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Dazu gelernt: Gedanken über Pferdehufe   

 
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Beate
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 15:38    Titel: Dazu gelernt: Gedanken über Pferdehufe   Antworten mit Zitat

Hi,
den nachfolgenden Artikel über Pferdehufe (u.A. wird auch kurz auf Esel- und Muli-Hufe eingegangen) habe ich von dem Autor - Hanno Pilartz - erhalten. Er spricht mir aus der Seele - nur hätte ich es bei Weitem nicht so gut schreiben können Peinlichkeit . Netterweise hat er mir erlaubt, den Artikel hier einzustellen.
Viel Spass beim Lesen!
Gruss
Beate

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Beate
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 15:40    Titel:   Antworten mit Zitat

[CENTER][size=30]Dazu gelernt: Gedanken über Pferdehufe[/SIZE][/CENTER]


Hufpflege und Hufschutz führt nicht selten zu Glaubenskriegen unter Pferdeleuten. Die Leidtragenden sind fast immer die Pferde. Warum? Weil es vielen Pferdebesitzern an solidem Grundwissen über die Füße ihrer Lieblinge fehlt. Ist dieses vorhanden, kann der Besitzer sachgerecht entscheiden, was für die Hufe wichtig und richtig ist. Nachfolgend sind wesentliche Fakten zum Thema Hufe dargestellt:

  • Ob Hufe eng oder weit sind, hängt neben genetischer, rassetypischer Veranlagung entscheidend von den Aufzuchtbedingungen ab. Auf weichen, feuchten Böden bilden sich weite Hufe (Extrembeispiel „Kaltblüter-Tretmine“ Blinzeln , auf harten, steinigen und trockenen Böden enge, steile Hufe (Extrembeispiel Eselhuf). Weite Hufe haben zumeist recht dünne, empfindliche Hufsohlen und einen sehr ausgeprägten Strahl, enge Hufe habe dicke Sohlen und weniger Strahlsubstanz. Auch die Bewegungsintensität scheint bei der Huf-Entwicklung eine Rolle zu spielen: Durch viel Stehen werden Hufe weit, durch viel Laufen bleiben sie eng. Das Harthorn der Hufwand wird oben im Saumband („Kronrand“ Blinzeln gebildet, es besteht bei den meisten Pferden aus mikroskopisch kleinen Röhrchen, bei manchen Ponyrassen und Eseln vermutlich aus ebenso kleinen Zylindern. Die sehr harten Röhrchen oder Zylinder sind untereinander mit weicherem Kit-Horn verbunden. Das Kit-Horn wird zum großen Teil nicht im Saumband, sondern weiter unten von der Wandlederhaut gebildet. Wächst die Hufwand nach unten in die Breite wie das bei weiten Hufen zwangsläufig der Fall ist, nimmt der Prozentsatz an weichem Kit-Horn stark zu. Dies ist der Hauptgrund, warum enge, steile Hufe in aller Regel erheblich abriebfester sind als weite Hufe. Sie sind von Mutter Natur halt für die „abriebfreudigen“ Bodenarten konzipiert worden, auf denen das Tier aufwuchs. Während weite Hufe auf weichen Böden diese Abriebfestigkeit gar nicht gebrauchen können, denn wegen des mangelnden Abriebs würden sie sonst schnell zu lang. Sie schützen durch ihre größere Auftrittfläche das Tier auf weicheren Böden vor unmäßigem Einsinken beim Laufen.
Sowohl Aufzuchtbedingungen als auch Genetik beeinflussen noch andere wichtige Eigenschaften der Hufe. Tiere mit viel Nordpferde-Einfluss, die im nassen Deutschland aufwuchsen, kommen in aller Regel mit Dauernässe gut zurecht. Ihre Hufe sind nicht so anfällig für Fäulnis. Im Gegenzug kommen manche nicht so gut mit sehr starken Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes zurecht. In trockenen Sommer neigen sie zur Rissbildung. Südpferdetypen aus trockenen Gegenden und/oder Pferde, die in solchen Gegenden aufwuchsen, haben auch bei starken Klimaschwankungen selten Risse, sind aber empfindlich gegenüber Fäulnis bei Dauernässe, was in besonderem Maß auf Esel und Mulis zutrifft.
Grundsätzlich gilt: Hufhorn braucht einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt, um ausreichend elastisch zu bleiben. Diese erforderliche Feuchtigkeit erhält der Huf immer von innen. Wässern der Hufe schadet im Zweifel mehr als es nutzt. Dies erleichtert höchstens dem Hufhandwerker die Arbeit des Ausschneidens. Obwohl ein Blick über die Schulter eines Kollegen, der in den trockenen Gegenden Frankreichs, der iberischen Halbinsel oder der U.S.A. an (ungewässerten!!) Pferdhufen arbeiten, sinnvoller wäre. Der arbeitet sehr wenig mit einem Messer, macht fast alles mit geraden und gebogenen Hauklingen oder „Sohlenmeißeln“ (engl.: “sole chisel“ Blinzeln .
Da beim Wässern der Hufe Risse zuquellen, sehen diese evt. kurzzeitig besser aus. Bei heißem, trockenem Wetter führt Wässern aber eher zu einer Zunahme von Trocknungsrissen.

