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parallele Längsrisse im Huf   

 
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Palatina
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Anmeldungsdatum: 15.07.2008
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BeitragVerfasst am: 10.07.2010, 15:35    Titel: parallele Längsrisse im Huf   Antworten mit Zitat

Hallo, mal eine Frage an die Pferde/Huf-Spezialisten

Es geht um einen knapp 20jährigen Warmblutwallach, SM 1,60, schlank, edel, sehr fit für sein Alter, ganzjährige Offenstallhaltung auf wirklich riesigen Flächen mit unterschiedlichstem Bewuchs.

Er hat vor allem an den Vorderhufen parallele Längsrisse im Huf. Sie gehen von fast ganz oben bis fast ganz unten, die ganzen Hufe sind betroffen. Die Hufform und auch der Strahl sehen gut aus. Er wird nicht mehr geritten.

Was kann das sein? Und was kann man machen?

LG, Palatina

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luna
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BeitragVerfasst am: 10.07.2010, 20:16    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Palatina, ich fühle mich zwar nicht als Hufexperte angesprochen, aber als neugieriger Nachfrager Großes Lächeln : Geht das Pferd lahm? - und da bin ich dann (zumindest bei Kühen) schon Expertin und möchte es ganz genau wissen: Nicht erkannt werden häufig Lahmheiten, die symmetrisch auftreten, wo also das rechte und linke Vorder-/Hinterbein oder alle vier Beine gleichermaßen betroffen sind. Da erkennt man es dann an verkürzten Schritten (z.B. kein Siegeln oder Übertreten mehr, wenn es die Hinterbeine betrifft) oder "klammem Gang".
Siehst Du so etwas bei dem Warmblut?
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Palatina
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BeitragVerfasst am: 10.07.2010, 23:14    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Luna,

ich gehe mir das mal genau anschauen und frage auch nach, seit wann der Wallach das Problem hat. Er lebt auf einer riesigen Hangweide. Wann immer ich die letzten Tage da spazieren war, stand er allerdings im schattigen Offenstall. Großes Lächeln

Hier hatte es heute 36 Grad!!!

Danke für den Tipp mit den symmetrischen Lahmheiten!

LG, Palatina

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 08:18    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Palatina,
bevor man sich in Spekulationen ergießt, mache bitte 3 Fotos von jedem Vorderhuf.
Ebenerdig direkt von vorne, von der Seite (mit Fesselbein) und direkt senkrecht auf die Sohle. Erst dann kann eine Befundung vorgenommen werden. Senkrechte Risse sind nicht außergewönlich. Nach Ermitteln der Ursache können zielführende Aussagen die Bearbeitung betreffend getroffen werden.
Klaus
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 10:40    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus hat völlig Recht!
Da die Risse gerade jetzt bei großer Trockenheit auffallen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das es sich um sogenannte Windrisse handelt. Das sind Trocknungsrisse, die sich vor allem bei weiten Hufen in trockenen Sommer nie ganz vermeiden lassen.
Sie sind im Prinzip völlig harmlos und machen keinerlei Beschwerden.
Man erkennt sie leicht daran, dass sie weder sehr breit noch sehr tief sind. Insbesondere verändert sich die Breite und Tiefe der Risse NICHT über die Länge.

Etwas völlig anderes sind Spannungrisse, die daher rühren, dass Teile des Hufes durch eine nicht korrekte Hufbearbeitung und -stellung (oder eben KEINE Hufbearbeitung über zu lange Zeit!) überlastet sind.
Typisch sind solche Risse in einer zu langen Zehenwand.
Wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu Windrissen ist eine zumeist zum Tragrand (Boden) hin zunehmende Rissbreite, weil solche Risse durch den Bodengegendruck quasi "aufgehebelt" werden.

Manche Menschen meinen, gegen Windrisse durch Wässern der Hufe vorgehen zu müssen. Das ist erstens Unfug, denn die Risse quellen einfach nur zu und sind somit nicht "weg", sondern nur nicht mehr so gut sichtbar...
... und zweitens im Zweifel sogar kontraproduktiv, weil die Risse ja Trocknungsrisse sind.
Ein gewässerter Huf trochnet aber bei der derzeitigen Hitze rasend schnell, was in aller Regel zu weiteren Trocknungsrissen führt. Also treibt man durch Wässern Teufel mit Belzebub aus...

Die Feuchtigkeit, die gutes, elastisches Hufhorn braucht, bekommt es von innen.
Von außen muss man im Prinzip rein gar nichts drauf bringen, kein Fett, kein Wasser....

Wichtiger ist es, dass die Huf-Form und Huf-Stellung keine vermeidbaren Spannungen im Huf erzeugen. Solche können aus Windrissen evt. Spannungsrisse machen. Aber dann hilft auch kein Schmieren oder Wässern, sondern nur eine evt. längerwierige Hufkorrektur, die in schlimmen Fällen auch schon mal ein Jahr dauern kann. Bei 4- bis 6-wöchiger Hufbearbeitung, versteht sich....


Stehen Hufe korrekt, haben aber "bauart-bedingt" (= fast immer weite Hufe="Tretminen") Windrisse und steht das Tier öfter im eigenen Mist, sollte man evt. Fäulnisprozessen vorbeugen, die sich dann in den Rissen entwickeln können.
Eine wöchentliche Behandlung mit "Huf-Stabil" (s. www.der-huf.de) wäre dann angeraten.
Besser ist natürlich eine Haltung, bei der das Tier möglichst nicht im eigenen Mist steht...

Ach ja, eine gute Hornqualität der Hufe, die kaum oder gar keine Risse entstehen lässt, hängt in hohem Maße von einer bedarfsgerechten Fütterung UND einem guten Gesundheitszustand ab. Klingt banal, ist aber gar nicht so einfach....

Denn bei der Fütterung geht es eben NICHT nach dem Motto "Viel hilft viel". Was "bedarfsgerecht" ist, sollte man sein Tier durch selektives Fressen von gutem, kräuterreichen Gras und Heu am besten selbst entscheiden lassen!
Eine insgesamt schlechte Hornqualität KANN seine Ursache in einem schlechten Immunsystem haben. Alters-Cushing und/oder EMS sind häufige Ursachen dafür.
Beim Menschen gibt es da Ähnliches, nämlich Nagelpilz an der Fußnägeln, den häufig Aidskranke und Drogenanhängige bekommen....
Ein Hinweis auf mangelhaftes Hufhorn bedingt durch Immunprobleme sind aber eher häufige Hufabszesse, und nicht Windrisse!

Einzelne, auf Dauer durch kein Mittel der Welt zu beseitigende Risse gibt es auch. Die sind fast immer die Folge einer alten Kronrand-Verletzung. Sie bedürfen einer gewissen Aufmerksamkeit, in fast allen Fällen kommen Equiden damit aber über Jahrzehnte problemlos zurecht.

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 11:27    Titel:   Antworten mit Zitat

Palatina schreibt die Risse gehen von ganz unten bis ganz oben. Das können Windrisse sein müssen aber nicht. Oft kommt gerade bei dieser Trockenheit und dem Unflexibler werden des Horns eine unphysiologische Belastung durch derartige Rissbildung zum Vorschein. Also her mit den Bildern.
Klaus
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Palatina
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BeitragVerfasst am: 13.07.2010, 15:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Viiiielen Dank schon mal euch für die hilfreichen Hinweise!

Richtung Wochenende kann ich Photos machen, dann sehen wir weiter.

Bis dann, Palatina

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