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Bewegungsstall (Haltung und Fütterung in selbigem)   
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New_Day
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Anmeldungsdatum: 01.04.2013
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BeitragVerfasst am: 24.04.2013, 12:57    Titel: Bewegungsstall   Antworten mit Zitat

Sorry... ich finde, mit 31 hat mein Senior genug Kilometer runter und braucht nicht mehr geritten zu werden -er ist in seinem vorigen Leben bei seiner ex-Besitzerin als Turnier- und Distanzpferd abgenudelt worden und hatte mit Sicherheit ein "bewegungsreiches Leben", mir haben sich damals bei der Schilderung die Haare gesträubt. Bei mir hat er noch ca. 9 Jahre gearbeitet, bis deutlich wurde, dass er keine Lust mehr hat und auch körperlich nachliess, vor allem vom Rücken. Ansonsten geht es ihm gut. Und dem geht es in diesem System auf jeden Fall sehr gut mit ausreichend Bewegung. Er hat im Übrigen auch keine Lust auf Spazieren gehen oder sonstwie betüddelt werden, da stand er noch nie drauf.
Den Junior reite ich so oft wie möglich, nur leider habe ich immer ziemlich lange Arbeitszeiten und häufig mit mehrtägiger Abwesenheit (da habe ich eine Vertretung für Misten und Füttern).
Und ich habe mit den beiden wie gesagt schon in genug anderen Systemen gestanden, ich will definitiv nichts anderes mehr.
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sancho
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Anmeldungsdatum: 11.08.2010
Beiträge: 590

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BeitragVerfasst am: 24.04.2013, 14:17    Titel:   Antworten mit Zitat

Nun das sehe ich ganz anders, aber wo wären wir wenn wir nicht unterschiedliche Ansichten vertreten dürften.
Gerade Oldies brauchen sinnvolle Aufgaben. Je mehr Rentner, je sinnvoller die Aufgabe. Spazieren gehen mag für ein Jungspund noch spannend und aufregend sein , nicht aber für ein geländerfahrenes, mit allen Wassern gewaschenes Tier und Betüddelung ist in keinem Alter eine sinnvolle Aufgabe.. Das bedarf schon etwas mehr Kreativität. Ich halte auch gar nichts von Rentnerweiden. Wir orientieren uns an Wildpferden in unserem Haltungssystemen, und vermenschlichen die Tiere und ihre Bedürfnisse-das passt aus meiner Sicht nicht. Nicht nur das wir unsere Alten ins Sinnfrei abschieben diese dann missmutig und griesgrämig werden, auch unsere Tier brauchen ein ruhiges Rentnerdasein -neee das ist so gar nicht meine Überzeugung. Das die Ansicht vertreten wird: „ der will, kann, möchte nicht mehr“, ist aus meiner Erfahrung raus eine HalterHaltungs Einstellung und entspricht nur selten den Tatsachen.Schmerzen sind die häufigste Ursache für Motivationslosigkeit und in „Rentner“ investiert man nicht sooo gerne.(Ist meine Erfahrung und nicht für alle gültig aber erschreckend häufig). Wenn ein Tier wirklich nicht mehr möchte/kann oder soll gibt es für mich nur einen Weg. Aber das macht halt jeder wie er/sie es für richtig hält! Ist ja nur MEINE Einstellung.
Und das
Zitat:
Und ich habe mit den beiden wie gesagt schon in genug anderen Systemen gestanden, ich will definitiv nichts anderes mehr.
finde ich auch völlig O.K.!
Gruß

