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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.11.2010, 10:08 Titel: |
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Killah hat Folgendes geschrieben: |
Allerdings verstehe ich nicht, warum bei Plastik die Hufe schneller wachsen als bei Eisen.
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Guten Morgen Christina,
es liegt an der Reibung zwischen dem Huf und dem Eisen.
Würde Dein Hufschmied das Eisen, nach dem Aufbrennen, das Eisen polieren, würde kaum Reibung entstehen(Schmiergelpapier) und die Trachten könnten wachsen und sich nicht kürzer raspeln.
An den Zehen gibt es keine Reibung, deshalb muß nach einer gewissen Zeit Umbeschlagen werden.
Gruß Elke |
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Killah Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.05.2006 Beiträge: 665
Wohnort: Trier Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.11.2010, 10:56 Titel: |
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Hey Elke,
danke, das hab ich jetzt verstanden.
und es wird mir einiges klarer.
Christina |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.11.2010, 11:36 Titel: |
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Elke, Polieren nützt nicht viel.
Die Trachten reiben sich auf Eisen trotzdem runter. Es setzt sich zumeist Dreck zwischen evt. polierten Eisenschenkel und Hufwand, und DAS schmirgelt.
Bei allen hinten geschlossenen Beschlägen (egal ob Eisen oder Plastik) hat der Strahl Boden-Gegendruck und die Trachtendes Hufes arbeiten nicht so intensiv.
Was nämlich nach wie vor in vielen Lehrbücher und auch von Hiltrud Strasser (obwohl vehemente Eisen-Gegnerin) als "Hufmechanismus" beschrieben wird, nämlich das Weiten des Hufes hinten unter der Belastung unmittelbar nach dem Auffußen, ist ein Effekt, der nur durch hinten offene Hufschutz-Arten (auch geklebte oder Ölöv aus Metall-Gummi) entsteht.
WENN Hufe auf Plastik schneller wachsen, wurde das Tier damit sehr viel auf sehr unebenem, hartem Boden (z.B. Schotterwege) bewegt.
Der Grund ist schlicht, dass dann der Huf starker Verwindung ausgesetzt ist.
Sowohl ein Barhuf als auch ein mit flexiblen Beschlägen oder Hufschuhen geschützer Huf kann sich - anders als ein mit Eisen geschützter Huf - problemlos Bodenunebenheiten anpassen.
Prof Dr. Robert Bowker von der Michigan State University hat schon vor Jahren in seinem Huflabor nachgewisen, dass diese "Verwindung" des gesamten Hufes eine strake Massagewirkung aud die Venengeflechte im Bereich der Hufbein-Äste (gleich oberhalb der Trachten) ausübt. Die auf Eisen zu beobachtende Aufweitung hat diese Massagewirkung augenscheinlich nicht.
Die Massagewirkung auf die Venenplexi spielt mutmaßlich eine große Rolle für den Rücktransport des Blutes Richtung Herz.
Lange Rede, kurzer Sinn: Laufen Huftiere mit Plastik überwiegend auf weichem Boden, dürften ihre Hufe kaum schneller wachsen als mit Eisen.
Gehen Duplos mit ihrem guten Verdrehschutz auf der Weide schon nach 3-4 Wochen fliegen, liegt die Vermutung sehr nahe, dass da handwerklich Mist gemacht wurde.
Sei es
- dass die Hufstellung völlig daneben ist,
- dass die Hufe insgesamt viel zu lang gelassen wurden,
- dass die Beschläge viel zu lang/zu breit gelassen wurden.
Ein seitliches Verschieben der Beschläge wie von Julia unter bestimmten Bedingungen für Trotters beschrieben kommt bei Duplos nicht so leicht vor, da die hufseitigen "Spikes" (je nach Härte des Beschlag in orange oder grün) dies recht gut verhindern.
Wir haben zwei Mulis und ein Warmblut, die alle recht einseitig fußen, Trotters würden bei denen nach weniger als einer Woche weg fliegen. Mit Duplos laufen sie zuverlässig ohne Beschlagverlust etwa 8 Wochen.
Ein ausreichendes Kürzen der Hufe vor dem Beschlagen macht übrigens aus einem anderen Grund sehr viel Sinn.
Der erwähnte Bob Bowker spricht gerne von "Peripheral loading", wenn man einen Huf mit Eisen beschlägt.
Soll heißen, dass die gesamte Last des Tieres auf die Hufwand kommt, Sohle und Strahl fast gar nicht mit tragen können. DAHER ist es günstig, bei Kürzen der Hufe die Sohle je nach Hufform etwa in der Breite der Hufwand mit anzuraspeln und somit zum Mittragen heran zu ziehen. Bei Eisen ist das kaum möglich, vor allem nicht, wenn man aufbrennt...
