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Wie denkt ein Mule   
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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Maultierfreunde-Forum - Übersicht -> Sonstiges ums Muli
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Martina
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Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 10

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BeitragVerfasst am: 29.02.2004, 19:44    Titel:   Antworten mit Zitat

verwirrt
Hallo, habe erst seit 7 Monaten ein Baby-Muli...
Seit 30 Jahren habe ich nur mit Pferden und Ponys zu tun gehabt. Nun meine Frage... jedes Tier ist doch individuell, sind Mulis wirklich so anders als Pferde? Was ist anders? Nur das Denken? Daß sie keinen so ausgeprägten Fluchtinstinkt haben? Daß man sie nicht vollständig kontrollieren kann?
Ich hoffe Ihr könnt mir helfen!!!

Gruß Martina
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stefan
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Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 12
Wohnort: Berlin
Entfernung: 0 km
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BeitragVerfasst am: 01.03.2004, 10:25    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,

ich würde gerne noch Fragen hizufügen. Man neigt auch dazu, zu denken, dass alle Mulis gleich sind. Die Individualität von Pferden traut man Mulis irgendwie nicht zu. Ich dachte zu Anfang auch: Steigen? Nie! Buckeln? Nie! Durchgehen? Nie! Aber nach dem, was ich gelesen habe, soll das doch vorkommen. Wie steht's mit euren Mulis aus?

Die Unterschiede, die ich mit der geringen Erfahrung von zwei Mulis feststelle, sind:
- Kürzere, schnellere Schritte
- Kein Steigen, Buckeln, Durchgehen
- Geringe Neigung zum selbstständigen Beschleunigen ("Aufspulen")
- Wo man einem Pferd mit der Gerte schnell mal einen Impuls geben kann, bleibt das Muli unbeeindruckt
- weniger ausgeprägtes Rangordnungsverhalten

Beide Mulis sind das Produkt einer Andalusierdame und eines katalanischen Riesenesels und nicht miteinander verwandt.

Grüße

Stefan
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Sylvia
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 84
Wohnort: 38539 Müden (Aller)
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BeitragVerfasst am: 01.03.2004, 13:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Stefan, das finde ich ja spannend. Meine Paloma ist auch eine Spanierin, von einer Andalusierstute und einem andalusischen Riesenesel. Sie macht aber ganz besonders lange Schritte. Das habe ich gerade gestern wieder gesehen, als wir durch den Schnee gestiefelt sind. Ihr Hinterhuf fußt mindestens eine Hufbreite vor dem Vorderhuf auf, selbst wenn ich nicht drauf sitze und sie aktiv zum Untertreten auffordere. Und buckeln kann sie wunderbar. Das hat sie anfangs gern mal beim Angaloppieren gezeigt, und dann mit Drehungen in alle erdenklichen Richtungen. Sonst ist sie aber sehr lieb! Sie läuft sehr fleißig vorwärts und läßt sich nicht gern aufhalten, wenn wir einmal unterwegs sind. Wenn wir auf langsame Mitreiter warten müssen oder mal für ein Schwätzchen angehalten haben, meint sie danach immer, die verlorene Zeit durch Einlegen eines Sturmschrittes wieder aufholen zu müssen... . Das fühlt sich dann an wie Kamelgang.
Neulich hab ich mal gelesen, ein Esel möchte immer das Gefühl haben, er erledigt eine Aufgabe, weil er es will und nicht, weil er es muss. Das könnte man auch über Paloma sagen. So kommt sie manchmal einer Aufforderung von mir erst nach kurzem Zögern nach, und dann mit einem tiefen Seufzer und einem Blick, der zu sagen scheint "Na gut, den Gefallen tu ich Dir jetzt, weil Du es bist."
Viele Grüße an Deine beiden andalusischen Mulis!
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Walter
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 2
Wohnort: Schweiz
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BeitragVerfasst am: 01.03.2004, 14:50    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Martina, mehr oder weniger zufällig habe ich ihre Frage "Unterschiede Mulis / Pferde" aus dem Forum aufgeschnappt und auch teilweise ihre seinerzeitige Korrespondenz mit Sylvia K..
Ich erlaube mir sie zu fragen, ob sie wirklich über Mulis lernen wollen oder ob sie nach Rechtfertigung für angewandte Brutalität gegenüber dem Tier suchen? Versichern kann ich ihnen, dass ihr bisheriges Vorgehen (siehe Schilderung an Sylvia K.) in kürzester Zeit jeglichen Ansatz des "Guten Charakters" in ihrem Fohlen vernichtet. Weiters darf ich ihnen sagen, dass Mulis sich am Ende besser zu wehren lernen (wenn man sie dazu zwingt) als das Pferde jemals können - das ist wohl auf den Teil des Esels im Maultier zurück zu führen.
Walter Weber Mayr
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Martina
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Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 10

