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Reitweisen (und Maultiere)   
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 17.03.2009, 22:32    Titel: Reitweisen (und Maultiere)   Antworten mit Zitat

Hi,
diese Tage hatte ich eine anregende Diskussion um die Reitweisen von uns Maultier-Reitern hier im Forum. Ich dachte mir, es wäre vielleicht ganz interessant, meine Gedanken dazu hier zur Diskussion zu stellen.
Wir - im Forum - reiten alle Mulis (das ist unsere Gemeinsamkeit). Und die sind schon etwas anders zu reiten, als Pferde "landläufig" geritten werden (auch hier liegt eine Gemeinsamkeit). Und ich finde, genau diese Gemeinsamkeiten lassen die verschiedenen Reitweisen viel näher zusammenrücken als bei den Pferdereitern - da eben Mulis anders sind. Und sie brauchen von daher ein ähnliches Vorgehen der Menschen - auch wenn diese unterschiedliche Reitweisen betreiben. Wie sagte mal ein schlauer Kopf: Wir reiten keine Reitweisen, sondern wir reiten PFERDE! (in unserem Fall natürlich Mulis!) Und diesen Spruch finde ich ganz grandios! Denn die Reiterei sollte immer dem Reittier angepasst sein.
Übrigens finde ich es eine sehr lobenswerte Entwicklung, dass das PNH (oder auch nur NH) auch bei den Englischreitern salonfähig wird. Ich war ja vor 2 Jahren mit Anita zusammen in der Schweiz auf einem Kontest von verschiedenen schweizer Parelli-Instruktoren. Und bei all denen, war ein einziger dabei, der einen Westernsattel nutzte; alle anderen Englisch- oder Klassiksättel und ritten auch dementsprechend. Es ist also wirklich nicht mehr so (gottseidank), dass PNH eine Sache der Westernreiter ist.
Diese Tage bin ich auf ein Video gestossen, das zu diesem Thema gut passt - auch wenn es darin "nur" um Pferde geht. Es ist ein Video auf Tier-TV über Peter Kreinberg, bei dem ich auch schon Kurse belegte, und den ich sehr achte. Wie man sieht, reitet er selbst Western (allerdings genau wie ich, das Californische), und dann sieht man, als er die angehenden Reitlehrerinnen seiner Methode unterrichtet, reiten eigentlich alle im Englischsattel und von der Reitweise her eher "klassisch". Das meinte ich damit, dass es wirklich nicht DIESE Unterschiede in der Reitweise gibt (besonders beim Muli-Reiten), wie sie oft dargestellt und "dramatisiert" werden. Und wenn mal wirklich etwas "kritistiert" wird, dann bestimmt nicht wegen der Reitweise, sondern eher wegen der "Ausführung". Pferde(Muli)freundliches Reiten gibt es in JEDER Reitweise.
Hier der Link zu dem Video: http://www.tier.tv/videos/helden/helden-pferdefluesterer/
Gruss
Beate

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miraculix
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BeitragVerfasst am: 19.03.2009, 21:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Sooo, jetzt nehme ich mir die Zeit, auf deinen Beitrag zu antworten und meine Gedanken zu "Reitweisen und Maultiere" zu sortieren...
Das Video finde ich interessant, Peter Kreinberg scheint ein sehr kundiger und angenehmer Lehrer zu sein.

