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Santa Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 28.08.2018, 09:38 Titel: Buffy |
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Nachdem Greta uns nun verlassen hat, soll Buffy nun ihr eigenes Tagebuch bekommen. Bisher war sie ja nur eine Nebenfigur und Statist, aber sie hat schon was eigenes verdient. Wir sind nun gut 2 Jahre zusammen und Buffy damals zu kaufen war eine meiner besten Entscheidungen, wenigstens meistens.
Wie bin ich nun zu einem Maultier gekommen? Ich habe mein erstes Pony mit 13 Jahren bekommen und war seitdem nie mehr ohne. Ponys und dann später Pferde, eigene Fohlen, Pferde am Haus.... Es war alles dabei. Und weil das Leben so bunt und voller Überraschungen ist, hatte ich vor 3 Jahren nur noch meine letzte selbst gezogene Stute, welche mit fast 20 Jahren mit recht deutlich gezeigt hat, dass sie mich nicht mehr durch den Wald tragen will. Da fängt dann die Geschichte von Buffy an.
_________________ Ein Muli ist nicht stur, es ist meinungsstabil! |
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Santa Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 28.08.2018, 09:55 Titel: Buffy - die ersten Schritte |
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2016 wollte ich mich nach einem Nachfolger für meine selbstgezogene Warmblutstute umsehen. Sie hat mir deutlich gezeigt, dass sie mich nicht mehr durch den Wald schleppen möchte.
Was sollte es nun werden? Ich war nun fast 50 Jahre und wollte weder über Hindernisse springen, noch im Kreis reiten. Ich will nur gemütlich im Wald bummeln, aber der eine oder andere Galopp sollte auch drin sein. Ich wollte kein junges Pferd mehr ausbilden, sondern gleich draufsetzen und losreiten. Ich hatte also klare Vorstellungen und habe mir Anzeigen im Internet angeschaut. Wie wäre es mit einem ausgemusterten Turnierpferd? Ich bin schließlich davon abgekommen, weil ich ja schon einen Rentner habe und wenn ein älteres Pferd dann auch diverse „Abnutzungserscheinungen“ bekommt, dann habe ich zwei Rentner… Dann habe ich ein Artikel über Maultiere gelesen. „….bei guter Gesundheit sind 40 Jahre keine Seltenheit…“. Prima, dann wäre ich ja 90 Jahre, das würde für mich reichen. Auch tragen Maultiere große Lasten, da brauche ich die bestimmt nicht zu Gymnastizieren und im Kreis zu reiten um den Rücken fit zu halten. So schwer bin ich ja nicht. Ich surfte also im Internet und las viel über Maultiere. Sie sollen störrisch sein… Ach, das bekomme ich schon hin, dachte ich mir. Nun war die Auswahl von Maultieren über 145 cm Stockmaß in Norddeutschland nicht so groß. Ich antwortete auf eine Anzeige in Niedersachen und schaute mir die 5-jährige Stute von gut 150 cm an. Sie lief auf einer großen Koppel und hat sich nicht anfassen lassen. Auch vom Besitzer nicht… Als ich sie mit einem Apfel „belästigt“ habe, hat sie nach mit getreten. Aber diese Augen…. Die waren zauberhaft. Allerdings habe ich mir ein Maultier, was wild war und nicht halfterführig, dann doch nicht zugetraut. Ich hatte ihr Bild auf dem Desktop bei der Arbeit und sie jeden Tag angeschaut. Das ließ mir dann doch keine Ruhe. Nach ca. 6 Monaten habe ich den Verkäufer angeschrieben, ob sie noch da ist. Ja, sie war noch da und es wurden noch Mails über Preis und Lieferung ausgetauscht und einen Tag später war ich Besitzer von einer Mulistute namens Olga.
Am Wochenende wurde sie geliefert. Ich wollte auf keinen Fall mit einem „wildem“ Muli auf dem Hänger durch Niedersachsen fahren, das habe ich noch mit dem Preis ausgehandelt. Wir stehen in einem Offenstall zur Miete und da durfte Olga auch mit hin. Sie sollte die ersten Tage separat auf dem Longierzirkel stehen. Lieferung klappte gut und Olga zog bald ihre Runden auf dem Longierzirkel und freundete sich mit dem Shetty an, vor dem sie viel Respekt hatte. Sehr gut, dachte ich, wenn das Shetty sie so im Griff hat, wird sie mir bestimmt auch folgen. Sie trug ein Halfter und daran hatten wir einen kurzen Strick befestigt. Und sie hat gleich den Namen von Olga in Buffy gewechselt.
