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Caprivi Administrator
Alter: 65
Anmeldungsdatum: 11.10.2004 Beiträge: 2171
Wohnort: Fockbek in Schleswig-Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 24.03.2008, 09:05 Titel: Schmerzempfinden |
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In der Diskussion zu Beates Tagaebuch wird über das Spritzen geschrieben.
Aus der gleichen Erfahrung, und weil ich Rafaela einmal mit einer Lahmheit erlebte, stellt sich mir die Frage:
Sind Maultiere generell schmerz-/berührungsempfindlicher?
Es hängt glaube ich schon mit ihrem Selbstschutz zusammen, aber es behindert auch. Interessant ist dabei, dass Frauen /TÄ´innen besser in so einer Situation an Mulis rankommen.
Auch die Partnerin unseres TA kommt besser an Rafaela ran.
Mit Alfonso Aguilar haben wir ja einen TA der uns da vielleicht hilfreiche Hinweise geben kann. |
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maximuli Erfahrener Benutzer
Alter: 48
Anmeldungsdatum: 01.06.2006 Beiträge: 104
Wohnort: 84335 Mitterskirchen Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 24.03.2008, 12:06 Titel: |
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Servus Holger,
ich kann Dir mal von den meinen berichten:
-Kaltblutmuli Dana ist wie ein Stier. Spritzen, Verletzungen und sonstiges lassen sie wirklich kalt.
-Samba (Mutter Quarter-Andalusiermix) wirkt sag ich mal normal, und reagiert vieleicht mal ausweichend.
-Ich hatte mal ein Schimmelmuli, das jetzt einem anderem Mitglied hier drin gehört. Es ist bei jeder Impfung toatl verkrampft da gestanden. Ein Traum, hier eine Nadel richtig zu setzen. Verletzungen bedeuteten immer ein Chaos.
-einen Shettyspitzhengst (kastriert) hatten wir, der gab sich beim kleinsten Wehwehchen auf, und lag wie tot auf der Koppel. Wenn mans nicht rechtzeitig bemerkt hat, war er fast unterkühlt. Ein oder zwei mal pro Monat war das normal.
Beim Bund waren aber auch Mulis dabei, die sind gegen die Wand gesprungen, wenns nur eine Wurmkur gab. Andere waren total cool.
Viel Spaß noch bei Deiner Studie... :-)
VG, Max |
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Gast56 Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 01.01.1970 Beiträge: 180
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Verfasst am: 24.03.2008, 12:10 Titel: |
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Hier mal eine kleine Geschichte die sich vor ca. drei Jahren abgespielt hat:
Friedi war mit dem Fahrrad unterwegs (recht schnell da sie als Beifahrer zum Kutsche fahren verabredet war und pünktlich kommen wollte), gerade aus der Hofeinfahrt raus, verdreht sich der Lenker und Friedi fällt voll auf die Fresse. Resultat des Sturzes: Bös aufgescheurertes Knie und zerrissene Hose. Friedi (pflichtbewusst wie immer ) geht trotzdem noch Kutsche fahren und nach 1 1/2 Stunden wieder daheim entschließt sich das immernoch übel aussehende Knie mit Desinfektionsmittel zu behandlen. Wie praktisch dass in der Putzbox immer welches drinnenliegt, denn Esel hat ja hier und da mal wieder einen Kratzer oder eine Zecke und dann braucht man das ja immer mal wieder. Also nix wie das Zeug über's Knie geschüttet, Esel hat sich ja schließlich nie beschwert. Leute...soooooolche Schmerzen hatte ich erst wieder als ich mit den Fingernagel ausgerissen habe (das war dieses Jahr). Das Zeuch hat gebrannt wie nichts vergleichbares und mein Eselchen hat nie auch nur gezuckt, egal wie oft ich sie damit behandelt habe.
Einmal ist Eselchen voll gegen's Hinterbein getreten worden, von einem großen Friesen mit Hufeisen drauf. Es hat einen Schlag getan und ich dachte das Bein ist ab, hat auch geblutet. Rosi hebt das Bein, hüpft kurz auf dreien durch die gegend und läuft dann normal weiter...das war auf 'nem Ausritt und wir sind zwar gleich heim aber Esel war völlig ok. Soweit zum Schmerzempfinden von Eseln. Die halten echt was aus.