Ich sehe den vermeintlichen Graben zwischen den verschiedenen Reitweisen schon lange nicht mehr. In meinen Jugendjahren war nur das Westernreiten gut, Englischreiter (Pinguine) waren doof und gaaar nicht nett zu ihren Pferden. Das ist aber nun doch schon einige Jährchen her...
Heute unterscheide ich eigentlich nur noch zwischen gutem und schlechtem Reiten. Gutes Reiten ist dem Pferd/Muli angepasst, nimmt Rücksicht auf seine Bedürfnisse, bereitet es auf seine Aufgaben sowohl körperlich als auch geistig vor. Mit welcher Methode dies geschieht, ist nebensächlich- so lange sie die oben angesprochenen Kriterien abdeckt.
Mein Weg mit Mira war lange Zeit PNH orientiert. Dort habe ich gelernt, dass es nicht auf den Sattel ankommt. Berni wechselt frisch fröhlich zwischen englischem Sattel und Westernsattel hin und her... Nun tauche ich in die Welt der Klassiker ein. Mein Wissen von PNH kann ich nun mit dem Wissen der Klassiker kombinieren.
Wir haben im Stall einen Reitlehrer, der sowohl "Pinguine" als auch "Cowboys" unterrichtet - egal, ob sie auf einem Pferd, Pony oder Muli sitzen. So macht es Spass!

_________________
Erwarte viel - freue dich über wenig - lobe oft
(Nuno Oliveira)
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maybe
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Anmeldungsdatum: 10.03.2009
Beiträge: 8

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BeitragVerfasst am: 07.04.2009, 11:08    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe eine sehr einfache Sichtweise zu diesen Themen. Im Grunde geht es doch nur darum, dass man mit seinem Tier eine gemeinsame Zeichengebung findet, mit der sich beide wohlfühlen und beide wissen, was gemeint ist mit bestimmten Signalen. Wie das dann genannt wird oder, ob es irgendeinem Standard entspricht, interessiert mich überhaupt nicht. Man muss eine gemeinsame Sprache mit seinem Tier entwickeln, die nicht verletzt und man muss beachten, dass auch Tiere unterschiedlich in dem sind, was sie lernen können und wobei sie sich wohlfühlen. Dafür braucht man viel Zeit und man muss lange üben. Wer glaubt mit einer bestimmten Reitweise, einem bestimmten Sattel oder Zaum (oder viel Gerede darüber) kann man sich das sparen, wird nie ein vertrauenswürdiges Pferd oder Muli reiten. Diskussionen über Reitweisen, Zubehör und Gruppen sind völlig überflüssig, wenn Tier und Reiter miteinander klarkommen, sich wohlfühlen und Spass haben.
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Killah
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Anmeldungsdatum: 20.05.2006
Beiträge: 665
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BeitragVerfasst am: 07.04.2009, 16:04    Titel:   Antworten mit Zitat

@ maybe: genauso seh ich die Sache auch. Reiten soll mir und meinem Pferd Spass machen und es darf weder meine Gesundheit noch die des Pferdes gefährden.

Das war übrigens auf der Equitana so witzig, denn man wurde dort schier geflutet von neuen Methoden und abenteuerlichen Begriffen zum Reiten.
Und irgendwann dachte ich mir nur, gibt es hier noch jemanden ausser mir, der einfach nur "reitet"? So gemütlich mit ein paar Leuten durch die Landschaft ziehen und ab und zu Comanchen jagen?
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Susanne
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 07:03    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,

einen Grund gibt es schon, sich für eine bestimmte Reitweise zu entscheiden. Man ist nicht auf ein Pferd/Reiter-Paar fixiert. Wenn ich auf einem klassisch gerittenem Pferd sitze, versteht das meine Hilfen/Signale. Genauso kann jemand anderes mein Muli reiten, und das Tier weiß, was gemeint ist. Deshalb wird Tira auch immer wieder von meiner Reitlehrerin geritten, damit sicher ist, dass die Hilfen auch exakt gegeben werden. Es macht nicht unbedingt Sinn, wenn jeder einen anderen Stil reitet, im Falle einer Trennung funktioniert dann oft nicht mehr viel.