Am nächsten Tag fing ich an mit dem Training. Ich wollte ihr einfach nur Möhren geben. Man, konnte die treten. Sie schlug blitzschnell mit sehr geradem Hinterbein aus. Von der Reichweite konnte man gut 50 cm mehr einplanen zu einem „normalen“ Pferd. Sie war böse und Konsequent. Ich sollte nicht in ihrer Nähe sein. Wenn da nur nicht diese blöde Neugier wäre. Was frisst das Shetty da so begeistert bei der Frau? Da wollte sie dann doch mal schauen. 2 Tage und sie nahm die Möhren aus der Hand. Mehr war aber nicht möglich. Sie blieb Konsequent eine Armlänge von mir entfernt. Zu viel Druck vom Menschen, und sie trat aus. Da hatte ich auch meine erste (und bisher einzige) Panikattacke. Warum habe ich mir das angetan? In 6 Wochen gehen wir auf die Sommerweide, da muss sich „das Biest“ führen und verladen lassen. Wie soll das gehen? Habe ich nicht genug Probleme? Ich habe mich mit dem Gedanken getröstet, dass ich sie zur Not immer noch verschenken kann. Sie ist ja recht hübsch….
Eine Woche später durfte sie schon zwischen den anderen Pferden frei laufen. Sie war sehr verträglich. Mit denen hatte sie kleine Probleme, nur mit uns Zweibeinern. Aber solange wir sie nicht „belästigt“ haben und einfach nur „Zimmerservice“ gemacht haben, war alles gut.
Nach 10 Tagen waren wir schon recht gut eingespielt. Ich habe mit Buffy „geklickert“ und sie lief mit auf dem Longierzirkel hinterher. Für das Berühren eines Targets (Tennisball auf Bambusstock) gab es ein Klick und Möhre. Lustiges Spiel, solange ich sie nicht berühre. Ansonsten war sie so unglaublich neugierig. Sie hat mich beim Abäppeln beobachtet und wenn ich zum Misthaufen gegangen bin, hat sie am Tor gewartet. Endlich mal was los auf der Koppel….
Nach dem Üben mit Buffy habe meine alte Stute am Offenstall festgebunden um sie mal zu putzen. Ich rubbelte fröhlich über das Winterfell, bis ich mich beobachtet fühlte. Ich drehte mich um, Buffy stand ca. 50 cm hinter mir und schaute genau zu. Ich lachte und fragte sie, ob sie kontrollieren möchte. Als ich weiter putzte, rückte sie noch etwas näher. Das war mir zu eng, ich wechselte auf die andere Seite. Buffy wechselte mit mir und schaute wieder ganz genau zu, was ich da mit Sahpyra machte. Ich war irritiert, ich wusste nicht, was sie wollte. Bis sie noch dichter kam und mir den Hals hinhielt. Das war mein magischer Moment. Sie hat mich aufgefordert, sie dort am Hals auch mal so toll zu rubbeln. Das machte ich. Sie war hingerissen. Man, was das toll. Sie hatte ein Putzgesicht und ich sollte bloss nicht aufhören. Von dem Moment an, konnte ich Buffy am ganzen Körper berühren, Sie hat nie mehr nach mit getreten (beim Putzen). Eine Woche später konnte ich das Halfter an und abnehmen und sie „röhrte“ immer, wenn sie mich sah. Das war dann auch der Moment, wo ich mich das 2. Mal in sie verliebt habe. Sie hat selber bestimmt, wie und wann sie zahm werden will. Auch in der Ausbildung hat sie ziemlich allein bestimmt, was sie heute lernen möchte….
Heute, nach 2 Jahren sind wir meist gute Freunde. Ohrenmassage ist ihr Kryptonit, da fällt sie fast um. Sie trägt mich (meist brav) durch die Wälder und ist das einzige Reittier, welcher mit mir im Schritt „durchgegangen“ ist. Das ist dann aber eine andere Geschichte.
Anbei das Foto von meiner Besichtigung, was mich so gefesselt hat. Dieser Blick...
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Santa Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 29.08.2018, 09:29 Titel: Die Ausbildung geht weiter.... |
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Kaum hat Buffy ihre Liebe zur Köperpflege entdeckt, haben wir rasche Fortschritte gemacht. Alles, bei dem sie stillhalten und genießen kann, war kein Problem. Bürsten, ging am ganzen Körper, Hufe heben - hat eine Woche gedauert, dann hatte sie es drauf.
Halfter an und ausziehen - kein Problem, sie ist überhaupt nicht empfindlich an den Ohren.
Satteldecke mal auflegen - 2 Minuten, und sie lag auf dem Rücken. Wir hatten also einen Lauf und ich war voller Selbstbewusstsein, dass das nun ganz schnell mit dem Einreiten gehen wird.
