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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 22.09.2009, 08:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Aber wenn ein Tier wegen eines augenscheinlich verschlampten Hufabzesses eingeschläfert werden muss, ist das in etwa so als wenn ein Mensch an einem gebrochenen Bein stirbt.
Eigentlich gibt es keine "nettere" Lahmheitsursache als ein Hufgeschwür. Wegen der zumeist sehr günstigen Prognose... Angussverband drauf, bei gut eingweichtem Huf alles sauber schneiden, ordentlich desinfizieren und Sekundärinfektionen vermeiden, 1 Woche lang zuverlässigen Hufverband drauf und dann is' meistens gut!
Der Tierarzt, der das in Eurem Fall verbockt hat, sollte mir lieber nicht im Dunklen begegnen....

Helmut, Dein trauriger Fall ist ein guter Anlass, nochmal nachhaltig daran zu erinnern, dass es ein grober Kunstfehler ist, an Hufhorn mit wässerigen Lösungen (Jod- oder andere Tinkturen, Wasserstoff-Peroxyd etc.) desinfizieren zu wollen. Die Oberflächenspannung wässeriger Lösungen verhindert ein hinreichendes Eindringen in die "klüftige" Oberfläche von Keratin-Strukturen (Horn, Haare). Das geht nur gescheit mit Öl. Einzige Ausnahme ist der Anguss-Verband, aber selbst den würde ich nach 'ner Weile lieber (z.B.) mit Keratex Nail Hole Desinfectant (Hufbeschlag-Fachhandel. z.B. Andreas Strohm Düsseldorf) oder THM-WLD (www.der-huf.de) nachbehandeln.
Bei akut offenen Wunden sind allerdings diese beiden Mittel zu ätzend, da ist THM Hufstabil oder eine ölige Klausan-Lösung von Dr. Schätte freundlicher zum Patienten.

Bei Fäulnisprozessen am Huf immer dran denken, dass die Mikroben, die da am Werk sind, nichts mehr hassen als frische Luft. Luftabschluss dagegen schafft für sie ideale Lebensbedingungen.

Fault es bei älteren Tieren öfter am Huf, bitte unbedingt an Alters-Cushing denken. Ein durch zuviel (körpereigenes) Cortisol gedämpftes Immun-System lässt nur noch minderwertiges Horn wachsen, welches weniger Widerstandskraft gegen Fäulnis-Attacken hat.
Das lässt sich heuzutage mit sehr vertretbarem Aufwand behandeln, die Preise für das lebenslang erforderliche Pergolid sind gerade von 135 Euro pro 100 mal 1mg auf 75 Euro runter gegangen!!

Gruß

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Beate
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BeitragVerfasst am: 26.09.2009, 21:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Am 28.7. hatte ich hier über die "Zwiebel-Honig-Paste" berichtet.
2 Monate habe ich nun die Hufe unserer beiden Noteselinnen damit behandelt. Und zumindest was den Strahl betrifft, verbuche ich einen absolut durchschlagenden Erfolg!! So gut hat noch keines der oft für teures Geld zu kaufenden Spezialmittel geholfen! Ich bin echt baff!
Begonnen habe ich mit der täglichen Anwendung, nachdem die Hufe frisch ausgeschnitten, und die Strahle somit fein säuberlich "in Form gebracht" waren. Etwa 2 Wochen habe ich die Paste täglich angewenden, dann eine ganze Zeitlang jeden 2. Tag. Mittlerweile bin ich bei ca. 2 x pro Woche angelangt. Es ist megaerstaunlich: Der jeweilige Strahl behält absolut seine Form und bleibt schön glatt, ohne Taschen zu bilden, oder dass sich Schichten (teilweise) loslösen. Der komplette Strahl bleibt kompakt. Armin, mein persönlicher Hufbearbeiter war extrem skeptisch dieser Behandlung gegenüber, aber nun ist auch er total überzeugt davon.
Einziger Nachteil ist die klebrige Schmiererei. Meine "Paste" hatte eine eher wässrige Konsistenz (vielleicht war die Zwiebel zu gross, und dadurch die Mischung zu dünnflüssig?). Dadurch liess sich das Mittel nicht so einfach mit Pinsel auftragen. Ich ging irgendwann dazu über, das Mittel mit einem Finger aufzutragen. Ging supergut, ausser dass hinterher alles klebrig ist.
Also ich kann dieses (Haus)Mittel bei Strahlproblemen uneingeschränkt empfehlen. Die weisse Linie hatte ich damit auch behandelt. Mein Eindruck ist auch hier eine Besserung, aber bei Weitem nicht so durchschlagend wie beim STrahl. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass sich das Hornmaterial in/an der weissen Linie langsamer regeneriert als das des Strahl's?
Grüssle
Beate

