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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 26.07.2015, 12:41 Titel: |
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nur so am rande, die arbeiter haben das kraut letztendlich doch entfernt, musstekeine grenzüberschreitung vornehmen
gruß
jo
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Mar de Rocas Neuer Benutzer
Alter: 52 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 20
Wohnort: Valencia de Alcántara , Cáceres
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Verfasst am: 08.06.2016, 16:53 Titel: |
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Hallo Maultierfreunde ,
ich war gerade auf der Suche nach guten Fotos von Jakobskeutzkraut. Ich lebe in Spanien in der Extremadura und möchte den Viehzüchtern , mit denen ich zu tun habe , gerne diese Pflanze zeigen . Beschreiben bringt es meist nicht , es gibt viele Pflanzen mit gelben Blüten. Das Kraut steht auf fast jeder Wiese , es verbreitet sich hier auch immer mehr und kaum einer weiß um die Gefahren. Heu zu kaufen kann zum Lotteriespiel werden .
Ich schaue mich also ein bischen im Internet um and entdecke eine Seite des NABU Schleswigholstein , hier wird die Angst der Pferde-/Equidenbesitzer und das publikmachen der Problematik mit dieser Pflanze als reine Panikmache abgetan. Jakobskeutzkraut wäre zwar giftig , würde aber aufgrund ihrer Bitterkeit nicht gefressen.
DAS IST JA WOHL DIE HÖHE.
Es macht ja auch keiner Heu auf verseuchten Wiesen und die Equiden ( oder anderes Viehzeug ) fressen das getrocknete Kraut dann ohne es zu erkennen mit , Neeeeeiiiiiin kann nicht sein.
Der NABU ist der Meinung das ist alles nicht schlimm , lebergeschädigte oder gar tote Tiere und Spuren des Giftes in der Milch. Alles kein Thema.
Ich setze später noch den link rein, da könnt ihr euch das mal selbst anschauen.
Grüße aus der Extremadura
Iris
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Mar de Rocas Neuer Benutzer
Alter: 52 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 20
Wohnort: Valencia de Alcántara , Cáceres
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 12.06.2016, 10:32 Titel: |
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Hallo Iris,
die vom Nabu SW beschriebene Sachlage entspricht auch unseren Erfahrungen!
Das Zeugs ist so bitter (Selbstversuch!!), da geht kein Tier freiwillig dran, es sei denn, man lässt es auf völlig herunter gefressenen Flächen lange hungern.....
Aber dann hat das Tier vorher schon reichlich schwach giftige Pflanzen wie Kriechenden Hahnenfuss gefressen....
Es ist sicher keine schlechte Idee, Jakobskreuzkraut auf den eigenen Weiden auszureißen und zu entsorgen. Bei uns ist das Zeugs nicht so häufig, da geht das gut.
Aber alles erwischt man nie....
Unzutreffend ist nach unseren Beobachtungen die Feststellung, dass Equipen JKK im Heu bzw. in der Heulage nicht mehr erkennen.
Wäre es so dass Equipen Giftpflanzen nur im frischen und nicht im vertrockneten Zustand erkennen können, hätten sie in der Evolution als Art nicht überlebt.
Die Fähigkeit, die Giftigkeit von Pflanzen auch außerhalb der Vegetationsperiode zu erkennen, war für Equipen überlebenswichtig, sonst hätten sie den Winter nicht überstanden.
Auch wenn es einzelne Tiere geben mag, die JKK auch in frischem Zustand fressen...
M.E. sind das oft Tiere, die durch schlechte Weideführung (das berüchtigte "Vorstecken"...) ihren Widerwillen gegen Giftpflanten verloren haben!
Aber dass das an sich vernünftige und kluge Verhalten von Tieren durch menschliche Dummheit und Faulheit degeneriert wird, finden wir allenthalben.
Da JKK nichts Neues ist, nicht so wie Round-up und andere Schweinereien (wie mit Endophyten infizierte Hochzucker-Zuchtgräser) vom Menschen ersonnen wurde, finde ich - wie der Nabu - den Hype darum völlig übertrieben.