Dann kamen wir aber zu den Übungen, wo sie etwas tun sollte, und zwar etwas, was ich ihr sage. Und da lernte ich das Muli von einer anderen Seite kennen. Nein, im Kreis laufen ist doof, das macht sie nicht. Nein, führen ist auch doof, sie will woanders lang. Nein, sie wolle jetzt hier stehen bleiben, ich können ja gern allein weiter gehen... Bohhh, war die stur (ähhm sorry, ich meine natürlich meinungsstabil, stur ist so negativ). Und hatte das Biest eine Kraft! Den Kopf etwas zur Seite genommen und sie konnte mich locker mit dem Halfter hinter sich herschleifen. Das ganze auf einem kleinen abgetrennten Stück von der Koppel, auf nassem Grass / Matsch mit einem kleinen Elektrozaun als Begrenzung. Also da kam ich überhaupt nicht mehr weiter. Wir haben uns gegenseitig beschimpft und ich wusste nicht mehr weiter. Nur zur Erinnerung, in 6 Wochen sollte es auf die Sommerkoppel gehen. Dazu musste ich sie verladen. Dafür musste ich sie führen... Ich war ratlos. Es musste also ein Trainer her. Die erste Trainerin war sehr nett, auch zum Muli, war pünktlich und günstig. Leider völlig nutzlos. Das Muli zog sie über den Platz und ich hatte das Gefühl, sie wusste noch weniger, was sie tun soll.
Dann habe ich einen Trainer gefunden, der nach Alt Californischer Reitweise trainiert. Das war mir erstmal egal, ich wollte ja noch nicht reiten. Ich wollte "das Biest" nur führen. Ich komme ja aus der alten FN-Schiene, mit Western hatte ich nichts am Hut. Bodenarbeit habe ich bisher überhaut nicht gemacht. Natürlich konnte ich alle meine Pferde führen, anbinden und Putzen. Aber das war nie ein Thema, die sind ja bei mir groß geworden und so reingewachsen. Monty Roberts hatte ich wohl gelesen, aber mehr hatte ich mich mit dem Thema noch nicht beschäftigt.
Und dann stieg zum Termin ein Typ aus mit langem Wachsmantel und Westernhut aus einem riesigen Pick-up. Huch, sind wir hier auf dem Kostüm Ball? Aber Andreas war eine tolle Wahl. Er war sehr viel konsequenter als ich und hatte auch körperlich dem Biest mehr entgegen zu setzen.
Nicht das es sofort besser wurde oder sie ihn nicht über die Koppel gezogen hat. Aber nicht so häufig und es wurde von Woche zu Woche besser. Den Durchbruch hatten wir dann mit dem Kappzaum. Damit konnte ich ihren Attacken standhalten.
Dann habe ich mir noch einen Hänger ausgeliehen und habe sie jeden Tag im Hänger gefüttert. Schnell hat sie begriffen, dass der Hänger ihr Freund ist. Und so konnte ich dem Umzug schon viel gelassener entgegen sehen.
Übrigens habe ich heute immer noch Unterricht bei Andreas. Wir sind uns nicht immer einig. Das Thema Leckerlie ist zwischen uns immer wieder ein Streitpunkt. Andreas: "Wofür war das denn jetzt?" Meine Antwort: " Sie hat so niedlich geschaut!" Andreas senkt den Kopf und rollt mit den Augen
(vermute ich, mit dem Westernhut kann ich es nicht immer sehen).
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 30.08.2018, 08:45 Titel: Grundsätzliches zum Thema Leckerlies |
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Zum Thema Leckerlies:
Ich war nie eine Pferdefreundin, die immer "was Schönes" in der Tasche hat. Meine alte Stute kam eigentlich nie in den Genuss von Leckerlies. Ich fand es unnötig, Saphyra war ja auch so motiviert.
Aber mit Buffy war das Leckerlie zu Anfang die einzige Möglichkeit, eine Kontaktaufnahme von ihr zu belohnen. Also hatte ich nun immer was in der Tasche. Jetzt kann ich sie auch mit Ohrenkraulen belohnen, aber manchmal ist es einfacher, einen Keks zwischen die Lippen zu schieben. Wir haben da auch feste Rituale: Den ersten Keks gibt es, wenn sie die Nase in das Halfter schiebt. Dann gibt es einen, wenn ich den schweren Sattel auf Ihren Rücken geworfen habe. Nach dem Aufsteigen gibt es immer einen Keks für das Stehenbleiben. Und nach dem Absteigen einen dafür, dass sie mir durch die Gegend geschleppt hat. Und natürlich einen, wenn ich sie auf die Koppel gebracht habe und das Halfter ab ist, damit sie mich in guter Erinnerung behält. Da werden es auch schon mal 2... Und natürlich immer, wenn sie was tolles gemacht hat wie über Tonnen springen.
Ich habe da auch großes Glück mit Ihr. Sie nimmt die Kekse immer sehr höflich und zurückhaltend. Sie bettelt gaaaanz niedlich und stupst mich mehr oder weniger sanft an, wenn sie der Meinung ist, dass sie dafür jetzt einen Keks verdient hat. Sie beißt oder kneift nie und sie durchwühlt auch nicht die Taschen. Also kann ich die Kekse so weiter geben. Einen Nachteil hat es allerdings: Alle meine Jacken, Hosen und Pullover haben Löcher in den Taschen. Nicht von Buffy, sondern von Susanne, Straßenhund aus Rumänien. Wenn ich die Klamotten in Ihrer Reichweite liegen lasse, beißt sie sich zu den Keksen durch. So lernt man auf jeden Fall, Ordnung zu halten.
