Zirkuslektionen

[Anita]

Hallo Judith

Das ihr selber Freude daran habt an Klinikclown kann ich in etwa nachvollziehen. Aber was mir sehr an die Magen-Nerven geht ist, das auch die Esel in dieses Programm Intergriert werden.

Ich habe mir Eure Vorstellung in Freiburg angeschaut. Das was die Esel vollbrachten war echt erste Sahne einfach Grandios !
Nur, was mir mehr als nur zu Denken gab, wie sie zurecht gemacht wurden, mit farbklecksen usw.

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Das ist genau das, was ich persönlich denkbar schlecht finde, die Tiere so lächerlich darzustellen.
Da muss man sich echt nicht wundern wenn die Tiere nur als Spassfaktor angesehen werden, und dementsprechend nicht tierartgerecht behandelt/gehalten werden.
Das alte Klische des "dummen" Esels wird somit erhalten bleiben, und genau damit sollte man endlich aufhören.

Ich persönlich bin absoluter Fan von Eseln, und deshalb nerve ich mich auch tödlich wenn ich solche Verunstaltungen oder "Verniedlichungen" (Mützen etc) an Eseln sehe.

Auch wenn ich nun total ins Fettnäpfchen getreten bin, das musste ich mal loswerden.


Nachdenklicher Gruss eines Halb-Esel Besitzers

Anita

[Judith]

Hallo Beate,

auch ich mache unsere Auftritte für die Tiere. Denn ich will zeigen, was der Eselhalter alles mit seinen Tieren machen kann und möchte als gutes Beispiel fungieren. Wie oft bekommt man gesagt, dass man mit Eseln, vor allem mit Zwergesel, die man noch nicht mal reiten kann, nichts machen kann. Und so zeige ich, was alles in einem Esel steckt und zu welchen Leistungen sie durchaus fähig sind.
Hinzu kommt noch, dass unsere Stute auch wirklich Spaß daran hat, ihr Können vorzuführen. Wenn am WE Gregor nach Hause kommt und er die neuen Tricks vorgeführt bekommt, legt sich unsere Stute immer mächtig ins Zeug. Es ist fast so, als wenn ein Kind ihrem Papa zeigt, was es diese Woche wieder tolles gelernt hat. Wenn ich es nicht selber jedesmal so erleben würde, würde ich es kaum glauben.

Hallo Anita,

ich weiß, dass die Verkleidung unserer Esel bei "Fachleuten" oft naserümpfend beäugt wird. Und dennoch behalte ich es bei, denn "albern" finde ich die Verkleidung in keinster Weise, sondern vielmehr hübsch und das laienhafte Publikum ist sehr angetan davon. Ich werde oft auf unsere Esel und deren Farbkleckse angesprochen und so entwickelt sich aus einer einzigen Frage, ein langes Gespräch, indem ich über Esel aufklären kann - quasi Trick 17. Ich locke die Leute an, wecke ihr Interesse und erkläre was das Zeug hält.
Dennoch finde ich es sehr gut, dass du dir mal Luft gemacht hast.

[Janinsche]

Hallo alle zusammen,
ich finde Zirkuslektionen eine sehr schöne Abwechslung für Mensch und Tier. Ich übe immer wieder mit meinem Muli Marvin das Kompliment, Knien, Liegen und "Sitzen". Man merkt sehr deutlich, dass es ihm Spaß macht, weil er sehr kreativ mitarbeitet und so hat er mir als ich ihn einfach nur hinlegen wollte, danach beim Aufstehen das Sitzen angeboten. Auch setzt er sein Gelerntes für sich zum Vorteil ein, wenn er z. B. Äpfel unter dem Zaun durch stehlen will.
Er ist immer sehr entspannt bei den Ãœbungen und kann das eine oder andere auch schon vom Sattel aus.

Grüßle Janine.

ps: hier noch ein paar Fotos

[Ginny]

Mit meinen ehemaligen Pony habe ich auch viele Zirkuslektionen gemacht, da er ja nicht reitbar war.
Er konnte das Kompliment, A genoux (knien) und Anfänge vom spanischen Schriit - außerdem nicken und Kopf schütteln.