  • Ob ein Pferd ohne Hufschutz genutzt werden kann, hängt von der Nutzungsdauer, der „Abrieb-Förderung“ des Reit-Untergrundes, vom Laufverhalten, von der Hornqualität und der Wachstumsgeschwindigkeit der Hufe ab. Die beiden letzten Aspekte lassen sich durch die Haltungsbedingungen gezielt innerhalb gewisser Grenzen beeinflussen. Eine gute Hornqualität gibt es nur bei gut durchbluteten Hufen. Hufe werden nur dann gut durchblutet, wenn das Tier viel läuft, vorzugsweise auf möglichst unterschiedlichen, auch unebenen, steinigen Untergründen. Wie wir weiter unten sehen werden, behindert ein Eisenbeschlag die Hufdurchblutung in mehr oder weniger großem Maße. Gleiches gilt für Stehen auf weichem Untergrund. Boxenpferde machen etwa 800 zaghafte Schritte in 24 Stunden, Pferde im Paddock oder auf der Weide aber 6-8.000.
Läuft das im Offenstall gehaltene Tier auf unebenem, auch steinigem Boden, fördert dies nicht nur die Hufdurchblutung, es erfolgt auch ein regelmäßiger Abrieb. Durch viel Abrieb kommt es zu Reizungen in den Hufen, die ihrerseits das Wachstum anregen. Die Hornproduktion kann so mittelfristig auf das Mehrfache des eisenbeschlagenen Boxenpferdes gesteigert werden, es findet hier also ein kontinuierliches „Huf-Training“ statt. Ausgesprochen schlecht ist es, Pferde auf weichem Boden zu halten, um sie dann auf harten, steinigen Böden zu reiten oder zu fahren. Leider ist aber genau dies die tägliche Realität in Mitteleuropa. Pferdeweiden, Ausläufe oder Boxen sind zumeist arm an Steinen, die Reitwege aber umso reichlicher damit versehen. Der Versuch, ein Pferd unter solchen Bedingungen zum guten Barhuf-Gänger zu „erziehen“, endet fast zwangsläufig – früher oder später – mit einem klamm gehenden Pferd. Wenig Lauffreude ist aber der Durchblutung, der Hornqualität und dem Wachstum nicht förderlich. Ein Teufelskreis? Nein, nicht wirklich! Eher eine Art Eiertanz in wahrsten Sinne des Wortes…. Mit sehr viel Umsicht, idealen Haltungsbedingungen und gewissen Einschränkungen bei der Nutzung können tatsächlich viele Pferde mit halbwegs guten Hufen dauerhaft ohne Hufschutz laufen. Wenn nicht von ihnen erwartet wird, im Gelände ohne „Vor-Training“ schmerzfrei über stark geschotterte Wege laufen zu können…. Es gilt die Regel: Barhuf-Pferde müssen bei viel Bewegung auf dem gleichen Untergrund gehalten werden, auf dem sie auch als Reit- oder Fahrtiere eingesetzt werden. Oder umgekehrt. Das wusste schon Xenophon ein paar hundert Jahre vor Christus.
Sollen Pferde auf Wanderritten und Distanzrennen eingesetzt werden, ist das ohne Hufschutz nur in seltenen Ausnahmefällen möglich.

