Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Traumpferd Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 03.05.2010 Beiträge: 24
|
Verfasst am: 09.02.2011, 02:32 Titel: |
|
|
Hallo!
Habe gerade den Bericht gelesen.
Dabei hat sich mir die Frage gestellt, die mir schon lange ein großes Rätsel ist: Wie geht es, dass die Esel in Afgahnistan die Wahlurnen ans Ziel getragen haben, ohne ein Zaumzeug zu tragen???
Liebe Grüße
Cornelia |
|
Nach oben |
|
|
Gast87 Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.11.2008 Beiträge: 1498
|
Verfasst am: 09.02.2011, 11:57 Titel: |
|
|
in der arabischen Welt sieht man viele Esel die ohne Zaum oder Halfter laufen . Die haben gelernt , wie auch immer , ihren Besitzern zu folgen . Nur die Theorie das bei Gewalt die Esel / Mulis die Arbeit verweigern scheint nicht zu stimmen . Lieber gehorchen als brügel .
lg Helmut |
|
Nach oben |
|
|
Caprivi Administrator
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 11.10.2004 Beiträge: 2171
Wohnort: Fockbek in Schleswig-Holstein Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 09.02.2011, 20:19 Titel: |
|
|
Im Sommer 2008 haben Armin und ich an einem Römermarsch (120 km in 10 Tagen) mit unseren Mulis als Packtier teilgenommen.
Beide Tiere, Elco und Rafaela, wurden gebisslos mit Knotenhalfter geführt.
Hier einloggen Hier registrieren
Bei beiden ging eine lange und konsequente Vorbereitung, mit Wanderungen voraus. |
|
Nach oben |
|
|
Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 10.08.2011, 21:58 Titel: |
|
|
http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYy7CoNAEEX_aNYVQh6dYoqkCmmiacLoDjqwDxlGbfLxWYvcC6c53GveJjfiyiMqp4jetKYb-NJv0G-OICxeOZBjhJUdJZRh4hUmIoGeWAVppE9ZWGte-1WeDCmS7lSKypmjoCaBOYn63Swi2QA70xW2qe2x-Md-T_fHta3K86G51U8zh1D9AOQJlCE!/ _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
|
Nach oben |
|
|
Mulifan Neuer Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 5
|
Verfasst am: 17.09.2011, 22:23 Titel: |
|
|
Die Haltung von Tragtieren nach dem zweiten Weltkrieg war zunächst eine Fortsetzung dessen, was während der Gebirgskriege absolute Notwendigkeit war. Tragtiere waren an allen Fronten einsatzwichtige Transportmittel. Sie wurden immer missbraucht und haben immer verloren. Von Millionen von Pferden und Mulis, die an allen Fronten eingesetzt waren, ist keines zurückgekehrt. Im Zeitalter der modernen und anonymen Kriegsführung, dürften Tragtiere, auch in Einsatzgebieten wie Afghanistan keine Rolle mehr spielen. Seit ich das erste Mal, damals noch als Jugendlicher über das Bundeswehrsozialwerk in Mittenwald 1966 einen Mulistall betreten habe, machten Auflösungsgerüchte der Tragtierkompanie die Runde. Als ich in Reichenhall stationiert war, hieß es, die Kompanien werden biologisch ausgetrocknet, in dem keine Tragtiere mehr nachbeschafft werden.
Die Schauspielerin Elisabet Flickenschild hatte, an einem Tag der offenen Tür unsere Ställe besucht. In ihrem Vermächtnis hinterließ sie uns die beiden Haflingerstuten Nina und deren Tochter Natascha. Aus dem Fundus der damaligen Veterinäruntersuchungsstelle in München, war es mir gelungen die Haflingerstute Pamela zu kaufen. Eine Salzburger Zahnärztin vermachte uns damals den Haflingerkohlfuchswallach Wastl. Auf mysteriöse Art und Weise war es uns gelungen den Hengst über die Reiteralpe aus dem damals neutralen Österreich herüber zu schaffen. Die behördlichen Kosten wurden aus der UffzKasse bestritten, der Transport in Heu und Stroh abgegolten. Der damalige Verteidigungsminister Leber war inoffiziell bei einem Brigadeball im Axelmannstein darüber in Kenntnis gesetzt worden. In der Nacht bevor ich von R’hall nach Mittenwald versetzt wurde, war meine letzte Amtshandlung die Abnabelung von Sissi, dem ersten, in der Bundeswehr geborenen Fohlen (Bild folgt irgendwann).
Wir Mulitreiber waren zu allen Zeiten eine verschworene Gemeinschaft und haben mit allen Mitteln versucht, uns vor unsere „Viecher“ zu stellen und sie zu Schützen. Als 1981 die Mulis für immer Mittenwald verlassen sollten, habe ich aus vielen Augen vermeintlich harter Männer Tränen fließen sehen.
