Anita Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 13.02.2005 Beiträge: 990
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Verfasst am: 01.03.2006, 11:23 Titel: |
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Aufbau des Hufes
Der Eselhuf unterscheidet sich vom Pferdehuf, denn auf dem harten, steinigen Untergrund ihrer Heimat haben sich die Hufe des Esel anders entwickelt als die des Steppenbewohners Pferd. Die felsigen Böden bearbeiteten die Hufe der Esel wie Schleifwerkzeuge. Sie konnten sich nur anpassen, indem sie sehr schnell nachwuchsen. Das Wandhorn des Eselhufes ist wohl hart, aber zugleich elastisch. Gegen Feuchtigkeit sind die Hufe äußerst anfällig. Halten sich die Tiere zu oft auf nassen Böden auf, entwickelt sich in Kürze Strahlfäule und das Wandhorn verliert seine natürliche Härte.
Der Huf ist keinesfalls so robust und unempfindlich, wie es den Anschein hat. Im Inneren des Hufes liegt das Hufbein, ein Knochen, der selbst aussieht wie ein kleiner Huf. Die mit Blutgefäßen und Nervenbahnen durchzogene Huflederhaut hüllt das Hufbein ein. An deren Oberfläche wiederum sind Zotten und Blättchen angebracht, die den Übergang zwischen der empfindlichen Lederhaut und der unempfindlichen Hornkapsel bilden und an der Sohle als weiße Linie sichtbar werden. Die Sohle selbst ist konkav und hat ihren höchsten Punkt etwa bei der Strahlspitze.
Das Gewicht des Esels steht nicht im Huf, sondern ist in der Hornkapsel aufgehängt. Der dreieckige Strahl ist aus elastischem Horn und federt das empfindliche Innenleben des Hufes ab. Er ist ein wichtiges Stützelement des Hornschuhs. Der Strahl gibt dem Huf Form und Festigkeit und wirkt als starker Keil zwischen den Trachten, die fast senkrecht stehen und dazu neigen sich zu verengen. Wird der Esel über einen längeren Zeitraum auf weichem Untergrund gehalten, degeneriert der Strahl und es entsteht ein Zwanghuf. Im hinteren Teil geht der Strahl nahtlos in die Ballen über, vorne endet er in der Strahlspitze. Seitlich des Strahls liegen die Eckstreben. Sie sind eine Fortsetzung der Hornwand nach innen und geben dem Huf Stabilität. Die Eckstreben sollten aber nur in Wandnähe den Boden berühren. Der Tragrand besteht aus der Hornwand, der Weißen Linie sowie einem schmalen Streifen der Sohle, der parallel zur Weißen Linie verläuft.
Die Hornwand eines gesunden, gepflegten Hufes ist gleichmäßig und glatt. Häufig nimmt man aber an den Hufen waagrecht verlaufende Rillen oder Wülste wahr. Diese deuten auf eine plötzliche Futterumstellung oder auf eine überstandene Krankheit hin.
Die weit verbreitete Meinung, dass Esel so genannte Bockhufe haben sollten, ist falsch. Eselhufe sind lediglich etwas steiler gestellt als die von Pferden. Der Bockhuf ist eine fehlerhafte Stellung des Hufes, die einer schrittweisen Korrektur durch den Fachmann bedarf. Fehlstellungen von Hufen und deren Auswirkungen können dem Esel vor allem während der Nutzung Schmerzen bereiten. Der korrekte Zehenwinkel am Eselhuf beträgt durchschnittlich 55° bis 60°.
Der so genannte „Schnabelschuh“ ist ein stark vernachlässigter Huf, dessen Zehe so lange gewachsen ist, dass sich das Horn nach oben biegt und der Esel nur noch auf den Ballen gehen kann. Dabei wird seine Beugsehne überdehnt und die Huflederhaut gequetscht,
da sich die Trachtenwände zusätzlich nach innen rollen.
Der Fesselstand
Der Huf muss von vorne und von der Seite zum Fesselstand passen. Von vorne gesehen soll der Huf symmetrisch zur senkrecht ¬stehenden Zehenachse aufgebaut sein. Bei Bock¬hufen und „Schnabelschuhen“ ist die Zehenachse von der Seite gesehen gebrochen.
Für den Laien ist es relativ schwierig, all die oben genannten Kriterien überhaupt zu erkennen. Grobe Abweichungen sind sicher einfach festzustellen, aber Feinheiten, die zweifellos ebenfalls Auswirkungen auf den Huf haben, sind oft nur sehr schwer erkennbar. Dazu bedarf es des geschulten Auges eines Fachmanns. Hufe bearbeiten heißt also nicht nur den Strahl schneiden, die Eckstreben kürzen und den Tragrand feilen, sondern den Huf in seiner Stellung zum ganzheitlich betrachteten Esel passend in Form bringen.
Mehr info's über Esels-Hufe - Pflege - Hufschmied - Hufschutz siehe Link:
http://www.ulmer.de/NHIZ2DHAmAH+aEIZ2DHA...JEHpAxAk++.HTML |
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