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Umlasten und verschieben von Gewicht, mehr ist Reiten nicht! Gib der Bewegung eine Chance und finde die Balance! © P.R.
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luna
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BeitragVerfasst am: 27.04.2013, 00:45    Titel:   Antworten mit Zitat

ganz ehrlich, Sancho, ich glaube nicht, dass man einfach alle Equiden über einen Kamm scheren kann und behaupten, dass sie alle und in jedem Alter dringend gerne eine Aufgabe haben möchten... Zudem sie in einer Herde gehalten durchaus auch schon ihre "Herdenaufgaben" haben, wie soziale Kontakte pflegen, aufpassen, Rangspielchen...
Und ich kann den positiven Erfahrungen mit dem Rundlaufsystem nur zustimmen: ich habe es an anderer Stelle schon einmal geschrieben: Meine haben einen ca. 500 m Rundlauf und drehen darin (so wie ich es einschätze nicht nur durch Hunger und Durst motiviert, wie Du behauptest wenn ich das richtig verstehe - sondern auch durch "Lust an der Bewegung" und "Entdeckungsdrang" und natürlich erreichen des Lieblingsliegeplatzes, eines guten Wälzplatzes, des Wäldchens also Schatten und Knabbergebüsche etc. pp.) tagtäglich ihre geschätzt 30 Runden. DAS ist etwas, was die Tiere gesund und fit hält und gerade auch für Rentner sehr sinnvoll ist. Und was wohl die wenigsten Equidenhalter ihrem Tier täglich bieten können! Und hier geht es nicht nur um die zurück gelegten 15 km, sondern vor allem auch um die Bewegungsdauer, die für die gesunderhaltung und die Pferdepsyche eine erheblich Rolle spielt!
Kleine Abweichung bei mir von dem System, den Rundlauf am Aussenzaun entlang zu machen: Ich habe mittig Portionsweiden und einen Reit- und Spielplatz, aussen jedoch auch schmale Portionsweiden. Der Rundlauf befindet sich also dazwischen, und fast durchgehend ca. 12-15 m vom Außenzaun entfernt. Das hat mehrere Vorteile:
1. Tiere können nicht von außen gefüttert werden (es sei denn, sie sind gerade auf einer der außen liegenden Portionsweiden, natürlich...).
2. Es liegen auf beiden Seiten des Rundlaufs Portionsweiden und diese sind nur durch ein E-Band auf ca. 95 cm Höhe vom Rundlauf getrennt. Das führt dazu, dass die Ponies sich ähnlich der Situation in der Steppe grasend voran bewegen können (eben mit dem Kopf unterm E-Band grasend). Dort aber keine Trittschäden verursachen. Geht natürlich nur mit Tieren, die nicht dazu neigen, dann gleich ganz durchzuschlüpfen, vor allem wenn dicke Mähne und wenig Saft aufm Zaun... Aber bei meinen klappt es sehr gut!
Setzt natürlich im Gegensatz zu der Rundlauf ganz aussen-Variante gewisse Mindestmasse der Fläche voraus...
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sancho
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Anmeldungsdatum: 11.08.2010
Beiträge: 590

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BeitragVerfasst am: 30.04.2013, 12:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Luna, doch das kann ich behaupten! Großes Lächeln Und ich schere nicht nur alle Equiden über einen Kamm. Außerdem geht es mir nicht um IRGENDEINE Aufgabe- und den Tieren auch nicht.