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BeitragVerfasst am: 01.03.2004, 15:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Na das ist ja ein Ding...
"Böses Muli" oder was, soll ich mich von ihm schlagen und umrennen lassen... es antiautoritär erziehen oder was? Das ist ein 10 Monate junger Hengst, kein Spielzeug und glauben Sie mir, auch meine Pferde lassen sich nicht von ihm treten, ohne schlagkräftig zu antworten! Wie soll er sonst seine Grenzen gesetzt bekommen... ich weiß schon: "Böses Muli, laß das bitte!!!" Und natürlich schlage ich den lieben langen Tag auf das Tier ein, damit es pariert!!! Keines meiner Tiere hat Angst vor mir, auch das Mule nicht, ist sogar sehr sehr zutraulich... viel mehr, als am Anfang. Hat niemals wieder auch nur den Ansatz von Schlagen gezeigt und ist sehr freundlich... natürlich denkt er sich ständig neue Sachen aus, um uns auf die Probe zu stellen... vieles lasse ich durchgehen, einiges mahne ich mit der Stimme an, aber sollte es für meine anderen Tiere oder mich oder jemand anderen gefährlich werden greife ich durch!!!
Auf dem Eselhof von dem das Strolchi kommt steht ein Maulesel, der zum Schlachter sollte, denn niemand konnte sich ihm mehr nähern, er biß und schlug dermaßen, daß es lebensgefährlich war, in seine Nähe zu kommen. Eines Tages stand das Tier dann für € 10,- ja das ist richtig, in der Zeitung und per Zufall laß der Eselhofbesitzer davon und nahm das Tier zu sich, bevor ein Schlachter es holen konnte. Die Leute hatten Angst vor ihrem Tier; es hatte herausgefunden, daß man in Ruhe gelassen wird, wenn man hinten kickt und vorne beißt. Hätte man dieses schon im Keim erstickt, wäre es nie so weit gekommen. Das hat mit Brutalität gar nichts zu tun!!! Und wenn Sie irgendjemanden auf unserem Hof, und dort stehen immerhin 70 Pferde, fragen ob Martina brutal ist, werden Sie wahrscheinlich ausgelacht!!! Meine Tiere sind sehr brav und vertrauensvoll, mein Mika legt sich hin und ich kann mit der Peitsche knallen, ohne daß er mit der Wimper zuckt!!! Charly, der Dickschädel zuckt nichteinmal zusammen, wenn ich die Schaufel erhebe und so tue, als ob ich ihn schlagen wolle... und das Mule steht bibbernd in der Ecke, wenn ich den Stall betrete oder was? Armes Muli!!!
Ich sehe schon, jeder hat nur seine Erfahrungen, das ist in der Pferdeszene nicht anders, ein Araber ist natürlich leichter zu händeln, als ein Fjordpferd! Und wie hätte ich jemals von einem Araber-Menschen lernen sollen meinen kräftigen, eigensinnigen und selbstbewußten Charly zu erziehen...
Gruß
Martina