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 27.09.2009, 11:03    Titel:   Antworten mit Zitat

Weder der Strahl noch die weisse Linie (und ich gehe davon aus das du die Blättchenschicht als weiße Linie bezeichnest, denn die Linea Alba gibt auch noch beim Huf) regeneriert sich nicht, sondern wächst beim Strahl als auch bei der weißen Linie von oben nach unten.
D.h. Primärziel muß immer sein, Luft an die verkeimten und betroffenen Strukturen zu lassen, z.B. durch Öffnen der Strahltaschen und bestmöglichstes Beschneiden der Sohle. Das Honig als auch Zwiebelbestandteile schwach antibiotische Wirkungen besitzen ist bekannt . Und was klebt hält auch länger. eines zusätzliche Hilfe ist das Abwaschen des Hufes mit einer Bürste und ausschließlich Wasser.
Für die tiefe mittlere Strahlfalten (auch dieser Ausdruck ist falsch, da es keine mittlere Strahlfalte oder -Furche physiologischer Weise gibt, es sei denn man schneidet sie hinein) sich aber dennoch bei Zwanghufen und ähnlichen Erkrankungen wie Infektionen bilden kann und oft der Auslöser von Hufkrebs ist, verwende ich folgendes: Eine wässrige Mischung aus Alaun, Kristallviolett und Glyzerin, aufgetragen auf ein Vlies (Drainagevlies aus dem Baumarkt) in kleinen Streifen geschnitten und hineingedrückt in den Strahldefekt. Das Vlies fällt alleine hinaus.

so und jetzt nochmal einen kleinen Exkurs in physiologische Gegebenheiten. Wie in wissenschaftlichen Arbeiten beschrieben, stellt die Hufwand als auch der Strahl das Modell einer Gelmembran dar. Das heißt eine Barriere mit Diffusionseigenschaften und hydrophilen Eigenschaften.
Es dauert ca. 12 Stunden bevor Wasser von außen nach innen diffundiert. (Stichpunkt: sinnloses Gewissensberuhigungsabspritzen)
ein Huf wird von innen mit Wasser versorgt, nicht von aussen.
Ein System was hydrophil ist, ist gleichzeitig lipophob. D.h. Alle Arten Öle blockieren die Oberfläche und verhindern das Eindringen des Wassers.
Wirkstoffe:
Je kleiner die Molekülgröße desto besser das Diffusionsverhalten, beim Huf natürlich in wässriger Lösung. (Negativbeispiel Kupfersulfat: zerfällt in Cu+ So4- und kann die schützende Barriere Richtung körperinneren überwinden und so toxisch wirken)
Kristallviolett ist ein organisches Molekül von einer Größe die es unmöglich macht durch Strahl oder Hufhorn zu dringen.
D.h. bei der Behandlung von Hufen oder Strahl sind auch Diffusionseigenschaften gefragt und damit die Zeitdauer des Präsentseins von des Wirkstoffs. D.h. durch die pappige Honig- Zwiebelpaste in wässriger Lösung biete ich permanent der kranken Umgebung bakterizide Stoffe zur Diffusion an.
Da die Oberflächenspannung von Wasser und Öl sich nicht wesentlich unterscheidet ist sie bei der Hufthematik von untergeordneter Bedeutung.
Von entscheidender Bedeutung ist die Wasserlöslichkeit und die Molekülgröße des Wirkstoffes und die Verweildauer, durch Paste oder Verband oder eingedrücktes Vlies.

