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AfraAstrid Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 15.04.2005 Beiträge: 9
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Verfasst am: 05.05.2005, 06:15 Titel: |
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Hallo an alle Muliisten!
Mein erster Versuch im Forum ist eine Frage nach Erfahrungen im Umgang mit Cortison bei Hautekzemern unter den Mulis. Besonders die Nebenwirkungen am Tier, Hinweis zur Dauer solcher Nebenwirkungen, Leistungsbeeinträchtigungen würden mich interessieren. Ich hoffe, damit keinen Religionsstreit vom Zaun zu brechen, es ist eine rein pragmatische Interessensfrage.
AfraAstrid mit ganz lieben Grüßen an Beate |
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 05.05.2005, 09:31 Titel: |
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Hallo liebe Astrid,
zuerst herzlichen Dank für die Grüße!
Zu dem von Dir angesprochenen Thema kann ich leider (oder zum Glück?) keinen fachlichen Kommentar abgeben, da ich weder bei meinen Mulis noch Pferden Ekzemer habe. Aber ich werde mal Hanno "anstupfen", daß er seine Erfahrungen mal kundtut. Kann allerdings ein paar Tage dauern, da er ab heute bis Sonntag mit 6 anderen Mulibesitzern (u.a. Armin) zum Trekking in der Eifel unterwegs ist. ...und ich genieße ein paar "männerfreie Tage"
Liebe Grüße
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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Iris Benutzer
Anmeldungsdatum: 28.02.2004 Beiträge: 68
Wohnort: Raum Köln/Bonn
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Verfasst am: 05.05.2005, 13:24 Titel: |
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Hallo Astrid!
Ja, Hanno ist hier der M. Cushing Spezialist bei Pferden. Das ist eine Krankheit, bei der vom Körper zu viel Cortison produziert wird (warum ist für Dich nicht wichtig).
Da Du aber bei einer Cortisontherapie unphysiologisch hohe Dosen geben musst, zeigen sich bei längerer Therapie Nebenwirkungen wie beim M. Cushing.
Besonders die erhöhte Hufreheanfälligkeit ist sehr gefährlich und der Muskelschwund bei zusätzlichen Fetteinlagerungen kann die Nutzbarkeit beeinflussen. (Möchtest Du wissen wie es dazu kommt? Dann kann ich Dir das gerne auch noch erklären oder google unter Morbus Cushing, denn das dauert dann etwas länger)
Diese Nebenwirkungen treten nur bei systemischer Gabe (Spritzen, Tabletten) über längere Zeit auf und sind fast nicht zu vermeiden.
Bei lokaler Anwendung (Creme, Salbe) könnte als einzige Nebenwirkung die Haut etwas dünner werden.
Wie schlimm ist denn das Ekzem? Unsere sprechen sehr gut auf Teebaumöllotion an. Hast Du es schon mit einer Ekzemerdecke probiert? Eine sehr gute findest Du hier:
http://www.abee-shop.de/
Oder ist es kein Sommerekzem?
Du siehst, obwohl ich Apothekerin bin würde ich bei einer nicht lebensbedrohlichen Erkrankung (z.B. chronische Bronchitis) wegen der schweren, teilweise sogar selber lebensbedrohlichen Nebenwirkungen (Hufrehe), Cortison wirklich nur als letzte Alternative empfehlen.
Melde Dich bitte bei weiteren Fragen.
Viele Grüße
Iris Korte |
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AfraAstrid Neuer Benutzer
Anmeldungsdatum: 15.04.2005 Beiträge: 9
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Verfasst am: 09.05.2005, 16:37 Titel: |
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Zitat: |
Original von Iris
Hallo Astrid!
Ja, Hanno ist hier der M. Cushing Spezialist bei Pferden. Das ist eine Krankheit, bei der vom Körper zu viel Cortison produziert wird (warum ist für Dich nicht wichtig).
Da Du aber bei einer Cortisontherapie unphysiologisch hohe Dosen geben musst, zeigen sich bei längerer Therapie Nebenwirkungen wie beim M. Cushing.
Besonders die erhöhte Hufreheanfälligkeit ist sehr gefährlich und der Muskelschwund bei zusätzlichen Fetteinlagerungen kann die Nutzbarkeit beeinflussen. (Möchtest Du wissen wie es dazu kommt? Dann kann ich Dir das gerne auch noch erklären oder google unter Morbus Cushing, denn das dauert dann etwas länger)
Diese Nebenwirkungen treten nur bei systemischer Gabe (Spritzen, Tabletten) über längere Zeit auf und sind fast nicht zu vermeiden.