So was entsteht, wenn die Leute zuviel Zeit vor dem Computer verbringen.... besser sollte man mehr Zeit mit seinen Tieren zubringen!
Bilder dazu findest Du bei Tante Google und auf der Internetseite vom Arbeitskreis JKK mehr als reichlich!
Ob Dir das in der Extremadura viel nützt, wage ich zu bezweifeln.....
Die Varietäten von JKK sind regional unterschiedlich, kann sogar sein, dass das JKK in Cáceres etwas anders aussieht als in Bajadoz.....
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Mar de Rocas Neuer Benutzer
Alter: 52 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 20
Wohnort: Valencia de Alcántara , Cáceres
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Verfasst am: 14.06.2016, 16:36 Titel: |
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Hallo Hanno ,
ich habe nicht den Eindruck , dass die Leute hier im Forum einem unsinnigen Hype anhängen. Man macht sich Sorgen um das Wohl seiner Tiere.
Das hat weder etwas damit zu tun das man seine Zeit vor dem Computer zu bringt, ich denke die wenigsten, ich eingeschlossen haben dafür Zeit, noch mit hungernden Equiden auf abgefressenen Weiden.
Es geht hier schon gar nicht um meine Tiere, die müssen kein JKK fressen, weder auf der Weide noch im Heu, denn unsere 3 Mulis teilen sich 34 ha abwechslungsreiches Gelände.
Ebenso ist es vermessen und vorverurteilend ein vorstrecken der Weide (falls wir das Selbe meinen) mit Dummheit und Faulheit von Tierbesitzern zu verbinden, die ihre Tiere degenerieren. Da ist wohl eher der fehlende Platz oder auch ein krankes bzw. zu fettes Tier, das anders sonst gar nicht auf die Weide käme, der Grund dafür. Nur auf einem Paddock rumzudümpeln ist ja auch nicht die Lösung für so manches Tier.
Womit wir wieder beim Thema wären;
In Heu oder Heulage verliert JKK seine Bitterkeit, schreibt auch der NABU, wenn also von Flächen mit viel JKK Heu gemacht wird hat man u.U. den Salat.
Equiden die vielleicht nicht gefüttert werden können bis das Futter zu den Ohren rauskommt, neigen dann auch eher dazu das getrocknete Kraut zu ignorieren (nicht erkennen war nicht richtig ausgedrückt).
Wenn ich also einen Hufkunden mit einem dicken, specknackigen Esel oder einem Rehepatienten habe kann ich nur raten dieses Tier auf Diät zu setzen. Solche Tiere werden nicht lange fackeln und evtl. auch getrocknetes JKK mit fressen.
Hier wächst JKK bevorzugt auf diesen Wiesen, weil die meist etwas feuchtere Bach- und Flussniederungen sind. Das sind hier ( ich spreche von unserer Region ) die Flächen die überhaupt zu mähen sind, da weniger Seine im Weg und flach. Hier ist es feucht genug das JKK den Sommer überlebt.
Ich will hier keine Pflanze verteufeln, nichts ist unnütz in der Natur und Unkraut gibt es für mich nicht ,aber im Heu ist es definitiv Mist , Tiere werden ja nicht zum Spaß mit Heu gefüttert sondern weil im Winter oder im Sommer (bei uns) nichts mehr wächst.
Hier kommt noch hinzu, dass auch Ziegen und Schafe mit solchem Heu gefüttert werden und oft noch zu reichlich, denn Heu ist hier teuer, es wird also alles gefressen, was sie übrigens auch in frischem Zustand tun. Selbst beobachtet. Klar die haben eine höhere Toleranz gegenüber dem Gift, aber die Reste davon finden sich dann evtl. in Milch und Käse.
Es wird dann von Grenzwerten geredet , aber wer kann sagen was zu viel oder zu wenig ist, bei Spritzmittel schreit die ganze Welt auf (zu recht) aber bei natürlich vorkommenden Giften ist das dann weniger schlecht ?