Mulis sind da glaube ich ähnlich und wenn sie beim Tierarzt blöd machen glaube ich nicht, dass es an den Schmerzen liegt, sondern am Selbsterhaltungstrieb, der einfach niemanden Fremdes einfach so an einem rumhantieren lässt.
Grüße
Friedi |
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Anita Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 13.02.2005 Beiträge: 990
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Verfasst am: 24.03.2008, 15:51 Titel: |
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Francis hat Folgendes geschrieben: |
Mulis sind da glaube ich ähnlich und wenn sie beim Tierarzt blöd machen glaube ich nicht, dass es an den Schmerzen liegt, sondern am Selbsterhaltungstrieb, der einfach niemanden Fremdes einfach so an einem rumhantieren lässt.
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Das sehe ich auch so.
Wenn der TA oder jemand fremdes auf mein Muli zukommt schaut er genau, und wenn die Person dann eine Flasche oder Spritze (die er zwar nicht vom sehen her wirklich kennt) in der Hand hat, und immer wie näher auf ihn zukommt, da versucht er auszuweichen, und macht grosse Augen
Find es immer wieder komisch, das ein so grosses Tier, vor so kleinen Dingen, ein mega Respekt haben kann. |
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Ginny Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 236
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Verfasst am: 24.03.2008, 15:59 Titel: |
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also nessy ist eine absolute mimose. beim impfen würde sie sich am liebsten im nächsten mauseloch verstecken. aber sie bleibt notgedrungen bei einem, springt aber immer ein wenig in die luft. auch wunden behandeln ist bei ihr nicht einfach. bei meinem vorherigen pony konnte man problemlos desinfizieren, notfalls sogar borken lösen, wenn eiterherde drunter waren. bei nessy braucht man schon list und tücke, um die wunde näher betrachten oder anfassen zu dürfen.
dafür ist orale medikamentengabe absolut problemlos. auf wk steht sie eh, homöopathische tabletten nimmt sie aus der hand, alles flüssige lässt sich problemlos ins maul spritzen und pulver unters futter mischen. |
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 24.03.2008, 21:18 Titel: |
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Hi,
zu Holgers Frage
Caprivi hat Folgendes geschrieben: |
Sind Maultiere generell schmerz-/berührungsempfindlicher? |
fallen mir verschiedene Dinge ein:
a) schmerz-/berührungsempflindlicher als was/wer?
b) sehe ich einen grossen Unterschied zwischen Schmerzempfindlichkeit und Berührungsempfindlichkeit.
Ich denke mal, Holger meint hier einen Vergleich zum Pferd und zum Esel. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Esel extrem schmerzunempfindlich sind, und erst sehr spät Schmerzreaktionen zeigen. Wobei dies sicher auch vom einzelnen Tier abhängig ist. Unser extrem eseliges Maultier Elco würde ich genauso einschätzen. Er ist diesbezüglich auch ein "zäher Brocken". Auch was seine Berührungsempfindlichkeit angeht, ist er ähnlich gestrickt. Der nimmt so schnell nix übel, lässt sich problemlos spritzen, Wunden versorgen, und auch bei Bauchgrummeln rektal untersuchen.
Sancho würde ich auch als relativ schmerzunempfindlich ansehen, was Verletzungen an sich angeht. Er ist auch ziemlich hart im Nehmen. Allerdings ist er extremst berührungsempfindlich. Und wenn er "etwas hat" (Verletzung, Unwohlsein), dann geht er erst recht jeder Berührung aus dem Weg. Dies würde ich aber nicht als Schmerzempfindlichkeit auslegen. Denn z.B. Lahmheiten zeigte er erst relativ spät - wenn fast jedes Pferd schon längst lahmgegangen wäre.
Naomi kann ich diesbezüglich schlecht einschätzen, da sie noch nie irgendwas hatte, seit sie bei uns ist *aufholzklopf*. Generell ist sie relativ berührungsempfindlich - und das dann extrem, wenn sie etwas "auf der Hut" ist. Beim Spritzen stellt sie sich schon an, aber sie war bisher immer noch dabei zu händeln ohne Zwangsmassnahmen, und was ich bei ihr ganz erstaunlich finde - wenn sie anschliessend Halfter und Strick weg hat, unsere TÄin noch ein wenig mit uns tratscht, kommt Naomi und beschnüffelt sie. Das wäre z.B. bei Sancho undenkbar.