Gabi hat da mit Ihrem Norweger Greyson nicht so viel Glück. Er wird ganz wuschig, wenn er Leckerlis bekommt. Er kann kaum stillstehen, rückt auf die Pelle, nimmt am liebsten die ganze Hand ins Maul und kneift dann schon mal. Greyson ist ein ganz Lieber und wenn er was zu Essen sieht, mutiert "das Bubbele" zum Krümelmonster (im negativen Sinn). Gabi hat die Leckerlies gestrichen und nun kann er sich deutlich besser auf die Übungen konzentrieren.
Also bin ich für Leckerlies, wenn das Pferd / Muli damit umgehen kann.
Wie belohnt Ihr denn Eure Mulies? Auch Leckerlies oder doch lieber nur Streicheleinheiten?
Zauberhaften Tag noch
Claudia
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 01.09.2018, 19:55 Titel: Der Umzug |
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Im Frühjahr vor 2 Jahren habe ich dem Umzug nun gelassen entgegen gesehen. Buffy ging locker auf den Hänger und meist ging sie beim Führen auch dahin, wo ich es wollte. Nicht immer sofort, aber mit etwas Überredung und viel Gezerre war ich immer öfters erfolgreich.
Die Sommerkoppel war ca. 20 Minuten zu fahren. Es sollten mit Saphyra, Bonny das Shetty und Buffy. Ich hatte die Koppel selber gemietet, weil die Sommerkoppel von unserem Bauern einfach zu fett war und die Zäune waren nicht mit dem Shetty kompatibel. Bonny hat die Zäune mehr so als Vorschlag gesehen, auf der Koppel zu bleiben. Manchmal folgt sie dem Vorschlag und manchmal eben nicht.
Buffy bestieg also zusammen mit Bonny den Hänger und die Fahrt war ohne Ereignisse. Sahpyra folgte und die drei fühlten sie da sehr wohl. Auch ein kleiner Offenstall stand auf der Wiese und am Ende floss die Aue, wo der Schäferhund jeden Tag reingesprungen ist.
Ein kleiner Teil vor dem Offenstall war abgetrennt. Hier konnte ich mit Buffy üben. So zog sie mich kreuz und quer mit Kappzaum und Longe durch die Gegend, bis sie dann auch mal eine Runde im Kreis gelaufen ist. Juhuuu, eine ganze Runde. Ach, man wird ja so demütig.
Bald sind wir dann auch spazieren gegangen. Evelin hat mich mit Bonny begleitet. Da hatten wir dann das nächste Problem. Buffy war be-gei-stert von den Spaziergängen. Nichts konnte ihr Angst machen... Was war also das Problem? Sobald wir umdrehen wollten oder es Richtung Koppel ging, hat sie die Bremse eingeworfen. Sie ist nicht weiter gegangen. Bitten, Zerren, Kekse, Flüche, ich habe alles ausprobiert. Eine Mischung aus allem hat geholfen, und das Bonny einfach weiter gegangen ist. Allein ist doof.
Das habe ich dann gemerkt, wenn ich mal allein loswollte. keinen Schritt wollte sie von der Koppel weg. Langsam bekam ich so eine Idee was es bedeutet, ein Maultier zu erziehen.
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 01.09.2018, 20:13 Titel: Heute... |
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Es ist schön, immer mal wieder in die Vergangenheit zu schweifen. Ach, wie verzweifelt ich manchmal war.
Und heute hatte ich so einen tollen Ausritt mit Buffy. Ich habe mich im Feld mit einer Freundin verabredet. Sie hat das einzige Fohlen von Saphyra gekauft. Molly ist gleich alt mit Buffy, ca. 150 cm und ganz braun, ohne Abzeichen. Sie hat es wirklich gut bei Christina, auch wenn ich einiges anders machen würde. Sie ist ganz der Reitweise "Mit Pferden sein" verfallen. Und es kommt mit wirklich eher wie eine Sekte vor. Keine Gebisse (ist ok, es gibt Alternativen), keine Sättel (nur so ein Kissen ohne Bügel), keine Arbeit auf dem Platz, kein Training für Rücken.... Hier wird nach dem Galopp (vorzugsweise bergauf) immer abgestiegen und geführt. Das ist das Rückentraining. Das Pferd ist nun 7 Jahre und kann keine 30 Minuten die leichte Reiterin tragen. Der Kopf ist immer oben, der Rücken fest. Das sieht nicht gesund aus. Sie kann zu keinem anderen Kurs mitkommen, z.B. Extreme Trail, weil dort die Pferde anders geführt werden.
Ich sage aber nichts, jeder muss nach seiner Art glücklich werden. Aber ich würde mir wünschen, sie hätte mehr Training, mehr Muskeln, könnte mehr auf der Koppel bleiben und hätte einen passenden Sattel, Ich meine Molly, das Pferd. Ich habe auch immer etwas Angst um Christina. Nur mit einem Kissen auf dem Rücken... da kann ein kleiner Satz schon doof für den Reiter ausgehen.
