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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 70 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 19.03.2013, 23:27 Titel: |
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Das war aber jetzt als Scherz gemeint, das mit dem Röhrbeinumfang und der Huflänge, gell?
Merk' Dir in dem Zusammenhang ganz einfach, dass jeglicher Versuch, lebende Körper in Schemata zu pressen, zum Scheitern verurteilt sein muss.
Und kaum etwas ist mehr von Ãœbel als sogenannte "Hufstellungstheorien".
Man kann grobe Richtlinien zur Hufbearbeitung ganz einfach herleiten, indem man sich vorstellt, was mit dem Huf wohl passieren würde, wenn er in der Natur z.B. im Geröll und auf felsigem Boden viel Druck und Abrieb bekäme.
Mit solchen Ideen bekommt man auch Hufe wieder in Form, die fast ohne Abrieb auf Wiesen oder in Matschausläufen übermäßig lange vor sich hin wachsen und gammeln mussten....
Letztlich muss ein guter Hufhandwerker einfach fundierte Anatomiekenntnisse, Phantasie, Fingerspitzengefühl, ein gutes Auge und viel Erfahrung haben.
Wer nicht sehr genau weiß, wie im Detail ein Huf von innen aussieht, DARF da nicht dran rumpfuschen.
Und wie sich nur minimale Stellungsveränderungenam Huf auf das ganze Bein auswirken.
So kann eine nur leicht zu hohe innere Trachte im Verbund mit einer etwas zu langen Zehe beim Hinterhuf katastrophale Auswirkungen auf die viel höher liegende Kniescheibe des Tieres haben.
Aber wieviel sich wie auswirkt, kann Dir auch hierzu niemand sagen....
Ist ähnlich wie bei einem Chirurgen, der auch keine Formeln zur Verfügung hat, um die exakte Lage des Blinddarms bei seinem Patienten zu bestimmen.....
Um's wissenschaftlich auszudrücken: Die Parameter der Bewegungsapparate von Mensch und Tier sind so zahlreich und ihre Wechselbeziehungen sind so komplex, dass sich das nicht statistisch erfassen und die Zusammenhänge dann formelhaft darstellen lässt.
Diesbezügliche Versuche lagen nicht nur gründlich daneben, sie haben in der Vergangenheit auch viel Unheil angerichtet s.o.).
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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sancho Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 11.08.2010 Beiträge: 590
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Verfasst am: 20.03.2013, 10:07 Titel: |
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Ich kann auch nicht nachvollziehen was der Röhrbeinumfang mit der Stellung und Länge der Hufe zu tun hat? Könnte mir ja noch vorstellen, das man das Röhrbein zur Beurteilung der Stellung der Gliedmaßen als ein Anzeiger nutzt, aber nicht den Umfang!?!
_________________ Umlasten und verschieben von Gewicht, mehr ist Reiten nicht! Gib der Bewegung eine Chance und finde die Balance! © P.R. |
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Petita Benutzer
Alter: 41 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.10.2012 Beiträge: 66
Wohnort: Zürich Oberland, Schweiz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 20.03.2013, 12:52 Titel: |
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Ok: Zusammenhang Röhrbeinumfang/Huf.
Ich glaube dass das Hufbein eine ziemlich konstante Grösse hat, relativ zu den Knochen die darüber liegen (irgendwo in diesem Forum dachte ich dass ein Thread war, wieviel Gewicht ein Tier tragen kann im Zusammenhang mit dem Röhrbeinumfang, und nicht mit der Grösse des Tieres).
Die weisse Linie sollte etwa 3mm breit sein, die Hufwand hat bei einem normalen Warmblüter im Bereich der Zehe eine Dicke von 10-12 mm, im Trachtenbereich 6-7 mm.
Wieso sollte es gar keinen Zusammenhang haben, zwischen Huflänge und Röhrbeinumfang?
Klar, unterschiedliche Rassen haben unterschiedliche Formen von Hufbein, aber wenn alle Hufkapselteile dem inneren Huf korrekt anliegen, sollte die Huflänge auch relativ konstant sein. Bei gesunden Tieren, dessen Hufbein nicht schon durch irgendeine Ursache die Form verändert wurde und keine Hufbeinsenkung haben. Es verteilt sich trotzdem alles unter eine Gauß'sche Glockenkurve.
Voraussetzung sollte immer sein, dass ein Tier sich mit den Hufen wohl fühlt und alle anatomische Teile ihre Funktion ohne Schmerz ausüben können (falls ich etwas anderes durch die falsche Wortauswahl irgendwo geschrieben habe, bitte melden, meine Muttersprache ist Italienisch)!
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sancho Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 11.08.2010 Beiträge: 590
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Verfasst am: 20.03.2013, 13:29 Titel: |
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Ich meine der Unterschied zwischen Röhrbein und Huf ist in erster Linie...der Huf wächst ein Leben lang, das Röhrbein nicht. Der Huf ist in seinem Wachstum abhängig von Fütterung, Haltung, Nutzung, und Pflege (übrigens genau wie die Zähne)...das Röhrbein ist irgendwann ausgewachsen- es wird bei Mangelernährung evtl. irgendwann "porös" verändert seinen Umfang und seine Länge aber nicht..egal ob sich das Tier Sportlich oder gar nicht auf hartem oder weichem Boden mit oder ohne Eisen bewegt. Ich muß es nicht bearbeiten und nicht in die richtige Stellung bringen - den Huf, aufgrund von Haltungs- und Züchtungsdefiziten schon.
