Fernsehbeitrag über Esel mit gebrochenem Bein

[Palatina]

http://www.voxnow.de/menschen-tiere....amp;player=1&season=0

"Menschen, Tiere und Doktoren" bei Vox:

Ab Minute 31 sieht man die Behandlung eines Esels mit gebrochenem Bein. Der Beitrag ist unterbrochen, ab Minute 45 geht es weiter mit dem 2. Teil.

LG, Palatina

[Miss Red]

Hab ich auch gesehen,finde das sieht echt schlimm aus.Warum genau ist denn eine Narkose beim Esel sooo viel anders und schwieriger als beim Pferd?

[Palatina]

Hallo Sandra,

das weiß ich nicht.

Einer Bekannten von mir ist einmal ein Esel, während der TA den Esel gerade kastrierte, in der Narkose verstorben. Das ist für einen Landtierarzt ja eigentlich eine sehr häufige OP, aber jede OP ist ein Risiko.

Durch den Knochenbruch konnte bei dem Esel im Film auch kein Hufschmied die Hufe machen, die waren echt lang.

Wie das ganze wohl ausgegangen ist?

Viele Grüße, Palatina

[HannoPilartz]

Das stimmt nicht, Palatina!

Nur wenige "Landtierärzte" haben Erfahrung mit Eselkastrationen.
Vielleicht ändert sich das in Zukunft, weil es scheint, dass auch Esel häufiger anzutreffen sind.

Warum Esel anders auf Narkotika und Sedativa reagieren als Pferde?
Na, weil ein Esel halt ein Esel und kein Pferd ist! Ein Gorilla ist doch auch kein Mensch!

Aufpassen, bei Mulis weiß man nie so genau, welche "Systeme" von ihnen eher "eselig" reagieren, und welche eher wie die von Pferden!

Wer einen guten Tierarzt hat, dem es an Esel-Erfahrung fehlt, möge diesen an Dr. Manfred Stoll (bitte googeln!) verweisen. Der IST Esel-erfahren und hilft Kollegen (und NUR diesen), z.B. was bei einer Esel-Kastration zu beachten ist.

[Palatina]

Hallo Hanno,

das ist ein Mißverständnis.

Ich meinte Kastrationen allgemein. Damit haben Landtierärzte ja Erfahrung bei Pferden, Stieren, Schweinen... Also der reine Operationsvorgang ist vergleichbar. Offensichtlich aber nicht die Narkosen.

Wenn ein Landtierarzt sich an ein seltenes Tier wie einen Esel wagt mit einer Kastration, erwarte ich, daß er das mit der Narkose nicht in einen Topf mit Pferden wirft, sondern sich über spezielle Gegebenheiten der Narkose vorbereitet.

Grüße, Palatina

[HannoPilartz]

Nicht nur die Narkose ist anders.
Esel bluten auch erheblich stärker nach als Pferde.
Ein Verbluten von Eseln bei der Kastration aufgrund von "Blauäugigkeit" des Tierarztes ist erheblich häufiger als Narkose-Probleme.
Zumal eine Narkose bei der Kastration sowohl bei Pferden als auch bei Eseln eher die Ausnahme ist.
In den meisten Fällen wird nur sediert.
Welches Mittel hier eingesetzt wird, ist oft ein "Mentalitätsproblem" des behandelnden Tierarztes.
Hat der TA keine Probleme mit blitzsauberer Rechenschaftslegung, kann er Methadon (synthetisches Opium, Opioide) einsetzen. Aber nur dann, denn da das Zeugs auch als (Ersatz-)Droge im Einsatz ist, unterlegt es strengen Kontrollen.
Ist aber im Vergleich zu anderen Mitteln wie Domosedan (oder andere Alpha-2-Agonisten) hoch wirksam, billiger und m.E. einfacher in der Handhabung, denn man hat ein recht großes Zeitfenster.
Allerdings muss das Tier länger angebunden stehen, darf wg. Gefahr von Schlundverstopfung länger nichts fressen.
Vielleicht ist Domosedan deshalb so beliebt, dessen Wirkung lässt schneller und gründlicher nach....

Du solltest von "Landtierärzten" lieber nicht so viel erwarten.
Ich habe mehrere Tierärzte sehr nachdrücklich drängen müssen, sich mit Dr. Stoll wg. Esel-Kastration in Verbindung zu setzen.
Zumindest eine TÄ gab hinterher zu, dass sie wider Erwarten eine Menge dazu lernte....