Anita Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 13.02.2005 Beiträge: 990
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Verfasst am: 30.01.2006, 14:34 Titel: |
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Im Falle von Infektionskrankheiten spielt die
Prävention ein sehr grosse Rolle, wofür vorteilhafterweise
Impfprophylaxe betrieben
werden kann. Für die Bekämpfung der
Influenza besteht seitens der Verbände ein
Obligatorium, aber die Entwicklung der
Pferdehaltung (Zunahme der Zahlen, grössere
Bestände, immer häufigere, freizügigere
und weiterreichende Transporte) hat
auch die Gefahr der Verbreitung von anderen
ansteckenden Krankheiten verschärft.
www.svps-fsse.ch/dokumente/bulletin/bulletin_200508_virus.pdf
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[Editiert durch Anita ein Montag, Januar 30, 2006 @ 22:10] |
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Anita Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 13.02.2005 Beiträge: 990
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Verfasst am: 31.01.2006, 11:00 Titel: |
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Hallo Caprivi
Um den Link nutzen zu können, benötigst du einen Adobe Acrobat Reader, ich habe ihn nun, im ersten Beitrag eingefügt.
Da sich sonst niemand dazu geäussert hat, gehe ich davon aus, das all die anderen User, Adobe auf ihrem PC installiert haben.
Lg Anita
Pferdeherpesviren
Auszug aus dem GPM- Gesellschaft für Pferdemedizin
Turnierpferde reisen viel und sind, wie alle Leistungssportler, einer Vielzahl von Streßsituationen ausgesetzt. Innerhalb der Sportsaison kommen sie häufig mit Pferden aus anderen Beständen, Ländern und Kontinenten zusammen und tauschen mit diesen die unterschiedlichsten Krankheitserreger aus. Diese permanente Gefahr der Ansteckung wird dadurch vergrößert, daß das Turnierpferd in der Regel in Folge des Einflusses diverser Streßfaktoren in seiner immunologischen Abwehr geschwächt sein kann. Die Folge dieser Faktorenkombination ist, daß gehäuft Infektionskrankheiten auftreten, die über das betroffene Turnierpferd hinaus weitere Pferde seiner Umgebung, vor allem auch die seines Herkunftbestandes, gefährden können. Hier stehen wiederum die Infektionen der Atemwege an vorderster Stelle. Neben den Influenzaviren, spielen die Herpesviren des Pferdes hierbei eine besondere Rolle. Den meisten Herpesviren der Pferde ist eigen, daß sie nach der ersten Infektion latent im infizierten Tier erhalten bleiben. Das Pferd, das einmal infiziert ist, bleibt dies über längere Zeiträume, vielleicht sogar ein Leben lang. Unter Streß werden diese Viren ausgeschieden und können dabei sowohl das betroffene Tier als auch weitere Pferde, die vom virusausscheidenden Pferd angesteckt werden, erkranken lassen. Streß aktiviert diese latent infizierenden Viren mit der Folge der Ausscheidung der Erreger in die Umgebung des betroffenen Pferdes. Zur sinnvollen Präventive von Atemwegsinfektionen gehört neben der Impfung mit Pferdeinfluenzaimpfstoffen auch die Impfung mit Equinen Herpesviren der Typen EHV 1 und EHV 4. Aus diesem Grunde wurden Kombinationsimpfstoffe entwickelt, in denen neben den Influenzaviren auch diese Herpesviren enthalten sind. Darüber hinaus gibt es Einzelimpfstoffe (mono- und bivalent), in denen nur die Pferdeherpesviren EHV 1 und/oder EHV 4 in inaktivierter Form vorliegen. Beide Impfstoffarten können für die Anwendung in der Praxis empfohlen werden. Mit derartigen Impfstoffen sollten Fohlen ebenfalls erstmals im Alter des 5. Lebensmonates grundimunisiert werden, wobei die 2. Impfung im Abstand von 6 - 8 Wochen nach der ersten Impfung durchgeführt wird. 6 Monate nach der 2. Impfung erfolgt die 3. Impfung zum Abschluß der Grundimunisierung. Wiederholungsimpfungen werden in 6-monatigem Intervall durchgeführt. Somit besteht der gleiche Impfrhythmus wie bei Einsatz von Influenzaimpfstoffen. Auch für die Anwendung von Kombinationsimpfstoffen, die Influenza- und Herpesviren enthalten, gilt dieses Impfschema. Wie bei der Impfung gegen die Pferdeinfluenza sind auch hier alle Pferde eines Bestandes unter permanentem Impfschutz zu halten. Erst dadurch ist ein Schutz vor klinisch manifester Neuinfektion sowie den klinischen Folgen der Reaktivierung der latenten Infektion zu erwarten. Ein weiterer Grund für die Impfung aller Pferde eines Bestandes ist die Tatsache, daß geimpfte Pferde innerhalb der angesprochenen Reaktivierung latenter Herpesvirusinfektionen deutlich weniger Virus in ihre Umgebung ausscheiden, als nicht geimpfte Pferde. Erst über den angestrebten Populationsschutz mit der Folge der Ausverdünnung der Virusmengen im Bestand ist eine Unterbrechung der Infektionskette zu erwarten.
Beide Vertreter der Pferdeherpesviren (EHV 1- und EHV 4) sind in der Lage, einen Abort bei der tragenden Stute auszulösen. Dieser Abort ist als eine individuelle Komplikation der EHV-Infektion anzusehen. Eine Bekämpfung des Virusabortes durch Schutzimpfung ist ebenfalls möglich. Auch hier gilt, daß alle Equiden des jeweiligen Bestandes, nicht nur dessen Zuchtstuten zu impfen sind. Für diese Impfung eignen sich sowohl die besprochenen Impfstoffe auf der Basis von inaktivierten Pferdeherpesviren als auch der einzige noch vorhandene Lebendimpfstoff (Prevaccinol), in dem allerdings nur das Herpesvirus des Typ 1 (EHV 1) in biologisch gewandelter und vermehrungsfähiger Form vorliegt. Es gelten für den Einsatz sowohl der Impfstoffe auf der Basis der inaktivierten Viren als auch auf der Basis des biologisch gewandelten Virus prinzipiell die besprochenen Termine für die Impfung von Fohlen.
Den Empfehlungen des Herstellers des Lebendimpfstoffes folgend, können Fohlen mit dieser Vakzine schon ab dem 3. Lebensmonat geimpft werden. Sie sollen dann im Abstand von 8 Wochen 2 Impfungen zur Grundimmunisierung erhalten. Bei ihnen, ebenso wie bei nichttragenden Pferden, erfolgen die Wiederholungsimpfungen in 9-monatigem Intervall. Die Zuchtstute wird, beginnend mit ihrer ersten Trächtigkeit, jeweils im 4. bis 8. Monat jeder Trächtigkeit geimpft. Wie angeführt, ist durch Einsatz der Herpesvirusimpfstoffe auf Basis inaktivierter Viren mit den dort genannten Impfintervallen oder dem Kombinationsimpfstoff (Herpes + Influenza) auch die Präventive des Virusaborts möglich. Von Durchführung und Impfkalender her ist dies einfacher als bei Einsatz eines separaten Lebendimpfstoffes. Der Immunschutz entspricht sich. Speziell bei der Bekämpfung des Virusaborts durch Immunpräventive kommt begleitenden Maßnahmen zur Verringerung der Erregermengen im Bestand und damit in erster Linie hygienischen Maßnahmen vorrangige Bedeutung zu.
[Editiert durch Anita ein Dienstag, Januar 31, 2006 @ 11:01] |
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