Vorheriges Thema anzeigen :: Nchstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
ostemporale Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.01.2007 Beitrge: 306
Wohnort: Babenhausen/Hessen Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 24.09.2010, 13:25 Titel: |
|
|
Die Glasurschicht ist eine wenige Zellen starke Schicht die am Kronrand entsteht, allerdings nicht zum Schutz der Hornwand. Ein guter Strahl entwickelt sich am besten mit Bodengegendruck und ohne ihn einengende Sohlenhornwülste.
Durch Futterzusätze wie Silicea kann auch weder Hornwachstum angeregt noch die Hornsubstanz verbessert werden auch wenn man gerne daran glauben möchte, schadet allerdings auch nicht.
Ein Gesundfüttern kranker Hufe bei einem normal ernährten Equiden ist leider nicht möglich.
Klaus
|
|
Nach oben |
|
|
HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beitrge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 26.09.2010, 09:02 Titel: |
|
|
Stimmt, Klaus!
Vor vielen Jahren hörte ich auf einem Huf-Symposium der GdHK einen Vortrag des bekannten Distanz-Tierarztes Dr. Conny Faißt. Der meinte ziemlich trocken "...Biotin und diese ganzen Pülverchen helfen wirklich.... aber nur dem Bankkonto des Herstellers, nicht den Hufen der Tiere..."
Gutes, artenreiches Heu und eine ebensolche Weide reichen völlig, um alles Erforderliche im Equidenorganismus für gesunde Hufe bereit zu stellen.
Man muss dann halt noch die erforderlichen "Rahmenbedingungen" schaffen. Strahlgegendruck gehört auch so dazu.
Eine Grundvoraussetzung ist aber ausreichend Bewegung auch auf hartem Untergrund, und DAS möglichst 24 Stunden am Tag.
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
|
Nach oben |
|
|
Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beitrge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 26.09.2010, 09:58 Titel: |
|
|
Vielen Dank schon mal für die vieln guten Aspekte! Ich werde mal sehen, dass ich heute zum Fotographieren komme. Und danke für die mutmachung!
Die Gitterplatten sind eh schon bestellt, das geht los., auch im Stall. Da ist Naturboden, der sich aber mit den Jahren sehr rausgearbeitet hat. Die entstandenen mulden habe ich nach und nach mit den einstreuten Sägespänen ausgefüllt/ festtreten lassen. Natürlich kein ersazu für festen Boden und immer schnell wieder aufgeweicht vom Pinkeln. Aber, wie gesagt, da ist die Rettung schon nahe! Wenn es nicht so kostspielig wäre, würde ich ja noch viel mehr qm² verlegen!!
Kathrin
_________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
|
Nach oben |
|
|
HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beitrge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 26.09.2010, 20:53 Titel: |
|
|
Kathrin, mit Fotos hat Du sicher bessere Chancen, hier gute Tipps zur Hufbearbeitung zu bekommen.
Mit Eselhufen ist das nicht gar so einfach. Manche tendieren dazu, die Trachten zu stark zu kürzen, das führt dann zu einem extrem fühlig gehenden Tier, mit stark gebrochener Zehenachse und entsprechend belasteter Hufrolle.
Das Gegenteil, zu hohe Trachten ist auch nicht toll, weil der Strahl zu weit weg vom Boden ist, zu wenig Gegendruck bekommt, der Huf eine Tendenz zum Trachtenzwang entwickelt....
Wichtig ist, WIE Du die Huf-Fotos machst. Google mal ein bißchen, dazu gibt's bestimmt gute Anleitungen im Netz...
Zwischenzeitlich kannst Du den Hufstrahl mit Strahlbalsam von Wolfgang Busch (www.der-huf.de) pflegen. Das Zeug wirkt zwar keine Wunder, is' aber nicht weit davon entfernt. Damit kannst Du Haltungsdefizite und eine weniger korrekte Stellung zumindest als Überbrückung ziemlich gut kompensieren, so lange, bis Du das Zeugs nicht mehr brauchst, weil der Strahl auch von alleine gut bleibt, weil Haltung und Hufstellung passen....
Gruß und viel Erfolg!
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
|
Nach oben |
|
|
ostemporale Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 08.01.2007 Beitrge: 306
Wohnort: Babenhausen/Hessen Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 27.09.2010, 08:05 Titel: |
|
|
Hier ist die Anleitung für verwertbare Fotos:
Wie fotografieren Sie die Hufe Ihres Pferdes richtig?