Die optimale Haltung wäre ja wohl die Prärie oder so...die von dir angesprochenen Warmblüter wären dort wohl...allein durch ihre Sohlenstärke ohne Hufschutz-hoffnungslos verloren. Die Anpaarung zwischen unterschiedliche Esel- und Pferderassen bringen ja noch viel weniger Normwerte hervor, dazu Haltung Nutzung und Fütterung...
Zitat: |
Es verteilt sich trotzdem alles unter eine Gauß'sche Glockenkurve....Voraussetzung sollte immer sein, dass ein Tier sich mit den Hufen wohl fühlt und alle anatomische Teile ihre Funktion ohne Schmerz ausüben können |
das ist ein Widerspruch in sich meine ich(-die Kurve und das Wohlfühlen) Gruß
_________________ Umlasten und verschieben von Gewicht, mehr ist Reiten nicht! Gib der Bewegung eine Chance und finde die Balance! © P.R. |
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Petita Benutzer
Alter: 41 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.10.2012 Beiträge: 66
Wohnort: Zürich Oberland, Schweiz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 21.03.2013, 13:24 Titel: |
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Es tut mir Leid, dass ich nicht ausdrücken kann, was ich meine...
Das Hufbein wächst nicht, der Huf sollte ja eine regelmässige Kapsel sein, die den inneren Huf umhüllt. Das was zuviel wächst, wird mehr oder weniger abgenutzt (oder von uns geschnitten). Wenn es wie bei den Wüstenpferden sehr stark abgenutzt wird, wie auf den Fotos von unterschiedlichen Barefoot "Schulen" sieht (http://www.barefoothorse.com/barefoot_HoofShape.html), würde ich sagen dass die "minimale Länge" erreicht ist. Einen Durchschnitt wird es auch geben und ich bin sicher dass die Huflänge einen Zusammenhang mit dem Röhrbeinumfang hat, um das zu belegen müsste ich mit viel Aufwand eine Studie organisieren wo ich dann noch eine Röntgenkontrolle durchführen würde was für mich im Moment leider nicht möglich ist (darum die Frage ob ihr Studien kennt). Im Bild unten sieht ihr die Zahlen die ihr angegeben hattet (Name der Tiere sind gelöscht). Den Zusammenhang Röhrbeinumfang/Huflänge variert von 1.3 bis 2.1, die Variation ist bei den Hinterhufe weniger (min 1.3, max. 1.5 was darauf schliessen lässt dass die Richtlinie die man benutzen könnte eher 1.4 ist, da ja bekanntlich, oder anhand meiner Hufpflegerin, die Hinterhufe die besseren Hufe sind).
Das heisst für mich aber nicht, dass man ein Pferd einfach so auf die minimale Länge schneidet, sondern dass man einen Anhaltspunkt (wie mir als Anhaltspunkt eine 45° Haarlinie als Richtlinie vorgeschlagen wurde, heisst es nicht dass ich dann unbedingt mein Tiere daran anpassen muss, wenn die Fesselstellung dazu nicht passt...) hat wenn man eine Abweichung sieht: hier zum Beispiel sieht es aus als wäre dieses Pferd auf Stelzen wenn man es mit den kurzen Hufen vergleicht (Titel des Bildes= "well maintained hooves" auf http://equineveterinaryservices.com/HoofCare.html). Auch die Dartmoor Ponys haben längere Hufe, das sie nicht auf so hartem Untergrund leben.
Aber den Boden, auf welchen die Dartmoorponys leben, erlaubt auch eine Stimulation des Strahles, was hoffentlich dann gesunde Strahle zur Folge hat (http://www.google.ch/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=images&cd=&cad=rja&docid=yB25XMi3zud2EM&tbnid=UfftzDqIQSnGmM:&ved=0CAUQjRw&url=http%3A%2F%2Fwww.devonponies.co.uk%2Fgallery%2Frolling-dartmoor-pony-1.html&ei=1_FKUf-gOcimPYe1gJAN&psig=AFQjCNGj9eH3cKH2CHFzxX_GA_30eQcv9A&ust=1363952436039881).
Ich bin der Meinung, dass auch ein Warmblüter in der Lage sein könnte, in der Prärie zu überleben. Voraussetzung sie wurden nicht schon mit 2 Jahren falsch beschlagen/beschnitten und der Huf konnte sich normal entwickeln. In Australien haben die Brumbys unter anderem Englische Vollblüter als Vorfahren (die ja anscheinend schlechtere Hufqualität haben sollten) und überleben trotzdem, auch wenn die Hufe vielleicht nicht alle so perfekt aussehen (hier die schönen Hufe: http://www.wildhorseresearch.com/ aber eine bekannte von mir die dort lebt hat gesagt sie sehen nicht alle so perfekt aus).
Damit möchte ich auch nicht sagen, dass nie beschlagen werden darf!
So, damit habe ich das ganze Thema noch unverständlicher gemacht... weitere Diskussionen glaub nur noch per PN...
Ich denke diese Diskussionsrichtung müssen wir separat diskutieren, da sie langsam vom Thema Strahlfäule abweicht...
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