Tina die Mulidame vom ETN Huppenhardt

[Mulan]

Vor knapp 2 Jahren stellte ich freudestrahlend fest, dass in meinem Nachbardorf ein Tierheim für die "Großen" entstanden war, also Schweine, Schafe, Ziegen, Kühe, Esel, Pferde... und ein Muli. Seit dieser Zeit genieße ich, mich mit einer recht scheuen Vierertruppe dort zu beschäftigen: Ivan, der scheue und strenge russische Boss, Paula seine dicke weiße Freundinn, Heinz, der stibitzende Esel und Tina die Mulidame. Seit fast 30 Jahren habe ich nun irgendwie mit Pferden und auch etwas mit Eseln zu tun gehabt, aber die 4 sind eine ganz neue Erfahrung. Ich habe noch nie so konsequent absolut ohne Druck trainiert, aber anders ging es auch nicht. Sobald ich etwas forderte, verschwand das entsprechende Tier im hintersten Teil der Weide... Es ist ein besonderes Gefühl nicht bei 0 eine Ausbildung zu beginnen sondern im Minusbereich. Nur der Esel war überhaupt bereit Futter aus meiner Hand zufressen. So habe ich versucht gut zu beobachten und mich für die Tiere ganz berechenbar zu verhalten und alle meine Handlungen in Zeitlupe auszuführen, damit ich den Punkt nicht verpasse, an dem sie es nicht mehr aushalten. Auf diese Weise übe ich in ganz kleinen Schritten mit ihnen und fast jedes Mal, wenn ich da bin hat einer etwas Neues für mich parat. Unglaublich spannend! Die Mulidame Tina ist dabei die Scheueste und da freut mich jeder Fortschritt ganz besonders.

Auf dem Hof steht auch der "noch" Mulihengst Palikari, wenn einer Fragen zu ihm hat kann ich vielleicht etwas weiter helfen.

Gruß

Mulan

[ninjo]

hallo mulan;
willkommen hier im forum.
bitte weiter so interessant berichten, gern auch als tagebucheintragung?
und danke für die möglichkeit, etwas mehr über palikari zu erfahren. wer interesse hat, kann sich ja "outen"
gruß
jo

[ninjo]

bitte weitere infos über palikari unter notfälle eintragen.
mulans interessanten beitrag dazu hab ich bereits dorthin verschoben.

danke!

gruß
jo

[ekkisdottir]

Hallo Mulan,

Du hattest mir ja schon eine PN geschickt und ich war beeindruckt wie schnell manche Dinge gehen ;-)
Leider hab ich noch nicht geschafft Dich anzurufen, aber vielelicht hast Du ja auch Lust HIER noch etwas mehr über Tina zu erzähln.
Sicher sind noch andere am Lebensweg der süßen iteressiert.

Auch wenn ich gestehen muss, das mein HErz schon gehüpft ist, als ich sie gesehen hab und sie neuerdings meinen Bildschirm verschönert....

Vielelicht arbeite ich dem nächst n Düsseldorf- das ist ja schon näher dran bei Euch- dann muss ich Ech unbedingt besuchen kommen...

LIebe Grüße,

Steffi

[Mulan]

Von der Vergangenheit von Tina weiß ich nur, dass sie mit Esel Heinz zusammen vor ca 4 Jahren auf den Hof gekommen ist. Anfangs soll sie nicht ganz so scheu gewesen sein, aber mit der Zeit ist sie wohl "verwildert", bis sie schließlich nicht mehr aus der hand fraß. Ihre Hufe sind die letzten drei Jahre auch nicht gemacht worden, sehen aber gut aus, da die temperamentvolle Dame auch im Sandpaddok ständig umherstapft. Ich werde in Zukunft das Tagebuch nutzen, denn ich ärgere mich schon jetzt, dass ich nicht mehr weiß, wann was zum ersten Mal geklappt hat. Ich würde sie gerne übernehmen, aber eben erst, wenn sie sich am ganzen Körper anfassenlässt und man sie sicher am Halfter führen kann. Mal sehen ob wir es so weit schaffen...

Würde mich freuen, Dir sie mal zu zeigen, wenn Du zum Hof kommen möchtest.