Fotoanleitung:
1. Notieren Sie sich, welchen Huf Sie fotografieren.
2. Waschen Sie den Huf gründlich und reiben Sie ihn hiernach trocken.
3. Stellen Sie das Pferd auf einen ebenen, glatten Untergrund (Asphalt, Beton).
4. Fotografieren Sie den Huf in Hufhöhe (Kamera auf einer Höhe mit dem Huf).
5. Verwenden Sie möglichst keinen Blitz, sondern nutzen Sie das Tageslicht.
Folgende Aufnahmen des Hufes sind notwendig:
a) Frontalaufnahme des Hufes, d.h. in einem genauen Winkel von 90° von vorn
b) Seitliche Aufnahme des Hufes, d.h. in einem genauen Winkel von 90° von der Seite
c) Sohlenansicht des Hufes, d.h. am aufgehobenen Huf (am besten jemanden aufhalten lassen) in einem genauen Winkel von 90° auf die Sohle zielen, die gesamte Sohle muss sichtbar sein
d) komplettes Pferd
e) wenn Sie einen Vorderhuf als Fotoobjekt gewählt haben, bitte auch eine Frontalaufnahme beider Vorderhufe beilegen, die hierzu gerade nebeneinander aufgestellt sein sollten (auch hier auf Hufhöhe gehen!)
|
|
Nach oben |
|
|
Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beitrge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 28.09.2010, 20:55 Titel: |
|
|
Habe heute erstmal bei allen die Hufe geprüft= ausgekratzt, gewaschen, wo nötig Jodoformäther rauf- und dann gleich noch Wuku gegeben. Puh, ganz schön viel bei 6 Tieren (das Pferd meiner Tochtrer musste heute ertsmal rausfallen.)Aber es setzt schon etwas Routine ein. Habe das Zeugs jetzt 3x 1mal die Woche angewendet. Ich schaffe es nicht öfter mit dem Jodoformäther (ich möchte das erstmal aufbrauchen, wo ich es schon mal da hebe), und solange es nicht absolut akut total oberwichtig ist, es häufiger zu tun, schaffe ich es auch nicht mehrmals die Woche. Bin allerdings schon recht zufrieden damit, wie es greift. Es ist nicht schlimmer geworden!!
Mit den Fotos...muss ich die nächsten Tage sehen. Jetzt, wo der Winter in Sichtweite kommt, überschlagen sich die Projekte und dringenden Vorhaben, für die eh nicht viel Zeit ist im Tagesablauf. Wenn man auch noch was von seinem Hobby haben möchte außer den Spaß an der Arbeit.- Immerhin komme ich noch ab und zu zum Wandern, trotz allem. Und das ist ja auch gut für die Hufe?!
Kathrin
_________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
|
Nach oben |
|
|
Shemore Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 29.12.2012 Beitrge: 5
|
Verfasst am: 11.01.2013, 18:04 Titel: |
|
|
So, nun möchte ich auch noch meine Beitrag dazu leisten, jedoch vorher nochmals klar stellen, dass ich Pferde und Pony jedoch nicht Maultierhalterin bin.
Es gibt verschiedene Ursachen welche dazu verantwortlich sein können.
- Fehlender Bodengegendruck
- zuwenig Bewegung
- Stoffwechselstörungen
- unsaubere Haltung
- etc.
Strahlfäule wird bei uns vielfach möglichst akribisch ausgeschnitten, also Gammel und Taschen entfernen, damit Luft dazu kommt. Danach mit Betadine waschen und nach Möglichkeit mit Betadine getränkter Watte tamponieren.
Riecht es jedoch eher käsig oder nach Hefe, so könnte es sich auch um einen Strahlpilz handeln. Dieser lässt sich mit Borax-Lösung recht gut behandeln.
Bitte vergesst nicht, viele Mittel sind stark toxisch und können allfällige angegriffene innere Strukturen somit schädigen.
|
|
Nach oben |
|
|
Petita Benutzer
Alter: 41 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.10.2012 Beitrge: 66
Wohnort: Zürich Oberland, Schweiz Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 12.01.2013, 23:44 Titel: |
|
|
Hallo zusammen!
Ich wollte fragen, da hier noch nicht darüber gesprochen wurde, ob jemand von euch Erfahrungen mit Essig hat.
Einige Vertreter der "Barehoof" Bewegung schwören auf Essig: es soll den säuerlichen Ph der Hufe wieder herstellen und das Gleichgewicht der Bakterien wieder in die richtige Richtung schieben.
Einfach ab und zu (bei Probleme jeden Tag und sonst einmal pro Woche) die Hufe mit Tafelessig einsprühen.
Ich setze mittlerweile ab und zu Essig ein, Abwechselnd mit einer Alkohol-Klausan-Teebaumöl Lösung, denke aber dass das wichtigste für die Strahlgesundheit meiner Tiere das regelmässige ausschneiden der Hufe ist.
|
|
Nach oben |
|
|
Shemore Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 29.12.2012 Beitrge: 5
|
Verfasst am: 13.01.2013, 08:38 Titel: Essig |
|
|
Hallo!
Ja, vor allem bei Umstellung von Eisen auf Barhuf verwenden wir Essig. Ist am preisgünstigsten, nicht toxisch und härtet die Hufe aus. Teilweise wird auch Zitronengranulat welches in die Hufschuhe gegeben wird verwendet. Kenne ich jedoch selber nicht.
|
|
Nach oben |
|
|
Petita Benutzer
Alter: 41 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.10.2012 Beitrge: 66
Wohnort: Zürich Oberland, Schweiz Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 13.03.2013, 13:11 Titel: |
|
|
Ich dachte ich hätte mein kleines Strahlfäule Problem durch tägliches desinfizieren (unter anderem Jodäther das ich gerade an Lager hatte) für einen Monat gelöst....