Aber heute war es wirklich schön. ´Morgen fahren wir für einen Tag zum Extreme Trail mit Roger Rahn. Haben heute noch einmal Hänger geübt. Buffy toll, aber Grayson schwächelt. Mal schauen, wie es morgen früh wird. Ich hoffe, ich kann tolle Fotos liefern und bin schon ganz aufgeregt.
LG
Claudia
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Santa Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 03.09.2018, 11:08 Titel: Mulis sind die Besten |
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Gestern beim Extreme Trail hatten wir wirklich viel Spass. Naja, Buffy und Ich wenigstens. Grayson hat sich wirklich von seiner schlechtesten Seite gezeigt. Na, auf einem Grassplatz am Halfter laufen ohne zu fressen... Nein, das fand er eine ganz doofe Idee.
Der Reitverein Stade hat den Tag ausgerichtet. Diese haben schon einen kleinen Platz mit einigen Hindernissen. So gibt es dort ein ganz schreckliches Wasserloch, eine tolle Wippe und Baumstämme. Dazu kamen dann noch die mobilen Hindernisse, die Roger Rahn mitgebracht hat. Und da gab es einiges.
Nach kurzer Vorbesprechung wurden die Gruppen aufgeteilt und Gabi und ich getrennt. Ich war bei dem Roger in der Gruppe und wir waren zu fünft.
Wir fingen mit Grundübungen an, wie über sehr kurze Baumstämme gehen, dann Slalom und dann durch ein Labyrinth mit Baumstangen. Buffy war da selbstverständlich ganz vorn mit dabei, so etwas machen wir im Schlaf. Dann das Wasserloch.... Nein, darin sind schon Pferde versunken, das Muli würde da ganz bestimmt nicht durchgehen. Aber auch die anderen Pferde waren sich da einig, dass diese da nicht durchgehen. Nach ca. 20 Minuten hat sich ein aufgeregter Vollblüter erbarmt und ist durchgegangen. Dann habe sich 2 Pferde angeschlossen. Und als Roger das Muli mir abgenommen hat und mehr mit Körpersprache und auch dosiertem Druck gearbeitet hat, hat sie der ganzen Sachen eine Chance gegeben und wenigstens schon mal aus dem Loch getrunken.
Kurze Zeit später ist sie hinter dem Vollblüter hinterher wenigstens mit den Vorderfüssen rein. Das war dann schon der Vormittag. Nach der Pause haben wir gesattelt und uns wieder auf dem Platz getroffen. Und da waren alle Pferde total aufgeregt. Auf der Koppel neben dem Platz stand ein Pony, welches nur brüllend auf und ab galoppiert ist. Das hat viele andere Pferde angesteckt. Greyson ist richtig in Fahrt gekommen. Scheif hoch, ausgetreten (nach Menschen!), gebockt..... Er hat einige Minuten gebraucht, um sich wieder einzubekommen. Gabi war total tapfer, ich hätte nicht tauschen wollen. Der Vollblüter drehte gleichzeitig richtig auf und rannte panisch durch das Wasser, was dann die anderen Pferde in Rage brachte. Und was machte das Muli? Sie stellt sich gemütlich an den Rand und hat die Vorstellung betrachtet. Ich konnte auf Ihrem Rücken chillen und hätte tollte Tipps rufen können, wie man die Pferde ruhig bekommt. Habe ich aber lieber gelassen.... Ach, da hatte ich das Muli noch viel mehr lieb.
Dann ging es wieder zum Wasser. Nun sollte sie mit Reiter durch. Nach einigem Meckern von Roger (ich mache zu viel Zügel) hat es auch geklappt. Das Muli ist durch das Loch gegangen. und es gab großes Lob.
Nun war die Wippe dran. Eine riesige Wippe! Aber nichts, was ein Muli beeindruckt. Rauf und runter, Vor und Zurück, sogar drehen konnte sie drauf. Das hat noch nicht mal das Shetty geschafft. Tolles Muli.
Weil die anderen sich so lange an den einzelnen Geräten aufgehalten haben, bin ich mit Buffy weiter gegangen und wir haben uns die anderen Dinge allein angeschaut. Sie ist dann den schmalen Steg gelaufen. Den kurzen und den langen, ein Podest und auch einen schmalen hohen Baumstamm. Ja, daran hat sie Spass. In der Schlussbesprechung war das natürlich auch mit die Kritik. Nicht viel machen, sondern wenig und dann genau... Und weniger Zügel und genauer werden. OK, sehe ich alles ein.
Rückfahrt war ohne Auffälligkeiten.
Es war ein total anstrengender Tag, wir hatten viel Spass. Ich konnte viele andere Pferde beobachten und wollte aber mit niemanden Tauschen. Nur das Shetty fanden Buffy und ich super, den hätten wir gern mitgenommen.
