Tips für die kalte Jahreszeit

[roschels]

Wir haben in den vergangenen Jahren die Frost perioden überstanden, ohne einen einzigen Eimer warmes Wasser zum Auftauen der Tränken zu benötigen .
Wir haben im Kuhstall und im Pferdeoffenstall gewöhnliche Tränkebecken, die Zuleitungen sind nicht wirklich gut isoliert (die Pferde knabbern die Isolierung immer wieder soooo gerne ab ). Oben am Tränkebecken haben wir ein Ventil eingeschraubt, von dem aus nach oben ein ganz dünner Schlauch unters Dach und dann in die Regenrinne geleitet wird. Wenn nun der erste knackige Frost gemeldet wird, drehen wir bei allen Tränken eine Viertel Umdrehung am Ventil, sodaß ein permanenter kleiner Wasserstrahl durch den Schlauch nach oben weg und in die Regenrinne läuft. Wenn Wasser in kleiner Menge fortwährend am Laufen bleibt, friert die Leitung nicht zu, egal wieviel Minusgrade herrschen. Funktioniert einwanfrei, wenn man zeitig daran denkt, das Ventil zu öffnen. Und es ist so geil, bei -20° C die Pferde draußen saufen zu sehen, ohne Wasser geschleppt zu haben... .

Hanno sei Dank haben wir nun auch einen Trecker, der in lausiger Kälte gleich zufrieden schnurrt, wenn ich ihn anwerfen will - dank eines Motorwärmers. Der Motorwärmer lag schon seit 1986 (!!!!!!!!! Rechnung war noch dabei) bei uns in der Werkstatt - ich war zu der Zeit allerdings nur gelegentlich als Gast im Hause, wußte also nix von dem guten Stück.
Erst, als ich an Halloween in der Eifel war, kamen wir (Hanno und ich) so zufällig auf das Thema Trecker im Winter und Hanno erzählte von der tollen Erfindung. Als ich Fred davon berichtete, kratzte der sich mehrfach am Kopf und meinte dann: "So ein Teil müßten wir eigentlich haben..." War auch so. Funktioniert auch prima. Eine Stunde vor Start wird Stecker in die Steckdose gesteckt - und dann brauche ich nicht mehr jeden Tag erst Bulli starten, von der Scheune (wo Bulli wohnt) in Kuhstall fahren (wo Trecker wohnt), Starthilfekabel dran, starten, dann stinkt der IHC ganz fürchterlich, qualmt und rumpelt, alles echt doof . Wenn er läuft, erst Bulli wieder in die Scheune, dann Trecker raus - die armen Tiere im Stall stehen im Nebel und im Gestank . Hätten wir alles viel früher haben können. Aber da ich jeden Tag Silo lade für die Rindviecher und also ich den Aufwand mit Trecker starten habe, das Einbauen des Motorwärmers aber Freds Job war, war das gute Teil einfach im Regal liegen geblieben...

[HannoPilartz]

Die Motorheizung für den Trecker ist aus Schweden, der Hersteller heißt Calix.
Hat in Nordschweden fast jeder, allerdings auch in normalen PKW....
Sieht aus wie ein kleiner Tauchsieder und braucht etwa 300 W/h.
Selbst wenn man bei tiefen Minusgraden 3 Stunden vorheizt (Zeitschaltuhr), hat man max. 25 Cent an Strom verbraucht, spart aber durch "Warmstart" anstelle "Kaltstart" etwa einen halben bis zu einem ganzen Liter Diesel, der bei Kaltstart un- oder schlecht verbrannt in Form riesiger grau-weißer Wolken die Luft verpestet.
Die Schonung der gesammten Traktor-Technik, die Im Fall von Kirsten und von mir vor weit über 30 Jahren in Neuss am Rhein vom Band lief, ist ein netter Nebeneffekt.

Das mit dem fließenden Wasser ist clever.
Wir machen das noch etwas anders.
Wir haben bis hinunter zu den Wasserwannen eine Leitung, die mit kontinuierlichem Gefälle verlegt ist. Am höchsten Punkt ist ein Entlüftungsventil eingebaut.
Wenn die letzte Wasserwanne bis auf etwa 20 Liter voll ist, schließen wir das Zulauf-Ventil im Stall und öffnen das Belüftungsventil, so dass das gesamte Wasser in der Leitung in die Wanne läuft und die Leitung anschließend komplett leer ist.
Luft friert nicht...
Lediglich ein recht kurzes Stück Wasserleitung (weniger als 2 Meter, das sitzt auch der Absperr-Hahn) ist dick isoliert und kann bei Bedarf mit einer selbstregelnden Rohrbegleitheizung frostfrei gehalten werden.
Als Verbiss-Schutz kann man längs aufgesägte PVC-Rohre oder fertige PVC-Dachrinnen aus dem Baumarkt auf der Rohr-Isolierung mit Klebeband befestigen. Das ist sogar "Esel-sicher"....