Grüße Susanne
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luna
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Anmeldungsdatum: 09.08.2005
Beiträge: 749
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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 12:26    Titel:   Antworten mit Zitat

maybe hat Folgendes geschrieben:
Im Grunde geht es doch nur darum, dass man mit seinem Tier eine gemeinsame Zeichengebung findet, mit der sich beide wohlfühlen und beide wissen, was gemeint ist mit bestimmten Signalen. Wie das dann genannt wird oder, ob es irgendeinem Standard entspricht, interessiert mich überhaupt nicht. Man muss eine gemeinsame Sprache mit seinem Tier entwickeln, die nicht verletzt und man muss beachten, dass auch Tiere unterschiedlich in dem sind, was sie lernen können und wobei sie sich wohlfühlen. Dafür braucht man viel Zeit und man muss lange üben. Wer glaubt mit einer bestimmten Reitweise, einem bestimmten Sattel oder Zaum (oder viel Gerede darüber) kann man sich das sparen, wird nie ein vertrauenswürdiges Pferd oder Muli reiten. Diskussionen über Reitweisen, Zubehör und Gruppen sind völlig überflüssig, wenn Tier und Reiter miteinander klarkommen, sich wohlfühlen und Spass haben.


Hallo maybe, grundsätzlich denke ich auch, dass das wichtigste die gemeinsame, auf Vertrauen basierende Sprache ist. Und natürlich kann und soll man solch gemeinsames Lernen nicht durch Hilfsmittel ersetzen. Trotz dem halte ich die Diskussion über Reitweisen und Zubehör für absolut nicht überflüssig!
Es ist sehr hilfreich, wenn man als Muli-Mensch-Paar nicht bei Null anfangen und seine eigene Sprache entwickeln muss und erst unglaublich viele schlechte Erfahrungen mit z.B. (nicht auf den ersten Blick erkennbaren) katastrophal unanatomischen Sätteln etc. machen muss! Natürlich darf man nie aus einer Diskussion gewonnene Information für hundertprozentig anwendbar auf die eigene Situation halten, da wie du richtig anmerkst, jedes Wesen anders ist. Aber neue Anregungen und auch das Vermeiden mancher Fehler ergeben sich sicherlich daraus. Sinnvoll nutzen kann den Inhalt natürlich der am besten, der es hinterfragt und die "Passung" mit seiner eigenen Vorgehensweise und seinem eigenen Muli überprüft und dazu überhaupt einschätzen kann. Und das Bedarf natürlich einer Offenheit und Einfühlsamkeit.
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 16:47    Titel:   Antworten mit Zitat

Susanne hat Folgendes geschrieben:
einen Grund gibt es schon, sich für eine bestimmte Reitweise zu entscheiden. Man ist nicht auf ein Pferd/Reiter-Paar fixiert. Wenn ich auf einem klassisch gerittenem Pferd sitze, versteht das meine Hilfen/Signale. Genauso kann jemand anderes mein Muli reiten, und das Tier weiß, was gemeint ist. Deshalb wird Tira auch immer wieder von meiner Reitlehrerin geritten, damit sicher ist, dass die Hilfen auch exakt gegeben werden. Es macht nicht unbedingt Sinn, wenn jeder einen anderen Stil reitet, im Falle einer Trennung funktioniert dann oft nicht mehr viel.