  • Der Beschlag insbesondere mit Hufeisen wird häufig als notwendiges Ãœbel, mitunter auch aus ausgesprochen schädlich für die Huf- und Beingesundheit oder sogar für den gesamten Pferdeorganismus angesehen. Angeblich beeinträchtigt das Hufeisen den „Hufmechanismus“, welcher wiederum für die Stoßbrechung und vor allem für die Durchblutung des Hufes von großer Bedeutung sei. Ähnlich wie beim Wässern der Hufe halten sich in diesem Zusammenhang sehr hartnäckig völlig falsche Vorstellungen. So neigt ein Eisen-beschlagener Huf zu deutlicher Aufweitung beim Auffußen. Man erkennt dies an den sog. Scheuerrinnen auf den Schenkeln des Hufeisens. Diese Art „Hufmechanismus“ kann nur beim mit Eisen beschlagenen Huf beobachtet werden. Weil das Eisen unter dem Hufhorn der Seitenwände so schön glatt ist. Ein weiter, wichtiger Grund dieser Aufweitung ist der Umstand, dass ein mit Eisen beschlagener Huf das gesamte Pferdegewicht mit der Hufwand trägt. Während z.B. der Barhuf eines Wildpferdes einen guten Teil Last mit Sohle und Strahl trägt. Und sowohl auf weichem wie auf hartem, griffigen Untergrund einen völlig anderen „Hufmechanismus“ zeigt.
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Beate
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 15:41    Titel:   Antworten mit Zitat