[Editiert durch Martina ein Montag, März 1, 2004 @ 15:56]



[Editiert durch Martina ein Montag, März 1, 2004 @ 15:57]
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Beate
Betreiberin des Forums




Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg
Entfernung: 0 km
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BeitragVerfasst am: 01.03.2004, 20:05    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,
möchte hier mal etwas die „Wogen glätten“. Also:
Martina, Walter ist für mich DER Mulimensch schlechthin. Und er ist ein Mensch, der sagt/schreibt, was er denkt. Sein Bestreben ist IMMER das Wohl der Tiere und der artgerechte Umgang.
Auch ich hatte starke Bedenken, als ich damals Deinen Beitrag las. Da Du Dich dort aber mit Sylvia unterhalten hattest, habe ich mich zurückgehalten. Es ist NICHT in Ordnung, mit einem Fohlen (Baby!) 20 Min. zu strafexerzieren (Deine Worte) und sich gedanklich für eine Hengstkette zu entscheiden. Laß ihn doch einfach Kind sein. Logischerweise ist so ein Kind ab und zu übermütig. . Zum Vorgehen in der von Dir beschriebenen Situation möchte ich einen Satz von Ray Hunt zitieren, den mir Walter beibrachte: „What happend before happend what You did not want to have happen happend?“ (Hoffentlich hab ichs jetzt auch richtig geschrieben). Sprich: Überlege, was im Vorfeld falsch gelaufen ist, daß es zu der Situation gekommen ist. Und dann versuche, es beim nächsten Mal gar nicht so weit kommen zu lassen.
Ganz nett hat Sylvia ja über Esel geschrieben, die etwas machen, weil sie es WOLLEN, und nicht, weil sie es MÜSSEN. Das ist sehr gut auf Maultiere übertragbar. Du kannst sie zu nichts zwingen - und genau das ist es, was ich so an ihnen mag.
Gruß
Beate
PS: Der angesprochene Beitrag steht im alten Forum unter „Muli in Norddeutschland“.


[Editiert durch Beate ein Dienstag, März 2, 2004 @ 09:49]

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Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern!
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Martina
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Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 10

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BeitragVerfasst am: 01.03.2004, 23:33    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Beate, ich glaube ich schreibe und sage auch immer, was ich denke... deshalb gibt es natürlich Menschen, die das mal ins falsche Halsloch bekommen. Der kleine Kerl darf nun wirklich Fohlen sein, spielt den ganzen Tag mit den Pferden draußen im Paddock oder liegt in der Sonne! Ich hole ihn täglich aus dem Stall um mich mit ihm zu beschäftigen und wenn er stehenbleibt oder herumhopst ist das okay, wenn er mich aber ansteigt oder bockend nach mir auskeilt stelle ich ihn danach nicht in den Stall zurück und gebe ihm zur Belohnung auch noch Futter! Klar, ich kann ihn im Stall lassen und erst 3jährig wieder herausholen, dann gibt es vielleicht bis dahin keine Probleme! Aber, im Stall, beim Füttern und misten muß er sich auch an gewisse Spielregeln halten... So zum Beispiel, daß man den Menschen in der Tür nicht einfach umrennt um ans Futter zu kommen oder ihn einfach überzuwalzen um auf die Stallgasse zu gelangen. Oder vielleicht doch, dann hat er für die Zukunft ja alles gelernt!!!
Glaube mir, er wird hier wirklich nicht überfordert, ein kleiner Spaziergang oder einfach von A nach B zu kommen wird ihm wohl nicht schaden und ich habe auch schon über 10 Minuten an einem Ort mit ihm gestanden, weil er einfach Wurzeln geschlagen hatte... da habe ich mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern ihm klar gemacht, daß ich ja fast noch "sturer" bin als alle Mulis der Welt... die ganze Zeit über habe ich innerlich gelacht,ihn nicht geschlagen oder so. Und Strafexerzieren bedeutet nur, daß er wenn er denn schon gefährlich über die Strenge geschlagen ist, nicht lernt, daß das dann noch belohnt wird und richtig war.
Bei den Pferdeleuten werden auch gewisse Menschen angehimmelt... Monty Roberts oder Pat Parelli... ABER, sie kommen mit den Tieren in 5 Minuten klar und die Schüler stellen fest, daß sie viel Geld gelassen habe und der Büffel nun immer noch nicht auf den Anhänger geht... Damit verdienen diese Menschen ihr Geld!!! Ohne Korrekturpferde/-Mulis wären sie arbeitslos. Und jeder hat seine Methode entwickelt, die er als Nonplusultra der Welt verkündet!!! Das geht glaube ich nur in Deutschland!!! Viel Spaß noch mit den FORUM!
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
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BeitragVerfasst am: 02.03.2004, 00:11    Titel:   Antworten mit Zitat