Also wenn bei Euch in der Nähe mal Extreme Trail angeboten wird, unbedingt mitmachen.
Fotos folgen.
LG
Claudia
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 03.09.2018, 11:11 Titel: |
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Hier Fotos von unserem "Springtraining"
Buffy springt gern, wenn es nicht zu hoch ist...
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Verfasst am: 05.09.2018, 08:34 Titel: Welches Muli satteln wir heute? |
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Menschen haben so ihre Launen und Marotten. So sollte mich keiner morgens im Büro ansprechen, bevor ich den ersten Tee getrunken habe, nur Earl Grey... Warum soll es in der Tierwelt anders sein? Nun will Buffy keinen Tee von mir, aber ich kann nie vorher abschätzen, wie der Ritt an diesem Tag sein wird.
Habe ich heute ein Norddeutsches Rennmuli? Oder das Faultiermuli, was sich kaum bewegen will? Beliebt ist auch das Angsthasenmuli, welches häufig bei Wind auftritt. Dann wird mal eigenmächtig der halbe Reitplatz gesperrt. Unter die Bäume am anderen Ende vom Reitplatz kann man nun wirklich nicht gehen...
Gestern war es nun das verspannte Weltuntergangsmuli, was hinter jeder Ecke einen Freddy Krüger erwartet.
Sie macht ja alles, sie geht überall lang. Aber sie ist so fest und verspannt, das an einen Galopp nicht zu denken ist. Auch habe ich den Eindruck, dass wenn irgendwo ein Häschen aus dem Gebüsch schaut, sie einfach explodiert und durchgeht.... Hat sie nicht gemacht, es waren aber auch keine Häschen unterwegs.
Warum ist sie so? Ich kann es nicht sagen. Es war ein Weg, den wir schon häufig gegangen sind. Wir waren allein unterwegs, aber auch das haben wir schon häufig gemacht.
Was ich dagegen tun kann? Ich glaube hier hilft nur durchhalten. Immer und immer wieder allein ausreiten, die Routine wird es machen. Aber angenehm ist es nicht, auf einem völlig verspannten Muli auszureiten, welches immer kurz vor der Explosion ist, die dann aber doch nicht kommt.
Heute Abend geht es auf den Platz. Mal schauen, welches Muli ist heute satteln werde. Ich tippe mal auf das gelangweilte "ich will nicht im Kreis laufen" Muli.
Aber wat mutt dat mutt….
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 06.09.2018, 14:48 Titel: Jetzt die Bilder... |
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Hier die Bilder vom Extreme Trail:
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 06.09.2018, 14:51 Titel: mehr Fotos |
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hier mehr Fotos
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 06.09.2018, 14:53 Titel: |
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Fotos
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Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
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Verfasst am: 09.09.2018, 15:05 Titel: Was für ein schönes Wochenende |
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Was für ein tolles Wetter, warm, aber nicht heiß, keine Fliegen unterwegs und geregnet hat es auch nicht.
Am Samstag bin ich mit Saphyra, Merle und Buffy mit dem Hänger losgefahren und wir sind im Nachbarort ausgeritten. Buffy war zauberhaft. Sie ist als erstes auf den Hänger, Sahpyra natürlich gleich hinterher, die macht ja immer alles brav mit. Auf der Fahrt war Ruhe hinten, jippee, geht doch. Abladen gut, Satteln, aufsteigen und los ging der Ritt. Buffy mit Stechschritt vorweg. Aber immer wenn etwas gruseliges hinter ihr war, dann hat sie auf Sahpyra gewartet. Wir sind da extra hin, weil dort ein See ist und Merle immer mal ins Wasser reiten wollte. Gesagt getan. Sahyra gleich rein ins Wasser und Muli sofort brav hinterher. Das Wasser war aber sehr klar, so konnte sie den Sandboden sehen und fand es ganz lustig.
Nun schwamm dort immer ein Alter Mann mit Badekappe hin und her. Sahyra äppelt immer gern ins Wasser.... Deshalb waren wir nur kurz drin, ich wollte den alten Mann nicht aufregen. Die können immer so böse werden.
Dann sind wir noch über einen Baumstamm gesprungen und einen Abhang runter. War ein toller Ausritt. Nur beim wieder Einladen wollte der Esel nicht. Ob sie noch eine Runde wollte? Aber als die Futterschüssel drin stand, hat sie ihre Meinung geändert. Also doch nicht so meinungsstabil... Buffy ist ja käuflich.
War also ein toller Tag.
Heute dann ein Ausritt mit Ray, der feuchte Traum aller Stuten auf der Koppel. Buffy hatte überhaupt keine Lust. Und wieder eine lustige neue Idee. Als ich nachgurten wollte, bog sie einfach mal im 90 Grad Winkel ab und rannte eine steile Böschung hoch, mitten zwischen die Bäume, Der Gurt war lose, der Dorn war noch nicht im Loch drin. Zum Glück hielt der Sattel. Oben waren die Bäume so dicht, das ich kaum absteigen konnte.