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Dass mit Eisen beschlagene Hufe deutlich langsamer wachsen als Hufe ohne Eisen, ist eine häufig zu beobachtende Tatsache. Die Ursache hierfür scheint hauptsächlich die so genannte Torsionsfähigkeit der Hornkaspel zu sein. Um diesen seltsamen Begriff zu verstehen, stelle man sich vor, ein Barhuf tritt mit einem Eckstrebenwinkel auf einen Stein. Der gesamte Huf wird sich dieser „Bodenunebenheit“ durch Verformung anpassen. Dies schont die unteren Gelenke des Pferdebeines, die ja ähnlich wie Gartentorscharniere nur wenig seitliche Beweglichkeit zulassen. Weiter massiert diese Verformung die Venengeflechte und unterstützt damit den Rücktransport des Blutes aus dem Huf in Richtung Herzen.
Die Verwindung/Verformung der Hornkapsel ist aber bei einem Beschlag mit Hufeisen leider nicht möglich. Deshalb raten erfahrene Huf-Fachleute dem Pferdebesitzer zu einer „Barhuf-Phase“ damit sich „die Hufe erholen können“. Eine solche verliert an Bedeutung, wenn ein flexibler Hufschutz wie ein Kunststoffbeschlag eingesetzt wird. Die Erholungsphase ist zwangsläufig maximal, wenn als Schutz vor geschotterten Wegen Hufschuhe zum Einsatz kommen, die das Pferd ja in der Regel auf der Weide nicht tragen muss.
Gegen Hufeisen lässt sich noch eine ganze Reihe von Argumenten anführen. Forschungen von Prof. Robert Bowker/Michigan State University belegen, dass das Tragen von Gewicht ausschließlich mit der Hufwand („Tragrand“), wie wir es bei mit Eisen beschlagenen Hufen finden, eine Reihe von negativen Effekten bewirkt. Da muss etwas dran sein, sonst wären Sohlenpolster jedweder Form für alle möglichen Huf- und Beinleiden bei Hufschmieden nicht so beliebt. Hohe Aufprallintensität auf hartem Boden, das vergleichsweise hohe Gewicht der Eisen, durchblutungs-beeinträchtigende hochfrequente Vibrationen beim Auffußen auf hartem Boden sind weitere Bedenken.
Fakt ist aber, dass eine recht große Anzahl an Pferden – vor allem solche, die viel laufen – auch auf Hufeisen erstaunlich alt werden. Was nichts an der Tatsache ändert, dass eine große Zahl von Pferden, die augenscheinlich durch Hufeisen zu Früh-Invaliden wurden, durch Hufpfleger, Huforthopäden und Hufheilpraktiker, aber auch durch gute Hufschmiede in oft langwierigen Genesungsprozessen ohne Eisen zu wieder einsetzbaren (Barhuf-)Pferden rehabilitiert wurden. Es drängt sich daher die Vermutung auf, dass nicht das Hufeisen an sich, sondern sein falscher Einsatz das größte Schädigungspotential besitzt.
Was heißt das? Wie oben beschrieben reiben sich auf Eisen die seitlichen Hufwände – in der Fachsprache Trachten genannt – im Laufe der Beschlagperiode herunter. Im Zehenbereich findet dieser Abrieb naturgemäß nicht statt. Ein Huf stellt sich also auf Eisen selbst flach, wird mit der Zeit vorne länger und hinten niedriger, oft auch immer enger. Ein guter Hufschmied weiß dieser Entwicklung durch geschickte Hufbearbeitung vor dem Neubeschlag entgegen zu wirken. Er (oder auch zunehmend sie) erkennt einen solcherart deformierten Huf und bringt ihn über mehrere Beschlagperioden wieder in eine physiologisch korrekte Form. Wenn man denn die Gelegenheit dazu bekommt…. Denn leider gibt es immer noch viel zu viele Pferdebesitzer, die der Auffassung sind, ein guter Hufbeschlag könne gut und gerne 12 Wochen und länger halten, war ja schließlich teuer genug. Bei solch langen Beschlagintervallen hat auch der beste Hufhandwerker kaum noch eine Chance, die Hufe in einer vernünftigen Form zu halten.
Neueste Forschungen des Huf-Fachmanns Dr. Ric Redden aus Versailles/Kentucky erklären, warum solche deformierten Hufe (viel zu lange Zehe, niedrige Trachten) kaum noch wachsen. Der enorme Hebel der langen Zehenwand lässt das Hufbein beim Abrollen viel zu stark auf die Sohle absinken. Dort wo die vordere Hufbeinkante drückt, liegt aber die Zehenkranz-Arterie, der wichtigste Blutlieferant der Huflederhaut, die Folge ist eine Durchblutungsbeschränkung. Die Huflederhaut wird aber schon durch den langen Hebel viel stärker als nötig auf Zug belastet, was ebenfalls die Durchblutung behindert. Dass schlecht durchblutete Hufe nicht gescheit wachsen können, selbst wenn der Mensch Biotin und was auch immer zufüttert, ist nicht schwer zu verstehen.