Nessy hat an klassischen Zirkuslektionen keinen Spaß - machen wir von daher auch nicht mehr, obwohl sie das Kompliment kann. Von sich aus zeigt sie manchmal Plie, aber abrufbar ist das nicht. Spaß hat sie an Dingen durch die Gegend tragen, irgendwo etwas suchen etc.

Meine Jungstute (Haffi) zeigt sich bisher ganz interessiert, mit der werde ich im Frühjahr etwas intensiver probieren, was sie mag und das dann ggf. intensivieren.

[Janinsche]

Hallo Friedi,

ich habe Marvin seine Lektionen nach den Regeln von Peter Pfister beigebracht! Ich hab zuerst auf beiden Seiten das Kompliment geübt und dann mich für eine Seite entschieden, auf der er knien soll. Dann hab ich ihn ins Kompliment und ein Freundin hat ihm dann den anderen Fuß eingeknickt. Das haben wir so drei vier mal gemacht an verschiedenen Tagen. Nachdem er es dann verstanden hatte, hab ich es dann auch alleine mit ihm geübt! Und jetzt kann er es sogar ganz frei, ohne Hilfe.

Ich finde es auch sehr praktisch, wenn ich ohne Sattel reiten will und ich auf mein liegendes Muli einfach aufsteigen kann.

Grüßle Janine

[Pat]

Zirkuslektionen haben wir noch nicht geübt. Alles was Gb so an "Gags" draufhat, das hat sich irgendwie so von alleine ergeben.
GB ist z.B unheimlich scharf drauf jedermann die Schnürsenkel zu öffnen.
Das macht er ganz vorsichtig. Er schleicht sich regelrecht an und zieht ganz vorsichtig an den Schnürsenkeln und lässt auch sofort wieder los sobald die Schleife sich geöffnet hat - so als wolle er, dass der Träger des Schuhs es nicht sofort merkt.
Ich habe das Gefühl, GB findet das selber unheimlich witzig und lacht über die erstaunten Gesichter der Turnschuhträger/innen.
Ach ja, das Ballspielen und Wippen hat er sich sozusagen auch blos "abgeguckt" und hernach selbst ausprobiert.
Dieses "Abgucken" bringt enorme Vorteile. GB hat nun immer noch Phasen, in denen er keine Lust hat die Hufe zu geben. Dann muss er auch nicht. Da "diskutiere" ich gar nicht lange sondern schnappe mir einfach ein anderes Pferd, lasse mir von diesem die Hufe geben und belohne es ganz überschwenglich. Schwupps steht GB auf drei Beinen da und zeigt, dass er das auch kann.
I Love It.

[Fuechsjen]

So, ich habe das Thema mal ausgegraben, da ich mich zur Zeit damit befasse. Denn bei den Schneemassen ist es zur Zeit nicht möglich spazieren zu gehen und da Uschi seit geraumer Zeit Wachstumsschübe hat, setze ich mich auch nicht drauf.

Zur Zeit mache ich mit ihr viel Bodenarbeit, ich kann sie, ohne Strick, nur mit Stimmkommando vorwärts und rückwärts durch ein L schicken (Klar mal besser, mal schlechter).
Durch Zufall sah ich beim umbauen der Stangen das Uschi beim kratzen schon Komliment nah stand. So kam ich auf die Idee das mit ihr zu üben. Gestern haben wir es fast geschafft, das sie sich auf ihr Bein kniete. Die neue Übung scheint ihr gefallen, ich brauch kein Halfter und Strick, sie macht prima mit.

Grüße

Karin

[O'Connor]

Hallo,

auch ich bin ein Fan von Zirkuslektionen, die ich jedoch - wie auch die Dressurausbildung - nur zur Gymnastizierung, Beschäftigung und zur eigenen Freude geübt habe, nicht zum Zweck der Vorführung oder gar Turnierteilnahme.

Mein Connemara fand sowas doof, der mochte lieber Freispringen oder Cavalettiarbeit, also habe ich ihn auch nicht mit Kompliment & Co. genervt.