Das oft propagierte Einbringen von Jodoformether ist auch nicht angebracht, da Ether austrocknet, entfettet und damit gesunde Strukturen zerstört. Der Wirkstoff ist das Jod, der Träger Ether. Besser Beta-Isodona in wässriger Form oder ein Jodgel.
Wasserstoffperoxid, auch gerne genommen, ist hochgradig zelltoxisch und obsolet bei der Wundbehandlung oder Desinfizierung geworden. Das gibt es besseres je nach Krankheit (TA fragen). Ebenso sind ölhaltige Emulsionen obsolet, wenn Wunden wie Hufgeschwüre vorliegen.
Klaus
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Beate
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BeitragVerfasst am: 28.09.2009, 07:55    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus, Du hast recht, ich hatte mich da missverständlich ausgedrückt.
Natürlich bin ich NICHT der Meinung, dass sich schlechtes, fauliges Hufhorn von alleine regeneriert Augen rollen (sarkastisch) , sondern ich meinte damit, dass sich der Strahl bzw. die weisse Linie dadurch regeneriert, dass die schlechten Teile entfernt werden, und gutes, gesundes Material nachwächst.
Ansonsten kann ich als Laie Deinem wissenschaftlichen Beitrag leider nicht ganz folgen. Meine Empfehlung mit der Zwiebel-Honig-Paste sollte ein Tip sein mit einfachen Mitteln, die in jedem Haushalt vorhanden sind. Und der Erfolg gibt hier eindeutig recht. Warum das so ist (bzw. theoretisch nicht sein kann) darüber kann und will ich keine Studie anstellen (auch Chemie war nie meine Stärke :cool Lächeln .
Grüssle
Beate

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 28.09.2009, 08:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Ok dann noch mal einfach. Warum wirkt Zwiebel-Honigpaste:
Zwiebel enthält das keimtötende Allicin, das ähnlich wie ein Antibiotikum wirkt. Zudem hemmt die Zwiebel Entzündungen.
Honig enthält zudem das Enzym Glucoseoxidase das beim Zuckerabbau keimtötendes Wasserstoffperoxid freisetzt. Und Methylglyoxal ist unmittelbar für die antibakterielle Wirkung verantwortlich.
Die Zubereitung erfüllt alle Umgebungsanforderungen: Die Wirkstoffe sind in einem wässrigen Milieu eingebettet und können durch Diffusion, sprich passive Wanderung an den Wirkort gelangen. Der Strahl ist hydrophil, also wasserliebend und begünstigt die Wanderung der Wirkstoffe. Die klebrige Konsistenz der Zubereitung sorgt für einen langen Kontakt mit der zu behandelnden Umgebung.
Und noch mal zur Erinnerung: Der Strahl besteht nicht aus einem kompakten Knorpelstück sondern aus eng zusammegelegten Falten des Strahlhorns.
Wenn eine tiefe mittlere Furche vorliegt kann man einen „Pastenburger“ herstellen. Paste mit Spatel auf ein Vliesstückchen aufbringen und in die tiefe Strahlfurche mit einem Holzspatel oder umgedrehten Messer drücken. das Vlies fällt alleine raus. Und wer es ganz schmierfrei will. Die Apotheke füllt auch gerne die Paste in Tuben ab, oder Drehbehältnisse. Dann kann man besser dosieren.
Klaus
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 28.09.2009, 15:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Bei Beates Honig-Zwiebel-Paste hätte ich das Problem, dass mir schlicht die Zeit für die zwomal tägliche Anwendung fehlte.
Bei 8 zu versorgenden Tieren und 7 Hektar Weiden sowie reichlich Stunden im Sattel wäre das für mich nur sehr ungern zu leisten.
Gegen Fäulnisprozesse in der Weißen Linie (die übliche Bezeichnung für die Blättchenschicht der Hufwand, die in die Zona Alba, die eigentliche Weiße Linie über geht...) habe ich sehr gute Erfolge mit THM WLD, eine 1-2malige Anwendung wöchentlich reicht zumeist.
Natürlich kann sich da nix regenerieren.
Es geht darum, die Fäulnis in den Kavitäten möglichst dauerhaft zu stoppen, damit eine gesunde Blättchenschicht mit der Wand herunter wachsen kann, OHNE dass es zwischenzeitlich weiter hoch fault.
Wichtig ist es, die oft "tiefer" liegende Ursache - zumeist entweder massive Haltungsmängel (Stehen in der Jauche, Mist), überlastete Wandabschnitte (falsche Hufstellung, z. B. zu lange Zehen, dadurch völlig überlastete TrachtenI) oder massive Immun-Probleme (EMS, Cushing) - zu beseitigen.
Gegen Strahlprobleme auch in der Mittleren Strahlfurche (oder -fuge?) hilft bei uns immer THM Strahlbalsam 1-2-mal pro Woche. Auch in schwierigen Fällen helfen wenige Anwendungen!