Sollte ich jemandem auf den Schlips getreten sein weil ich wage eine andere Meinung ( in manchen Kreisen hat man damit ein Problem auch wenn man sich ja soooooo Weltoffen gibt) als der geheiligte NABU zu haben, so ist mir das echt einerlei , ist ein freies Europa.
Die darfst auch gerne bezweifeln das Bilder Von JKK hier was nützen.
Ich kann dir sagen, es sieht hier nicht nennenswert anders aus als in D-Land , wenn dann sind die Unterschiede so marginal, dass sie für einen Botaniker von Bedeutung sind.
Um aber Jemandem auf dem Smartphone zu zeigen wie die Pflanze aussieht, auf die sie auf ihrer Weide mal schauen sollten, reicht es.
Ich habe einige Kunden die nicht allzuviel Ahnung von Equiden oder Flora haben und halt einen alten Esel irgendwo rausgekauft haben. Diese Tiere sind übrigens meist nicht allzu wählerisch mit ihrer Kost. Die hatten ein echt hartes Leben und fressen was denen vor die Nase kommt.
Darum ging es mir .
Saludos
Iris
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sancho Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 11.08.2010 Beiträge: 590
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Verfasst am: 16.06.2016, 16:18 Titel: |
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Zitat: |
Fütterungsversuche:
Pferd: Einem 14 Jahre alten Shetland-Pony wurden täglich 60 g/kg Körpergewicht einer getrockneten, 0.6% pyrrolizidinalkaloidhaltigen Pflanze gemischt mit 1.4 kg Getreide und Heu ad libitum, bis zur Verweigerung des Pflanzenmischfutters, gefüttert. 3 Wochen später wurde das Pferd euthanasiert. Makroskopisch zeigte die Leber keine Veränderung. Histologisch fanden sich eine biliäre Hyperplasie und Fibrose |
Quelle:http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader....0038_vet.htm?inhalt_c.htm
Klar, wurde ja "reingschmuggelt"das Zeug. Aber ob jetzt eins von 10...oder eins von Hundert...oder 1000, wenns meins wäre, wär ich echt traurig!
Ganz viel Honig aus unserer Gegend darf nicht mehr verkauft werden, wegen der hohen Belastung des JKK Giftes...also gaaanz so locker würd ich das nicht sehen! Ich finde auf Futterweiden gehört das Zeugs nicht hin, genau wie alle anderen Giftpflanzen!
Gruß
_________________ Umlasten und verschieben von Gewicht, mehr ist Reiten nicht! Gib der Bewegung eine Chance und finde die Balance! © P.R. |
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Killah Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.05.2006 Beiträge: 665
Wohnort: Trier Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 06.07.2016, 08:35 Titel: |
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Selbstversuch: links im Bild stehen 3 JKK Dolden. Die waren am nächsten Tag nicht mehr da.
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Mar de Rocas Neuer Benutzer
Alter: 52 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 27.09.2015 Beiträge: 20
Wohnort: Valencia de Alcántara , Cáceres
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Verfasst am: 06.07.2016, 16:37 Titel: |
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Da sieht man es mal !!!
Von wegen Esel, also Equiden, fressen kein frisches JKK.
Dabei scheinst du deine "Wohlstandsesel" 😋(ich gehe mal ganz stark davon aus, dass sie immer genug zu fressen haben) ganz neu auf die frische üppige Wiese gelassen zu haben.
Hier in der Extremadura ist das Gras jetzt komplett überständig und trocken, Stroh sozusagen.
Das JKK ist so hart, dass es oft als einziges Grün noch aus der Wiese hervorsticht. Es ist von der Vegetationsphase her eines der letzten Kräuter die Hier noch blühen. Man kann jetzt beobachten wie die Pflanzen nach und nach abgefressen werden . Im Heu sind sie auch eh schon.
Die alten Arbeitsesel, die ich betreue, machen "keine Gefangene" wenn es um ihr Heu geht.
Bei solchen Tieren heißt es obacht geben.
Unsere alte Mauleselin Muñeca ist genauso, die geht an alles was man irgendwie verdauen kann. Als wenn sie Angst hätte, dass morgen die Zeit schlechter und das Futter spärlicher wird.
