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Koppen   
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roschels
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Geschlecht: Geschlecht:weiblich
Anmeldungsdatum: 31.10.2010
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BeitragVerfasst am: 12.03.2013, 07:54    Titel: Koppen   Antworten mit Zitat

Gibt es unter den Mulis auch welche, die koppen???????
Mein erstes Pferd war schon Freikopper, als ich ihn kaufte. Nach der (geschätzten) eintausendsten Kolik ist er dann trotz tierärztlicher Hilfe infolge des geplatzten Darms gestorben. Pony Hedinn hat sich als Fohlen das Koppen beim alten Freund abgeschaut Bangheae . Auf der Wiese koppt er nicht, im Stall gerne, also sehe ich zu, daß er im Winter möglichst oft auf die Wiese kommt. Da die Kaltblüter bei feuchter Wiese zuviel Unheil anrichten, gehen dann nur Wotan und Hedinn auf die Wiese. Da Hedinn Wotan auch oft auf Ausflügen begleitet, haben sich die beiden zu guten Freunden entwickelt.
Bislang hat Wotan noch keinen einzigen Versuch unternommen, das Koppen nachzuahmen - ich fürchte es trotzdem immer Angst 2 !
Gestern Abend hatte Hedinn die erste Kolik in diesem Winter, haben wir alles gut hingekriegt, daß er bald wieder auf den Füßen stand, aber irgendwie läuft bei mir immer noch bei jeder Kolik der Film von damals ab, obwohl das Ereignis schon 23 Jahre her ist....
Also hoffe ich mal, daß Mulis sich solch wirklich dumme Bangheae Angewohnheiten nicht abschauen! Oder wer hat andere Erfahrungen??????????????
Kirsten
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Petita
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Alter: 41
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Anmeldungsdatum: 01.10.2012
Beitrge: 66
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BeitragVerfasst am: 12.03.2013, 20:05    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich würde sagen grundsätzlich ja.
Ich hatte mal eine Eselin die Freikopperin war und sie ist schnell an einer Kolik gestorben.

Koppen wird in der Regel in den ersten Lebensjahren erlernt (selten nach 8 Jahren) und wird sehr schnell erlernt (4-10 Tagen).
Anscheinend wurden auch auf prähistorischen Pferdezähne Anzeichen für das Koppen gefunden werden.

Auslöser: Nahezu immer gibt es einen Auslöser für den Koppakt, sei es akustisch oder optisch. Bei fast allen Koppern lässt sich das Verhalten durch die Gabe besonders schmackhafter Futtermittel (Aepfel, Zuckerstücke, Kraftfut-ter) auslösen. Die Pferde koppen vermehrt während des Fressens oder nach der Fütterung. Neben der Fütterung sind Vorgänge im Stall wie Ausmisten, Herausführen anderer Pferde oder Vorbereitung zur Arbeit häufige Auslöser für Koppvorgänge. Auch koppen die Pferde am Tag häufiger als in der Nacht.

Die Pferde entwickeln eine starke Sucht und empfinden beim Koppakt durch die Ausschüttung der Endorphine ein angenehmes Gefühl.

Folgen: meistens kein Problem, aber kann auch Kolik, Gewichtsabnahme, schlechtes Haarkleid oder schlechte Leistung verursachen.

Ursachen: Die mögliche Ursachen sind bekanntlich Langweile (zu wenig Bewegung, wenig Umweltreize (visuell und olfaktorisch), spärliche soziale Kontakte) oder zu wenig Rauhfutter/kurze Fressdauer. Auch kann es eine genetische Ursache haben.
Unterschiedliche Anlässe können zu Koppen führen, wie Krankheiten die zur Boxenruhe zwingen, andere koppende Pferde, Absetzen, Stallwechsel, Mangelversorgung an Mineralfutter, krankheiten des Gastrointestinaltraktes (Gastritis, Ulzera..).

Wenn ein Pferd eine Stereotypie (Koppen gehört zu den Oralen Stereotypien) hat, ist es nahezu unmöglich diese zu entfernen. Darum würde ich kein Kopper kaufen wenn ein Problem bekannt ist.