ÄÄÄÄHHH - ja, danke!
hhhhm, war wohl nix mit "Wogen glätten"? Stirnrunzeln
Gruß
Beate

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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg
Entfernung: 0 km
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BeitragVerfasst am: 02.03.2004, 09:43    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Stefan,
die Beschreibung Deiner Mulis finde ich äußerst interessant. Da hast Du ja anscheinend gleich 2 Rassevertreter, die allen Klischees entsprechen. Meine Beiden (übrigens auch "Spanier") passen da so gar nicht rein. Sancho ist sehr pferdig - im Aussehen wie in den Reaktionen, Elco das andere Extrem - sehr eselig; und Marwin, den ich 2 Jahre seines Weges begleiten durfte, ist irgendwo dazwischen - Tendenz Richtung Sancho.
Die von Dir aufgeführten Punkte kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht generell bestätigen. Z.B. ist Sancho auch heute noch ein Kandidat, der zum Durchgehen neigt - und Buckeln kann der auch zur Genüge; meine Wirbelsäule kann "ein Lied davon singen". Bezüglich Rangfolge muß ich sagen, daß sie sich in unserer gemischten kleinen Herde (4 Pferde und (noch) 2 Mulis) eingefügt haben, und jeder seinen Platz hat.
Wie Martina schon geschrieben hatte, ist ja jedes Tier ein Individuum, und beim Maultier ist die Bandbreite noch größer als "nur" beim Pferd oder "nur" beim Esel. Dies verlangt beim Menschen im Umgang natürlich eine große Flexibilität.
Gruß
Beate

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stefan
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Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 12
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BeitragVerfasst am: 02.03.2004, 10:14    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo,

ich verstehe nicht viel von Fohlen. Was mir dennoch auffällt, ist, dass Walters Beitrag gar keinen praktischen Bezug zu dem hat, was Martina anfangs geschrieben hat. Und den Beiträgen im alten Forum kann man nicht genug entnehmen, um sich ein endgültiges Urteil zu bilden.

Walters Beitrag ist aber ziemlich aggressiv und unsachlich ist er obendrein, denn was hat die Frage nach Unterschieden Pferd <-> Muli mit der "Rechtfertigung für angewandte Brutalität" zu tun? Walter mag ein "Mulimensch" sein, ein "Menschenmensch" scheint er nicht zu sein.

Ich habe nach der Idee mit der Führkette die Frage nach Erfahrungen und Meinungen anderer gelesen. Das bedeutet doch, dass Martina von euch lernen möchte. Wo ist denn nun der Muliexperte mit seinen guten Ratschlägen? Walter fragt, ob Martina etwas über Mulis lernen möchte? Walter, lies dir die alten Beiträge noch mal durch, da steht die Antwort drin. Wenn du Martina helfen möchtest, sie hat im Forum "Fohlen" um deine Hilfe gebeten. Hier gehört das nicht hin.

Grüße

Stefan
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 02.03.2004, 14:58    Titel:   Antworten mit Zitat

Konkret zum Thema "Unterschied zwischen Pferd und Muli:

Ist eigentlich GAAAANZ einfach: "Mit einem Maultier MUSST Du so umgehen, wie Du mit einem Pferd umgehen SOLLTEST..."