Meine AV-Stute dagegen hat begeistert mitgearbeitet und war auch der übereifrige Typ, der besonders neu gelernte Sachen gern unaufgefordert gezeigt hat. Mein Mittel dagegen, sowohl unterm Sattel als auch sonst, war ein ruhig und bestimmt ausgesprochenes "Nein!" (sozusagen der "Anti-Clicker"). Wenn sie z. B. auf der Koppel zu mir kam und plötzlich ein Kompliment gemacht hat, habe ich nur "nein" gesagt, mich umgedreht und sie ignoriert. Nach 4, 5 vergeblichen Versuchen, auf diese Art Lob und Aufmerksamkeit zu bekommen, hat sie es dauerhaft unterlassen.
Das war mir besonders wichtig im Hinblick darauf, dass ich ihr gerne auch die Pesade beibringen wollte und das letzte, was man brauchen kann, ein unkontrolliertes Steigen ist.

Gerade in der dunklen Jahreszeit oder wenn man aus anderen Gründen einmal weniger Zeit hat, sind Zirkuslektionen eine wundervolle Möglichkeit, ein arbeitswilliges Pferd/Muli zu beschäftigen.

LG Sissi

[Fuechsjen]

Ja, so sehe ich das auch, dann hats langohr wenigstens Beschäftigung

[sancho]

Das Thema aus gegebenem Anlass. Ich sehe oft Leute die ihren Tieren völlig blödsinnige und gefährliche Dinge beibringen, wie Steigen oder Kompliment. Bitte denkt daran, wird das Tier einmal verkauft oder aus anderen Gründen weg gegeben weiß der neue Besitzer oft nicht wo die entsprechenden „Knöpfe“ sitzen. Gerade passiert bei einem Isländer, welches diese Dinge 1a beherrscht. Eine befreundete Familie hat sich dieses Tier gekauft, die Tochter geht auf die Weide, die Herde kommt angetrabt, sie breitet die Arme aus- weil hat man ja gelernt sich „groß“ zu machen, plötzlich steigt das kleine Pony kurz vor dem Mädel(denn es hatte das gelernt bei dieser Geste zu steigen, davon wusste aber niemand etwas)-sie bekommt Panik rennt weg das Pony hinterher(das hatte es auch gelernt) und die Herde mit. kurz vor dem Gatter dreht das Mädel sich um und will die Herde zurück treiben- macht sich wieder groß mit ausgebreiteten Armen, Pony steigt wieder-mädel stolpert rückwärts und schlägt sich den Kopf am Gatter auf.(zum Glück nur eine Beule und nichts weiter passiert)-“böses agressives“ Pony sollte zum Schlachter, Mädel Schock fürs Leben...also bitte überlegt gut was ihr euren Tieren beibringt, sind diese Dinge erstmal gelernt-bleibt es das Leben lang in der Erinnerung.
Gruß

[elke]

Guten Morgen,
danke für das Erinnern.
Tobi wurde beigebracht die Vorderfüße hochzunehmen, damit man die Röhrbeine besser bürsten kann. Das ist sowas von ätzend, wenn man ihn normal bürsten will. Ständig geht der Fuß nach oben.
Meinen Hunde kommen besser und schneller zu mir, wenn ich die Arme ausbreite.
LG Elke

[Kathrin]

Ich fand bis vor einiger Zeit Zirkuslektionen uninteressant und überflüssig. Dann habe ich die Bücher von Eva Wiemers gelesen. Ihre sehr wissenschaftliche, untersuchende und aufklärenede Art hat mich umgestimmt. Sie beschreibt da nicht nur haarklein jeden kleinsten Schritt des Trainings (selten so genaue anleitung gelesen!), sondern auch genau die Wirkung der Übung auf Körper und Psyche. Es ist wirklich allerbeste Gymnastik für das Tier, die aus natürlichen Verhaltensweisen entstanden ist.
Übrigens besitze ich beide Bände noch einmal neu und ungelesen, stehen in der Verkaufsbörse zum Verkauf unter Neupreis.
Kathrin