Hmm, aber ist nicht genau DAS - die "Spezialisierung" auf eine ganz bestimmte Reitweise - das, was es genau "schwer" macht, im Falle einer Trennung einen künftigen, passenden Besitzer zu finden? Ist ein Muli, das "einfach nur geritten" ist (um es mit Killah's Worten zu sagen) nicht für wesentlich mehr Menschen passend? Wobei ich da nachhaken muss: Es ist gerade bei einem Muli unter Umständen durchaus ein langer und mühsamer Weg, bis es "einfach so" zu reiten ist. Und genau um diesen Weg geht es hier. Glaube, als Endziel haben so ziemlich alle hier ein fast identisches Bild vor Augen. Aber bekanntlich führen viele Wege nach Rom.
Diskussionen um Reitweisen und Mittel dazu, finde ich sehr wichtig. Denn gerade mit Maultieren finde ich die Weitergabe der eigenen Erfahrungen sehr wichtig; und kombiniert mit anderen Erfahrungen, lassen sich daraus durchaus Schlüsse ziehen. Müssig finde ich hingegen Diskussionen, in denen jeder versucht, seine eigene Reitweise als die einzig glückselige hinzustellen. Wohingegen auch ich der Meinung bin, dass es Reitweisen gibt, die dem Naturell des Mulis mehr entgegekommen - andere eher weniger. Die Diskussionen um Reit-Hilfsmittel finde ich auch wichtig. Vielleicht können so Wege aufgezeigt werden, wie es (z.B.) auch ohne (schärferes) Gebiss, Hilfszügel, usw. funktioniert - man dafür aber in andere Dinge (Zeit, Geduld, Gefühl, Verständnis, ..) investieren muss. Selbst wenn nur ein einziger Leser hier über den Einsatz der eigenen Hilfsmittel nachdenkt, hat sich die Diskussion schon gelohnt.
Um nochmal auf Susanne's Beitrag zurückzukommen: Im Prinzip sollten sich doch die KORREKTEN Hilfen in den einzelnen Reitweisen gar nicht wirklich unterscheiden. Denn sie bauen auf Reflexen des Tieres auf, und die Tiere reagieren von Grunde auf gleich. Von daher bin ich überzeugt, dass z.B. meine Mulis sowohl von einem Westernreiter, als auch von einem klassischen Reiter zu reiten sind - sofern diese gewillt sind, sich auf die "mulitypischen Feinheiten" einzustellen. Und genau da komme ich auf meinen Ausgangspunkt zurück: Wir reiten Mulis, und keine Reitweisen; oder sollte das Muli-Reiten gar eine eigene Reitweise sein?? Großes Lächeln
Grüssle
Beate

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Gast87
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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 17:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich habe schon viele Pferde eingeritten oder korrigiert . Mikado wurde auch von mir eingeritten . Nach jetzt 2 jahren muß ich sagen das zwischen einem meiner guten Pferde und Muli Mikado kein unterschied ist . Er macht unter mir was ich denke ohne was zu Hinterfragen . Wird schon richtig sein was der da oben will Lächeln

Bei Balthasar ist der vom Typ und Charakter ganz anders ist . der Umgang viel einfacher wie Mikado . Steffi hat ihn nun ca 4 Monate . Er war komplett roh und ließ sich nicht mal angreifen . Nach der Bodenarbeit und Vertrauensübungen reitet Steffi inzwischen selbstständig in der Halle . Balthasar geht auf Schenkel , macht Wendungen und bleibt ohne Zügel stehen . Alles mit Sidpull . Inzwischen gehen wir auch ins Gelände und es klappt bestens .
Was ich hiermit sagen will ist , daß Mulis meiner Meinung nicht eine spezielle Reitweise brauchen . Der einzige Unterschied ist ,das man sehr konsequent sein muß und Muli merkt das nichts gefährliches passiert . Da sind sie viel sensibler als Pferde .
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elke
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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 19:41    Titel:   Antworten mit Zitat

...und deshalb finde ich dieses Forum sooo wichtig! Lächeln
Man kann Dinge/Weisen ausprobieren, die ein anderes Muli glücklich machen.
Versuche sich und dem Muli ersparen, die jemand schon als gar nicht tauglich erritten hat.
Vor allen sich austauschen und Fragen.
Ohne als Halber Eselreiter bemitleidet zu werden.
Jedes Muli hat seine besonderen Vorzüge und durch eine aufrichtige, konsequente Freundschaft kann man dieses Vertauen fördern.
Gruß Elke
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maybe
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Anmeldungsdatum: 10.03.2009
Beiträge: 8