Die Preise für beide Produkte finde ich vergleichsweise bescheiden.

Und beide Produkte basieren auf Öl bzw. Fett, beides Substanzen, die nachweislich sehr tief ins Hufhorn - egal, ob Hart- oder Weichhorn - eindringen. Schon um 1900 wurde von Pferdeleuten Terpentinöl genau aus diesem Grund gegen Huffäulnis eingesetzt.
Wer je gesehen hat, wie ein Schreiner eine Eichenholzplatte mit einer Mischung aus Terpentin und Leinöl behandelt, bekommt eine Vorstellung davon, was "Kriech-Fähigkeit" ist.
Ein anderes, etwas drastisches Beispiel ist der Einsatz von Keratex Nail Hole Desinfectant (Terpentinöl mit sowas wie Braunol) bei einer Vernagelung. Merkt man, dass man "angekratzt" hat - also Tier zuckt beim Nageln, Nagel wieder raus und es kommen 1-2 Blutstropfen - trägt man ein wenig Keratex auf, setzt den Huf ab und wartet etwa eine Minute. Das Zeugs braucht so lange, bis es den Nagelstich-Kanal hoch gekrochen ist, wenn es die kleine Verletzung erreicht hat, reagiert das Tier mit ein wenig Trippeln mit dem betroffenen Huf. Man weiß nun, dass man die Verletzung desinfiziert hat, verzichtet am weitere Nagel-Versuche an dieser Stelle, und alles wird gut.....
Wässerige Lösungen dagegen werden zu schnell wieder abgewaschen und/oder dringen nicht tief genug ein. Das oben beschriebene Prozedere ist damit undenkbar!!

