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luna Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 20.01.2010, 17:42 Titel: mit einem einzelnen Equiden auf Tour? |
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So, hier gleich noch weitere Gedanken zu meinen Plänen:
Was ich mich frage, ist, ob es dem Muli gegenüber "fair" ist, ohne weitere Equiden eine längere Tour zu planen.
An sich verbringt man da ja tatsächlich die allermeiste Zeit (wirklich fast 24h/24h) mit dem Tier und kann daher (wenn man sich entsprechend pferdich oder mulich verhält ) ganz gut ein Herdenmitglied sein. Zumindest wenn man im Biwaksack/Zelt direkt beim Tier übernachtet.
Wenn man allerdings auch mal in einem Bett schlafen möchte zwischendurch, oder mal ein Wochenende eine Großstadt genauer erkunden und das Tier ausserhalb stationieren hat man das Problem, dass das Muli ohne Herde ist. Und das finde ich sehr "un-artgerecht". Andererseits kannte ich mal eine Studentin, die mit ihrem Pferd von Spanien hier her geritten ist und das unproblematisch fand - kommt sicher auch aufs Individuum an. Ich kanns mir bei meiner nicht so gut vorstellen. Natürlich kann man das üben, aber ich möchte nicht, dass sie sich an einen Zustand gewöhnen muss, der ihr unangenehm ist und evtl über mehrere Tage andauert (stundenweise alleine sein ist etwas anderes...). Was meint ihr dazu?
Meine Alternative, wenn nicht grade eine zweite Person mit Equiden mit kommt, wäre halt, noch ein weiteres Tier mitzunehmen, dann hätte ich ein Reit- und ein Packtier - dann wäre dem Bedürfnis nach einem Sozialpartner für das Muli rund um die Uhr genüge getan.
Nachteil: Wie Hanno schon erwähnt hat und auch in einem separaten thread schon diskutiert wurde ist das Reiten mit Handtier nicht ohne. Ich habe bisher keinerlei Erfahrungen damit (müsste ich natürlich ändern!). Und ich werde auch noch auf jeden Fall meine Hündin mitnehmen. Und müsste somit drei Tiere unter Kontrolle haben! Gerade bei Aktionen wie dem Überqueren oder entlanggehen großer Straßen keine sehr angenehme Vorstellung. Natürlich kann man durch gute Erziehung und Vorarbeit da vieles machen, aber im Zweifelsfall wird es trotzdem schwierig.
Nebenher sollte man ja auch noch auf die Karte und in die Landschaft gucken, usw und sofort .
Hat da jemand von euch schon Erfahrung? Oder Gedanken dazu? |
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Gast87 Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.11.2008 Beiträge: 1498
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Verfasst am: 20.01.2010, 18:04 Titel: |
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Luna ich glaube das da Mulis anders sind wie Pferde . Ich habe den Eindruck das unsere Mulis uns Besitzern mehr zugetan sind als anderen Equiden . Wenn z.B. Balthasar weg ist jammert Mikado schon ein wenig . Aber wenn ich in der Nähe bin ist er zufrieden . Bei Pferden sagt man , daß einem Pferd ein Pferd immer wichtiger als der Mensch ist .
Ich glaube wenn ich mit Mikado unterwegs bin und auch mit Zelt bei ihm übernachte , macht es ihm nichts aus . Wenn ich wie aber eine Kulturbesichtigung mache , dann würde ich Muli sicher irgendwo einstellen wo auch Equiden sind .
30 KM von mir entfernt , im Lichtenstein , ist Hubi Frick . Er hat alleine mit Muli schon sämtliche schweizer Pässe gemacht .Und da ist Muli Bella immer Freigänger . Beim Wandern und beim Übernachten im Zelt läuft sie immer frei mal vor ihm dann wieder hinter´ihm . Eigentlich wie ein Hund .
Naja er hat Bella auch schon 20 Jahre
lg Helmut |
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mulia Benutzer
Anmeldungsdatum: 15.07.2008 Beiträge: 45
Wohnort: Mainz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 20.01.2010, 18:53 Titel: |
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Hallo Luna,
vor ein paar Jahren habe ich öftermal mehrtätige bis mehrwöchige Wanderritte in Thüringen gemacht.
Manchmal mit mit zwei (eine Strecke auch mit 3) Leuten und zwei Equiden, manchmal nur ich mit einem oder zwei Equiden. Mein Hund war auch meistens dabei.