Konkret heißt das: Bei einem Pferd mag ich mit "dominantem Macho-Gehabe", dem Abverlangen von Kotau und Kadavergehorsam vielleicht noch irgendwie klar kommen, besser wäre es allemal anders, aber bei einem Muli lasse ich so einen Quatsch ganz bestimmt.
Die Begründung "Pferde (auch Maultiere) langen untereinander auch schon mal hin, da werde ich das als Mensch wohl auch dürfen" ist so dämlich wie nur was....ich möchte nämlich ganz bestimmt weder von Pferden noch von Mulis wie "Ihresgleichen" behandelt werden, weil ich schlicht in mehrfacher Hinsicht nicht so schnell und "solide" bin....

In den allermeisten Fällen, in denen mir gegenüber ein Tier aggressiv und respektlos wurde, hatte dieses schlicht Angst und/oder war höchst unsicher, in allen Fällen half "qualifiziertes Streicheln", um zunächst die Angst zu nehmen. Danach halfen alle möglichen Übungen, die darauf basierten, dass ich dem Tier etwas Interessantes und Spannendes VORGESCHLAGEN habe, und auch schon für den gezeigten Ansatz, meinem Vorschlag zu folgen, gelobt habe.
Pferde wie Mulis sind sehr freiheitsliebende, neugierige Tiere. Wer ihre Neugierde zu nutzen weiß, ohne ihre Freiheitsliebe übermäßig zu beschneiden, gelangt sanft in eine Beziehung von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Die ist m.E. der einzige Weg, der einem eine wirklich SICHERE Führungsposition gegenüber einem Tier verschafft, die man immer dann braucht, wenn man mit einem Pferd/Muli führen MUSS, weil das Tier z. B. die Straßenverkehrsordnung nicht lernt.
Mag sein, dass abertausende Pferdeleute ANDERS mit ihren Tieren umgehen, befriedigend oder gar sicher ist das m.E. nicht... Und mit MULIS würde ich das lieber lassen, weil sie durch ihr Eselerbe deutlich schneller und treffsicherer treten als Pferde, und eher zum Kämpfen neigen....
Auch das dümmste Pferd oder Maultier erkennt sehr schnell, dass diese seltsamen Zweibeiner zwar schwächer, langsamer und ANDERS sind als Equiden, aber eine Menge Grips haben (hoffentlich...). Setzt man diesen Grips mit Sanftmut, sehr viel Geduld, und Einfühlungsvermögen sowie einem großen Maß an Ruhe, Gelassenheit und Selbstsicherheit ein, wird man von keinem Tier umgerannt, angerempelt oder sonst was Böses....
Natürlich ist auch ein kleines Pferd oder Maultier aufgrund seiner Körperkräfte und Schnelligkeit potenziell gefährlich für einen Menschen. Aber gerade deshalb lasse ich mich NIEMALS auf Rangordnungskämpfe, Kraft- oder Mutproben mit ihnen ein... auch wenn sie das untereinander tun.
"Du musst dem Bock zeigen, wo's lang geht" oder "Zeig' ihm, wer der Boß ist!", "Laß dem Tier nichts durchgehen", das sind ausgesprochen gefährliche Ratschläge. SO kriegt man niemals ein Verhältnis auf der Basis von gegenseitigem (!!!) Respekt und Vertrauen... und dieses ist nach meiner Erfahrung die einzig wirkliche Basis für Freude mit dem Tier, und für Sicherheit....

Der alte Tom Dorrance hat einmal gesagt "Ich setze mich auf kein Pferd, das nicht im Falle des Erschreckens (z.B. auf der Weide) Schutz BEI MIR sucht... und ich kenne Tausende Menschen, die genau DIES tun, und die allermeisten überleben das sogar....."

