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Sattel & einreiten   
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xdesii
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BeitragVerfasst am: 17.07.2011, 23:26    Titel: Sattel & einreiten   Antworten mit Zitat

Hallo (:
ich habe lange im forum nach antworten gesucht, aber da hier soviel diskutiert wird und man mit lesen bald nicht mehr nacht kommt Großes Lächeln frag ich jetzt einfach so.

Ich arbeite mit Bernadette (3.5 Jahre) jetzt seit ca 1.5 jahren am Boden. Spazieren, etwas Parelli usw.
Nun habe ich mir ein "Ride on Pad" von barefoot gekauft um sie ab September auch von oben aus zu "beschäftigen." Ich bin bereits drauf gesessen um sie langsam an die Situation zu gewöhnen, jedoch nie mehr als 10 minuten und dies ohne Pad.

Da mein Pad nur eine Übergangslösung ist wollte ich fragen ob ihr es sinnvoll finden würdet anfangs einen Barefoot Sattel ( baumlos) zu verwenden.
und sobald sie alt genug bzw ausgewachsen ist einen anfertigen zu lassen?

ich würde mich über Tipps wirklich sehr freuen (:

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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 10:08    Titel:   Antworten mit Zitat

Mit einem Barefoot-Sattel mutest Du Deinem Tier gerade am Anfang, wenn es sich an an Druck und Gewicht auf dem Rücken langsam gewöhnen soll, unnötig viel Druck zu.
Warum?


Barefoot-Sättel werden für kleines Geld aus recht minderwertigem Material in Indien produziert.
Sie sind das viele Geld nicht wert, für das sie hier verkauft werden.

Wenn Du sparen willst (oder musst), würde ich nach einem brauchbaren, älteren (und entsprechend billigen) Gebrauchtsattel mit starrem Baum suchen, der Deinem jungen Tier halbwegs passt.
Das größte Problem dabei ist leider, dass Du nicht an jeder Ecke jemanden findest, der Dir "für umme" oder für ganz wenig hilft, was Passendes für Dein junges Tier für wenig Geld zu finden....

DAS ist der einzige Grund für den Erfolg von Barefoot und Co. : Die vielen miserabel passenden Sättel mit starrem Baum, die Pferden durch punktuellen Druck schnell "Aua" machen!!
Barefoot-Sättel machen erst langsam und nach einiger Zeit des intensiveren Reitens ernsthaften Ärger.
Ungemach bereiten sie Reittieren aber schon früher!
Leider sind die allermeisten Tiere aber viel zu duldsam.....

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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 18:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Mir persönlich ist Bernadette zu jung, um sie zu starten.
Natürlich hängt es auch von Deinem Gewicht und Deinen reiterlichen Fähigkeiten ab. Aber Mulis entwickeln sich langsamer als Pferde.
Daher halte ich für ein Starten die Verwendung eines baumlosen Sattel als wenig geeignet, da er das Gewicht nicht verteilt.
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xdesii
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BeitragVerfasst am: 18.07.2011, 20:32    Titel:   Antworten mit Zitat

wenig geld ist nicht das Problem jedoch denke und hoffe ich dass sie noch ein bisschen breiter wird, muskeln & co.
Ich hätte gerne einen Westernsattel aber finde keinen passenden für einen kurzen Rücken und hohen Widerrist Wow1


@ Caprivi. Ich will ja nicht stundenlang auf ihr reiten , nur nach getaner Bodenarbeit im Sandplatz raufsitzen und im Schritt trainieren , schenkeldruck usw.

Ich hab mit mehreren Leuten gesprochen ob ihr mein Gewicht schadet , sogar unser Tierarzt meint es wäre okay (: nur halt keine ewig langen Ausritte, aber soviel Verstand besitze ich auch noch xD

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Pat
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BeitragVerfasst am: 19.07.2011, 07:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,

mein Muli GB ist 136cm groß und wiegt etwa 320 Kilo.
Ich bin 163 cm groß und wiege 56 Kilo. Wenn ich jetzt noch einen leichten Sattel von ca. 6 Kilo mitrechne, dann ist mein Gewicht schon mal Grenzwertig - es sei denn, mein Muli wird durch Bodenarbeit vorab schon bemuskelt.
Nun gibt es ei uns eine Tierärztin, die sich mit Mulis und Eseln gut auskennt. Sie sagt, ich solle mein Muli 5 Jahre nur vom Boden aus arbeiten, damit der Knochenbau "so gut wie" abgeschlossen sei ehe ich mich auf das Tier setze.
Hätte ich ein leichteres Gewicht, dann hätte ich GB schon mit 4 jahren anreiten können.
Weiter sagt sie, mein GB hat die Chance gute 35 Jahre alt zu weden und ich würde ja auch kein Kleinkind mit ins Fitnescenter nehmen ohne spätere Haltungsschäden zu riskieren.
Will jetzt hier nicht die Besserwisserin spielen, aber ich glaube Caprivi (und meine TA) haben Recht.

herzlicher Gruß


Pat
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 19.07.2011, 09:40    Titel:   Antworten mit Zitat

Dein dreijähriges Muli kannst Du sicher schon mal für 5-10 Minuten mit dem Barepad reiten. Wenn Du recht leicht bist....
Aber einen Westernsattel brauchst Du für Dein Tier frühestens in 2-3 Jahren.
Dann ist auch der Rücken inkl. Muskulatur so weit entwickelt, dass er sich aller Voraussicht nach nicht mehr wesentlich verändert wird.

Kurzer Rücken und hoher Widerrist hört sich nach Maß-Sattel an, da wirst Du wohl 1.500-1600 Euro ausgeben müssen.
Wenn Du einen "Charro-Sattel" bei UJO bestellst, kannst Du den auch später noch in gewissen Grenzen verändern, weil der Baum aus nacktem Holz ohne Rohhaut-Bezug besteht, da kann man leicht mit einer Schleifmaschine (Flex mit Fächerscheibe z.B.) nach Abnahme der Skirts noch etwas dran ändern.
Dein Hauptproblem wird wohl sein, jemanden zu finden, der Deine Messrippe gescheit biegt (das ist nicht so ganz einfach) und ggf. im Alter von 5/6 bis etwa 8-9 Jahren die Sattelpassform regelmäßig überprüft und falls erforderlich den Sattel anpasst.
Gutes Sattelwissen muss genau so gründlich gelernt werden wie der Beruf des Hufschmiedes!

Nutze die zwei, drei Jahre, die Du noch hast, bis Du wirklich einen Sattel brauchst, um Dich nach guten Sattelfachleuten umzuschauen.

Dein dreijähriges Muli länger als ein paar Minuten zu reiten, und das auch noch mit einem baumlosen Sattel, wäre schon fortgeschrittene Tierquälerei.
Zwar wird zunächst niemandem etwas Böses auffallen, aber Du sorgst so ziemlich sicher dafür, dass Dein Muli in wenigen Monaten oder Jahren massive Probleme vor allem mit dem Rücken bekommt, wodurch es u.U. sogar zum Früh-Invaliden werden kann....

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luna
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BeitragVerfasst am: 19.07.2011, 20:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Wie die anderen glaube ich auch, dass ein paar Minuten "reiten" nach der Bodenarbeit wahrscheinlich keinen Schaden anrichten, auch in dem jungen Alter und bei einem Muli. Längere Reitsequenzen würde ich aber auch erst später einbauen. Auf jeden Fall super, dass du die entsprechenden Muskeln durch Bodenarbeit schon trainierst Thumbsup
Ansonsten stimme ich aber gerade mit Hanno hier nicht überein:
HannoPilartz hat Folgendes geschrieben:
Mit einem Barefoot-Sattel mutest Du Deinem Tier gerade am Anfang, wenn es sich an an Druck und Gewicht auf dem Rücken langsam gewöhnen soll, unnötig viel Druck zu.

Im Vergleich mit einem bare-pat verteilt der Barefoot-Sattel das Gewicht sicherlich besser! Auch durch die passend zum Reitergewicht wählbaren Polsterungen im Sattel-Pat unter dem Sattel.
HannoPilartz hat Folgendes geschrieben:

Barefoot-Sättel werden für kleines Geld aus recht minderwertigem Material in Indien produziert.
Sie sind das viele Geld nicht wert, für das sie hier verkauft werden.

Man muss sie ja nicht unbedingt neu kaufen - das schöne ist ja bei den baumlosen, dass man sie problemlos gebraucht im internet kaufen kann. Habe ich gemacht und bin von der Qualität sehr angetan Thumbsup Und wenn ich ihn nicht mehr brauche, kann ich ihn ohne großen Wertverlust genauso einfach wieder verkaufen Großes Lächeln .
HannoPilartz hat Folgendes geschrieben:

Wenn Du sparen willst (oder musst), würde ich nach einem brauchbaren, älteren (und entsprechend billigen) Gebrauchtsattel mit starrem Baum suchen, der Deinem jungen Tier halbwegs passt.

Taj, da kann man sich wohl streiten. Ich denke, es ist sowohl in Abhängigkeit vom Tier als auch vom Reiter zu beurteilen, ob ein halbwegs passender (wie auch immer das gemeint ist) Sattel mit starrem Baum wirklich besser ist und würde xdesii empfehlen, sich und ihr Tier in Hinsicht Körperbau, Gewichtsverhältnis etc. offen zu betrachten und dann selbst zu entscheiden. Und vor allem nach der Entscheidung weiterhin immer ein kritisches Auge auf die Situation, also jede Veränderung, zu haben um ggf. korrigieren zu können.
Aber da es bei ihr bis zum richtigen Reittraining des Mulis ja wahrscheinlich altersbedingt noch etwas hin ist, lohnt sich für diese Kurzeinheiten die Anschaffung eines baumlosen Sattels sicherlich.
Eine Alternative die auch Sinn machen könnte, wäre ein Sattel nach dem Balance-System. Hier sind die Sattelbäume sehr weit und lassen sich dem Körperbau und Trainingszustand des Tieres entsprechend mit extra Pads unterpolstern. Kenne ich aus meinem Bekanntenkrei bisher nur mit sehr positiver Resonanz (bei beiden: Pferd und Reiter). In einer Western-Variante wird ein ähnliches System von Parelli angeboten, so einen hat hier aber niemand, kann daher nicht sagen, was es taugt.
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 10:05    Titel:   Antworten mit Zitat

Christina, über die Regeln der Physik kann man zwar streiten, ist aber ziemlich sinnlos.

Wir hatten neulich wieder eine gar nicht mal allzu schwere Reiterin zu Gast, die einen Barefoot auf einem Wanderritt einsetzte. War schon ein paar Tage unterwegs, von uns aus ging es nach Hause.
Wir haben sie knapp 2 Stunden begleitet.
Das Pferd war ein netter, sehr menschenfreundlicher Quarter.
Der lief aber nur noch mit komplett weggedrücktem Rücken, hatte die Nase oben und ging gegen den Zügel.
Das arme Tiere hatte - auch von wenig kenntnisreichen Leuten erkennbar - höllische Schmerzen im Rücken.

Es ist für mich KEINE Frage von Standpunkt oder Geschmack, wenn ich meinem Reittier aus Bequemlichkeit (und NUR darum geht's bei "flexiblen" Sätteln!!) in günstigen Fall ein etwas weniger komfortables Gerittenwerden zumute. Im Vergleich zum passenden Sattel mit starrem Baum....
DAS passiert, wenn leichte, gut sitzende Reiter einen flexiblen Sattel auf kurzen Strecken einsetzen.
ABER: Wann man die Grenze zur ernsthaften Schädigung und "richtig Aua" mit "Flexiblen" überschreitet, weiß man halt nicht so genau....

Mängel in der Sattelpassform durch mehr oder weniger Polsterung ausgleichen zu wollen, ist leider ebenfalls ein ziemlich fauler Kompromiss, der meistens zu Lasten des Tieres geht.
WIE VIEL MEHR Polster es nämlich braucht, kriegst Du nie so richtig raus, denn Du weißt ja nicht, wie sehr sich das Zeugs zusammen drückt.

Ein für das Reittier guter Sattel hat einen relativ starren Baum (der höchstens minmal federt), der möglichst genau der Sattel-Lage des Tieres im Stand bei etwa waagerecht getragenem Kopf folgt und der hinter der Schulter und im Bereich der Lendenpartie leicht (!!) "ausschwimmt". Das Ausschwimmen wird bei Arbeitssätteln durch einen Lederunterbau unterstützt, der die Auflagefläche des starren Baumes um gut 20% vergrößert und das "Eingraben" von Kanten z.B. bei engen Wendungen oder in der Konterbasküle (Galopp-Sprung) zuverlässig verhindert. Bei guten Westernsätteln sind das geblockte und gepluggte Skirts, die an der Außenkante gut 8 mm Stärke aufweisen.

Warum machen sich denn manche Leute so viel Arbeit mit guten Sattelbäumen und Sätteln?

Hier ein ganz taufrisches Beispiel:

http://www.rodnikkel.com/content/in....p/construction-materials/

Rod und Denise haben ihre Website sehr schön überarbeitet, man muss nur leider englisch können....
Ist kein Zufall, dass sie in einer Gegend leben, wo noch recht viele Menschen viele lange Stunden und Meilen im Sattel verbringen, denn Valleyview, die Heimatgemeinde von Rod und Denise liegt im Zentrum der Alberta Cattle Industry. Ein rauhes Land, wo extensive Rinderzucht nicht mit Quads oder Fourwheelern betrieben werden kann. Ohne Pferde und lange Ritte geht da garnix....
Wären flexible Sattel-Lösungen auch nur ansatzweise eine Erleichterung für das Reit-Tier, DIESE Leute dort würden sie nutzen. Und zwar aus reinem Eigennutz, denn sie LEBEN von der Arbeitsfähigkeit ihrer Tiere....
Anmerkung: Denise Nikkel, der man auf der obigen Website beim Arbeiten an Sattelbäumen zusehen kann, ist übrigens studierte Tierärztin, die vor der "Sattelkiste" eine ganze Weile als Groß- und Kleintierärztin praktizierte. Wird wohl was von Anatomie verstehen...

Fazit: Flexible Sättel sind evt. etwas für Leute, die sehr wenig reiten, und keine Lust haben, sich wegen Sattelpassform einen Kopf zu machen.... aber besser, man reitet gar nicht mit sowas.
Man läuft ja auch nicht in schlechten Schuhen, nur weil der Weg ein kurzer ist, gell?

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luna
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 16:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Hanno, dann erkläre mir doch bitte mit Deinen Regeln der Physik, warum ein baumloser Sattel das Reitergewicht nicht besser verteilt als ein barepad Augen rollen (sarkastisch) - versteh ich nämlich irgendwie nicht... Blinzeln
Und um Wanderreiten ging es hier übrigens gerade nicht, sondern um's Anreiten mit sehr kurzen Einheiten, wenn ich's recht in Erinnerung habe...
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 17:59    Titel:   Antworten mit Zitat

Nach den Gesetzen der Hebel-Physik kannst Du Gewicht leider nur über ein (fast) starres Gebilde auf eine größere Fläche verteilen.
Im Prinzip ginge das auch relativ "flexibel", aber nur über ein hoch kompliziertes System aus kalibrierten Hebeln auf mehren Ebenen, die die Kraft gleichmäßig auf flexible Kunststoff-Platten übertragen. Dazu gibt es sogar ein Deutsches Bundespatent, die Umsetzung scheiterte bisher an exorbitanten Kosten.
Von der Patentschrift besitze ich eine Kopie. Wer sich das anschaut, begreift auch ohne große Physik-Kenntnisse recht schnell, wieso alle anderen flexiblen Lösungen eben NICHT funktionieren können....
Nehme mal Deinen Barefoot-Sattel, drücke mit dem Knie auf die Stelle, wo Du sitzt und ziehe kräftig mit beiden Händen an Vorder- und Hinterzwiesel gleichzeitig.
Was macht das Ding?
Es biegt sich vorne und hinten hoch.... deshalb ist nun mal leider nur sehr wenig mit Gewichtsverteilung.
Ein Unterschied zwischen einem einfachen Bare-Ride-Pad und einem baumlosen Sattel besteht schon, das hast Du Recht, aber er ist nicht sehr groß.

Gerade bei der Grundausbildung junger Tiere sollte man Druck im Rücken nach besten Kräften gering halten.
Hat man einen Sattel mit starrem Baum, der von der Winkelung sowie dem Schwung/Twist der Trachten gut passt, darf der evt. etwas zu lang sein, oder eine nicht ganz optimale Sitzposition haben.
Obwohl ein Muli wirklich erst mit 5-6 Jahren ernsthaft geritten werden sollte, und dann verändert sich im Rücken nichts Grundlegendes mehr.

Unser Muli-Wallach Nino wurde im Januar 2003 fünfjährig gekauft und in 2004/2005 vorsichtig ausgebildet. Der Sattel, den wir damals dafür benutzten, passt ihm heute noch....

Natürlich geht es hier nicht um Wanderritte. Aber ein Sattel, der auf Wanderritten große Schmerzen verursacht, bedeutet auf kurzen Ritten mindestens Ungemach..
Muss jeder selbst wissen, aber ich hätte keine Lust, sowas meinen Tier zuzmuten, wohl wissend, dass es anders ginge.....