Aber ich musste runter, die Böschung war so steil, dass ich da nicht runter reiten wollte. Na, kaum war sie wieder auf dem Weg, zog ich sie weiter hinter mir hier und der ganze weitere Ausritt war kein so richtiges Vergnügen. Keine Ahnung was sie heute wieder hatte.
Wie ich schon sagte, man kann nie wissen, welches Muli heute am Start ist.
LG
Claudia
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Verfasst am: 12.09.2018, 11:19 Titel: Buffy muss ohne mich auskommen |
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Jetzt bin ich tatsächlich einige Tage beruflich unterwegs und erst am Freitag werde ich Buffy wiedersehen.... Ob sie mich vermisst? Seit dem Extremetrail kommt sie tatsächlich immer sofort zu mir und sieht sehr erwartungsfreudig aus, was wir heute wohl tolles machen.
Montag abend war es nur im Kreis laufen auf dem Platz. Wir haben also an unserer Dressurperformance gearbeitet. Und wir sind immer noch bei dem Thema Lenkung. Ein Dauerbrenner! Aber ich habe festgestellt, dass die Übungen auf dem Platz helfen, sie im Gelände zu kontrollieren. Hört sich logisch an, aber eigentlich wollte ich das genau nicht mehr. Ich wollte doch nur noch geradeaus reiten.
Und weil ich doch nicht mehr im Kreis reiten wollte, sollte es doch eigentlich ein erfahrenes Pferd sein, was die Nachfolge für Saphyra antreten sollte.
Warum es ein ungerittenes Muli geworden ist, habe ich schon am Beginn des Tagebuches geschrieben.
Mein Plan mit Buffy war vor 2 Jahren, sie an Sattel, Trense zu gewöhnen und einen gewissen Grundgehorsam beizubringen. Dann sollte sie für mindestens 3 Monate in Beritt gehen.
Ich muss mich mit 48 Jahren und voll berufstätig und als Alleinverdiener nicht mehr auf ein ungerittenes Muli setzen und damit mein Leben aufs Spiel setzen.
Ich habe auch schon fleissig geschaut, wo denn die Buffy in die Schule gehen soll. Mit Beritt ist ja so eine Sache. Aus der Englisch Reiterei habe ich einige, meinst sehr unschöne, Beispiele kennengelernt. Wenn die Pferde Glück hatten, haben Sie die Berittzeit auf der Koppel verbracht und wurden einige Tage vor der Abholung nur etwas "angeschoben". Die Besitzer waren dann so begeistert, wie locker und motiviert die Pferde bei der Abholung waren. Mit Pech wurden die Pferde für 30 Minuten am Tag aus der Box geholt und mit Schlaufzügeln und Co. in Form gebracht.
So etwas wollte ich für Buffy nicht. Ich hatte auch keine unrealistischen Vorstellungen, was sie nach 3 Monaten können soll.
Unser Trainer Andreas hat leider keinen eigenen Stall und konnte sie nicht nehmen. Ich hatte aber schon 1-2 andere Kandidaten, die ich mir anschauen wollte, wenn Buffy soweit war oder ich auf unlösbare Probleme stoße.
Warum ist es anders gekommen? Buffy ist Schuld. Sie stand ja nun auf der Koppel mit Offenstall und immer, wenn sie mich gesehen hat, ist sie brüllend im Galopp zu mir gekommen. Sie war unglaublich zauberhaft und wollte gern was mit mir machen. Nicht das ihr alles gefallen hat und ich habe so manches mal geflucht. Aber sie war immer "so ungefährlich". Sie hat mir keine Angst gemacht.
So zum Beispiel das erste Satteln. Ich habe das schon mit einigen Pferden durch. Sattel immer wieder auf und abnehmen, bis das Tier sich entspannt. Dann Sattelgurt etwas anziehen, wieder lösen, Sattel ab und loben.
Nächsten Tag dann von vorne und schließlich den Sattel festziehen und das Tier damit laufen lassen. Die bocken dann erstmal los, bis sie kurze Zeit später merken, dass Sattel und Gurt nicht schlimm sind.
Für Buffy passte mein Wintec Dressursattel ganz gut. Es war überhaupt kein Problem, sie an den Sattel zu gewöhnen. Als sie dann das erste mal damit laufen sollte (und bocken) hat sie mich wieder überrascht. Der Sattel war ihr völlig egal! sie hat überhaupt nicht gebockt, nicht mal den Ansatz dazu.
Ich hatte also ein Muli, welches an mir hängt und was zwar stur und oft sehr unkooperativ, aber nie gefährlich war. Also habe ich nie den Punkt gefunden, wo ich sie in Beritt geben wollte. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich sie nicht in fremde Hände geben. Ich hatte das Langohr einfach so lieb gewonnen, dass ich mir nur Sorgen gemacht hätte. Was ist, wenn die anderen Pferde dort fies zu ihr sind (noch fieser als Bonny)? Oder der Bereiter ihr nicht die Ohren richtig krault.