Ich weiß jetzt nicht mehr warum, aber als ich mit meinem Muli allein unterwegs war (meistens habe ich draußen direkt neben ihr übernachtet), hatte ich das Gefühl, dass sie die Gesellschaft anderer Equiden vermisst. Also habe ich mir noch ein zusätzliches Pferd geliehen, auch wenn es gar kein Gepäck getragen hat. Keiner von uns hatte Erfahrung im Handpderdereiten. Anfangs habe ich beide Tiere geführt. Doch bald waren wir in einem riesigen ziemlich einsamen Waldgebiet, fernab aller Straßen und die Tiere waren es schon gewohnt, unterwegs zu sein. Da habe ich das Muli geritten und das Pferd frei mitlaufen lassen oder andersrum. Auf diese Weise haben wir uns alle allmählich an die Konstellation "eine Stute wird geritten, die andere geht mit" gewöhnt. Und ein paar Tage später habe ich dann, um sicher durch ein ruhiges Dorf zu kommen, eine der beiden geritenn und die andere als Handtier geführt.
Alles in allem war das eine feine Sache. Nur mein weniger gut erzogener Hund hat manchmal Streß gemacht. Es ist schon von Vorteil, wenn der Hund gut hört und auch ohne Leine nicht einfach wegläuft.
Tja, das sind nun meine ganz individuellen Erfahrungen, die sich natürlich nicht überall und mit allen Individuen so einfach widerholen lassen.
Liebe Grüße
mulia |
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miraculix Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 446
Wohnort: Schweiz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 20.01.2010, 19:05 Titel: |
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Ich war schon in beiden Varianten unterwegs. Meine erste 4wöchige Tour habe ich nur mit Mira gemacht, die zweite im letzten Sommer dann mit Mira und Fridolin.
Es war ganz einfach bei der ersten Reise: Mira hat mit mir sofort eine kleine Herde gebildet und sich sehr an mir orientiert. Sie hat mich jeweils mit Gewieher und Gebrummel begrüsst, wenn ich irgendwo weg war und wieder aufgetaucht bin. Dieselben Gedanken wie du hab ich mir aber auch gemacht. Nun, da Fridolin auch da ist, ist es klar, dass beide mitkommen. Sie haben sich auch sofort aneinander gewöhnt. Und wehe, einer der beiden war mal ausser Sichtweite!
Die erste Tour hat sich automatisch so entwickelt, dass ich mehrheitlich direkt neben Mira geschlafen habe, im Stall oder im Zelt. Im letzten Sommer konnte ich auch mal beruhigt weiter weg schlafen. Obwohl das eigentlich gar nicht mein Ziel ist- das Schönste ist doch immer noch, neben den Mulis im Zelt zu schlafen! _________________ Erwarte viel - freue dich über wenig - lobe oft
(Nuno Oliveira) |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 21.01.2010, 09:03 Titel: |
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moin christine;
da ich selber schon viele jahre von einem sehr langen wanderritt/marsch mit einem muli träume, hab ich mir vor einigen jahren auch zwei bücher zu dem them angeschafft:
"wanderung mit packtieren, esel, maultiere und pferde" von der guten helene von gugelberg
und
"alpines trekking mit pferden und maultieren" von inge röder-lakenbrink.
wenn du magst, würde ich sie dir auch mal ausleihen
lg
jo |
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Johnjohn Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 28.07.2009 Beiträge: 311
Wohnort: Regensburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 21.01.2010, 11:43 Titel: |
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Hallo allerseits,
mit Mulis hab ich ja nicht so viel Erfahrung. Johnjohn ist ja mein Erster. Aber bei ihm fällt auf dass er sich, obwohl er wild aufgewachsen und erst ein paar Monate alt, stärker an mir orientiert als an Herdenmitgliedern, wenn er denn mal ausserhalb der Gruppe ist.
Ansonsten ist es meiner Erfahrung nach vom Individuum Pferd/Muli abhängig. Es gibt Pferde die gerne arbeiten, gerne etwas erleben und ganz dabei sind, auf ihre Menschen konzentriert. Bei ihnen dürfte es kein Problem sein, wenn man sie in Sichtweite anderer Equiden stellt, sobald man eine größere Stadttour etc. machen will. Solange man aber bei ihnen ist brauchen sie keine anderen Equiden.
Es ist ja auch immer nur für eine begrenzte Zeit und selten mal länger als ein paar Urlaubswochen.
Andere Pferde brauchen ihre vierbeinigen Herdenmitglieder dringend und sind unglücklich wenn sie länger getrennt sind.