Die Bundeswehr war bisher eine Wehrpflichtigen Armee, und damit ein Abklatsch unserer Gesellschaft. Die Personalzuweisungen waren zum Teil problematisch. Von Analphabeten bis zu Goldschmieden, die Hufbeschlag durchführen sollten, hatten wir die unterschiedlichsten Charaktere als Tragtierführer. Außerdem wurden die Kompanien mit ihren harten Dienst, als Strafkompanien missbraucht. Wir bekamen die Soldaten, mit denen andere nicht zurechtkamen. Leider hatten wir auch immer wiedermal Leute, die ihrer Tiere schikaniert haben! Pferde und auch Mulis leiden still, dennoch habe ich häufig bemerkt, wenn irgendetwas mit meinen Schützlingen passiert war. Wurden solche Vorfälle bekannt, wurden die Betreffenden hart bestraft. Wurden die Vorfälle ruchbar, mussten die Tierquäler versetzt werden, da sie fast jede Nacht vom „Heiligen Geist“ heimgesucht und häufig übel zugerichtet wurden.
Ich habe mir viele Nächte um die Ohren geschlagen, wenn es darum ging einem unserer Vierbeinigen Kameraden beizustehen und war dabei nie allein. Die Hingabe, mit denen wir uns um unsere Tiere gekümmert haben, kann nur ein echter Mulitreiber nachvollziehen. Bei mir haben alle Tiere, die für den harten Militäreinsatz nicht mehr geeignet waren, entgegen aller Vorschriften ihr Gnadenbrot bekommen. Aus meiner Sicht ist es daher auch müßig mit Leuten darüber zu diskutieren, die nie einen Mulistall der Gebirgsjäger betreten haben.
Zuweilen hatten wir auch Brigadekommandeure, wie General Kohlmann, die nahezu täglich durch unsere Ställe gingen und sich nach dem Wohlbefinden unserer Tiere erkundigten. Manchmal wurde ich bei Tagesmärschen auch von der Dienstaufsicht aus der Luft (Hubschrauber) überrascht.
Die Tragtiere in der Bundeswehr verdienen sich ihr tägliches Futter nach wie vor über die Hüttenversorgung. Aus meiner Sicht sind die Mulis das Traditionselement der Gebirgsjäger und besitzen als solche den gleichen Stellenwert wie die Gorch Fock für die Marine. _________________ Mulifan |
|
Nach oben |
|
|
Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
|
|
Nach oben |
|
|
Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
|
|
Nach oben |
|
|
Miss Red Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 08.03.2009 Beiträge: 1003
Wohnort: Altmark Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 19.07.2012, 13:22 Titel: |
|
|
Bravo klärt auf _________________ Grüßle Sandra |
|
Nach oben |
|
|
luna Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 29.07.2012, 21:29 Titel: |
|
|
Miss Red hat Folgendes geschrieben: |
Bravo klärt auf |
Hihi, z.B. darüber, dass das Maultier auf deutsch Maulesel heißt (aber nicht darüber, welche Sprache dann "Maultier" ist ) |
|
Nach oben |
|
|
Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
|
|
Nach oben |
|
|
Miss Red Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 08.03.2009 Beiträge: 1003
Wohnort: Altmark Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 12.04.2013, 16:27 Titel: |
|
|
Hi
Nur mal so interessenshalber : Wie wird man denn Gebirgsjäger bei der Tragtierkompanie?Was für eine Ausbildung (beim Bund?) braucht man da vorher?
Mich fasziniert dieser "Berufsweg" irgentwie immer mehr _________________ Grüßle Sandra |
|
Nach oben |
|
|
Caprivi Administrator
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 11.10.2004 Beiträge: 2171
Wohnort: Fockbek in Schleswig-Holstein Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 13.04.2013, 11:48 Titel: |
|
|
Das einfachste ist eine Truppenwerbung bei der Gebirgsjägerbrigade in Bad Reichenhall. Dort ist das EAZ 230 unterstellt.
Dazu nimmt man am besten mit dem EAZ 230, dem Innendienstleiter, Kontakt auf.
Voerraussetzung ist ein Realschulabschluss bzw. hauptschule und abgeschlossene Berufsausbildung.
Die Aufgabe als Tragtierführer ist eine körperlich nicht zu unterschätzenede, denn es werde reichlich Bergtouren mit den Mulis unternommen, bei denen etliche Höhenmeter überwunden werden müssen, und das ganze auch in engen zeitlichen Rahmen. Dabei trägt bei mehrtägigen Touren der Tragtierführer auch mal seine eigene Ausrüstung mit bis zu 20 Kilogramm.
Teambefähigung und Integrationsbereitschaft/Soziale Kompetenz werden vorausgesetzt.
Dazu kommt die militärische Ausbildung zum Gebirgsjäger. Mit dieser Ausbildung ist auch die Verwendung in Auslandseinsätzen verbunden, die dann nicht immer mit Tragtieren zu tun haben müssen, sondern ausschließlich auf die Qualifikation Gebirgsjäger ausgerichtet sind.
Bewerben kann man sich auch beim nächsten Zentrum für Nachwuchswerbung, in DEinem Fall könnte das Hannover sein. Die besten Informationen gibt es aber in Bad Reichenhall. |
|
Nach oben |
|
|
|