Die vorgeschlagenen Therapien sind: Haltung optimieren (genug sozialer Kontakt, Rauhfutter vielleicht in Heunetze damit die Fresszeit verlängert wird, Spielmöglichkeiten...), Morphin- und Serotoninantagonisten, Aversionstherapie (das heisst, das Koppen mit Schmerz zu verbinden, wodurch das Pferd die Lust am Koppen verliert), Koppriemen, Antacida Häufigkeit gesenkt durch Kalziumcarbonat, Aluminium-hydroxid, Magnesiumcarbonat und andere zusammen mit den Futtermitteln), Kopperoperation (kostet in der Schweiz etwa 2300 CHF).

Hoffe das Du weiterhin nur mit diesen Infos zu tun hast und nicht mit einem realen Problem!
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carol_kaye1
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Alter: 43

Anmeldungsdatum: 01.01.2010
Beitrge: 751
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BeitragVerfasst am: 13.03.2013, 07:25    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Kirsten,

alles Gute an Hedinn, ich hoffe dass Ihr diese (hoffentlich einmalige!) Kolik diesen Winter gut rumgekriegt habt!

Dinkys beste Freundin in der Aufzuchtherde war Aufsatzkopperin. Da die Theorie mit dem Abgucken (vs. genetische Veranlagung) ja nach wie vor umstritten ist habe ich mir um Dinky nie ernsthafte Gedanken gemacht. Die Haltung hat ja schließlich gestimmt, so dass Langeweile (und daraus resultierend potentielle blöde Gedanken Blinzeln ) gar nicht erst entstehen konnten.

Und Dinky selbst? Die macht sich (so wie ich das von einem Muli erwarten würde) ihre eigenen Gedanken zum Weltgeschehen und macht nicht jeden Unsinn mit - oder wenn denkt sie sich selbst welchen aus. Zunge rausstrecken Wenn Freundin koppte ließ sie das genau so unbeeindruckt wie wenn die Mädels mal wieder alle verrückt spielen wenn der Hengst vorbeikommt (ich könnte schwören dass Dinky dabei die Augen verdreht und innerlich tiiief seufzt ob so eine Groupie-Verhaltens... 00009153 ).

Übrigens: ihre Freundin von damals koppt heute nicht mehr. Sie ist noch auf derselben Ranch, aber in einer anderen Gruppe. Irgendwie muss sie wohl festgestellt haben dass sich das nicht lohnt - war eine eigene, "unerzwungene" Entscheidung ohne Koppriemen o.ä.

Was mich traurig macht sind Fälle wie diese: das koppende Pferd dass in denn mir bekannten Dressurstall kam; das auf die Empörung der anderen Einsteller hin aber in eine isolierte Box ohne Kontakt (nicht mal Blickkontakt) zu Artgenossen kam... aus Sorge der gesamte Stall könnte ansonsten "infisziert" werden... Ich habe die weitere Geschichte nicht verfolgt, kann mir aber nicht vorstellen dass diese Entwicklung für das ursprünglich koppende Pferd eine gute war. Worried1

Euch alles Gute und viele Grüße!
Elke

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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beitrge: 4375
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BeitragVerfasst am: 13.03.2013, 22:31    Titel:   Antworten mit Zitat

Wir hatten vor längerer Zeit einen koppenden Einsteller. Er wohnte *rechnen* ca. 6 Jahre in unserer Herde und war Aufsetz-Kopper. Keines unserer Tiere hat sich hier was "abgeschaut". Vielleicht, weil ich nicht ans Abschauen glaube? Blinzeln
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sancho
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BeitragVerfasst am: 14.03.2013, 05:58    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich sehe das wie Beate und glaube auch nicht ans abschauen. In unserer Herde stand auch 4 Jahre ein Kopper, keines der Tiere hat sich das abgeguckt. Er kam schon als Kopper.
Die Theorie das nicht unbedingt das Koppen eine Kolik auslöst, sondern das kolikanfällige Tiere eher zum Kopper werden und dieses mit Magen, Magengeschwüren und der Säure zusammenhängen könne, finde ich mal interessant, aber nicht neu.
Diese Theorie finde ich ganz spannend
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/f....f_Mitarbeiter/birte-toewe

Gruß

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roschels
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BeitragVerfasst am: 14.03.2013, 08:34    Titel:   Antworten mit Zitat

Erst einmal Danke an alle für Eure schnellen Antworten!

