Lahmheit

[Susanne]

Hallo,

Tira macht mir im Moment Sorgen - sie lahmt etwas. Es ist wohl nur geringfügig, man sieht es nur wenn es steil bergauf geht. Dann tritt sie mit dem linken Vorderbein deutlich kürzer als mit dem rechten.
Auf dem Ebenen und bergab sieht man nichts.
Letzte Woche war der Tierarzt da, er hat festgestellt dass die Beugeprobe des linken Vorderwurzelgelenkes positiv ist. Auf dem Röntgenbild ist er sich nicht sicher, er meint einen Hauch von Arthrose zu erkennen - er will noch die Meinung eines Kollegen einholen.
Zur Zeit gehe ich mit Tira spazieren, sie läuft ordentlich, auf der Koppel galoppiert sie schon mal.

Ich habe nirgendwo etwas gefunden, auf was Kürzertreten beim Bergaufgehen hinweisen könnte. Hat jemand von euch schon mal was ähnliches beobachtet?

Viele Grüße

Susanne

[Anita]

[ostemporale]

ich muß mal was als notorischer Besserwisser dazu sagen.
Anita, Deine These stimmt als humaner 2-Hufer. Bergauf jedoch müssen meiner Meinung nach die Hinterhufe die ganze Last drücken und die Vorderhufe haben fast nur Haltefunktion. Schön zu probieren, wenn man 2 Wanderstöcke und einen schweren Rucksack benutzt. Bergrunter müsste sie kurz gehen wenn es ihr weh tut. Bergrauf, wendet sie das VOKUHILA Prinzip an. Vorner kurzer Schritt, am besten besten gleich unter den Körperschwerpunkt und hinten langer Schritt mit Schubkraft. Diesen Bewegungsablauf trainiert man als Läufer bis zur Perfektion.
Auf die Beugeprobe würde ich nicht so viel geben. Danach müssten unsere Pferde auch alle in die Wurst. Und Diagnose ein bißchen Arthrose (oder so ähnlich) sagt auch nicht unbedingt etwas über den tatsächlichen Schmerz aus.
Und noch so ne Idee:
Laß Dich mal beim Reiten beobachten, hast Du einen Rechtsdrall beim Sitzen? Dann würde die Muskelmasse der rechten Hälfte von Tira zunehmen und so könnte sie längere Schritte mit dem Vorderlauf machen.
Gruß Klaus

[Susanne]

Hallo Klaus,

in einem Punkt muss ich dir etwas widersprechen, im anderen hast du recht.
Beim bergaufgehen arbeitet Tira mit den Vorderbeinen ganz schön mit, man kann richtig sehen wie sie quasi "klettert". Das hat auch der Tierarzt festgestellt. Ob das normal ist (der Tierarzt meinte, Mulis neigen dazu beim bergaufgehen auch die Vorhand einzusetzen) oder ob einfach ihre Hinterhand noch zu schwach ist den ganzen Schub zu bringen weiß ich nicht.

Interessant ist der Punkt mit dem schief sitzen. Beim Ausreiten tendiert ihr Sattel immer dazu sich langsam nach rechts zu verschieben, ich muss immer wieder dagegensitzen. Möglich dass es an mir liegt, da ich aber regelmässig Reitunterricht nehme, wo solche Dinge korrigiert werden müsste ich das eigentlich wissen. Möglicherweise liegt es auch an Tira, die linke Seite ist z.B. auch diejenige, wo sie unter dem Reiter nicht galoppieren kann.

Ich wollte sie auf jeden Fall auch nochmals einem Osteopathen vorstellen, aber gute Osteopathen sind ziemlich ausgebucht.

Viele Grüße

Susanne

[ostemporale]

Hi Susanne,

ich hab mich noch mal Schlau gelesen und zitiere einfach mal:
Der Gang der Vorhand entwickelt sich von selbst, wenn der Rücken- und Hinterhandtätigkeit sowie die Halshaltung in Ordnung ist. Ist der Rücken durch falsche Beanspruchung versteift, dann wird gleichzeitig der breite Rückenmuskel der von der Lende zum Oberarm geht, festgehalten und damit der Vortritt es Vorderbeins beschränkt; der Gang kann nur kurz sein.
Also versuchs mal mit Massieren der Vorderhand und der Rückenmuskeln. Wenn Du anfängst wird Dir Tira schon zeigen an welchen Stellen Du länger massieren sollst.
Eine Biomechanische Abhandlung über das Drücken, Ziehen und Schieben von Vorder- und Rückhand würde das Textfeld sprengen.

LG Klaus