Lamaerfahrungen

[Kathrin]

Auf Wunsch einer einzelnen ´Luna` hier ein kurzer Erfahrungsbericht zum Thema: Lamamanship:
Lamas sind vom Grund her eigentlich keine Schmusetiere. Die Lamamamas lecken z.B. die Kleinen nicht trocken, Lamas üben auch keine andere Formen der sozialen Tuchfühlung aus. Somit ist Berührung und streicheln kein Lob, sondern abstoßend für sie ( es soll auch andere geben, aber das ist nicht ´normal´). Ich habe einmal mit andra Thiel (einigen vielleicht aus er Eselpost bekannt) eine Clicker- session mit meinem ersten Lama, Miklas, gemacht. Mein Ziel: solle möchte sich bitte anfassen lassen. Bis dahin konnte ich ihn mit Futter einigermaßen gut auf der Koppel einfangen. Danach hat er 4 Wochen nicht mehr mit mir gesprochen... Fazit: Wenn jemand nicht angetatscht werden will, kannste ihm auch nicht mit Bonbons versüßen. eigentlich kennen wir Menschen das doch...
Marty Mc Gee Bennetton hat mir in ihrem Buch die Augen geöffnet in mancher Hinsicht. RESPEKT heisst, sich dem Tier zu nähern ohne das gepachtete Recht, es berühren zu dürfen. Es kommt nicht darauf an, wie oft du im Stall bist, sondern wie du dich verhälst, wenn du dort bist.
Wenn Du bei einer Übung/ Sache nicht weiterkommst, einen schlechten Tag hast o.a. und das Tier nervös und wuschig wird, dann denk nicht, du müsstest dich durchsetzen auf biegen und brechen! Brich sofort ab, bevor du dich schlecht benimmst!! Denn DAS wird sich das Tier mehr merken als die guten Zuwendungen. So wie wir mit einem Nachbarn, er sich vielleicht mal blödsinnig benommen hat...
Damit das Lama gelassener wird,lass ihm immer einen Fluchtweg hat. Wenn es weiß, das es flüchten könnte, wird es das erst im Notfall tun, nicht schon aus Vorsorge. D.h.: der richtige Platz für den Menschen ist in Höhe der Schulter/ kurz dahinter.
Um Vertrauen zu gewinnen, stell dich nicht frontal, sondern mit der Schulter zum Tier. Respektiere seinen persönlichen Umkreis, der nur mit den Armen ( Halftern z.B. ) kurz durchbrochen wird.
Annäherung und Rückzug habe ich hier sehr eindrucksvoll erlebt: sobald das Tier das leiseste Zeichen von Angst oder Unwohlsein bzgl. der Nähe des Menschen zeigt, weiche zurück!!( nicht erst, wenn es selbst in Bewegung kommt!!) Das schafft Vertrauen, wenn man weiß, das der Aufdringliche kein solcher ist, sondern die eigenen Befindlichkeiten akzeptiert ( das Prinzip des guten Flirts )
Wenn du das Lama berühren möchtest, nehme den Handrücken. Der ist weniger aggressiv und angsterregend als die Handfäche.

Das war eimal in wenigen Sätzen ein wenig. Seit ich das anwende, haben meine Lamas ein neues Verhältnis zu mir. Mittlerweile kann ich sie bürsten und streicheln (ein bisschen, aber richtig mögen tun sie es nicht, problemlos aufhalftern, auch auf de straße ( ..haha, sie sind letztens ausgebüxt )
Lamas sind im Grunde wie Menschen...

[luna]

DANKE - das find ich ja superspannend!

[Caprivi]

Keine Tuchfühlung, die Mutter leckt das Fohlen nicht ab.
Da muss einer drauf kommen.

Ist hoch interesssant! