"Arbeitseifer"

[Emily]

Hallo Zusammen,
in den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit dem Thema Motivation auseinandergesetzt, zum einen habe ich momentan an der Schule, an der ich arbeite, eine Gruppe absolut demotivierter und ignoranter Schüler, die mich sehr stressen und zum anderen wird Motivation auch ein Teil meiner Diplomarbeit sein, irgendwie muss ich die Frustration meines ersten Berufsjahres ja produktiv verarbeiten.
Irgendwann habe ich dann die Thematik auf meine Vierbeiner übertragen, die momentan alle ihrem Ausbildungsstand angemessen viel und regelmäßig arbeiten müssen, was ich neuerdings intensiv dokumentiere, da ich recht viel Zeit habe.
Jedenfalls habe ich, wie zu erwarten, festgestellt, dass die Motivation bei allen vieren unterschiedlich ist. Am wenigstens Lust hat mein Shetty und die größte Motivation zeigt Maultier Emily.
Sie kommt grundsätzlich als erste angerannt, versucht mit durch das Tor zu kommen, wenn ich ein anderes Tier hole und bleibt frustriert am Tor stehen, wenn sie da bleiben muss.
Neue Aufgaben lernt sich schnell und versucht immer, mir alles recht zu machen.
Zwischendurch hat sie zwar auch schonmal ihre Zickenattacken, die ich aber für eine Dreieinhalbjährige als normal empfinde.
Wieder auf die Wiese gehen ist z.B. regelmäßig ein Diskussionspunkt, da ist es ja viel zu langweilig.

Nun interessiert es mich sehr, wie es um die Motivation eurer Mulis steht, haben die auch immer Lust, oder gibt es da auch die "Null-Bock-Mentalität"?

Was meint ihr, welche Faktoren für die Motivation, oder eben die Demotivation eine Rolle spielen (Beziehung zum Tier, Grundcharakter, Sicherheit, Eingespieltheit, Launen etc. )?

Gruß,
Nora

[Ginny]

Nessy ist auch immer hochmotiviert, wenn es ums arbeiten geht.

Ich denke, dass zum Einen der Charakter da mit hinein spielt: Sie ist sehr aktiv, lauffreudig, neugierig

Zum Anderen, dass sie nie überfordert wurde, immer Spaß an der Sache hat und entsprechend belohnt wird.

An klassischen Zirkuslektionen hat sie z.B. überhaupt keinen Spaß - die machen wir auch nicht mehr. Würde ich das weiter verfolgen, wäre sie mit Sicherheit total unmotiviert.

Und wir sind total aufeinander eingespielt - schließlich kenne ich sie seit ihrer Geburt.

Meine Haffi-Stute wirkt auf den ersten Blick nicht so aktiv und lebhaft, aber sie ist auch sofort bei der Sache, wenn man etwas mit ihr macht - zur Zeit noch nicht viel, da sie erst 3 wird im Frühjahr.
Sie hat aber ebenfalls nur positive Erfahrungen mit Menschen gemacht, auch bei ihrem Züchter. Sie ist gerne mit Menschen zusammen und bemüht sich sehr zu gefallen.

[Palatina]

Mir fällt eigentlich nur ein Grund ein, daß meine grantig reagieren:

Wenn ich sie beim Fressen störe.

Der Tagesablauf bei mir ist ziemlich einheitlich. Von daher stellen sie sich darauf ein. Und wenn ich dann zur "Unzeit" komme und will was, oh weh...

Aber ich weiß das und kann ja planen.

Mein Muli ist begeistert dabei, die beiden Eselchen auch. Gerade gestern hab ich es wieder gesehen, wie eifrig sie mit ihren Menschen Neuland entdecken wollen. Aber bitte erst nach dem Frühstück...!

Palatina

[Ginny]

Futter hält Nessy nicht von ihrem Arbeitseifer ab - die würde auch vor dem Frühstück arbeiten.

Allerdings haben meine den Großteil des Tages und der Nacht Futter zur Verfügung, so dass beide auch vom Futter weggeholt motiviert sind

[Susanne]

Hallo,

mir fällt beim Lesen eurer Beiträge auf, dass eure Mulis noch jung sind, und seit Kindesbeinen bei euch sind.

Ich habe Tira 10jährig bekommen, sie hatte schon mehrere Vorbesitzer, und es ist mit ihr aus Zeitmangel nicht sehr viel gemacht worden. Ich weiß nicht, ob man es mangelnde Motivation nennen kann, aber Tira ist immer sehr zurückhaltend und sagt erst mal - nein, da mache ich nicht mit. Wenn sie dann verstanden hat was man von ihr will, und es entsprechende Belohnungen gibt, macht sie willig mit. Aber man muss bei neuen Dingen immer erst ein gewisses Grundmisstrauen überwinden.

Sie freut sich aber wenn ich komme, und kommt zum Halftern ans Tor. Am liebsten geht sie mit den anderen Pferden ins Gelände.

Viele Grüße

Susanne

[Gast87]

Fruher als ich noch mit Pferden zu tun gehabt habe , habe ich festgestellt das sie in der kalten Jahreszeit nicht so konzentriert arbeiten . Ich glaube das die Ablenkungen größer sind . Die Geräuch und Schallübertrageung ist bei kalter klarer Luft wesentlich höher als bei wärme . Oft können sie dann nicht zuordnen woher das Geräuch kommt und dadurch sind sie immer auf der Lauer . Was sie dann halt bei der Konzentration gestelle Aufgaben zu erledigen hindert . In Wäldern raschelt es mehr , Autos mit Winterreifen hören sie besser und sind ungewöhnte Töne . Ich merke es auch trotz viel schlechterem Gehör wie Mulis an den Zügen die direkt an unserem Stall vorbei fahren . Bei einem Wetter wie diesem hört man die Züge vielfrüher und sie klingen auch ganz anders . Wichtig ist das man selber mit viel Ruhe
auf das Muli einwirkt und sich nicht ärgert weil es aus uns unerklärlichen Gründen guckt oder zaudert . Ich schalte bei der Arbeit mit Mikado halt einen Gang zurück und erfreue mich da den kleinen Dingen .

[size=30]Ich wünsche euch allen einen[/SIZE]
[size=30]Guten Rutsch ins Neue Jahr[/SIZE]
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lg Helmut

[ninjo]

susanne, ich denk das hängt nicht nur vom alter, sondern auch von der "mischung" der mulis ab. ich hab noch von keinem spritzigen freibergermuli gehört - da gehören deine tira und meine clara eher zu den gemäßigteren typen
gruß
jo