Herdenaufgaben übernehmen??, Leider musste ich feststellen, dass in allen Ställen/Haltungssystemen unter unseren Hausequiden keine natürliche Herdenbeziehung stattfindet. Obwohl, sich den besten Fressplatz zu sichern ist bestimmt aus Hausequidensicht eine sinnvolle Herdenaufgabe-aber auch die einzige.
Aufpassen??? Auf was…wann die nächste Futterlieferung eintifft?... Es findet kein wirklich natürliches Verhalten statt (warum auch, alles Lebensnotwendige bringt ja Mensch – somit wird der tägliche Überlebenskampf überflüssig).
Rangspielchen??? Ich beobachte häufig, dass sich in zusammengesetzten Herden ein oder mehrere Tiere als Chef aufspielen und ihre Interessen mit Gewalt durchsetzen. Diese werden dann häufig fälschlicherweise als „Leittier“ eingestuft- dem Tier würde in der Natur niemand folgen. Aus Langeweile oder Frust werden andere Tiere belästigt. Aggressionen innerhalb einer Herde würde das Überleben erschweren, daher wurde dieses von der Evolution für wilde Equiden gößtenteils ausgesondert. Es gibt nur wenige agressive Handlungen, z.B. die Stuten die ihre Fohlen vor dem Hengst beschützen. Da aber relativ wenig Hengste in unseren Herden laufen ist auch hier eine natürliche Herdenaufgabe nicht gegeben.
Soziale Kontakte pflegen ist wichtig…da gebe ich dir Recht!
„Lust an der Bewegung“ wäre in der Natur Energieverschwendung-ist also nicht wirklich ein natürliches Zeichen-sondern eher eines von Langeweile. Die meiste Aktivität bringen die „Heranwachsenden“ in die Herde, die sich im Spiel aufs erwachsen sein vorbereiten.
Übrigens hatte ich "behauptet" dass meiner Ansicht nach die Bewegungsanreize von der Geländegröße und der HERDENSTRUKTUR abhängig sind. und ich hatte behauptet das die Systeme Bewegungs-Offenstall nicht schlecht sind...aber
Es ist nun mal so, auch ein „goldener Käfig“ ist ein Käfig...!!
Trotzdem finde ich es toll, wie bemüht ihr seid, euren Tieren das Leben so angenehm wie möglich zu machen- ist ja nur meine Sicht der Dinge-und ich weiß ich stehe damit ziemlich alleine-macht aber nichts.

Zitat:
Das führt dazu, dass die Ponies sich ähnlich der Situation in der Steppe grasend voran bewegen können (eben mit dem Kopf unterm E-Band grasend).
Großes Lächeln:Der ist nicht schlecht!!!



Gruß

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Klaus
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BeitragVerfasst am: 30.04.2013, 23:53    Titel:   Antworten mit Zitat

Bewegung ist alles !
Alles andere kommt von selbst und regelt sich.
Nun bin ich in der glücklichen Lage große Weiden anbieten zu können.
Machtkämpfe sehe ich seit Jahren keine, ist ja genug Platz zum ausweichen vorhanden.
Die verschiedenen Gruppen streifen umher, da brauche ich mir keine Gedanken um deren Beschäftigung zu machen.
Die mules sind jetzt bei den Pferden und Kühen. Die mules wurden einfach so aufgenommen, es gab mal einen Tag da wollte die Paintstute zeigen, dass der Paintwallach ihr gehört, aber auch mehr nicht. Der Kerl ist jetzt Hahn im Korb.
Die Ziegen inklusive der allerkleinsten laufen dazwischen rum.
Ich habe noch nie gesehen, dass ein Pferd nach einer Ziege tritt oder beisst.
Die Babys laufen unter den Pferden durch, in 15 Jahren hatten wir eine Verletzung, weil ein Pferd ein Baby unabsichtlich gerammt hatte. Bruch war nach 4 Wochen komplett verheilt.
Auch zwischen den verschiedenen Tierarten kommt es nie zu kämpfen, man weicht sich aus.
Selbst die Bullen sind ruhig und friedlich. ( Deckbulle plus 2 halbwüchsige )
Lasse ich mehrere Tierarten auf eine Weide eliminiert sich das Wurmproblem fast von selbst. Auf jeden Fall ist der Wurmbefall sehr reduziert.
Geilstellen sieht man ganz, ganz wenige.
Klar ist auch, dass nur wenige in Deutschland über entsprechenden Platz verfügen.
Aber wir Menschen sind ja Egoisten. Was Tierliebhaber ihren Lieblingen so alles zufügen.........
Paddockhaltung würde ich nie befürworten, aber jede Anstrengung zur möglichen Verbesserung, so auch den Rundlauf.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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New_Day
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BeitragVerfasst am: 01.05.2013, 09:09    Titel: Bewegungsstall   Antworten mit Zitat