Das von Hannes bei Karima beschriebene Verhalten - dass sie einen Fuss hinhält, um Aufmerksamkeit zu erhaschen - würde ich weniger als Schmerzempfindlichkeit deuten, sondern eher als "Schläue" .
Gruss
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 25.03.2008, 09:32 Titel: |
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ich hab es ja unter einer anderen rubrik schonmal beschrieben, der vollständigkeit halber hier nochmal clärchens empfindlichkeitsstatus:
als ich sie vor fast 4 jahren auf der eurocheval kaufte, wurde eine ankaufsuntersuchung gemacht. und zwar in ihrer box (beugeprobe nachher natürlich draußen ;-) dort hat sie, als der ta ihr das bein heben wollte, ersteinmal zugetreten. ich war schockiert, aber ich hätte mich gleich daran gewöhnen sollen, denn dieses verhalten, allerdings in wesentlich abgeschwächter form, zeigt sie noch heute. wer ihr zu nah kommt, kriegt die beine zu sehen. so mit der vorvorletzten wurmkur, die ich ihr gegeben hab, da hat sie mich (auch in der box) volle lotte erwischt.
spritzen geben - alles was "hinten" passiert, ist nicht nicht mehr so dramatisch, auch wenn es im vorn gegeben wird, geht es auch noch, schwierig sind blutabnahmen, wenn nicht sogar unmöglich.
als sie vor einem guten halben jahr in der tierklinik zur untersuchung war, bekam sie einen katheder gesetzt, um sie immer wieder sedieren zu können. beate, das hat sie doch eigentlich ohne riesiges aufsehen zu erwecken gemacht? ich stand so unter angst-sorge, dass ich das nicht mehr so richtig weiß
ansonsten ist sie hart im nehmen, was schmerzen angeht. wenn ich mir vorstelle, wie kaputt ihr huf (chronische entzündung am hufbeinast, keine wirkung von epi) war, wieviel schmerzen muss sie gehabt haben, als ich sie täglich zwangsspazierenführen sollte (lt. ta einer anderen klinik) - mir wird heut noch schlecht dabei. aber sie ist tapfer mit gegangen...
berühren kann ich sie fast überall. die ohren, bei vielen mulis ein no go ist für clärchen geradezu eine sinnliche erfahrung sie lässt sie sich ausgiebig kraulen, massieren und putzen und macht dabei den hals gaaaanz lang. ich darf überall dran, nur bitte an den euter nicht, da hebt sie das bein. aber da üben wir immer mal wieder dran.
gruß
jo |
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miraculix Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 446
Wohnort: Schweiz Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 22.04.2008, 20:46 Titel: |
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Aktuell zu diesem Thema (bzw. Unterthema Schmerzempfindlichkeit) habe ich auch einen Beitrag, bzw. eine Erfahrung...
Am letzten Samstag hatte Mira eine Kolik. Ich konnte es kaum glauben- Mira und Kolik. Ich sah ihrer Mimik an, dass sie wirklich Schmerzen hatte. Die Lippen zusammengepresst, das ganze Maul total hart, schneller und flacher Atem. Trotzdem ist sie bis zur Ankunft des TA brav mitgezottelt. Das Fiebermessen liess sie über sich ergehen. Beim rektalen Untersuch dagegen hat sie sich gewehrt. Der TA hat sie "vorsorglich" am Hinterbein gefesselt. War sicher keine gute Erfahrung für sie, sie hat es aber geduldet. Das Spritzen war überhaupt kein Problem, war es bisher noch nie.
Ich denke, Mira ist, was Schmerzen aushalten anbelangt, auch eher auf Esels Seite... Auch die Lahmheit letzten Frühling hat sie tapfer (wenn man das überhaupt so sagen kann bei Tieren) ertragen, ebenso den Kronrandtritt.
Die Kolik wurde übrigens mit grösster Wahrscheinlichkeit durch die Zufütterung von Knoblauch ausgelöst. Den scheint sie nicht zu mögen (ich auch nicht)... _________________ Erwarte viel - freue dich über wenig - lobe oft
(Nuno Oliveira) |
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