Kein Wunder, wenn man sein Leben lang mit gefesselten Vorderbeinen, oft auch mit runter gebundenem Kopf (damit die Bäume nicht angefressen werden) und dann noch angepflockt verbringt.
Diese Praktiken sind leider noch sehr üblich, bei allen Weidetieren, deren Besitzer sich oft keinen ordentlichen Zaun leisten können. ....und ausserdem wurde das schon immer so gemacht......😩
Da kann kann das JKK, das sich hier mehr und mehr breit macht, schon fatal sein.
An andere, hier häufige Giftpflanzen, wie Seidelbast oder Digitalis, gehen die Viecher allerdings wirklich nicht. Das scheint klar zu sein, das man das Maul davon lässt.
Saludos
Iris
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Janabaer Erfahrener Benutzer
Alter: 49 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 18.03.2015 Beiträge: 397
Wohnort: Langgöns/Hessen Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 06.07.2016, 17:52 Titel: |
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Meine zwei meiden zum Glück die gesamte Ecke, in der das JKK hauptsächlich steht und auch um einzelne Exemplare die im Rest der Koppel stehen wird sorgfältig rum gefressen.
Daher reicht es, wenn ich ausreise und verbrenne. Aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen, da die Landstraße in direkter Nähe ist und Nachschub liefert.
Mein Tierarzt meinte gestern, dass die Alpacas, die die Weide neben seinen Eseln haben, das Kraut begierig fressen.
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Miss Red Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 08.03.2009 Beiträge: 1003
Wohnort: Altmark Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 08.07.2016, 18:46 Titel: |
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Ich wohne hier sehr ländlich und hier ist alles verseucht,also wirklich verseucht...Equidenhaltung macht einfach absolut keinen Spaß wenn der halbe Landkreis Quittegeld ist.Und das ist hier leider so.Hier stehen die Huftiere fast alle in einem Meer aus Jakobskreuzkraut,man kann es manchmal gar nicht mit ansehen...
Und ja,auch ich habe es schon häufig! beobachtet dass die Pferde es mitfressen!Gerade wenn es junge Pflanzen sind die irgentwo eingebettet zwischen Wegerich,Löwenzahn oder Klee stehen!
Es ist tatsächlich so,dass mein Muli 25km von meinem Wohnort (wo ich Pferde halten könnte) entfernt in einem abgelegenen Dorf hinter einer Hügelkette steht,weil es dort,im gegensatz zu hier,durch regelmäßiges Mähen sämtlicher Ränder und Wiesen,kein Kreuzkraut gibt.
Hier bei mir ist der Kampf mit dem Zeugs aussichtslos,es macht einfach keinen Spaß sein Tier auf dermaßen giftige Weideflächen zu lassen...
Traurig aber wahr...Und wenn man dann noch sieht wie alles gelb blüht und dass dann eine Woche später alles schön gepresst in Rundballen verpackt ist...Naja,ich will nicht weiter drüber nachdenken
Wir steuern hier auf eine große Katastrophe zu...Die Problematik ist da.
Ähnlich wie mit dem Eichenprozessionsspinner
_________________ Grüßle Sandra |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 09.07.2016, 07:38 Titel: |
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in diesem jahr finde ich das aufkommen von jkk wirklich extrem. ich halte ja nur 2 tiere und habe somit weniger land, das aber peinlichst von jkk gesäubert wird - seit jahren. aber immer wieder hab ich eine plage, so auch in diesem jahr. komme kaum mit dem ausstechen hinterher. glücklicherweise fressen meine zwei das nicht, obwohl auch ich abgefressene köpfe entdeckt habe - aber das waren dann wohl eher unsere zahlreichen rehe....
ich finde auch, dass man die jkk-problematik nicht auf die leichte schulter nehmen sollte....
grüsse!
jo
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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 09.07.2016, 10:02 Titel: |
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bei uns geht es da wir jeden bei dem wir das JKK sehen aufklären.
Das weitere Problem ist es im Heu sein kann.
Zum Glück berichten die Medien immer öfters davon.
Da hilft nur dranbleiben.
Euch ein schönes Wochenende.
Hg Elke
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