Also ich glaube, dass ich meinen Rentner nach ca. 9 Jahren doch ganz gut kenne. Ich habe ihn damals als Skelett mit Schonbezug von seiner ex-Besi übernommen, die ihn nach 15 Jahren, in denen er angeblich ihr Traumpferd war, einfach bei uns auf dem Hof auskippte und verschwand. Vorher haben wir ihn bei ihr besichtigt: sie hatte 3 Pferde, von denen sie 2 ritt. Die sind auch an den Zaun gekommen. Er stand hinten zwischen kaputten Anhängern rum und wirkte eigentlich auch selber so. Deprimiert und ... kaputt. Was er auch war. Zähne völlig kaputt, konnte nicht mehr fressen, psychisch völlig kaputt, zu Tode dressiert. Er konnte eigentlich eine Menge, machte aber alles völlig mechanisch, als habe man einen Schalter umgelegt und beeilte sich, damit fertig zu werden (Schenkelweichen, Rückwärtsrichten etc. im Schnelldurchgang in immer derselben Kopfhaltung, das konnte man nicht mehr ändern). Im Trab nur ein Tempo... ich habe die Zähne sanieren lassen, ihn gebisslos geritten, und ziemlich viel Freiheit gelassen, Bahnreiten irgendwann eingestellt, weil es ihm psychisch nicht gut tat.
Gelände fand er immer ok. Bis letztes Jahr: nach einer längeren Pause, gesundheitlich bedingt, habe ich es nochmal versucht- das erste Mal fand er noch ok, danach nicht mehr. Es war auch deutlich.
Spazieren gehen mochte er wie gesagt noch nie. Auch nicht vor 9 Jahren, als ich in einem Stall stand, wo ich vom Offenstall zum Hof etwa 1 km laufen musste (oder eben den Sattel dahin tragen, ich hatte kein Auto). Auch nicht vor 6 Jahren, wenn ich mit beiden Ponies mal spazieren gegangen bin, um den Junior ans Gelände zu gewöhnen. Er fand es immer blöd.

Jetzt ist er seit ca. einem Jahr in Rente und ich habe das Gefühl, dass es ihm ganz gut gefällt. Nicht so gut findet er, wenn er alleine bleiben muss, aber ich kann kein weiteres Pferd kaufen (oder Muli). Und die Traber auf der anderen Zaunseite sind leider unsichtbar für ihn (nicht für den Junior, der da diverse Freundschaften pflegt).

Und es stimmt auch, dass die Pferde nicht nur aus Futter/Hunger/Durst- Gründen laufen. Selbst wenn ich bei schlechtem Wetter im Stall füttere - die Wasserbottiche stehen etwa 30m vom Stall weg- kann ich anhand des Mistes sehen, dass die Pferde mehrere Runden um den Rundlauf gedreht haben. Ihr bevorzugter Schlafplatz ist in der dem Stall gegenüber liegenden Ecke (unter Bäume). Wenn die Traber da sind (im Sommer) rennt und spielt der Junior mit denen auf der langen Seite.

... und es tut mir jetzt schon wirklich leid, dass ich demnächst wegen Job umziehen muss...
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luna
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BeitragVerfasst am: 01.05.2013, 13:02    Titel:   Antworten mit Zitat

sancho hat Folgendes geschrieben:
Aufpassen??? Auf was…wann die nächste Futterlieferung eintifft?... Es findet kein wirklich natürliches Verhalten statt (warum auch, alles Lebensnotwendige bringt ja Mensch – somit wird der tägliche Überlebenskampf überflüssig).
...
„Lust an der Bewegung“ wäre in der Natur Energieverschwendung-ist also nicht wirklich ein natürliches Zeichen-sondern eher eines von Langeweile.