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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 20:25    Titel:   Antworten mit Zitat

luna hat Folgendes geschrieben:
Hallo maybe, grundsätzlich denke ich auch, dass das wichtigste die gemeinsame, auf Vertrauen basierende Sprache ist. Und natürlich kann und soll man solch gemeinsames Lernen nicht durch Hilfsmittel ersetzen. Trotz dem halte ich die Diskussion über Reitweisen und Zubehör für absolut nicht überflüssig!
Es ist sehr hilfreich, wenn man als Muli-Mensch-Paar nicht bei Null anfangen und seine eigene Sprache entwickeln muss und erst unglaublich viele schlechte Erfahrungen mit z.B. (nicht auf den ersten Blick erkennbaren) katastrophal unanatomischen Sätteln etc. machen muss! Natürlich darf man nie aus einer Diskussion gewonnene Information für hundertprozentig anwendbar auf die eigene Situation halten, da wie du richtig anmerkst, jedes Wesen anders ist. Aber neue Anregungen und auch das Vermeiden mancher Fehler ergeben sich sicherlich daraus. Sinnvoll nutzen kann den Inhalt natürlich der am besten, der es hinterfragt und die "Passung" mit seiner eigenen Vorgehensweise und seinem eigenen Muli überprüft und dazu überhaupt einschätzen kann. Und das Bedarf natürlich einer Offenheit und Einfühlsamkeit.


Ich halte Diskussionen für überflüssig, nicht, dass man ausprobiert und Erfahrungen von anderen nutzt. Man muss nicht alles bewerten, das man für sich selbst nicht annehmen möchte.
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 08.04.2009, 21:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Eine sachliche Diskussion ist eine gute Möglichkeit, sich über eine Reitweise zu informieren. Auch kann man hinweise bekommen die einem eine andere Sicht vermitteln, die Augen für Sachvehalte öffnen, die einem auch weiter helfen.

Mir gibt die Orientierung an einer Reitweise, ein Kommunikationssystem Sicherheit und die daraus Resultierende Konstanz macht mich auch für das Tier berechenbar, was ihm Sicherheit gibt.
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luna
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Anmeldungsdatum: 09.08.2005
Beiträge: 749
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BeitragVerfasst am: 09.04.2009, 13:09    Titel:   Antworten mit Zitat

maybe hat Folgendes geschrieben:
Ich halte Diskussionen für überflüssig, nicht, dass man ausprobiert und Erfahrungen von anderen nutzt. Man muss nicht alles bewerten, das man für sich selbst nicht annehmen möchte.


Hallo maybe,
um Erfahrungen von anderen zu nutzen könnte eine vorherige Diskussion durchaus hilfreich sein, wenn man nicht gerade die Möglichkeit hat, die anderen alle persönlich beim Umgang mit ihren Mulis zu beobachten Blinzeln
Falls wir unterschiedliche Vorstellungen haben, was die Bedeutung des Wortes "Diskussion" angeht hier ein Zitat aus wikipedia, das mit meiner Auffassung übereinstimmt:
"Eine Diskussion (Erörterung, Zwiegespräch, von lat. discutio, -cussi (quatio) = 1. zerschlagen, zertrümmern, 2. abschütteln, 3. (gerichtlich) prüfen, untersuchen, verhören) ist ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Diskutanten, in dem meist über ein oder mehrere bestimmte Themen gesprochen (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation."
Es geht hier nicht nur darum, zu bewerten (woran ich nichts schlimmes finden kann, solange man dabei sachlich bleibt und für die Gegenargumente anderer offen bleibt), aber durch aus darum, pro und contra durch Argumente abzuwägen. Idealerweise kann dann jeder für sich schauen, inwiefern die vorgebrachten Argumente auf die eigene Situation zutreffen und sie dementsprechend berücksichtigen oder außen vor lassen.