Aber man kann das ganz gut im Vorfeld feststellen, wenn man mal 2 Tagestouren mit Übernachtung im fremden Stall macht. Ist der Begleiter ruhig und zufrieden und begrüßt auch den Anblick der ihm fremden Artgenossen nicht übermäßig, denke ich dass man die Touren unbedenklich ausweiten kann.
Hat man einen Kameraden der über den Anblick der fremden Pferde sehr erleichtert ist, ist wohl ein Handtier angesagt.
Ich habe Erfahrung im Handpferdereiten, über kurze Strecken sogar mit 2 Handpferden, was manchmal stressig ist. Wenn man es einige Zeit geübt hat und vor allem den Seitenwechsel des Handpferdes hintenrum und auch vornerum (ja ich weiß soll man nicht machen, aber es gibt immer mal besondere Fälle und da ist es gut wenn es geübt ist), geht es ohne Probleme und die Tiere spielen sich auch aufeinander ein.
Meine Hunde waren immer gut erzogen und sind frei gelaufen, in Stresssituationen eine HUndeleine die sich um Pferdebeine wickelt, ist der Alptraum.
Es gibt bei den Isländern übrigens einen lustigen Handpferdewettbewerb, wo man alle möglichen Aufgaben mit Handpferd erfüllen muß. Bei Fehlern wurde ein Schnaps getrunken und das wurde zum Schluß recht feucht-fröhlich. Aber die Pferde, die das Hanpferdlaufen ja von klein auf gewohnt sind, hatten selbst damit kein Problem, dass so mancher Reiter etwas unkoordiniert war. |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 70 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 21.01.2010, 15:34 Titel: |
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Das hängt wirklich sehr stark vom Charakter des oder der jeweiligen Tiere ab.
Wir haben zumindest zwei Pferde, die recht gut alleine sein können, und ihre Menschen eher als "Herden-Ersatz" betrachten.
Dagegen würden sich unsere drei Mulis damit sehr , sehr schwer tun.
Es hat schon einige Vorteile, mit zwei Equiden unterwegs zu sein. Sie geben sich auch unterwegs in für sie unheimlichen Situationen gegenseitig Sicherheit.... wenn es nc iht zufällig beides "Schisser" sind. Dann kann der Schuß nach hinten los gehen, und sie stacheln sich in ihrer Angst evt. noch auf. Aber DAS ist eher die Ausnahme...
Allerdings sollte man nicht unterschätzen, dass es erheblich mehr ermüdet, den ganzen Reit- oder Wandertag lang die Aufmerksamkeit auf 2 oder sogar 3 Tiere (wenn Hund dabei) zu richten, im Vergleich zur "Beaufsichtigung" EINES Tierchens, welches man selbst unter dem Allerwertesten hat....
Fernab der Zivilisation ist Mitlaufen lassen natürlich nett, aber das geht in Deutschland leider nicht so oft! _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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johanna Benutzer
Alter: 35 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 07.10.2007 Beiträge: 60
Wohnort: freiburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 21.01.2010, 20:06 Titel: |
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ich war 6 wochen alleine mit muli und hund unterwegs. ich hatte vor 3 monate zu gehen, musste aber abbrechen.
nach einer eingewöhnungszeit von 2-3 tagen hatte aramid sich sehr gut drangewöhnt. nachts waren wir immer irgendwo in pfrede gesellschaft, das sie andre pferde oder esel sieht , riecht. sobald die wusste dass irgendwo pfrede in der nähe sind hat sie nachts ehr ruhig geschlafen.
der hund gab und gibt ihr jetzt immer noch eine gewisse sicherheit. wir sind ein gut einhespieltes team.
das ergibt sich aber ganmz von selbst wenn du 24 stunden am tag mit den tieren zusammen bist.
ich hab meistens neben den tieren geschlafen. dr hund war immer direkt neben mir und das muli war auch ruhiger wenn sie mich sehen und merken konnte. aber ich hab auch ein paar mal im bett geschlafen oder etwas weiter weg von aramid. oft war es auch eine frage der gastferundschaft. ich konnte und wollte nicht alles ablehnen wenn ich da einfach so als gast vor der türe srand und die familie extra für mich ein zimmer geräumt hatte.bis man manchen menschen klargemacht hatte, das man das heu oder strohbett einem andren bett vorzieht, verging manchmal viel zeit und vorallem viele erstaunte blicke.
für alle die vorhaben mit ihrem tier oder ihren tieren für längere zeit untwerwegs zu sein, macht es aufjedenfall!!!!!! |
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