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Geduld und Konsequenz   
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 16.08.2010, 08:39    Titel: Geduld und Konsequenz   Antworten mit Zitat

Hi!

Beim Stöbern, vor allem auch in den Tagebüchern + Kommentaren, habe ich festgestellt, dass Ihr mit Euren Mulis nicht viel anders umgeht, als ich früher mit meinen Pferden.

Bisher kannte ich auch nur das althergebrachte Vorurteil, Mulis seien stur und hätten kein Interesse, mitzuarbeiten. Nun habe ich durch Euch erfahren, dass sie im Gegenteil lernwillig sind und sich gerne beschäftigen lassen. Dadurch sehe ich der (leider noch recht fernen) Zukunft mit einem Langohr mit NOCH mehr Freude entgegen.

Bei der Ausbildung meiner Pferde lag immer die Frage zugrunde: "Wie mache ich ihr begreiflich, was ich von ihr möchte?" und "Wie kann ich sie motivieren, dies dann auch gerne zu tun?".

Bei einem Vollblutaraber geht gar nichts mit Druck. Sowie Hektik ins Spiel kommt, ist die Lernfähigkeit gleich Null. Ruhe und Geduld sind hier oberstes Gebot, da bringe ich mit Sicherheit die richtige Einstellung für ein Muli mit. Einige Westerntrainer, die ich kenne, nehmen nicht gerne Araber in Beritt und sagen, während der Zeit, die sie für einem AV aufwenden müssen, haben sie drei Quarters "fertig gemacht".

Die Ausbildung läuft bei mir zu 60% über Stimme, sowohl am Boden als auch im Sattel. Wenn etwas Neues gelernt wird, gibt es als einziges negatives Signal das Ausbleiben von Lob. Neben dem "ja, so brav!" ist noch ein freundlich, aber "vorwurfsvoll" gesprochenes "Nein" ganz wichtig, das meinen Pferden - ohne jeden "bedrohlichen" Beigeschmack - signalisiert, dass sie jetzt etwas falsch gemacht haben. Mit diesen beiden verbalen Hilfen als Unterstützung und natürlich Kraulen, Streicheln und mal einem Leckerli habe ich ihnen in völlig entspannter Atmosphäre vom Stehenbleiben am Führstrick bis zum fliegenden Galoppwechsel alles beigebracht. Keines meiner Pferde hat z. B. beim Anreiten jemals gebuckelt und das scharfe, strafende "Nein!!" habe ich bei der Ausbildungsarbeit so gut wie nie gebraucht.

Ich hoffe sehr, dass diese Art des Umgangs später auch bei meinem Muli funktionieren wird - was meint Ihr dazu?

Lieber Gruß

Sissi

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miraculix
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BeitragVerfasst am: 16.08.2010, 13:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich bin überzeugt, dass diese Art des Umgangs mit Pferden funktioniert. Ich arbeite auch so viel wie möglich mit positiver Verstärkung. Es ist noch nicht immer möglich, aber ich behaupte, dass ich viel weniger negativen Druck aufwende als während der Anfangszeit mit meinen Mulis.

Den Vergleicht Araber und Muli hab ich schon öfters gehört. Ob ein Muli bei übermässigem Druck eher abschaltet und auf stur macht oder ob es austickt bzw. hibbelig und nervös wird, ist wahrscheinlich auch individuell. Meine Grosse hat zum Beispiel uuunendlich Geduld mit mir in den Seitengängen. Gebe ich die richtigen Hilfen zum Travers, dann macht sie es wunderbar, mache ich es jedoch falsch, dann macht sie es auch falsch (bzw. sie macht ja nur das, was ich ihr sage). Sie wird überhaupt nicht nervös, sondern bringt mich mit Geduld und Konsequenz (voilà, da haben wir es wieder) auf die richtige Schiene. Der Kleine hingegen will eher noch mit dem Kopf durch die Wand und tänzelt in der Gegend rum, wenn von mir oder meinem Partner zu viel Druck kommt oder er etwas nicht versteht. Ich weiss aber mit Bestimmtheit, dass es immer an mir liegt und ich mir überlegen sollte, wie ich meinen Tieren die Lernschritte verständlicher machen kann. Und wenn sie das dann noch freudig und mit gespitzten Ohren tun, dann ist es umso besser! Lächeln