Hallo Petita,
Bei meinem ersten Pferd kann ich mir gut vorstellen, daß es aufgrund der Haltungsbedingungen angefangen hat zu koppen. Er gehörte zusammen mit 2 weiteren Pferden einem 80jährigen Opa und war Verleihpferd. Wenn wegen schlechten Wetters keine Leute zum Ausreiten kamen, dann standen die Pferde halt auch schon mal eine Woche oder länger pausenlos in ihrer dunklen Box ohne Blick nach draußen. Langeweile forciert Stereotypien. Außerdem war das Futterangebot sehr unterschiedlich. Je nachdem, wieviele Kunden Geld bezahlt hatten, gab es zusätzlich zum Heu auch Reformhafer, in schlechten Zeiten manchmal wochenlang aber auch nur Stroh. Da kann auch ein Magenproblem beteiligt gewesen sein.
Haltung optimieren ist sicher nötig gewesen, habe ich auch gleich nach Kauf in Angriff genommen, aber er hat nie aufgehört mit dem Koppen. Anfangds nur Krippensetzer, da half der Kopperriemen noch die Kolken zu verhindern, aber als er Freikopper war, half der Riemen nix mehr.
Die anderen Pferde des Opas hatten sich das Koppen nicht angewöhnt, in der Folgezeit bei mir hat auch keines der erwachsenen Pferde angefangen mit Koppen. Nur eben Fohlen Hedinn, der war noch kein halbes Jahr alt. In dem Fall glaube ich schon ans Abgucken. Andere junge Tierkinder gucken sich bei älteren auch gerne dumme sachen ab. Ich hoffe nur, daß ältere das nicht mehr ohne weiteres tun.Aversionstherapie: Bei meinem ersten Pferd habe ich, solange er noch Krippensetzer war, den Rand der Krippe mit so einer unangenehm schmeckenden Paste eingeschmiert. Das Pferd ging dann auch nicht mehr an die Krippe, versuchte alle möglichen anderen Stellen, die ich dann auch eingeschmiert habe - und dann war er Freikopper - auch kein wirklicher Fortschritt...
Ich hatte mich damals nach Kopper-OP erkundigt. Der TA gab allerdings zu bedenken, daß damit die Sucht nicht mit wegoperiert werden kann und also das Pferd nur neue Muskeln aufbauen muß, um später wieder munter weiter koppen zu können.

Hallo Elke,
ja, Kolik ging ohne Komplikationen zu Ende. Ich war ziemlich erschrocken, als ich sah, daß er Kolik hatte, weil ich eigentlich um diese Uhrzeit (21,30 Uhr) nicht mehr im Pferdestall bin. Fast immer ist Pferdestall zuerst dran und anschließend Kuhstall, von da gehe ich gleich ins Haus. Das ist zwar fast immer nach 22 Uhr, aber wenn im Pferdestall Licht aus ist, merke ich nicht, wenn einem was fehlt. Wenn ich nicht ganz zufällig an diesem Tag die Arbeitsroutine geändert hätte, hätte ich die Kolik wahrscheinlich nicht bemerkt - und das kann dann schnell böse enden!
Wotan macht sich auch seine eigenen Gedanken zum Weltgeschehen (und versucht hier und da, ob er das beeinflussen kann...), aber er ist auch sehr interessiert an seinen Kollegen und an dem, was die so treiben. Z. B. geht er sehr gerne her und zupft einem fressenden Pferd das Futter aus dem Maul ("was frißt Du da eigentlich???").
Wotan kam als Absetzer, zu der Zeit war Hedinn allerdings mit seiner alten Mutter rund ums Jahr auf einer anderen Wiese, so daß Wotan und Hedinn erst mehr miteinander zu tun hatten, nachdem Mutter Morgane nicht mehr bei uns war und Hedinn in die restliche Herde re-integriert werden mußte.
Schön zu hören, daß es Pferde gibt, die das Koppen vollständig aufgeben! Hedinn hat jahrelang nicht gekoppt, aber als er den ersten Winter wieder im Stall stand, fiel ihm sehr schnell ein, was er da früher so gerne tat.
Das koppende Pferd im Dressurstall ist vermutlich kein Einzelschicksal! Die Einzelhaft wird aber ganz sicher keinen positiven Effekt hervorbringen. Man könnte daran höchstens studieren, ob bei maximal ungünstigen Bedingungen die Pferde in der Lage sind, sich weitere Stereotypien anzugewöhnen, oder ob sie die bereits vorhandene intensiver pflegen...