@ Beate:
Ich stimme Dir zu, dass die Reitweisen eigentlich auf für das Pferd "instinktiv" verständlichen Signalen aufbauen sollten. Vieles ist jedoch trotzdem erlernt und wird auch (teilweise sogar innerhalb einer Reitweise) in verschiedenen Methoden unterschiedlich umgesetzt - teilweise noch daraus resultierend, dass Reiten früher viel mit Kampf oder mit Hütetätigkeit zu tun hatte und eine sichere Handhabung von Waffen / Lasso etc gleichzeitig mit den Hilfen möglich sein musste, was jedoch heute meist nicht mehr der Fall ist. Daher denke ich (wie Susanne) schon, dass gerade wenn mehrere verschiedene Reiter das selbe Tier reiten die Einigung auf eine bestimmte Methode die Sache wesentlich erleichtert.
Gerade beim Reiten mit Gebiss glaube ich im übrigen, dass es kaum Reflexe nutzt (bis auf den Kau- und Speichelreflex) sondern als "Fremdsprache" von dem Pferd/Muli von Grund auf erlernt werden muss. Also ist gerade hier die Einigung auf gemeinsame Grundsätze innerhalb von Gruppierungen von Reitern sehr sinnvoll.
Oder auch der große Unterschied zwischen Signal-Reitweise (ich gebe ein Signal so lange, bis es befolgt wird, danach hat das Reittier die Aufgabe, so lange weiter zu machen, bis ein anderes Signal kommt) im Gegensatz zu der Methode, ein Signal auch während der Ausführung so lange zu geben, bis das Tier etwas anderes machen soll und das Signal durch ein anderes "Dauersignal" abgelöst wird. Auch hier scheiden sich ja die Geister und es würde bei einem nach ersterer Methode ausgebildeten Tier sicherlich sehr schnell zu Frust kommen, wenn es von einem "Dauersignal-Reiter" geritten würde. Daher ist eine klare Benennung und Unterscheidung zur Vermeidung von "Fehlpaarungen" sicherlich hilfreich.
Und dass sich alle auf eine universelle Reitweise einigen halte ich erstens für unrealistisch und zweitens auch nicht für wünschenswert, da die Ziele und Voraussetzungen der jeweiligen Teams dafür viel zu breit gefächert sind.
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Killah
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BeitragVerfasst am: 09.04.2009, 14:30    Titel:   Antworten mit Zitat

Also, wenn ich mir wirklich gute Reiter anschau, die können alles reiten. Egal welches Pferd, welche Rasse, egal welche Reitweise, egal welcher Ausbildungsstand und Ausstattung und die Pferde kapieren sehr schnell, was man von ihnen will. Ich kann nicht glauben, dass es bei Mulis anders wäre.
Das hat mich immer fasziniert. Ich bin natürlich noch meilenweit von diesem Können entfernt, aber mein persönliches Fazit war damals, mich von diesen ganzen Dingen frei zu machen, zu fühlen und einfach reiten zu lernen und das am liebsten auf allen möglichen Lang- und Kurzohren. Esel sind da übrigens sehr gute Lehrmeister, denn mit Hilfsmitteln geht da gaaaarnix. Das ganze muss sinnig und klar sein und du musst immer 100% mit den Gedanken im Tier sein.

Und was mir bei solchen Dikussionen oft bewusst wird, dass häufig auch Angst und Unsicherheit als Triebfeder dahinter steckt. Zumindest hab ich es so bei mir selbst erfahren und es filtert sich bei Gesprächen über diese Themen mit anderen raus. Und durch Angst werden die meisten Fehler gemacht. Ich hab immer das Gefühl, dass man die Praxis über die Theorie erlernen will und man nach irgendwelchen Methoden sucht, damit das Tier besser funktioniert und möglichst alle ungewünschten Regungen abgestellt oder bearbeitet werden können.
Dann werden alle Reitweisen analysiert, bestes und extra spezielles Equipment angeschafft und Unterricht bei irgendwelchen Gurus genommen. Man lernt natürlich immer was: verschiedene Herangehensweisen, einen artgerechten und einfühlsamen Umgang mit dem Tier, alles toll und wichtig- das will ich garnicht abstreiten.
[SIZE=+0]Aber ein EselMuliPferd ist und bleibt ein Lebewesen, mit allem was dazu gehört und sobald Du wieder allein bist, und der Typ unter Dir vor Freude den Arsch in die Luft wirft oder sich mal kurz vor seinem eigenen Furz erschreckt haben die meisten wieder die Hose wieder voll und die Mühle geht zu. [/SIZE]
[SIZE=+0]Da passt dann keine Reitweise mehr und man steigt lieber ab und rettet sich wieder zum nächsten Guru-Workshop oder reitet nur noch,wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Oder man fängt an selbst zu denken, zu überlegen und zu fühlen und dann verändert sich plötzlich alles, man fühlt sich wie der King auf Bronco um dann festzustellen, hey, Du hast gerade erst die Basis begriffen, bist quasi gerade wieder bei Punkt Null angekommen.[/SIZE]
[SIZE=+0]also Kopf frei und Hintern locker Baby2000 [/SIZE]
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Gast87
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Beiträge: 1498