Bei lokaler Anwendung (Creme, Salbe) könnte als einzige Nebenwirkung die Haut etwas dünner werden.
Wie schlimm ist denn das Ekzem? Unsere sprechen sehr gut auf Teebaumöllotion an. Hast Du es schon mit einer Ekzemerdecke probiert? Eine sehr gute findest Du hier:
http://www.abee-shop.de/
Oder ist es kein Sommerekzem?
Du siehst, obwohl ich Apothekerin bin würde ich bei einer nicht lebensbedrohlichen Erkrankung (z.B. chronische Bronchitis) wegen der schweren, teilweise sogar selber lebensbedrohlichen Nebenwirkungen (Hufrehe), Cortison wirklich nur als letzte Alternative empfehlen.
Melde Dich bitte bei weiteren Fragen.
Viele Grüße
Iris Korte
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 09.05.2005, 17:39 Titel: |
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Hallo Astrid,
Cortisol, oder genauer das synthetisch nachgemachte Hormon Costisol hat eine dämpfende, regulierende Wirkung auf das Immunsystem. Da jedwede allergische Reaktion im Prinzip eine Überreaktion des Immunsystems ist, kann mensch mit Cortisol im Falle eines allergischen Schocks sogar Leben retten (kenne ich allerdings nur bei Menschen.....)
Bei nicht lebensbedrohlichen allergieschen Reaktionen ist m.E. eine Corstisol-Therapie wegen der enormen Nebenwirkung abzulehnen, mittelfristig bewirkt das immer eine Immunschwäche wie bei Cushing....
Du hast nur zwei Optionen:
- Du schaffst Allergen-Karenz (bei Ekzemern heißt das gute Ekzemerdecke)
- Du versuchst, die eigentliche Ursache zu finden und zu beseitigen. Und das sind nun mal NICHT die Kriebelmücken, die rufen ja bei vielen Equiden KEINE Allergie hervor, auch wenn sie ätzend lästig sind....
Als mögliche Ursache hat der Chemiker Dr. Stefan Brosig Mineral-Vitamin-Ergänzungfutter sowie Mueslifutter (wo sowas immer drin ist) im Verdacht. Ist allerdings beinhart für treusorgende Equiden-Mammis, den allerliebsten Liebling nicht mehr so viel von den guten Sachen geben zu dürfen....
Wir versuchen das bei einem Quarter-Allergiker seit November 2004, ich ich bilde mir ein, man sieht erste Anfangserfolge. Im Zweifel dauert es aber 1-2 Jahre, bis das Exkzem verschwindet. Solange muss unser Quarter halt noch unter die Decke....
Willst Du mehr über Brosigs Ideen wissen, schau mal unter www.pferdeglueck.de
Der Mann ist kein Spinner, will nix verkaufen, ist Wissenschaftler und ein bodenständiger "down-to-earth"-Mensch, der einfach nur logisch denkt.... allerdings ziemlich gründlich quer denkt.
Dass seine Ãœberlegungen zuMinral-Vitamin-Mueslifutter noch nicht so bekannt sind wie seine "Entdeckung" von Ingwer und Moos (gegen Hautplize), ist ganz klar...
"Verzichten" fällt jedem/jeder schwer, und die arme Futtermittelindustrie will schließlich auch leben......
Aber in den U.S.A. gab es schon vor einiger Zeit den bösen Spruch von "tender loving care, that kills on the long run......"
Für Mulis gilt das noch mehr als für Pferde, ist eigentlich logisch...
Equiden sind grundsätzlich "Meister des Mangels", aber zuviel verkraften sie ziemlich flott nicht mehr. Und heute kriegen fast alle zuviel, außer vielleicht an Bewegung. Die Auswirkungen sind ähnlich wie beim Menschen.... aber eigentlich dramatischer, nach meiner Beobachtung....
Gutes, kräuerreiches Heu in knappen Mengen, und Weide nur, so mensche eine solche sehr magere Weide hat, mehr braucht kaum ein Muli heuzutage. Mehr macht sie schnell krank.....
Gruß
[Editiert durch HannoPilartz ein Montag, Mai 9, 2005 @ 18:44] _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Ginny Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 236
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Verfasst am: 12.05.2005, 19:33 Titel: |
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mein pony ist ekzemer - hatte auch mal über cortison nachgedacht. habe mich dann aber auf grund von langzeitschäden dagegen entschieden.
mittlerweile haben wir es auch so ganz gut im griff.
unter das-sommerekzem mit dem üblichen davor und dahinter gibt es jede menge erfahrungsberuchte und diskussionen |
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