Hallo Beate,
ich hatte die Hoffnung, daß es Teilnehmer gibt hier, die solche Erfahrungen gemacht haben und davon berichten.
Ich hatte selbst bei allen bereits erwachsenen Pferden, die mit meinem Kopper zusammen gestanden haben, die gleiche Erfahrung gemacht.
Da ich aber nur ein Muli habe und das auch erst seit 3 Jahren interessierten mich die Erfahrungen anderer Mulihalter.

Hallo sancho,
es ist gut möglich, daß mein erstes Pferd Magenprobleme hatte, bevor er mit dem Koppen anfing. Bei Fohlen Hedinn würde mich wundern, wenn das der Auslöser gewesen sein sollte.
Danke für den Link!

Viele Grüße,
Kirsten
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Petita
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BeitragVerfasst am: 14.03.2013, 10:39    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Kirsten!
Beim Fohlen Hedinn hat das Koppen nicht mit dem Absetzen angefangen? Ich kann mir auch Parasiten vorstellen oder andere unangenehme Sachen im Magen-Darm (Parasiten gedeihen ja oft auch obwohl man regelmässig entwurmt). Wie bei Dinkys beste Freundin ist dann zum Glück das Koppen weggegangen (wahrscheinlich weil der Darm dann stabilisiert war und die Haltung/Fütterung stimmte).
Ich denke bei einem Fohlen kann es eher wieder rückgängig gemacht werden.
Ja bei der Kopper-Op geht es darum die Muskeln und die Nerven zu schneiden, damit der Koppvorgang erst gar nicht mehr möglich ist. Es gibt immer wieder Rezidive, die kann man wieder operieren. Ich denke aber dass wenn das Leben eines Tieres im Spiel ist, würde ich es eher in Kauf nehmen. An Kolik zu sterben ist grausam.
Ich war mal bei der Verhaltensmedizinerin Ruth Herrmann die ein Pferd im Stall (strukturierter Offenstall) hatte, das an Holz knabberte. Durch das knabbern am Holz entstand manchmal das Koppergeräusch, das Pferd hat Luft in den Magen gezogen. Wir haben diskutiert ob das eine Möglichkeit sein könnte, mit Koppen anzufangen. Dieses Pferd hat sonst keine weitere Probleme gehabt, aber ich kann mir vorstellen dass je mehr Sachen nicht stimmen (körperlicher und psychischer Zustand und deren Ursachen), desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit dass das Koppen persistiert, schlimmer wird und Folgen hat.
Die andere Pferde dieser Herde haben auch nicht gekoppt.
Wie fütterst Du? Ich habe durch Heunetze viel rihigere Tiere in meiner Miniherde....
Alles Gute!
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Klaus
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BeitragVerfasst am: 14.03.2013, 13:12    Titel:   Antworten mit Zitat

carol_kaye1 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Kirsten,

Übrigens: ihre Freundin von damals koppt heute nicht mehr. Sie ist noch auf derselben Ranch, aber in einer anderen Gruppe. Irgendwie muss sie wohl festgestellt haben dass sich das nicht lohnt - war eine eigene, "unerzwungene" Entscheidung ohne Koppriemen o.ä.

Euch alles Gute und viele Grüße!
Elke


Hallo Elke,

das ist wahnsinnig interessant.
So etwas habe ich in 63 Jahren noch nie gehoert.
Koenntest Du bitte mehr darueber berichten.