Ich hab's schon oft geschrieben: Na klar können starre Sättel Reittieren große Probleme machen, WENN sie nicht passen und vor allem kleinfächig drücken,.
Da durch die auch bei Reitern weit verbreitete Geiz-ist-geil-Mentalität gute Sattelfachleute immer seltener werden, kommt das leider auch öfter vor.
DAS ist der Hauptgrund für die Erfolge von flexiblen Sattellösungen.
Sicher, Du hast Recht, das einfache Kaufen und Verkaufen über Ebay spielt dabei auch eine Rolle.
Aber welches Reittier hat je darum gebeten, mit so einen Ebay-Sattel geritten zu werden?

Mit meiner Auffassung stehe ich auch nicht gar so einsam da.
Nicht nur D N weiß als Tierärztin, warum sie lieber starre Bäume baut, auch die bekannte Pferde-Osteopathin B S-W bezeichnet flexible Sattel-Lösungen in ihrem mit A L geschreibenen Buch "Der passende Sattel" als das, was sie sind: HUMBUG!

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Ginny
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 18:49    Titel:   Antworten mit Zitat

ich bin auch kein freund von baumlosen sätteln. ich bin mit zweien geritten und beide rutschten auf den dazugehörigen ponys.

nessy habe ich damals ohne sattel angeritten in ermangelung eines passenden sattels. wir hatten dann einen der ganz gut lag, bis sie mehr muskeln bekam. den haben wir verkauft. die kinder reiten seitdem mit dickem pad und voltigurt. gefällt nessy sehr gut.

momentan haben wir einen sattel zur probe, der von vorne herein schon ganz gut lag. der ist jetzt nochmal umgearbeitet worden und morgen schauen wir nochmal.

mit nessy haben wir erst 5-jährig ganz langsam angefangen. sie wird erst seit letztem jahr (7-jährig) regelmäßig (=mehrmals wöchentlich) geritten
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xdesii
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 21:29    Titel:   Antworten mit Zitat

Sie hat schon etwas muskulatur aufgebaut durch Bodenarbeit, die ich nach wie vor beibehalten werde. also ich habe mich jetzt dazu entschlossen weiterhin ohne Sattel oder mit meinem Barebackpad meine 5 - 10 minuten auf ihr zu verbringen und wenn sie 5 oder 6 Jahre alt ist, (kommt auf die Muskulatur und ihr Gewicht an) ,dann richtig anzufangen und einen Sattel anfertigen zu lassen.

Da ich das Einverständnis des Tierarztes habe , dass ich ohne schlechtes Gewissen kurze Zeit auf ihr sitzen kann, nur nicht übertrieben oft, ist das Thema für mich erledigt (:

Danke für eure Meinungen (: so sieht man wie unterschiedlich Menschen denken Großes Lächeln

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Miss Red
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 21:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi
Mal zum Thema baumlose Sättel,manche Distanzreiter reiten ja mit Baumlosen TorsionSätteln(sehen aus wie Barefoot nur teurer) und das bis zu 160km(!!) Ohne Schäden(die Pferde gehen ja regelmäßig zum TA-Check).
http://www.zu-pferd-am-niederrhein.....ara-und-Casa-05-07-04.jpg
Die reiten mit den Sätteln auch schon länger,also nicht das die den für einen Ritt haben und dann mitbekommen "der is Sch***" . Muss ja also doch irgentwie gehen.ICh würds nicht machen,wäre mir irgentwie auf der Strecke doch zu heiß,obwohl man ja den Großteil der Strecke in den Bügeln steht.
Unser Pony hat einen baumlosen Trekker Sattel,der wird allerdings auch nicht mehr allzu viel geritten,max. 2 Std. er läuft damit aber zufriedener als mit seinem alten Westernsattel.

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Grüßle Sandra
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 20.07.2011, 22:45    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo xdesii,

Deine Entscheidung hört sich gut an, aber bitte vergiss ihn nicht. Dein Muli wirds Dir danken.
Die Zeit, die Du hm jetzt lässt, wird er Dir später vielfach zurück geben, wenn es miit gesundem Rücken entspannt unter Dir bis in ein hohes Alter geht.

Gruß
Holger

Natürlich gibt es Reiter, die bedenkenlos einen baumlosen Sattel reiten können. Aber wenn ein Pferd unter einem baumlosen Sattel besser geht als unter einem Sattel mit Baum, ist es für mich erst mal ein Indiz dafür, dass der Sattel mit Baum nicht richtig passt.
Dann kann der baumlose Sattel das geringere Ãœbel sein.