1. Die Tiere wissen nicht, dass es hier keine ernstzunehmenden Raubtiere gibt, daher halten sie durchaus Wache wenn andere Ruhen und sind auch sonst aufmerksam (meine zumindest - vielleicht konntest Du Deinen ja auf pferdisch zuflüstern, dass sie sich um nichts kümmern müssen bis auf Deine Aufgaben Großes Lächeln )

2. Da die Tiere in der Natur ständig für den Ernstfall trainieren müssen - sprich körperlich und geistig fit sein müssen - sich darüber aber soweit ich weiß (und die aktuelle ökoethologische Forschung) keine Gedanken machen, war "die Natur" so schlau, "Spielverhalten" zu erfinden. Das kommt nicht nur bei Jungtieren sondern auch bei Adulten vor! Und ja, unter natürlichen Bedingungen. Auch bei Pflanzenfressern. Selbst bei Equiden Zunge rausstrecken

@Klaus: Wenn man zu einer ordentlichen arteigenen Herde noch mehrere verschiedene Arten auf riesigen Flächen vergesellschaftet sorgt das zusätzlich für naturnahe Bedingungen. Finde ich super! Thumbsup
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New_Day
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BeitragVerfasst am: 01.05.2013, 16:47    Titel: Bewegungsstall   Antworten mit Zitat

Wenn die Herden groß genug sind und genügend Platz vorhanden ist, bilden sich Untergruppen von etwa 2- 6 Tieren, die dann befreundet sind. Das kann man unter den oben genannten Bedingungen beobachten.

Wenn aber, wie weitaus häufiger der Fall, die Gruppen unter beengten Bedingungen leben, auch wenn es dann nur wenige Tiere sind, tritt der von dir beschriebene Fall ein. Wie gesagt, ich habe, weil ich wegen Job sehr oft umgezogen bin, schon so ziemlich alles gehabt- von größerer Isländergruppe bis zu kleiner Isländergruppe in der beliebten Sardinenbüchsenhaltung, Einzelbox mit tagsüber Paddock/Weide, Offenstall mit Weide etc. und jetzt eben meine nicht ganz optimale Rundlaufhaltung, nicht optimal weil es nur 2 Ponies sind, die auch nur so lala zueinander passen.

Gleichzeitig kann ich aber bei den Pferden, die rund um meinen Stall leben, alles beobachten. Gegenüber steht eine Gruppe aus 3 Haflingern und einer braunen Stute, die häufig, im Winter komplett, in der Box leben, übergangsweise in einem Paddock. Dort findet Bewegung nur statt, wenn die braune Stute gejagt wird (also öfter... Thumbsdown ). Oder wenn die Pferde endlich auf die Wiese dürfen. Die beiden jungen Friesen auf der Seite toben immer, wenn sie rauskommen, weil sie viel Zeit im Stall verbringen.
Auf der anderen Seite ist ein Spring- und Handelsstall, in dem alle Pferde mit Schlaufzügel geritten werden (auch von Kindern Thumbsdown Thumbsdown Thumbsdown ). Diese Pferde kommen fast nur allein auf die Koppeln, manche zu zweit oder zu dritt, werden aber sofort getrennt, wenn sie rennen oder spielen. Diese Pferde bewegen sich kaum- eigentlich nur, wenn ich vorbei reite, dann im Stechtrab.
Links leben die Traber, ein trauriges Kapitel. Sie gehören einer Frau mit Animal-Hoarding-Syndrom, die etwa 60 Pferde hält und völlig überfordert ist (VetAmt unternimmt nichts, dafür geht es den Pferden noch zu gut). Die verbringen die Monate von November bis Mai in einer Scheune, die vermutlich nicht gemistet wird, den Rest des Jahres auf Koppeln, meistens mit nicht genug Futter. Bei mir nebenan stehen so 13-17, habe sie noch nicht gezählt. Die bilden im Laufe der Zeit dann kleine Grüppchen und bei ihnen wechseln sich die Phasen ruhiges Weiden (auf einer Wiese, auf der außer Geilstellen eigentlich nichts steht eek! ) und Rennen ab. Unruhe entsteht dadurch, dass sowohl Stuten als auch Wallache in der Gruppe sind oder beim Füttern, wenn es nur 2 Haufen Maissilage ( eek! eek! eek! ) für alle Pferde gibt - die ranghohen blockieren die Futterplätze, auch wenn sie nicht fressen und verwandeln sich in Elefanten, die anderen haben sichtbaren Stress und werden immer weniger. Naja, die Besitzerin kommt dann und schimpft mit den Elefanten...
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 01.05.2013, 20:19    Titel:   Antworten mit Zitat