LG aus Nova Scotia

Klaus
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roschels
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BeitragVerfasst am: 15.03.2013, 08:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Petita,
Hedinn hat das Koppen lange vor dem Absetzen angefangen. Anfangs war das aber nur unschön (weil ich von dem älteren Kopper wußte, daß der deswegen öfter schon Kolik hatte). Problematisch wurde die Sache erst, als der ältere Wallach gestorben ist. Hedinn hat sehr heftig darauf reagiert. Er bewegte sich freiwillig keinen Meter mehr, stand nur auf der gleichen Stelle, koppte permanent, auch dann, wenn er auf der Wiese war oder Futter im Stall angeboten war. Das Fehlen des Kumpels hat ihn psychisch stark belastet. Die Folge war dann: Fast täglich Kolik, also auch täglich TA im Stall, ich traute mich weder auf die Arbeit noch ins Bett. Weil dieser Zustand für mich psychisch schwer auszuhalten war und der TA mehrere Pferde in der Kundschaft hatte, die früher (auf seinen Rat hin) Kopper-OP gemacht bekommen hatten, dann aber wieder damit angefangen hatten, sann ich auf eine andere Alternative. Ich kaufte einen jungen Hengst, der recht lebhaft war. Hedinn war von da ab so sehr gefordert, seine Ranghoheit zu erhalten, daß zum Koppen wenig Zeit blieb und er nur noch gelegentlich und nur noch leichtere Koliken bekam.
(Der junge Hengst war Schwarzwälder Ramires, lebt heute noch hier und ist immer noch ein tolles Pferd.)
Die Jahre mit 365 Tage nur Weidegang hat Hedinn völlig ohne Koppen verbracht. Ich habe allerdings im Moment kein Pferd/Muli, was den ganzen Winter draußen bleiben könnte.
An Futter gibt es im Winter selbst geworbenes Heu vom ersten Schnitt (spät gemacht), das wird in recht großen Portionen morgens und abends gefüttert. Stets zur freien Verfügung gibt es gutes Dinkelstroh, in vielen Ballen ist wegen Untersaat auf dem Acker noch Grün mit drin. Da kanbbern alle viele Stunden dran herum. Hedinn bekommt, weil inzwischen schon einige Wackelzähne gezogen sind, morgens und abends jeweils noch 1Kg Grünmehlpellets (eingeweicht) zusätzlich.
Im Stall ist es ihm trotzdem eher langweilig als draußen. Jetzt bei Schnee sind alle draußen, wandern umher, scharren nach Gras, sie rangeln und toben viel mehr als im Stall.
Viele Grüße,
Kirsten
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Petita
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Alter: 41
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Anmeldungsdatum: 01.10.2012
Beitrge: 66
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BeitragVerfasst am: 15.03.2013, 10:15    Titel:   Antworten mit Zitat

Wow, danke für das Teilen Deiner Geschichte!
Hoffentlich bleibt es so dass die gesundheitliche Schäden fern bleiben!
Toi toi toi ich drücke euch die Daumen!
LG ;-)
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carol_kaye1
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BeitragVerfasst am: 16.03.2013, 09:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Klaus hat Folgendes geschrieben:
Hallo Elke,

das ist wahnsinnig interessant.
So etwas habe ich in 63 Jahren noch nie gehoert.
Koenntest Du bitte mehr darueber berichten.

LG aus Nova Scotia

Klaus

Hallo Klaus,

so richtig viel kann ich Dir leider nicht darüber berichten. Ich muss zugeben dass ich die Stute länger nicht mehr im Fokus hatte seit sie nicht mehr in Dinkys Gruppe war. Vorher war die Stute in ganztägiger Gruppenhaltung (mit Holzfutterkrippen auf denen sie gerne aufgesetzt hat), jetzt ist sie über Nacht in einer Einzelbox mit Metalltrog (der keinen Aufsatzrand bietet). Aber ob das allein etwas ausmacht? Ich werde es mal weiter beobachten. Lächeln

Viele Grüße
Elke

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roschels
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BeitragVerfasst am: 20.03.2013, 08:11    Titel:   Antworten mit Zitat