Zusätzlich stehen sie in drainierten Auslauf (natürlich mit viel Schnee diesen Winter), 2 Mal pro Tag abgeäppelt, 2 Mal pro Tag die Hufe ausgekratzt, nach dem Ausreiten den Matsch drin gelassen...
Nächster Schritt: Zwiebel-Honig Paste abwechslungsweise mit Betadine ;-) mal sehen ob es wirkt.
|
|
Nach oben |
|
|
HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beitrge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 15.03.2013, 09:42 Titel: |
|
|
Jodoform-Äther ist ziemlich giftig und ein Mittel aus dem letzten Jahrhundert.
Zur Strahlpflege nimmst Du besser Strahlbaslam von THM/Wolfgang Busch.
Aber der Strahl auf Deinen Fotos ist für den Winter nicht wirklich schlimm.
Um ihn zu verbessern, kannst Du versuchen, mit ein paar Raspelstrichen über die Trachten/Eckstrebenwinkel den Huf vorsichtig (!!) hinten etwas runter zu stellen.
Der Strahl bekommt dann mehr Gegendruck vom Boden, das wirkt im Vergelich zu allen "Mittelchen" wahre Wunder.
Dauert halt nur so 1-2 Monate....
90% aller Hufprobleme bekommt man auf mittlere Sicht nur durch eine Korrektur der Hufe/Hufstellung in den Griff, Schmieren und Pinseln hilft da einfach nicht....
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
|
Nach oben |
|
|
Petita Benutzer
Alter: 41 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.10.2012 Beitrge: 66
Wohnort: Zürich Oberland, Schweiz Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 15.03.2013, 10:24 Titel: |
|
|
Danke Hanno das werde ich ausprobieren!
Den THM-Balsam tönt wirklich gut.
Weisst Du zufälligerweise einen Literaturhinweis über Messwerte der Hufe?
Mir würde interessieren was man so zur "minimalen Trachtenhöhe" so sagt (im Moment sind es etwa 3 cm seitlich gemessen). Wenn das schon zu kurz wäre für ein 13cm langer Huf, hat jemand schon einen Strahl-pad angewendet (ich habe da angst dass es darunter fröhlich weiter fäult)...
Vielen Dank für die Antwort und einen schönen Tag ;-)
|
|
Nach oben |
|
|
carol_kaye1 Erfahrener Benutzer
Alter: 43
Anmeldungsdatum: 01.01.2010 Beitrge: 751
Wohnort: Großraum Stuttgart Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 16.03.2013, 10:10 Titel: |
|
|
Das THM Strahlbalsam kann ich ebenfalls empfehlen. Mein Araberwallach hatte in einem früheren Pensionsoffenstall mal größere Probleme mit Strahlfäule aufgrund unzureichender hygienischer Verhältnisse.
In den Griff bekommen haben wir das dann prima mit dem THM Strahlbalsam (auf Hannos Tipp in diesem Thread hin ) und natürlich der Hilfe meiner sehr guten Hufpflegerin. Ebenfalls sehr praktisch in der Anwendung finde ich die THM Strahlbalsam Pads (http://www.der-huf-shop.de/php/inhalte/THMStrahlbalsamPads.html). Zudem ist das Produkt sehr ergiebig und auch meine Hufpflegerin war angetan davon.
Viele Grüße
Elke
_________________ “Think for yourself. Question authority”. Timothy Leary |
|
Nach oben |
|
|
HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beitrge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 16.03.2013, 10:16 Titel: |
|
|
Was meinst Du mit Messwerten?
Trachtenhöhe ist reine Gefühlssache des Hufhandwerkers, da kann es keine Normen geben.
Genau so wenig wie für Menschen mit ihren biometrischen Abmessungen.....
Als Faustregel kannst Du davon ausgehen, dass ernstere Strahlprobleme auf zu hohe Trachten hindeuten.
Es ist bis heute nicht so wirklich geklärt, woran das liegt.
Manche sagen, zu wenig "Boden-Gegendruck", manche meinen eher, der Hufe würde durch niedrige Trachten hinten weiter, der Strahl hätte so mehr Platz.
Wie auch immer, die Erfahrung zeigt, DASS es funktioniert....
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
|
Nach oben |
|
|
Petita Benutzer
Alter: 41 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.10.2012 Beitrge: 66
Wohnort: Zürich Oberland, Schweiz Entfernung: 0 km
|
Verfasst am: 19.03.2013, 13:37 Titel: |
|
|
Hallo!
Danke für die Antworten.
@Elke, den THM Strahlbalsam tönt wirklich gut, werde ich bestellen!
@Hanno: ich dachte mir eine Studie die eine Normalverteilung von Messwerten zeigt, zum Beispiel Verhältnis Röhrbeinumfang/Huflänge oder Röhrbeinumfang/Trachtenhöhe.
Aber vielen Dank, deine Tipps sind praktisch anwendbar und die Begründung macht für mich Sinn, darum werde ich sie auch umsetzen!
Freundliche Grüsse
|
|
Nach oben |
|
|
|