Falls jemand meine Zeilen für "überdrehte Spinnerei" eines "verqueren Idealisten" hält: Ich arbeite seit 40 Jahren mit Pferden, darunter etliche Problempferde (und ein angebliches Problem-Muli, das wir aus dem Tierheim haben), die woanders "in die Wurst" sollten, beschlage seit 10 Jahren selbst, und hatte noch NIEMALS einen Unfall oder eine Verletzung durch Equiden. Ich habe keinen Heiligenschein, mit Pferden im Laufe der Jahre (auch) sehr viel falsch gemacht, und zu der oben geschilderten Einstellung bin ich über viele Jahre - auch durch die Aanregungen einiger sehr erfahrener Pferdeleute (darunter Walter Weber-Mayr) gekommen....

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Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule
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Nicole
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 340
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BeitragVerfasst am: 02.03.2004, 18:25    Titel:   Antworten mit Zitat

Bei uns im Stall sind einige Leute die auf der Dominanzschiene *reiten*. Ich grinse mir nur ein und denke armes Pferdchen. Wenn Anton mir nur nicht so wichtig wäre, würde ich diesen Dominatrixreitern ihn eine Woche zur Verfügung stellen ;-)) Ich würde prophylaktisch ein Bett im hiesigen Krankenhaus bestellen. Die würden nur ihm nur einmal so grob im Maul reißen, und die Hacken in den Bauch rammen… dann aber auch nie wieder!
Mein Scheißer weiß sehr genau wann er Mist gebaut hat und wann nicht. Sicherlich strafe ich ihn aber doch bitte adäquat. Strafe muß nicht wehtun, Strafe kann auch Entzug meiner Person sein. Am wichtigsten ist es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Wenn ich im Ansatz merke das mein guter kein Bock hat, dann ändere ich meine Pläne und ich laß das reiten sein. Schaufelschläger haben Antonius zu dem gemacht was er ist. Ein Muli was Menschen als Gefahr sieht und erst Vertrauen fast, wenn Mensch sich als würdig erwiesen hat!
Und nochmals zu den Dominatrixreitern. Ein Tier ist ein Tier und ein Mensch ein Mensch. Wenn ich versuche zu sein wie ein Muli muß ich mich nicht wundern, wenn mein Muli sich mir gegenüber auch benimmt wie eines…

Gruß Nicole
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Walter
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 2
Wohnort: Schweiz
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BeitragVerfasst am: 02.03.2004, 21:33    Titel:   Antworten mit Zitat

Einmal noch Hallo an das Forum, guten Tag Martina, Beate und Stefan!
Ich war doch der Meinung, eine deutliche Bezugnahme zu den Themen Fohlen und Unterschiede Muli/Pferde gemacht zu haben:
1) Ein 10-monatiges Hengstfohlen, wenn ich richtig gerechnet habe mit 3 Monaten von der Mama abgesetzt, das in einer Gruppe deutlich älterer/erwachsener Pferde lebt... eine Besitzerin, die versucht die Erziehung zu übernehmen indem sie z.B. das davongelaufene und dann zu ihr zurückgekommene(!) Fohlen "Strafarbeiten" machen lasst (für das Zurückkommen?) sodass der Kleine, diesmal mit einem Tritt "zur Verstärkung" wieder weg will... Das ist (gegen ihn gewandte) "Brutalität" in der Sicht so eines Fohlens!
2) Ein solches Vorgehen wird den Ansatz des "Guten Charakters" in dem Fohlen zerstört.
3) Ein Muli kann durch seinen Eselanteil lernen sich besser zu wehren als das Pferde jemals können.
Betreffend der - als aggressiv empfundenen - Wortwahl habe ich mich u.a. an den Text im "alten" Forum gehalten ("...Strafexerzieren...der Sack...").
Solcherart Erzählungen standen für mich im Widerspruch zu den Fragen nach Hilfe, ich wollte mehr wissen wonach ich mich zu richten hätte. Die - durchaus provokative - Frage "...wirklich lernen wollen..." war ehrlich gemeint und - angesichts der späteren Äusserungen betreffend Hilfe (...von Araberleuten, von Profis, in Deutschland generell...) - wohl nicht unbegründet gewesen.
Sollte ich tatsächlich irgendjemandes Gefühle verletzt haben, so entschuldige ich mich dafür.
Es verabschiedet sich aus diesem Forum
Walter Weber Mayr