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(Nuno Oliveira)
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galgolette
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BeitragVerfasst am: 16.08.2010, 19:10    Titel:   Antworten mit Zitat

Ein Unterschied zwischen AV und einem Muli könnte sein dass der Muli in brenzligen Situationen stehenbleibt während das Araberchen dir auf den Schoß hüpft damit du es beschützt(zumindest tut das der Araber meiner Tochter ;o)))
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lg,Christine
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 16.08.2010, 21:19    Titel:   Antworten mit Zitat

Hihi, ja, da ist was dran: Wenn ich mit meinem Stütchen spazieren war, lief sie normalerweise mit dem Kopf neben meiner Schulter. Sobald jedoch etwas auftauchte, das ihr nicht geheuer war, verschwand sie hinter meinem Rücken und guckte vorsichtig an mir vorbei. War die Bedrohung vorüber, kam sie wieder nach vorne getrappelt.
Als sie älter wurde, war es jedoch einige Male umgekehrt, nämlich dass ich zu Tode erschrocken bin und sie nur die Ohren nach hinten gedreht hat, als wolle sie sagen: "Ist doch nur so'n olles Reh, das da aus dem Gebüsch gekracht kam!"

Sie war auch eher der Typ, der stehen bleibt und sich eine Sache erstmal anguckt, anstatt aus einer 180°-Drehung im Galopp davonzustieben. Herrlich, dass Mulis genauso reagieren, die Weg-Wetz-Version geht nämlich ganz schön an die Nerven.

Wie gravierend muss ich mir denn den Unterschied zwischen einem eher "eseligen" und einem eher "pferdigen" Muli vorstellen? Mit Eseln kenne ich mich nämlich gar nicht aus. Ich befürchte, von der Optik her kann man nicht unbedingt auf die eine oder andere Tendenz schließen, oder?

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luna
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BeitragVerfasst am: 18.08.2010, 14:48    Titel:   Antworten mit Zitat

O'Connor hat Folgendes geschrieben:

Sie war auch eher der Typ, der stehen bleibt und sich eine Sache erstmal anguckt, anstatt aus einer 180°-Drehung im Galopp davonzustieben. Herrlich, dass Mulis genauso reagieren, die Weg-Wetz-Version geht nämlich ganz schön an die Nerven.


Nur damit ihr euch dieser Illusionen nicht völlig hingebt Blinzeln : Es gibt auch Mulis, die hochspringen, sich in der Luft um eine beliebige Gradzahl wenden und dann wie ein Reh davon springen Großes Lächeln - manchmal... und manchmal stehen bleiben, und manchmal ins nächste Gebüsch rennen Angst 2, oder über eine Leitplanke auf die Bundesstraße springen aus dem kurzen erstarrten Stand und dann losrasen - ganz so berechenbar ist das glaube ich alles nicht, bei so unterschiedlichen Tieren mit noch so "unterschiedlichen Herzen in einer Brust" Augen rollen (sarkastisch) Blinzeln Großes Lächeln - sind natürlich nur extreme, die ich bei meinem und andere Mulis beobachtet habe, aber Muli = ruhig bzw. Lebensversicherung gilt eben wie bei Pferden von Natur aus sehr selten und sonst eben auch nur nach einer sehr guten, gründlichen und geduldigen Ausbildung. Thumbsup
Aber genau danach hört sich dein unten geschildertes Konzept ja an Lächeln
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Micha
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BeitragVerfasst am: 18.08.2010, 20:50    Titel:   Antworten mit Zitat

Da kann ich luna nur beipflichten.
Habe Zwei von den langohrigen Exemplaren, die grundverschieden sind. Sie zu beschreiben ...., habe ich mal aufgegeben. Wärend die Eine kurz wegschreckt und dann stehen bleibt, kann die Andere aus jeder Bewegung einen Roll back machen. Zum Glück sind sie beide älter, rühiger und erfahrener geworden.
Vor diesem blitzschnellen Roll back hatte ich furchtbare Angst, die ich ja nie zeigen durfte.
Können tut sie es immer noch, aber nicht mehr so heftig. Diese ist aber, wenn es drauf ankommt die kuulere. Wärend die Eine vor einer Brücke, einem Teerstrich auf der Straße plötzlich eine Gefahr sieht obwohl sie schon `zig mal drübergelaufen ist, überholt die Andere und latscht ganz selbstverständlich drüber.
Eben 2 Wesen in einem Tier. Das macht eben der Umgang mit ihnen so Abwechslungreich. Beide haben mir am Anfang gleich klar gemacht: jeden Tag das selbe ist nicht, laß dir was einfallen.
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 09:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo!