??????????????????????????????????????

Ein Glück dass es hier im Forum nur die " GUTEN" und Pferderetter / Muliretter gibt.
Anscheinend ist es normal, dass alle Nachbarn immer die schlechten sind.
Vorbesitzer natürlich auch, ist doch klar.
Manchmal fragt man sich schon, ob das wirklich so ist.
Bei mir frage ich mich auch, ob ich nicht unter Hoarding-Syndrom falle.

Bei manchen Aussagen wie diese :

Unruhe entsteht dadurch, dass sowohl Stuten als auch Wallache in der Gruppe sind oder beim Füttern, wenn es nur 2 Haufen Maissilage ( ) für alle Pferde gibt - die ranghohen blockieren die Futterplätze, auch wenn sie nicht fressen und verwandeln sich in Elefanten, die anderen haben sichtbaren Stress und werden immer weniger. Naja, die Besitzerin kommt dann und schimpft mit den Elefanten...

...da frage ich mich schon, was da so alles interpretiert wird.
Soso, Stuten und Wallache zusammen sorgen für Unruhe.
Sorry, aber das ist einfach nur Blödsinn Thumbsdown
Klar ist aber, dass bei Futtermangel sich der Stärkste durchsetzt.
Da wird dann weiter vermenschlicht und beschützt.
In anderen Beiträgen reden wir dann von Naturnah.
Was denn nun , was wird gewünscht..
Naturnah oder Vermenschlichung ?
Beides geht nicht .
Genug Futter und Platz bereit stellen ist Aufgabe des Menschen, dass man mich da bitte nicht missversteht. Nickligkeiten untereinander können die Pferde selbst regeln, falls Platz vorhanden ist. Siehe oben.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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loonylovegood
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BeitragVerfasst am: 01.05.2013, 22:18    Titel:   Antworten mit Zitat

Lieber Klaus,

es steht natürlich jedem frei, die hier geschriebenen Beiträge nach seinem Gusto zu interpretieren. Aber bei deiner Verwunderung darüber, das hier nur die "Guten" sind und alle Nachbarn und Vorbesitzer "Böse", möchte ich dir mal zu bedenken geben, das es damit zusammenhängen mag, das Menschen, die sich für Mulis und Esel interessieren (und sich hier im Forum mit Gleichgesinnten austauschen), sich auch einfach mehr mit den Ansprüchen der Equiden auseinandersetzen und diese auch eher umzusetzen. Die "Bösen" würden hier wohl auch kaum Beiträge schreiben 'a la "ich halte 30 Pferde auf 12 qm und finde das gut und richtig" oder "mein Pferd darf nur allein und mit Schaumstoffumwickelten Beinen für 10 Minuten auf die Wiese". Ich bezweifele daher den Wahrheitsgehalt von New Day`s Beitrag überhaupt nicht...

Zustände wie von New Day beschrieben gibt es in Deutschland leider ausreichend, ich kenne im Umkreis von 100 km auch mehrere Gebiete, in denen sich ein Pensionsstall an den anderen reiht - in keinem von denen würde ich meine Tiere unterbringen. Von einem Pferderetter bin ich trotzdem weit entfernt.