Und jetzt möchten Sie als Ergebnis dieses langatmigen Fachchinesisch klare, kurze, knappe Ratschläge? Bitte schön:
· Prüfen Sie gewissenhaft, ob Ihr Pferd überhaupt einen Hufschutz braucht! Wenn das Tier auf dem Weg von der Weide zur Reithalle gelegentlich etwas zuckt, weil es auf einen spitzen Stein getreten hat, ist das noch kein Grund, beschlagen zu lassen.
· Der beste Hufschutz ist ein temporärer, also Hufschuhe, die Sie nur anziehen, wenn sie gebraucht werden. Der nächst beste – z. B. wenn Ihr Pferd Hufschuhe aufgrund seiner Hufform dauernd verliert oder sich auf langen Wanderritten darin die Ballen wund läuft – ist ein flexibler Kunststoffbeschlag, die jüngsten Entwicklungen auf diesem Gebiet finden auch bei Hufschmieden großen Anklang. Hufeisen sollten die letzte Alternative sein.
· Noch wichtiger als die Frage nach Hufschutz oder nicht, und wenn ja, welcher etc. ist eine regelmäßige, sachgerechte Hufbearbeitung. Konkret: Kunststoffbeschlag ist zwar schön für Ihr Pferd, wenn aber der Mensch, der dies drunter macht, die Hufe vorher nicht gut bearbeitet hat, ist im Zweifel der Eisenbeschlag des Kollegen besser, der sich zwar weigert, Plastik drunter zu machen, aber den Huf korrekt bearbeiten und stellen kann.
· Sorgen Sie für ausreichend kurze, regelmäßige Beschlag- oder Hufbearbeitungsintervalle, nur so können die Hufe in Form bleiben. Braucht Ihr Tier regelmäßig einen dauerhaften Hufschutz, geben Sie seinen Hufen z.B. im Winter, wenn Sie wenig reiten, Erholungsphasen ohne Beschlag.
· Halten Sie Huftiere, die von der Herkunft und/oder Genetik aus trockenen Gegenden stammen, sorgen Sie wenn möglich für trockene Füße. Wenn das nicht so geht, wie Sie’s gerne hätten, setzen Sie regelmäßig vorbeugende Mittel ein (z.B. hier zu finden: www.der-huf.de).
· Suchen Sie so lange, bis Sie den besten und kompetentesten Hufhandwerker gefunden haben, den Sie kriegen können. Was ein solcher taugt, sehen Sie an vielen Kleinigkeiten, vor allem aber daran wie Ihr Tier (mittel- und langfristig!!) läuft. Haben Sie einen solchen gefunden, seien Sie nett zu ihm/ihr. Solche Menschen haben einen harten, schwierigen und verantwortungsvollen Beruf. Ein ebener, sauberer und heller Beschlagplatz, an dem der Huf-Handwerker ungestört arbeiten kann, ist das mindeste!! Und es ist eine Frage von Höflichkeit und Vernunft, mit dem Hufhandwerker beim Bezahlen der erbrachten Leistung gleich den Termin für das nächste Mal zu vereinbaren. Unfug und dummer Geiz ist es dagegen, zu versuchen, bis zum nächsten teuren „Huf-Termin“ evt. ein paar Wochen Zeit heraus schinden zu wollen. Das Geld, welches Sie an den Hufen Ihres Tieres evt. kurzfristig sparen, geben Sie später mehrfach an Ihren Tierarzt, und haben noch ein krankes, nicht einsatzfähiges Tier obendrein….
· Geld sparen können Sie gerne, wenn es um „Mittelchen“ geht, die entweder auf die Hufe geschmiert werden oder dem Futter des Pferdes beigegeben werden. Über gutes Kräuterheu bekommt ein Pferd alles, was es für gesunde Hufe braucht – eine gute Hufdurchblutung muss diese Mittel nur in ausreichendem Maße dorthin kommen lassen, wo sie gebraucht werden. Fett oder anderes braucht gesundes Hufhorn unter vernünftigen Haltungsbedingungen nicht, sonst hätte Mutter Natur dem Pferd im Kronsaum so etwas wie die von Wasservögeln bekannten Bürzeldrüsen wachsen lassen.

H.M. Pilartz

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 18:59    Titel:   Antworten mit Zitat

Ein toller Artikel, der auch meine Meinung ausdrückt. Nur was tun, wenn die Praxis nicht so funktioniert wie man sich das vorstellt.
Tira kann auf unseren Schotterwegen nicht barfuß laufen, und die Hufschuhe verliert sie andauernd. Ich hab schon so viel probiert, aber spätestens nach einem kleinen Galopp muss ich absteigen und Hufschuhe einsammeln. Die anderen Pferde im Stall laufen alle prima mit ihren Hufschuhen.

Grüße Susanne
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ninjo
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 21:14    Titel:   Antworten mit Zitat

...mir gefallen vor allem die "bürzeldrüsen", die das fett sogleich am huf entstehen lassen können Peinlichkeit
ein wirklich gelungener artikel - von hanno pilartz gibt es eine menge gut zu lesenden und gut recherchierten artikel. ich hab einen hufschmied, der gänzlich gegen kunststoffbeschlag ist - aber wie hanno schon schreibt, lieber einer, der gegen den kunststoff wettert, aber den huf korrekt bearbeitet und ihn dann halt mit eisen versieht. glücklicherweise muss nur unser pferd vorn solche tragen - wir haben die gleichen probleme wie susanne - sehr viel schotterwege. dem muli haben sie bisher nichts ausgemacht - sie läuft immer noch barhuf. glücklicherweise...
gruß
jo
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Susanne
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BeitragVerfasst am: 16.01.2008, 08:13    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Jo,

mich würde mal interessieren, wie viele Stunden pro Woche du mit Clärchen auf den Schotterwegen unterwegs warst (vor der Boxenhaft) und in welchem Tempo. Tira könnte evtl. barfuß laufen, wenn ich nur 1-2x pro Woche rausginge, aber sie läuft schon etwas fühlig auf dem Schotter.