Ja, das habe ich mir schon gedacht, dass es unter den Mulis auch "Feuerbesen" gibt.
Da ich, wenn's denn soweit ist, ein ausgewachsenes, gerittenes Muli kaufen möchte, kann ich zwar einigermaßen beurteilen, WAS ich mir da einhandele Großes Lächeln , aber wo die Liebe hinfällt...

Wenn es so richtig "klick Smilie Liebe9 " macht, dann sieht man über einiges hinweg. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich - egal, bei welchem Tier - auf mein Bauchgefühl vertrauen kann.
Ich schaue das Kerlchen an und spüre: "Der isses!", und dann stimmt einfach die Chemie, und darauf lässt sich alles Weitere aufbauen (dabei bin ich so gar nicht esotherisch angehaucht, ganz im Gegenteil).
Das lässt sich in Worten nicht beschreiben, aber ich glaub', die meisten von Euch wissen ganz genau, was ich meine.

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galgolette
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BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 19:50    Titel:   Antworten mit Zitat

jaja,das Thema mit dem eingerittenen Muli wo man weiß worauf man sich einlässt kenne ich,da bin ich ja mal gespannt was bei dir einzieht Großes Lächeln
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lg,Christine
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 20:46    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich auch!!! Smiley1
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Carmen
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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 15:45    Titel:   Antworten mit Zitat

Mulis kann man wahrscheinlich noch schwerer miteinander vergleichen wie Pferde. Sie bringen einfach sehr verschiedene Erbanlagen mit sich. Zum einen ist da schon das "Problem", dass Pferde und Esel teilweise sehr unterschiedlich reagieren. Pferde sind Fluchttiere, Esel nicht (immer). Und dann kommt dazu, dass die Muli-Mama ja aus jeglichen Pferderassen stammen kann. Ein Muli mit Araber-Mutter wird anders reagieren als ein Kaltblutmuli (obwohl ich schon temperamentvolle Kaltblüter gesehen habe). Und man kann nie genau sagen, ob sich das Muli jetzt mehr nach den Pferdevorfahren verhalten oder eher der Esel hervorkommen wird. Bei Good Boy kann beides der Fall sein. Ganz zum Schluss unterstelle ich mal, dass man ja nicht mit den "besten" Pferden Mulis züchten wird. Mit Top-Pferden züchtet man Pferde, keine Mulis. Manche Mulis (viele?) sind Weideunfälle, wo Mama vielleicht sogar ein Rassemix war, wo man so schon nicht genau sagen kann, was da jetzt durchkommt.

Und eine ganz entscheidende Rolle spielt auch der "Background" des Tieres. Ist in der Vergangenheit einiges schief gelaufen, ist es halt schwieriger und auch das vom Temperament her ausgeglichenste Muli kann ängstlich reagieren.

Etwa habe ich noch gelernt: Mulis sind wesentlich gelenkiger als Pferde. Das gilt insbesondere fürs Bocken und Buckeln. Wow1 Da kommt ganz entschieden der Esel durch.

Aber die Grundsätze des Tiertrainings sind für alle Tierarten gleich: Ob nun Esel, Pferde, Mulis oder Goldfische (ja, man kann Goldfische trainieren!): "Ja" muss immer "ja" sein, "nein" immer nein. "Vielleicht" versteht kein Tier. Erwünschtes Verhalten muss bestärkt werden, und ein Ausbleiben von Strafe ist keine Bestärkung (auch wenn das viele Reiter so praktizieren Bangheae ). Ich muss wissen, was ich erreichen will und den Weg dahin kennen. Ich muss mindestens einen Alternativweg parat haben, falls Plan A nicht funktioniert. Ich muss mich auch entscheiden, auf welche Weise ich trainieren will. Parelli und Clickertraining z.B. sind zwei völlig verschiedene Wege. Geduld und Konsequenz braucht man immer, für jedes Tier. Gefühl auch. Und es ist sehr sinnvoll, jemand Erfahrenes zur Hand zu haben, wenn man allein nicht weiterkommt. Manchmal hilft schon ein anderer Blickwinkel.