LG, Loony
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 01.05.2013, 23:45    Titel:   Antworten mit Zitat

loonylovegood hat Folgendes geschrieben:
Lieber Klaus,

Ich bezweifele daher den Wahrheitsgehalt von New Day`s Beitrag überhaupt nicht...

Zustände wie von New Day beschrieben gibt es in Deutschland leider ausreichend, ich kenne im Umkreis von 100 km auch mehrere Gebiete, in denen sich ein Pensionsstall an den anderen reiht - in keinem von denen würde ich meine Tiere unterbringen. Von einem Pferderetter bin ich trotzdem weit entfernt.

LG, Loony


Hallo Loony,

ich bezweifele N.D's Beitrag in keinster Weise.
Einige Aussagen aber schon, die sind natuerlich IMHO, einfach unrichtig und das habe ich heraus gestellt. Bitte nachlesen.
Ich war erst ueber 3 Monate in Deutschland und was ich da an Pferdehaltung gesehen habe, war nicht gerade schoen.
Ich habe in der Zeit in der ich eigene Pferde habe wahnsinnig viele Fehler gemacht.
Wahrscheinlich mache ich die auch heute noch, ich versuche jedoch gelerntes um-zu setzen.
In vielen Zuschriften hier kommen aber immer nur die Fehler der anderen rueber.
Ist darauf hin zu weisen hier unerwuenscht ?

LG aus Nova Scotia

Klaus

PS : die Bösen würden aus der Tatsache, dass sie 30 Pferde auf 12 m2 halten ein neues Konzept vorstellen, indem sie das stapelbare Pferd erfinden. Dann sind sie ja wieder die Guten. Lernt man alles in der Werbung, speziell hier in Nordamerika. Blinzeln
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loonylovegood
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BeitragVerfasst am: 02.05.2013, 07:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus hat Folgendes geschrieben:

In vielen Zuschriften hier kommen aber immer nur die Fehler der anderen rueber.
:


DAS finde ich zum Beispiel überhaupt nicht, im Gegenteil! Viele hier sind sehr selbstkritisch, berichten von Missgeschicken oder fragen eben nach, wenn sie unsicher sind und Rat brauchen.

Und genau deshalb fühle ich mich hier so wohl Thumbsup
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Killah
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BeitragVerfasst am: 02.05.2013, 07:44    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus hat Folgendes geschrieben:
.Ich war erst ueber 3 Monate in Deutschland und was ich da an Pferdehaltung gesehen habe, war nicht gerade schoen.


Ich find es ganz schwierig zu beurteilen, was gut und was schlecht ist. Es gibt ein paar Grundsätze, aber der Rest ist so individuell wie es die Umstände und das Mensch/Tierverhältnis und sie selbst hergeben.
Ich kann für mich entscheiden, was ich gut finde und was ich meine, was den Tieren am besten tut. Aber ich hab soviele andere Haltungen schon erlebt dazu die Tiere und deren Halter und deren Möglichkeiten. Ob das besser oder schlechter war, kann ich nicht behaupten und würde ich mir auch nicht anmassen.

Klaus hat Folgendes geschrieben:


Ich habe in der Zeit in der ich eigene Pferde habe wahnsinnig viele Fehler gemacht.
Wahrscheinlich mache ich die auch heute noch, ich versuche jedoch gelerntes um-zu setzen.


Diese Fehler machen wir doch alle und ich denke, wie Loony schreibt, sind wir hier um dazu zu lernen. Aber ob es sinnvoll ist seine Fehler alle öffentlich hier einzustellen? Das kann ganz schnell gegen Dich verwendet wird.
Viel sinnvoller ist es gute, freundschaftliche Kontakte zu haben und innerhalb diesen einen offenen kritischen Austausch zu ermöglichen und Dinge konkret anzugehen.
Andere anzuprangern ist allerdings nicht unsere normale Vorgehensweise.
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 02.05.2013, 14:00    Titel:   Antworten mit Zitat

Andere anzuprangern ist allerdings nicht unsere normale Vorgehensweise.