Grüße Susanne
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Kristin
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BeitragVerfasst am: 21.06.2011, 16:16    Titel: Mulihufe   Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben!

Ich habe einige Fragen an euch und hofe ihr könnt mir weiterhelfen!

Wie sollten gesunde Mulihufe denn aussehen? Vom Prinzip her genauso wie die des Pferdes?

Stimmt es dass Maultier- sowie Eselhufe nicht gegen Nässe (Matsch, feuchte Weiden, feuchte Einstreu) gewappnet sind und somit Hufgeschwüre entstehen können?

Wenn ja, dann heißt das dass man sein Muli nachdem es geregnet hat theoretisch nicht mehr auf die Weide bzw. Koppel stellen darf? Und was ist eigentlich wenn der Reitplatz etwas matschig ist oder der Sand feucht ist? Darf man da dann nicht reiten?

Sagt mal, würden Eisen oder Hufschuhe dass Problem mit feuchtem Sandplatz, Matsch oder nasser Weide denn beseitigen?

Liebe, liebe Grüße und danke schonmal Lächeln
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luna
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BeitragVerfasst am: 22.06.2011, 10:43    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Kristin,

so ganz einfach ist die Frage nicht zu beantworten, da Feuchte nicht gleich Feuchte ist und Mulis ja auch sehr unterschiedlich sein können.
Mein Muli hat mit Feuchte auf der Weide (also nasses Gras nach dem Regen oder durch Morgentau) keinerlei Probleme - ich glaube sogar, dass es eher gut für die Hufe ist, wenn sie regelmäßig "gewässert" werden. Ich lasse mein Muli auch gerne beim Wandern einige Minuten im Bach pausieren zu diesem Zweck.
Mit nasser Einstreu habe ich keine Erfahrung da in den Ställen, in denen ich sie bisher stehen hatte immer täglich gemistet wurde und außerdem meist ein befestigter, für wenige Monate jedoch auch mal nur ein unbefestigter Auslauf zur Verfügung stand, in dem sie den allergrößten Teil ihrer Zeit verbringt (wenn sie nicht auf der Weide ist). Feuchte Einstreu oder einen dauerfeuchten unbefestigten Auslauf halte ich für problematisch, da hier die Hufe erstens keine Möglichkeit haben zwischendurch zu trocknen und zweitens durch die Rückstände aus Kot und Urin angegriffen werden und die Keimlast hier auch viel höher ist also auf der Weide. Dann sind Probleme meiner Ansicht nach vorprogrammiert (nicht nur bei Mulis)...

Mein Fazit wäre also:
Weide nach Regen und nasser Sand auf dem Reitplatz: kein Problem Thumbsup

Dauerfeuchte Haltungsumwelt (Stall, Auslauf): Problem Thumbsdown

Ich hoffe das hilft dir weiter Lächeln

Ach ja, und Hufschuhe oder Eisen helfen da auch nix würde ich sagen - sind ja nicht wasserdicht - und wenn Du dem Tier wasserdichte Hufschuhe anziehen würdest wäre es auch wieder schlecht, weil dann "anaerobe Bedingugen" entstehen würden, was auch wieder Problemen begünstigt...
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HannoPilartz
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BeitragVerfasst am: 22.06.2011, 12:32    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Kirstin,

zum Thema Mulihufe findest Du hier jede Menge.
Deine Fragen lassen erkennen, dass Du Dein Grundwissen über Hufe noch deutlich verbessern kannst.

Vielleicht hast Du Lust, Dir diesen Beitrag von mir mal in Ruhe durchzulesen, da werden einige Deiner Fragen beantwortet.

http://www.maultierfreunde.de/viewtopic.php?t=995#start

Gruß

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elke
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BeitragVerfasst am: 22.06.2011, 13:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Hallo Kristin und auch die anderen Leser,
ich war so frei und legte die 2 Treats zusammen.
Gruß Elke
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