. Bsp 158,4 / 2 = 79,3
Werte nahe 75 sind gut, unter 75 noch besser. Werte zwischen 75 und 80 sind akzeptabel. Werte über 80 deuten an, dass das Pferd schwache Beine hat und daher vorsichtig trainiert werden muss. Werte über 85 sagen aus, dass man ein kräftigeres Pferd benötigt (oder abnehmen muss…).

Man muss jedoch beachten, dass der Knochenumfang mit zunehmender Kondition des Tieres ebenfalls größer wird. Durch trainieren von langen, langsam gerittenen Strecken, welche Knochen aufbauend wirken, kann das Pferd noch an Substanz zunehmen. Allerdings kann es bis zu drei Jahre dauern, bis sich ein Knochen verändert hat. Also: Geduld!!!
Hier noch zum Umrechnen:

1 kg entsprechen 2,205 Pfund (pound)
1 cm entsprechen 0.394 inches/zoll

[Beate]

Hi,
wer die Geschichte des ehemaligen BW-Mulis Emir (von dem auf Seite 1 die Rede ist) zu Ende lesen möchte, kann dies hier tun:
http://www.amt-gegen-pony.de.vu/ (Unter "Geschichte")
Bericht der "Gegenseite":
http://www.tsv-mechernich.de/Aktuel..../081127-KA/081127-ka.html
http://www.tsv-mechernich.de/Aktuel....os/081127-B/081127-b.html
Gruss
Beate

[carol_kaye1]

Da dieses Thema immer wieder in den unterschiedlichsten Threads auftaucht und wir hier ja doch einige Experten sitzen haben möchte ich dieser Sache doch mal einen eigenen Thread gönnen:

der alten Frage "wie viel kann mein Reittier tragen"?!


Ich fange mal gleich mit dem Beispiel meines Araberwallachs an, er hat ein Stockmaß von 1,52m und wird im Frühjahr 18 Jahre alt. Wie man sieht ist er noch quietschfidel, mit meinen 70kg hat er überhaupt kein Problem. Wesentlich schwerere Reiter lasse ich allerdings keine drauf, der Gute soll ja auch im Alter keine Rückenprobleme kriegen... bei + ~10-15kg ist bei mir definitiv Schluss. Bin ich da zu pingelig oder wie viel würdet Ihr denn dem Herrn zumuten? Natürlich ist auch diese Frage wieder nicht so einfach zu beantworten und es hängt ja auch noch einiges am Sitz, der Belastungsdauer usw. ab. Wir hatten irgendwo schon mal das Zitat "lieber ein guter schwererer als ein schlechter leichter Reiter" stehen...

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In der Hoffnung, hier einen guten Diskurs angestoßen zu haben, weitere Bilder und Beispielfälle sind natürlich jederzeit willkommen.

Viele Grüße
Elke