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 28.09.2009, 15:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Jetzt wirds schon besser.
Bei allen Spalten und Rissen oder Löcher wie Nagellöcher oder Strahlrissen und Spalten, ist natürlich eine ölige Lösung klar im Vorteil, weil sie gut dorthin laufen kann und der Wirkstoff im Öl gebunden länger an der gewünschten Stelle verbleibt und Öl nicht wasserlöslich ist.
Und der feine Unterschied, das in der Regel bei Fäulnisprozessen keine offene Wunden vorliegen.
Dem zwar nicht ausgesprochenen aber suggestiven Vergleich zwischen Eichenholz und Hufhorn muß ich widersprechen denn Holz besitzt im Gegensatz zu Horn
Röhrchen, die man als Tracheen[COLOR=#333333] oder Poren bezeichnet. Bei Eichenholz und anderen Hölzern sind verhältnismäßig große Poren ringförmig angeordnet.[/COLOR]
Ist doch klar das Öle oder Terpentin tief eindringen, zumal sich reichlich fettliebende (lipohile) Substanzen in den Holzfasern befinden.
Da Horn keine Poren besitzt und zudem keine fettliebende Eigenschaften besitzt, dringt Öl auch nicht erheblich ein.
Allerdings und so ist es ja auch meistens, ist Huffäule auch sichtbar und somit ein Zugang geschaffen, der dem Öl das „Eindringen“, besser das Hinkriechen oder
-Laufen ermöglicht.
Klaus
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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 16.09.2010, 21:42    Titel:   Antworten mit Zitat

Bei meinen Tieren hat (eigentlich erst in diesem Jahr so richtig) ein erschreckendes Strahlproblem eingesetzt. Bei den beiden Eselchen besonders, aber z.T. auch beginnend bei den anderen gammelt der Strahl voll weg, ist völlig aufgeweicht, besonders vorne. Mein Fernando kam mit relativ guten Hufen, nur seine beiden Strahle an der hinterhand waren ´zerschnitten´. Bei der einen seite ist der Ballen förmlich zerschnitten, dass muss eione Veröletzung gewesen sein. Dadurch ergeben sich sehr tiefe Risse, die gar nicht säuberbar sind! Seit Jahren verbesser ich meine hygienischen Bedingungen, der Sommer war bei uns recht trocken bei uns- ich bin ratlos! Habe vom TA jetzt Jodoformäther bekokmmen, und THM strahlbalsm habe ich auch (bin allerdings heute beim 1. Auftragen gescheitert- war viel zu dickflüssig! Muss ich wohl erwärmen!?!
Jetzt habe ich (zu spät) diese Rubrik studiert.
Ich finde als Ursache aber trotzdem keine wirkliche Erklärung. So schlimm wie jetzt war es selbst in knöcheltiefdurchdenMatschzeitendamals nicht! Kennt sich jemand mit noch anderen, innernen Ansatzpunkten aus? Homöopathie, Mineralstoffversorgung etc....?
Kathrin

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 08:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Jodofomäther ist obsolet bei Strahlfäule. Er ist hochentzündlich, giftig und zerstört die Hornsubstanz des Strahls. Ganz unrecht hat der Tierarzt nicht, denn vor 10-15 Jahren war es noch das Mittel der Wahl. Strahlfäule verursachende Bakterien, gedeihen am besten in tiefen Nischen, sind allerdings leicht zu behandeln. Der erste Schritt ist ein großzügiges Freischneiden der Taschen sowie ein tägliches Säubern mit Wurzelbürste und Wasser. Bei tiefen Furchen hat sich in Streifen geschnittenes Drainiagevlies das um den Haussockel gelegt wird bewährt (kostet nur ein paar cent im Baumarkt). Das Vlies wird mit einem Holzspatel fest in die Furchen gedrückt und bleibt drin, bis es wieder raussfällt. Jeden 2. Tag die Streifen mit Dry Feet von Cavalor tränken. Nach 1 bis 2 Monaten hat sich in der Regel das Problem erledigt.
Klaus
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Kathrin
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 09:20    Titel:   Antworten mit Zitat

Bei den Eselchen ist kein Strahl mehr da!! Peinlichkeit Also auch keine Taschen und nix zum reinstopen Peinlichkeit Der Schmied sagt, er könne da nix mehr abschneiden, da käme rohes Fleisch. Worried1 Und Fernandos Furchen- die noch nicht angefangen haben zu gammeln, bei denen ich es nur befürchte!, sind wie Einschnitte, also keine Taschen. Ich werde mal ein Foto machen, sieht echt merkwürdig aus!
Im Auslauf- 100 x 100 Meter( ?) gibt es Pinkelstellen, die bei Regen natürlich immer weich sind und länger zum Abtrocknen brauchen. Und die sind genau so angelegt, das sie da durch müssen, um in den Stall zu gelangen. Kann das was damit zu tun haben?