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BeitragVerfasst am: 09.04.2009, 17:43    Titel:   Antworten mit Zitat

Danke Killah , genau so ist es . Mein Sinn in deine Worte gefaßt Bow00002
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maybe
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Anmeldungsdatum: 10.03.2009
Beiträge: 8

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BeitragVerfasst am: 11.04.2009, 09:19    Titel:   Antworten mit Zitat

Killah hat Folgendes geschrieben:
Also, wenn ich mir wirklich gute Reiter anschau, die können alles reiten. Egal welches Pferd, welche Rasse, egal welche Reitweise, egal welcher Ausbildungsstand und Ausstattung und die Pferde kapieren sehr schnell, was man von ihnen will. Ich kann nicht glauben, dass es bei Mulis anders wäre.
Das hat mich immer fasziniert. Ich bin natürlich noch meilenweit von diesem Können entfernt, aber mein persönliches Fazit war damals, mich von diesen ganzen Dingen frei zu machen, zu fühlen und einfach reiten zu lernen und das am liebsten auf allen möglichen Lang- und Kurzohren. Esel sind da übrigens sehr gute Lehrmeister, denn mit Hilfsmitteln geht da gaaaarnix. Das ganze muss sinnig und klar sein und du musst immer 100% mit den Gedanken im Tier sein.

Und was mir bei solchen Dikussionen oft bewusst wird, dass häufig auch Angst und Unsicherheit als Triebfeder dahinter steckt. Zumindest hab ich es so bei mir selbst erfahren und es filtert sich bei Gesprächen über diese Themen mit anderen raus. Und durch Angst werden die meisten Fehler gemacht. Ich hab immer das Gefühl, dass man die Praxis über die Theorie erlernen will und man nach irgendwelchen Methoden sucht, damit das Tier besser funktioniert und möglichst alle ungewünschten Regungen abgestellt oder bearbeitet werden können.
Dann werden alle Reitweisen analysiert, bestes und extra spezielles Equipment angeschafft und Unterricht bei irgendwelchen Gurus genommen. Man lernt natürlich immer was: verschiedene Herangehensweisen, einen artgerechten und einfühlsamen Umgang mit dem Tier, alles toll und wichtig- das will ich garnicht abstreiten.
[SIZE=+0]Aber ein EselMuliPferd ist und bleibt ein Lebewesen, mit allem was dazu gehört und sobald Du wieder allein bist, und der Typ unter Dir vor Freude den Arsch in die Luft wirft oder sich mal kurz vor seinem eigenen Furz erschreckt haben die meisten wieder die Hose wieder voll und die Mühle geht zu. [/SIZE]
[SIZE=+0]Da passt dann keine Reitweise mehr und man steigt lieber ab und rettet sich wieder zum nächsten Guru-Workshop oder reitet nur noch,wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Oder man fängt an selbst zu denken, zu überlegen und zu fühlen und dann verändert sich plötzlich alles, man fühlt sich wie der King auf Bronco um dann festzustellen, hey, Du hast gerade erst die Basis begriffen, bist quasi gerade wieder bei Punkt Null angekommen.[/SIZE]
[SIZE=+0]also Kopf frei und Hintern locker Baby2000 [/SIZE]


Perfekt gesagt.
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