PS: Und ob ich nun Mulimensch, Pferdemensch oder Sonstwas sei - das hat Beate eingebracht, nicht ich...
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Nicole
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 340
Wohnort: Schleswig-Holstein
Entfernung: 0 km
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BeitragVerfasst am: 03.03.2004, 09:13    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Walter,

Code:
[U]Es verabschiedet sich aus diesem Forum
Walter Weber Mayr[/U]


Das finde ich nun wirklich schade. Ich lese deine Beiträge nicht nur im Forum, sondern auch in der Eselpost sehr gern. Dass du jetzt sauer bist kann ich sehr gut verstehen. Ich kann es auch nicht glauben, dass man mit einem Tier besonders mit einem Baby so umgehen kann.
Ich war auf deiner HP Martina und auch die Berichte in der EP. Wie gesagt Schläge mit der Schaufel und andere Nettigkeiten haben aus Antonius solch ein kampfbereites Muli gemacht. Ich brauchte 6!! Wochen um ihn mit dem Clicker überzeugen zu können, dass Hufe geben gar nicht weh tut! Er trat gern und viel. Er hat mir auf Grund eines Missverständnisses den Arm gebrochen. Er hatte schlicht und ergreifend ANGST! vor mir gehabt. Nur weil wir vorher Streß hatten und ich kurz danach hinter ihm gestolpert bin. Er hält Menschen vom Grund aus für schlecht und solche Aktionen sind nicht böse gemeint, sondern reiner Selbstschutz. Sollte ich ihm böse sein, dass er mich 12 Wochen außer Gefecht gesetzt hat? NATÜRLICH NICHT! Denn schließlich hat ein Schaufelschläger ihm die Angst eingeprügelt und ich habe durch mein vorheriges Fehlverhalten mein Tier in Angst versetzt. Überlege dir gut Martina was du mit deinem Tier machst, denn es wird solche Aktionen nie vergessen.
Nochmals zu Dir Walter. Ich denke für solch ein Forum sind Leute wie Du wichtiger und informativer als Menschen die mit Schaufel und Tritten erziehen. Bitte laß dich von solchen Postings doch nicht abschrecken.

Gruß Nicole
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stefan
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Anmeldungsdatum: 27.02.2004
Beiträge: 12
Wohnort: Berlin
Entfernung: 0 km
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BeitragVerfasst am: 03.03.2004, 10:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Nicole,

mit "solchen Postings" kann ja nur meines gemeint sein. Ich hoffe, du bringst mich nicht in Verbindung mit "Menschen die mit Schaufel und Tritten erziehen".

Ein Forum braucht nicht nur Experten, die sich gegenseitig Wahrheiten zuposten. Ein Forum dient in erster Linie zum Informationaustausch und ist natürlich auch für Leute gedacht, die sich eben nicht so gut auskennen, aber Rat suchen. Und wenn jemand von seiner Meinung überzeugt ist und die meisten Anderen eine andere Meinung vertreten, ist es doch wohl sinnvoll, wenn die Anderen versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten, aber das haben wir alle versäumt.

Ein ganz wichtiger Punkt ist aber die Kritikfähigkeit der beteiligten Partner. Martina und Walter sind offensichtlich nicht sonderlich kritikfähig und haben sich schon nach dem ersten Anpfiff zurückgezogen. Das bleibt jedem selbst überlassen. Was nützt einem Forum ein Experte, der sein Wissen nicht weitergeben kann oder will?

Grüße

Stefan
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