Ich soll New Day an den Pranger gestellt haben ?

Wenn Unsinn geschrieben wird wie ...Unruhe entsteht dadurch, dass sowohl Stuten als auch Wallache in der Gruppe sind , ..........dann schaut man also weg und hat keine Meinung dazu.
Friede, Freude Eierkuchen.
So lernt man dazu.
Ich hab's nun endgueltig begriffen und darf mich verabschieden.

NINJO bitte loesch meine Beitraege

Klaus
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New_Day
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Anmeldungsdatum: 01.04.2013
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BeitragVerfasst am: 02.05.2013, 16:48    Titel: Bewegungsstall   Antworten mit Zitat

Hallo Klaus,

ich verbringe in meiner freien Zeit (und da ich gerade leider 5 Monate arbeitslos war, hatte ich genug davon) viele Stunden am Stall. Da habe ich genug Zeit zu beobachten.

Ja, bei den Trabern ensteht Unruhe dadurch, dass dort Wallache und Stuten zusammen gehalten werden, da einige dieser Wallache sehr hengstig sind. Mein Zwerg-Isi ist leider auch so, der kann mit Stuten nicht zusammenstehen (ausprobiert, beim ersten Mal 800€ Tierarztrechnung bei Stutenbesitzer zu begleichen, beim 2. Mal nach einem Monat nur Ärger, weil Pony durch Zäune ging, um die Nachbarstute zu annektieren und sie gegen jeden Eindringling, einschließlich des Wallachs, mit dem sie zusammenlebte, zu verteidigen, wieder abgeholt. Probiere ich definitiv nicht mehr. Dass die Zäune nicht ponytauglich waren, ist ein anderes Kapitel, aber ich hatte das Pony versuchshalber meiner besten Freundin geliehen).

Diese Pferde leben unter sehr schlechten Bedingungen und ich bin nicht die einzige, die öfter den AmtsVet hinschickt. Wie gesagt, passieren tut nichts, weil halt nur die Hälfte der Pferde abgemagert ist. Vor 2 Jahren habe ich mal Fotos von 2 Pferden ans VetAmt gemailt, damals hatte sie noch die Weide geteilt und direkt neben mir standen nur 2, da guckten die Knochen raus und wegen der Bremsen (kein Unterstand) sind die beiden fast durchgedreht. Ergebnis: sie mußte den Pferden eine Decke anziehen, das war alles. Da sah man dann auch die Knochen nicht mehr so.

Bei den Verkaufspferden kann ich es sogar teilweise noch verstehen, dass sie nur einzeln auf die Weide kommen, da man eben das Risiko einer Verletzung ausschließen will bzw. sogar muss. Hier geht es schließlich um das Verdienen des Lebensunterhalts, um es mal nüchtern zu betrachten. Für die anderen, die Einstaller- und eigenen Pferde, ist es eben schade.

Und ja, die Vorbesitzerin war nicht nett zu meinem Senior. Ich habe, nachdem er in meinem Besitz war, immer wieder Leute getroffen, zufällig, die ihn von früher kannten. Die recht zögerlich waren, darüber zu sprechen... aber was sie mir erzählt haben, kann ich alles sowohl aus seinem Verhalten als auch seinen körperlichen Problemen herauslesen. Und seit ich sie auf einem Kurs habe reiten sehen: ja, ich glaube das. Dass wir fast 2 Stunden an seinen Zähnen arbeiten mußten, als er zu mir kam, inklusive Ziehen von gesplittertem Backenzahn, dass das Pferd nicht mehr fressen konnte, bilde ich mir sicher auch nicht ein, ich habe ihn schließlich 10 Tage mit Brei gefüttert, bis der Zahnarzt kommen konnte (dem ich sehr sehr dankbar bin und der ihn immer noch betreut).

Ansonsten darfst du gerne vorbei kommen und dir meine Nachbarn ansehen. Vielleicht siehst du das ja anders als ich.
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