Die Sohle mit zum Tragen heran zu ziehen, hat natürlich Grenzen, denn vor allem weiter vorne sind dünne Sohlen weiter Hufe ("Warm- oder Vollblut-Tretminen") recht flott druckempfindlich. Aus gutem Grund, denn etwa 1 cm innerhalb der Weißen Linie verläuft oberhalb der Sohle die Zehenkranz-Arterie, ein Blugefäß, welches die Wand- und Sohlenlederhäute mit Blut versorgen. Die natur war klug genug, die Hufsohle in diesem Bereich mit ausreichend "Drucksensoren" auszustatten.
Auch hierbei sind Duplos recht gut, denn durch die Metalleinlage ist der Beschlag genau in diesem sensiblen Bereich deutlich steifer als reine Kunststoff-Beschläge, bietet also mehr Schutz für sensible Hufsohlen.
Ich vermute, Christina hat mit ihren Tieren noch ein anderes Problem. Wenn man Huftiere auf weichem Boden hält und auf hartem Boden nutzen muss (weil z. B. viele Wege geschottert oder asphaltiert sind), kommt es zwangsläufig zu klamm gehenden Tieren, cdenn die haben ja gar keine Zeit, sich an harten Boden zu gewöhnen.
Selbst unsere Mulis mit ihren prügelharten, widerstandsfähigen Hufen reagieren so, wenn auch nur recht kurz. Nach ein paar km haben sie sich auf Schotter eingelaufen.... was beim Quarterhorse von Dagmar fast gar nicht klappt, ohne Beschlag humpelt der auf Steinen nur, egal wie lange....
Zum Fahren findet man leider noch weniger weiche Wiesenwege als zum Reiten, weil der Weg ja immer ausreichend breit sein muss. Auch ein Ausweichen auf den Seitenstreifen ist mit Kutsche hinten dran kaum möglich.
Deshalb werden Fahr-Tiere zumeist noch häufiger beschlagen als Reit-Tiere....
In der Gegend um Trier auf länger liegenden Schnee zu hoffen, braucht viel Optimismus.
Dort ist es so lau und warm, dass Julia dann auf der Alp alles an Aktivitäten vergessen kann, weil sie 2 Meter Schnee und 20 Grad minus hätte.... _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Susanne Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.10.2005 Beiträge: 609
Wohnort: Raum Freiburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.11.2010, 19:05 Titel: |
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Bei uns im Stall wurden auch kurzfristig Duplos verwendet, unser Hufpfleger hatte die als Alternative zum reinen Kunststoffbeschlag empfohlen. Aber die Erfahrungen waren negativ, nach nur 5 Wochen musste der Beschlag abgenommen werden. Es war nicht nur die äußere Kunststoffschicht abgelaufen, sondern auch die innere hatte sich teilweise verabschiedet, so dass das Metalteil in den Huf drückte.
Als nächstes hatte das Pferd dann richtige Eisen drauf, lief aber schlecht damit und jetzt werden wieder Hufschuhe verwendet.
Grüße Susanne |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.11.2010, 23:13 Titel: |
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Kann es sein, dass Ihr Vorserien-Duplos in 2005/2006 ausprobiert habt?
In dieser Zeit gab's noch Haltbarkeitsprobleme.....
Inzwischen halten Duplos unter sauber fußenden Hufen locker 600-800 km, auch in mehreren Beschlagperioden, wenn sie vernünftig (Nägel einzeln ziehen und nicht runter reißen) abgenommen werden.
Selbst unter extremen Einsatzbedingungen halten sie, z.B. unsere 480-kg-Muli-Damen mit Shetty-großen Hüfchen und deutlicher Außen-Trachten-Fußung schaffen 400 km damit.
Eisen halten nie und nimmer so lange, wenn sie nicht mit 6 Stiften oder Borium "gepanzert" sind....
In diesem extrem heißen Sommer hatten wir auf einem Wanderritt von rd. 200 km ein wenig Verschleißprobleme, möglicherweise weil die verwendeten Winterbeschläge bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke an Grenzen stoßen (ich hatte mich bisher geweigert, Sommerbeschläge zu verwenden, vielleicht beginnender Altersstarrsinn...).
Kann aber auch sein, dass wir Beschläge hatten, bei denen die Spritzerei Mist gemacht hatte, das gab's in der Vergangenheit schon mal.
Jetzt aber nicht mehr, Duplos werden seit 6 Wochen auf eigener Spritzmaschine gefertigt, dadurch hat Hubert die Qualität besser im Griff.... _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Susanne Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.10.2005 Beiträge: 609
Wohnort: Raum Freiburg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 26.11.2010, 20:08 Titel: |
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Nein, kann nicht sein, der Beschlag war 2009/2010 drauf. Es sei denn, die Firma hat noch uralte Beschläge ausgeliefert. |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 27.11.2010, 08:47 Titel: |
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Das hat sie bestimmt nicht!
Ich habe Hubert gefragt, ob er einen Fall wie von Dir geschildert kennt.
Fehlanzeige...
Insbesondere die in den Huf gedrückten Metallteile sind uns ein Rätsel....
Ist nich ganz auszuschließen, dass es bei Euren Beschlägen evt. um ein Problem mit dem Spritzerei ging.