Und statt Jodoformäther dann Konsolan?
Kathrin

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johanna
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 09:32    Titel:   Antworten mit Zitat

meine drei esel haben im winter manchmal auch strahlfäule. mit was ich seeehr gute erfahrungen gemacht habe ist huf-und klauenbalsam von tiroler steinöl. riecht ähnlich wie das fliegenzeug von denen. nach dem ausschneiden, der arg betroffenen stellen draufschmieren. reicht alle zwei tage, weil es sehr gut am huf hält.
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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 19.09.2010, 18:22    Titel:   Antworten mit Zitat

Mach doch bitte mal ein Foto von der Sohle (90° von oben auf die Sohle). Die Hufe sollten bei der Aufnahme trocken sein.
Ohne im Voraus urteilen zu wollen kann ich sagen, das Esel mit komplett verfaultem Strahl nur zum Teil etwas mit feuchter Umgebung zu tun hatten. Hauptursache war die falsche Bearbeitung der Sohle respektive des Hufes und die mangelnde Hygiene. Normalerweise ist die Sohle der Eselhufe und der Strahl auf starkes Wachstum und Abrieb ausgelegt. Da in unseren Breiten der Abrieb nicht entprechend natürlich stattfindet und die Bearbeitungsintervalle länger als 4 Wochen sind, ist die Einengung des Strahls durch die Sohle und die damit verbunde Verkümmerung desselben vorprogrammiert.
Klaus
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 20.09.2010, 09:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich fürchte, Klaus hat Recht.....
Wir haben seit März zwei Groß-Esel in Pflege, und deren Hufe machen richtig viel Arbeit...
Da muss ich nämlich mindestens alle 6 Wochen dran, sonst geraten sie gründlich "aus der Form".
Hätte nicht gedacht, dass diese kleinen, harten Hufe so flott wachsen.
Gut, die Esel tun nichts anderes als auf der weichen Wiese herum tollen. Dabei bleiben sie zwar rank und schlank, aber Hufabrieb is' nahe NULL....

Scheint eine ziemlich dumme Idee zu sein, Eselhufe nur so 2-3 Monate bearbeiten zu wollen. Gibt meisten zuverlässig Ärger mit den Hufen.....

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ostemporale
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BeitragVerfasst am: 22.09.2010, 20:38    Titel:   Antworten mit Zitat

Nur um den nicht den Mut zu verlieren. Bilder vor und nach der Bearbeitung.
Beim linken Hufbild war vor 2 Monaten auch kein Strahl mehr zu sehen. Schon 4 Wochen nach Bearbeitung ist die Sohle total mit Sohlenhorn zugewulstet. Das rechte Bild zeigt einen anderen Huf fast ohne Strahl im vorderen Bereich vor und nach der Bearbeitung.
Am besten schon nach 2 Wochen die Sohle beschneiden und den Huf kürzen.
Klaus
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elke
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BeitragVerfasst am: 23.09.2010, 06:44    Titel:   Antworten mit Zitat

Guten Morgen Kathrin,
Bakterien können sehr lange (10 Jahre) im Boden überleben.
Die Glasurschicht am Huf ist ein guter Schutz dagegen. Wenn aber der Druck zunimmt, hat sie keine Chance mehr.
Das wichtigste ist den Boden trocken zu bekommen. Durch Gitter und Sand oder Schotter, wie es ein Eselfreund vorgeschlagen hatte.
Dann kannst Du Dich der Heilung zu wenden.
Jeder Huf, Bindegewebe, Sehne braucht Kieselsäure(Silicea). Damit kannst Du den Heilungsprozzess fördern.
Gruß Elke
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