Sie blieb Buffy eben bei mir und wir erlebten das Abenteuer vom Einreiten eines Mulis zusammen mit der fachkundigen Hilfe von Andreas.
Euch eine zauberhafte Woche.
LG
Claudia
_________________ Ein Muli ist nicht stur, es ist meinungsstabil! |
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Santa Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.04.2016 Beiträge: 304
Wohnort: 21629 Rade Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 12.09.2018, 21:06 Titel: dieses blöde im Kreis laufen... |
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Ich sitze nun im Zug Richtung Köln und es ist etwas langweilig. Ich Zicke wollte ja nicht mit meinem Chef mit dem Auto fahren. Er fährt immer so dicht auf, raucht beim Fahren und soll sogar Mails lesen… Das habe ich aber nur aus 2. Hand, muss nicht stimmen. Da ich ein so schlechter Beifahrer bin, habe ich mir einfach mal eine Bahnfahrt gebucht. Auf Firmenkosten versteht sich. Aber mein Stresspegel ist so geringer und ich bin nicht die nächsten Wochen zerstritten mit meinem Chef. Wie ging es jetzt nun weiter mit Buffy? Sattel war ja überhaupt kein Problem. Was mir aber in dem Sommer und auch im folgenden Jahr nicht gelungen ist, ist das Laufen im Kreis.
Es war Buffy nicht möglich, einfach mal eine Runde im Kreis zu laufen, an der Longe. Entweder ich hatte eine „Bande“ (Elektrozaun), dann kam sie nach innen, oder wir waren weiter vom Zaun entfernt, dann zog sie nach aussen. Ich longierte auf einem kleinen Areal, wo ich auf 2 Seiten Zaun hatte und auf 2 Seiten nicht. Sie eierte also rum und ich musste sie entweder nach aussen jagen oder aber die Beine in den Boden rammen und gegenhalten. Wenn ich sie mit Halfter longiert habe, artete es regelmäßig in Mulisurfing aus und sie zog mich fröhlich über die Koppel. Sie hatte es echt drauf, den Kopf leicht nach aussen zu stellen, Genick einrasten und los ging die Fahrt.
Als ich dann auf den Kappzaum umgestiegen bin, ging es besser. Jetzt konnte ich das Surfen manches mal verhindern , jeeeh!
Jetzt ,nach 2 Jahren üben läuft Buffy wirklich locker im Kreis. Es war ein wirklich zähes Ringen. Und es ist auch kein longieren wie mit Sahpyra. Saphyra muss regelmäßig an die Longe, weil sie Rücken hat. Sie geht also ausgebunden im Galopp Runde um Runde. Immer schön vorwärts-abwärts, und das 30 Minuten. Und das Pferd hat sogar Spass daran und läuft sehr motiviert. Sie Galoppiert auf Volten, springt aus dem Schritt in den Galopp an und wartet nur auf die nächsten Kommandos.
Ich würde jegliches Muli Wohlwollen mir verscherzen, würde ich Buffy in dieser Form longieren. Wenn Buffy longiert wird, trägt sie Knotenhalfter oder immer noch den Kappzaum. Ich würde sie niemals ausbinden. Und die Übungen dienen zur Belustigung des Maultieres, nicht etwas für die Kondition.
So mag sie den Galopp und wartet dann nur auf mein Hooo. Oft „Galoppiere „ich im Kreis mit und gehe bei Hooo in die Knie und verlagere mein Gewicht nach hinten. Dann stemmt auch das Muli die Beine in den Boden und Steht. Dann noch einen Schritt zurück, so ist die Spielregel, und dann erwartet das Muli Huldigungen, Minnegesänge auf seine Taten…. Und natürlich einen Keks!
Sie kann an der Longe einen Kreis rückwärts laufen, sie wendet großartig im Trab und bald auch im Galopp. Das kann Saphyra alles nicht, in der Englischreiterei wurde das Pferd immer angehalten, die Ausbinder dann umgeschnallt und dann in die andere Richtung geschickt. Da Saphyra ja auch nur ein Auge hat, weiss ich nun auch nicht, wie ich dem 22 jährigem Pferd das noch beibringen soll.
Dann springt Buffy an der Longe noch gern und überhaupt findet sie die Longenarbeit einen großen Spass. Bis wir da angekommen sind, waren es locker 2 Jahre! 2 Jahr voll Rumgezerre und Fluchen. Und mit ganz kleinen Schritten wurde es dann immer besser, bis wir beim Stand heute angekommen sind.
Dabei ist Buffy ja nicht zu doof, sie hat wohl schnell begriffen, was sie sollte, sie wollte wohl nur nicht.
Vielleicht musste ich auch erst entspannter werden und mehr loslassen und es ihr damit möglich machen, dass sie tatsächlich das tut, was ich von ihr wünsche , also ein Bitten und nicht verlangen.
Somit haltet immer schön durch, Erfolge brauchen eben manchmal eine Zeit.
LG
Claudia
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