Hubert würde Euch die fehlerhaften Beschläge (bitte einsenden!!) selbstverständlich ersetzen...
Nur so zur Info: Grob geschätzt laufen in Deutschland, Norwegen und U.S.A. etwa 5.000 Equiden auf Duplos! _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Gast87 Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.11.2008 Beiträge: 1498
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Verfasst am: 11.04.2011, 09:00 Titel: |
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Habe gerade im Gangpferdeforum eine Diskusion wegen Duplos bei Gangpferden , besonders Pasos gelesen . Da ich manchmal auch schon liebäugle meinen Gangmuli mit Duplos beschlagen zu lassen , habe ich jetzt wieder abstand davon genommen .
Frage an Hanno : Ist das Mit den Duplos nur bei Gangpferden , besonders bei Paso Peruanos und ISIs mit sehr viel Aktion so . Mein Mikado läuft ja auch mit viel Termino ( aufwärts/seitwärts Bewegung )
http://www.dasgangpferdeforum.de/th....hp?postid=43661#post43661
lg Helmut |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 11.04.2011, 10:53 Titel: |
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Gleiten mit Eisen?
Ich muss immer aufpassen, dass ich bei solch blöden Sprüchen politisch korrekt bleibe...
Schau es Dir selber an, ob das Gleiten ist:
http://www.youtube.com/watch?v=fql-xsofeg0
Wenn ein Duplo angeblich zu sehr stoppt und dem Tier Probleme macht, heißt das doch auch, dass so ein Pferd auch nicht barhufig laufen kann!!!
Denn Duplos stoppen exakt soviel wie ein Barhuf!!
Ich kenne persönlich einige Gangpferde, die seit vielen Jahren zufrieden auf Duplos laufen, Paso und Isländer.
Gruß _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Gast87 Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.11.2008 Beiträge: 1498
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Verfasst am: 11.04.2011, 15:59 Titel: |
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Ja aber die Paso Peruanos von den Leuten dort laufen ohne oder mit Eisen normal , nur mit den Duplos haben sie entzundene Sehnen . Vielleicht ist es doch so weil gerade die Paso Peruanos die VH beim Abfußen hochheben und zugleich drehen .Zudem fesseln sie mit der HH stark durch . Da passt vlt die Stellung mit den Kunststoffbeschlägen nicht . Wenn ein Paso oder Isländer für Gangpferdereiter schlechte , also nicht korrekte Gänge hat , dann sind die Gänge ja eher wie die eines Dreigängers .
Hier ein Link von der peruanischen Paso Peruano Seite , da sieht man genau den Unterschied der Gänge
http://www.aficionperu.com/caballos....ubsecc=54&codnota=281
Vielleicht schaust du dir das an , aber eigentlich ist es eh egal denn dies Rasse der Gangpferde ist bei uns in der Minderheit und wenn sie keine Duplos drauf haben , wegen dem werden die Hersteller nicht ärmer ,
Will dich da nicht nerven aber es interessiert mich halt
lg Helmut |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 11.04.2011, 16:13 Titel: |
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Helmut, wenn sie barhufig laufen können, liegt es garantiert nicht an den Duplos, denn die verhalten sich beim Auffußen wie Barhufe.
Könnte eher sein, dass es an demjenigen liegt, der die Duplos da drunter "gezaubert" hat, selbst WENN es der gleiche ist, der üblicherweise die Eisen drunter macht.
Wäre nicht das erste Mal dass ein Hufschmied mit Duplos solchen Mist macht, dass die Tiere drunter zu leiden hatten.
Letzten Herbst hatte ich ein Pferd eines Bekannten auf dem Hof, welches nach zwei Duplobeschlägen von einem Hufschmied aus der Nähe von Saarburg ein halbes jahr Pause auf der Weide brauchte.
Nicht dass es schwierig gewesen wäre, dieses Pferd zu stellen und zu beschlagen, nachdem ich ihn beschlagen hatte, lief er, auch 2 Monate später noch.....
Mit Eisen scheint dieser Schmied aber auch keine Leuchte zu sein.....
Warum soll man mit Duplos keinen Mist machen können, wenn man damit nicht klar kommt?
Aber das liegt dann halt nicht am Beschlag.....
Dass Gangpferde durchaus anders fußen können als Dreigänger, stimmt ganz sicher.
Das weiß ich spätestens nach meinem Wanderritt in Island letzten Sommer, den dortigen Beschlagarbeiten und den über zweihundert Hufen, die ich da kennen gelernt habe.
Jede mir bekannte Dreigänger-Rasse würde sich auf solchen Böden eine starke Zehenrichtung an die Vordereisen laufen, WENN der Schmied - so wie in Island üblich - komplett ohne angeschmiedete Zehenrichtung beschlägt. Nicht so diese Isländer.....
Aber auch Gangpferde sind Pferde. Können sie barhufig laufen ohne Probleme zu kriegen, kann man sie sicher auch mit Duplos beschlagen.
Wenn man's denn kann..... _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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