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luna Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 29.11.2011, 21:52 Titel: Stress-Wälzen? |
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Hallo, ich möchte mal von einer Beobachtung an meiner Mulinette berichten: Wenn sie alleine auf der Weide zurückbleibt oder alleine auf die Weide kommt regt sie sich nach einer gewissen Zeit (inzwischen kann sie schon ca 3 h ganz gut allein bleiben) auf und wirft sich dann hin um sich zu wälzen. Von Pferde-Leuten wird es kommentiert: "Die ist ja überhaupt nicht nervös, im Gegenteil, dann würde sie sich wohl kaum hinlegen..."
Die sonstigen Zeichen sind aber recht eindeutig: Vorher geht es los mit vermehrtem am Zaun auf und ab laufen, dann kommt rufen hinzu und sie ist verschwitzt, mindestens im Brustbereich. Meine Vermutung ist daher: Sie wälzt sich, wenn sie schwitzt / geschwitzt hat. Finde ich auch gut, denn dadurch trocknet und isoliert es wieder besser (allerdings hat sie es wenn ich mich recht erinnere vorletzten Winter auch im Schnee gemacht, als sie alleine zurück geblieben war). Allerdings wälzt sie sich tatsächlich recht ausgiebig und ich finde es dann doch recht verwunderlich, dass sie sich so ganz alleine in so eine verwundbare Lage begibt (ich mein: sie weiß ja wahrscheinlich nicht, dass es hier keine Wölfe gibt). Und sie tut das, obwohl sie mit relativer Sicherheit nicht weiß dass ich sie vom Fenster aus beobachte bzw. auch dann, wenn ich wirklich nicht da bin (man sieht dann noch, dass ihr Fell verschwitzt war und sie ist komplett mit Dreck paniert). Wenn ich sie dann von der Weide hole und durch die Reithalle in den Offenstall bringe, paniert sie sich in der Halle auch noch mal ausgiebig mit Sand, wenn ich ihr die Gelegenheit gebe. Dann wundert es mich aber auch nicht mehr: In der Reithalle wälzt es sich so schön und außerdem stehe ich ja dann daneben und pass auf Wölfe auf
Hat jemand so ein Verhalten auch schon mal bei seinem Muli beobachtet? Oder vielleicht auch bei einem Pferd oder einem Esel? |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 30.11.2011, 10:27 Titel: |
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Wälzen als "Übersprung-Reaktion" ist selten, gibt es aber.
Beobachte ich bei einem Tier unserer Herde öfter.
Das ist allerdings ein Pferd.
Mit Angst oder gar Panik hat das sicher nichts zu tun, sonst würde sich das Tier - wie Du schon selbst überlegt hast - nicht in so eine für schnelle Flucht ungünstige Lage begeben.
Bin mir ziemlich sicher, dass das eher etwas mit Frust zu tun hat....
Wölfe können übrigens inzwischen überall in Deutschland auftauchen, siehe hier:
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/WWF_Wolf-Report.pdf
Auch wenn wir in Westdeutschland (noch) keine Wolfsgebiete haben, können hier durchaus wandernde Wölfe aus den Abruzzen oder aus der Lausitz durchziehen.
Ein Muli würde deren Witterung vielleicht durch sein Erbgedächtnis erkennen, wir würden eher nichts davon merken. Wandernde Wölfe sind äußerst "diskret"...... _________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Palatina Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 15.07.2008 Beiträge: 1184
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Verfasst am: 30.11.2011, 19:04 Titel: |
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Hallo Luna,
wenn meine 20jährige Minimuli-Oma allein auf dem Paddock bleiben muß, dann lege ich ihr immer extra Heu hin.
Der Ablauf ist eigentlich immer gleich. Ich gehe mit dem anderen Tier aus dem Paddock, sie fängt an, rasch am Zaun hin und her zu gehen, sichtlich aufgeregt und schnell. Das dauert so etwa 1 bis 2 Minuten. Dann wirft sie sich hin und wälzt sich, steht auf, schnaubt, schüttelt sich - und wendet sich ihrer Extraportion Heu zu.
Anfangs dachte ich noch, oh weh, jetzt bekommt sie vor lauter Aufregung eine Kolik. Aber inzwischen denke ich, daß das Wälzen im Gegenteil dazu da ist, den momentanen Streß abzubauen. Denn sowie sie sich gewälzt hat steht sie auf, schüttelt sich und es ist gut. Dann frißt sie ruhig, wie wenn nichts wäre. Ich habe sie schon von weiter weg hinter der Hecke beobachtet. Aber sie bleibt dann ruhig, bis wir wiederkommen.
Viele Grüße von Palatina _________________ Nur Fledermäuse lassen sich hängen! |
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Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beiträge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 30.11.2011, 19:29 Titel: |
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Ich kenne es von meiner Eseline elvira: Sie begleitet mich seit Jahren als Weihnachtsmann in Altenheime. Nach jedem Auftritt, wenn wir wieder raus kommen, will sie sich erstmal ( auf der Straße!!) wälzen. Ich interpretiere es als Stressabbau.
Kathrin _________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
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luna Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 749
Wohnort: Raum Erlangen Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 30.11.2011, 20:08 Titel: |
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Hey, danke für die schnellen und interessanten Antworten !
@Palatina: Von der Reihenfolge läuft es bei Reyki anders ab als bei Deiner Minimulioma: Erst weidet Reyki eine Weile (Heu brauch ich ihr auf der Weide ja nicht hinlegen ) und dann irgendwann beschließt sie, dass es jetzt lang genug ohne Herde war und fängt mit dem Auf- und Ablaufen an, auf das dann irgendwann wälzen folgt. Ich werde mal schauen, ob sie direkt nach dem Wälzen wieder ruhiger ist wenn sich die Gelegenheit mal ergibt!
Ach ja, heute hat sie sich übrigens nachdem sie vom Steilhang hochkraxeln ins schwitzen gekommen ist erst ausgiebig an zwei Bäumen geschubbert und dann nur sehr kurz und nur von einer Seite gewälzt. Ich vermute daher immer noch einen Zusammenhang auch mit dem Schwitzen und nicht nur als reinen Stressabbau. In der Reithalle wurd sich's dann aber natürlich nochmal ordentlich vonbeiden Seiten paniert |
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