Ich finde es sehr erfreulich, daß niemand hier ein Muli hält/kennt, das Koppen durch Abschauen erlernt hat Thumbsup !
Bei Hedinn vermute ich, daß die Kopphäufigkeit sehr stark von der Langeweile abhängt. Fressen und Koppen sind seine größten Hobbies, danach kommt lange Zeit erst mal nix.
Wotan mag auch keine Langeweile, aber er kann sich viel besser selbst beschäftigen. Wenn z.B. eine Katze in seiner Sichtweite vor einem Mauseloch kockt, dann kann er eine halbe Stunde lang voll konzentriert die Katze beobachten, obwohl die ja (für meine Wahrnehmung jedenfalls) völlig bewegungsfrei da hockt. Oder eine Biene, die von Blüte zu Blüte fliegt oder Nachbars Hühner, die ausbüchsen und vor seiner Nase auf dem Boden scharren.... Mit solcherlei Beschäftigungen verbringt er viele Stunden des Tages und ich habe den Eindruck, daß er bei dieser intensiven Beobachtung keine Langeweile verspürt. Er hat derweil nicht mal Zeit, etwas zu fressen....
Kirsten
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sancho
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BeitragVerfasst am: 15.01.2014, 12:05    Titel:   Antworten mit Zitat

Koppen liegt wohl doch eher an der Fütterung-...hier der Hinweis auf eine neue Studie und das Ergebnis
Zusatzfutter/Ktaftfutter (auch in Verbindung mit langen Fresspausen ohne Rauhfutter)soll hiernach dafür verantwortlich sein, dass der Gehalt des Hormons Gastrin ansteigt und dieses dann zu einer vermehrten Bildung von Magensäure führt (wie auch schon in der Studie aus Gießen s.o.vermutet.)!

http://www.animal-health-online.de/....utterung-untersucht/9301/

Diese Studie sollte tiefgreifende Veränderungen in der Equidenfütterung nach sich ziehen und auch viele Koliken in einem anderen Licht erscheinen lassen, meine Ansicht!!


Gruß
P.S...ob aber auch andere ... Äussere Einflüsse wie Stress dieses Hormon ansteigen lassen können...keine Ahnung?!? Aber wenn ich dann daran denke, dass es Koppriemen und Kopper-OPs gibt wird mir ganz übel vor so viel "humaner"Grausamkeit.....

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Priska
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BeitragVerfasst am: 15.01.2014, 22:23    Titel:   Antworten mit Zitat

Alle Kopper die ich kennengelert habe , haben wegen der Haltung und nicht wegen der Ernährung gekoppt !

LG

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Ich liebe Pferde und diskutiere auch gern mit Eseln über das Für und Wider der Hufpflege ! (Die sind da schon mal anderer Meinung) Hufpflegerin aus Bayern
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sancho
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Anmeldungsdatum: 11.08.2010
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BeitragVerfasst am: 16.01.2014, 06:37    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Priska, das möchte ich überhaupt nicht anzweifeln!...gar nicht!
An welcher Stelle in einer Kausalkette die Haltung und/oder die Fütterung stehen...die dann zu einer organischen Schädigung führen, ...weiß ich auch nicht! und möglicherweise kommen , unter anderen,dann auch hanno mit seinen Widerstandskämpfern Blinzeln gegen die Agrarmafia ins Spiel!?!
Das diese neueste Studie auf einer Seite der Pharmaindustrie erscheint, die dann etwas wie "Rennie rãumt den Magen auf" an den Mann/Frau/ Tier bringen will, wundert mich gar nicht!

Was , jedenfalls für mich, aber mehr als deutlich wird, mit den beiden Studien: Koppen ist KEINE "Unart" und auch kein "abgeschautes/gelerntes"Verhalten und KEIN Kolikauslöser, die Kolik durch das falsche Gärverfahren oder des schon verãnderten Magen-Darmtraktes durch Säureüberschuss wird wohl eher durch unverträgliche Fütterun/ Haltung hervorgerufen Das dieses Hormon auch bei Dehnung des Magens ausgeschüttet wird weiss jeder Mediziner, die Dehnung ist ja denkbarer Weise durch das einstömen von Luft möglich, weiss ich aber nicht so genau....als Kinder haben wir jedenfalls Luft geschluckt um dann im Wettbewerb den stärksten Rülpser hervorzubringen!
Durch das Koppen versucht sich das Tier aber anscheinend Erleichterung zu verschaffen, dieses dann mit Koppriemen oder OP zu verhindern empfinde ich als ziemlich grausam!..eine Veränderung in Haltung und/ oder Fütteruung halte ich für wesentlich tierfreundlicher und erfolgversprechender... mein Standpunkt

Gruss

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