[Isiesel]

Hallo Mulan,

die Geschichte von dir und "Wildmuli" Tina finde ich spannend, da sie mich sehr an meine eigene Geschichte mit Muli "Rosalie" erinnert . Rosalie kam 2 1/2jährig mit ihrem Eselvater an unseren Hof. Bis dahin hatte ich nur viel Pferdeerfahrung. Rosalie war voll in der Pubertät und aufgrund von Zeitmangel der Vorbesitzerin im Vorjahr völlig verwildert. Obwohl als Fohlen mit ihr Imprinting gemacht wurde und sie sehr gut das Fohlen ABC gelernt hatte. Die erste Zeit mit Rosalie war fürchterlich! Ich hatte so einen wilden Equiden bis dorthin nur bei den Zebras im Zoo erlebt, wo ich mal gearbeitet hatte. Sie ließ sich nicht anfassen, extrem schwierig aufhalftern, Null Vertrauen zum Menschen, Hufe geben keine Chance, sie hat nach mir ausgekeilt, sich immer losgerissen oder umgerannt...Es war deprimierend! Ein Jahr mußte sie permanent ein Halfter tragen. Diverse Versuche sie mit Beruhigungsmittel mal so "runter zu kriegen", daß man ihr mal an die Hufe kommt etc. schlugen alle fehl. Mein Haltungssystem Offenstall/Herde/große Weiden waren auch nicht gerade gute Voraussetzungen für mein Projekt Rosalie zu zähmen. Unzählige Male wollte ich sie nur noch los werden und habe sie inseriert. Die Leute, die anriefen hatten fast alle keine Mulierfahrung (also genau so blind wie ich) und fanden sie halt sooo schön, weil sie ein Schecke ist. Sofort war mir wieder klar ich kann sie doch nicht abgeben, sie würde nur ein Wanderpokal...also behielt ich sie.
Jetzt habe ich sie fast 3 Jahre und kann doch Erfolge sehen, klar sind die klein aber sie sind da, hart erkämpft z.T. unter Tränen und Wut- aber ich bin stolz und liebe meine Rosalie dafür. Ja, wir gehen unseren Weg gaaanz langsam aber wir sind nicht stehen geblieben.
Richtig viel geholfen haben mir dann noch die anderen Mulis, die zu mir fanden. Das sind brave, sehr menschenbezogenen Mulis, die mir das nötige Zutauen gaben und die Gewißheit, daß ich gar nichts falsch mache im Umgang mit diesen Halblangohren.
Mulan, ich hoffe meine Zeilen machen dir Mut dich mit Tina auch auf diesen Weg zu begeben. Ich weiß der Weg ist steinig und schwierig, viel schwieriger vermutlich als alle anderen, die du je mit Pferden gegangen bist aber eins weiß ich sicher: Der Weg lohnt sich! Gerade diese ganz ganz kleinen Erfolge bei einem solch schwierigen Muli sind ein unbeschreiblicher Lohn für alle Mühe.
Ich wünsche dir mit Tina eine gute Zeit und viel Kraft und Geduld. Denke auch immer daran, wenn du es nicht machst, gibt es vermutlich keinen, der sich mit Tina abgibt, sonst würde sie nicht bereits 4 Jahre nutzlos herum stehen! Bin gespannt wieder von euch zu lesen.
Grüße von Doris

[Mulan]

Hallo Doris,

vielen Dank für Deine ermutigende Worte und das Bild von der schönen Rosalie!
Ich glaube es waren Zufälle, die mir geholfen haben meinen "Muliversuch" nicht abzubrechen, obwohl Tina mich 6 Monate lang eigentlich nur beobachtet hat. Ich hatte mal einen genialen Anleiter, als ich mit Pferden "gearbeitet" habe. Er hat mir mit viel Humor und Leichtigkeit klar gemacht, dass ich viel zu sehr versuche, den einen richtigen Weg beim Umgang zu erlenen. Er vermittelte mir, dass es für jede Kombination von Mensch und Tier ein individueller Weg sein sollte, damit er wirklich passt. So fing ich wieder an mehr zu experimentieren....

Da es ja eine Vieregruppe ist, in der Tina steht, konnte ich dann meine Energie immer an dem auslassen, der es anbot. Seit ca. 6 Monaten ist das tatsächlich meist das Mulimädchen... Lieben Gruß

[ninjo]

hallo mulan;
magst du ein tagebuch anlegen mit deinen erfahrungen mit dem mulimädchen tina? ich denke das könnte richtig spannend werden
dann können auch diskussionen darüber stattfinden.
dann schließe ich hiermit den vorstellungsthread.
gruß
jo