Allerdings habe ich gerade bei jungen Pferden noch ein anderes Bedenken gegen einige baumlose Sattel. Diese bieten kaum Rückenfreiheit und der Reiter sitzt unmittelbar auf den langen Rückenmuskeln, die sich nochenteickeln müssen, die trainiert werden müssen. Das wird meiner Einschätzung nach durch den unmittelbaren Druck behindert.
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Johnjohn
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BeitragVerfasst am: 21.07.2011, 09:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe mich zwangsläufig mit dem Thema baumloser Sattel beschäftigt, da ich zwei Tiere habe, die mit ihren Extremen im Gebäude jenseits "normaler" Sättel liegen.

John mit seinem eseligen Rücken habe ich dabei erstmal hintenan gestellt, er ist ja erst 2 und ich hab mindestens 2 Jahre noch Zeit, aber es graust mir jetzt schon etwas, einen passenden Sattel zu finden.
Meine Highlandstute ist das andere Extrem. Runder, tonniger Pferderücken, der sich die nächsten 3 Jahren ständig verändern wird, stärker, als sich ein junges Pferd ändert.
Ich hab mich also in der Highlandszene in Deutschland umgehört und festgestellt dass viele mit baumlosen Sätteln reiten.

Also habe ich mich mit Baumlosen Sätteln beschäftigt, Deuber, Barefoot, es gibt viele. Aber alle haben gemeinsam dass das Gewicht nicht wirklich verteilt wird. Das ist etwas, was ich grade für ein Jungpferd gar nicht akzeptieren kann.
Der Rücken ist extrem empfindlich, Jungpferde brauchen einige Zeit und viel Muskelaufbautraining vom Boden bis sie in der Lage sind den Rücken aufwölben zu können. Nicht umsonst sagt jede Pferdelehre egal welcher Reitweise dass Jungpferde anfangs nicht eingesessen werden.
Was nützt mir das aber wenn das Gewicht so oder so punktuell landet? An der Stelle wo der Druck unangenehm ist, versucht sich das Pferd zwangsläufig zu entziehen. Damit besteht die Gefahr dass eine Schiefe, auf Dauer Verspannungen und Haltungsschäden entstehen. Vor allem bei Jungpferden die noch nicht über die erforderliche Muskulatur verfügen. Alle Nationen und Reitweisen haben für Arbeitspferde Trachtensättel entwickelt um den Rücken für lange Belastungen zu schonen.

Ich habe viele Male erlebt, dass ein Pferd, das unwillig lief, durchging, oder andere Probleme hatte plötzlich sehr viel entspannter war, wenn man den englischen Sattel gegen einen Trachtensattel tauschte.
Etwas was ständig auch in der Literatur beschrieben wird. Dass einige Distanzpferde gut mit baumlosen Sätteln laufen, spricht nicht dagegen. In der Distanz spielt das Gesamtgewicht eine große Rolle. Ein Trachtensattel bringt einiges an Mehrgewicht, überhaupt ein Baum. Deshalb greift man hier gerne zum leichten baumlosen Sattel.
Ein Distanzpferd ist aber ein gut konditioniertes, ständig trainiertes Pferd mit entsprechender Bemuskelung. Ein Großteil des Trainings findet ohne Reiter statt, longieren, freilaufen nach der Stoppuhr, etc.
Außerdem können nur sehr gesunde Pferde Distanzen im Sport mitlaufen. Gesundheit, Training, Bemuskelung geben ihnen also die Möglichkeit auch mit einem baumlosen Sattel gut zurecht zu kommen, aber wir können dies keinesfalls auf unsere ab und zu bewegten Freizeittiere übertragen.

Für meine Highlandstute hab ich mich dort umgesehen, wo man ständig mit diesem Pferdetyp und Problem zu tun hat und siehe da, baumlose Sättel sind da wenig beliebt. Hier gibt es Sättel im Cob Typ für breite, tonnige Pferde, die während ihres Wachstums dazu durch auswechselbare Kopfeisen angepasst werden können und für die kleineren Nuancen kann man sogar Einlagen tauschen.
Ich denke bis sie wirklich ausgewachsen ist wird es so ein Sattel werden und dann kann ich einen Maßsattel fertigen lassen.

Für das Muli werde ich wohl einen ähnlichen Weg gehen und mich in dem Land umschauen und umhören, in dem sehr viele Mulis geritten werden, den Staaten, mal sehen ob ich dort fündig werde, aber wie gesagt bis dahin hat es noch 2-3 Jahre Zeit.
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