Ich schwatze zuviel. Peinlichkeit Aber Training und Lernverhalten gehören zu meinen Lieblingsthemen.

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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 17:07    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo!

Hihi, ja, ich kann mich auch immer schlecht bremsen, wenn mir ein Thema wichtig ist.

Ich habe mal in einem Lehrbuch von einem bekannten Reiter/Ausbilder aus der typischen Turnierreiter-Ecke (leider komme ich ums Verplatzen nicht auf den Namen) den Satz gelesen: "Belohnung ist, wenn der Druck nachlässt!"
Das ist bestimmt die ideale Methode, einen Equiden zu bekommen, der gerne und freudig mitarbeitet...

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Carmen
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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 17:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Naja, so ähnlich funktioniert auch negative Verstärkung, und das ist nicht unbedingt schlecht. Aber selbst diejenige, die viel damit arbeiten (und das sind die meisten), geben trotzdem noch Belohnungen (wenn keine Leckerlis, dann wenigstens Streicheln oder Stimmlob).

Als Einstellung dem Tier gegenüber spricht dieser Satz Bände.

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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 17:24    Titel:   Antworten mit Zitat

Das frühzeitige Wegnehmen des Druck ist eine wesentliche Vorraussetzung, damit das Tier ein positives Feedback für sein Verhalten bekommt und lernen kann.
Das kann man schon als "Belohnung" ansehen, allerdings finde ich auch, dass das belohnen durch Stimme/Stimmung, Streicheln und Leckerli eine besondere Qualität hat.
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O'Connor
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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 18:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Carmen hat Folgendes geschrieben:
Als Einstellung dem Tier gegenüber spricht dieser Satz Bände.

Genau so sehe ich das auch.

Das Wort "Druck" weckt eigentlich sofort negative Assoziationen; man denkt an die auch heute noch allerorten praktizierte Methode, das (auf der Vorhand latschende) Pferd gegen die starr anstehende Hand zu reiten, damit "die Birne runterkommt", anstatt geduldig die Hinterhand zu vermehrtem Untertreten anzuregen, wodurch man die Aufrichtung praktisch - auch ohne permanente Anlehnung - geschenkt bekommt (aber das geht natürlich nicht von heute auf morgen).
In diesem Fall ist Druck gleichzusetzen mit Schmerz, und das ist natürlich völlig indiskutabel.

"Druck" übt aber auch z. B. mein Daumen auf die Brust meines Jungpferdes aus, wenn ich zum ersten Mal versuche ihm zu erklären, dass es bitte rückwärts treten soll, wobei sofort gelobt wird, wenn es mit dem Körper auch nur eine leichte Rückwärtstendenz zeigt, nicht erst, wenn es einen Schritt macht. So ist "Druck" einfach nur eine Lernhilfe.

Ohne "Druck" ist Ausbildung nicht möglich, aber eben Druck im Sinne von "belehrender Berührung", nicht von etwas Unangenehmem, dem das Pferd entgehen will.

Aber es ist natürlich ein Unterschied, ob man es mit einem sensiblen rohen oder einem büffeligen abgestumpften Pferd zu tun hat. Bei letzterem darf's dann notgedrungen schon einmal "ein bisschen mehr" sein, um durchzukommen.

Die Devise sollte immer sein "so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich", dann wird man dem einzelnen Individuum wohl am besten gerecht.

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Gast87
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BeitragVerfasst am: 22.08.2010, 19:14    Titel:   Antworten mit Zitat

So habe ich es hier auch mal in einem meiner Beiträge gemeint aber nicht so gewählt ausgedrückt Augen rollen (sarkastisch) und gleich ein auf den Deckel bekommen . Dein bekannter Trainer bei dem ich mal war ,hat gesagt . "Alle was nicht Bestraft wird ist Belohnung "ist aber im Princip das Selben Kingt auch hart , aber wo fängt die Bestrafung des Pferdes/ Mulis an . Wenn es nicht das machen darf was es will , ist es für ihn auch schon einen Bestrafung , wenn ich das Unterbinde
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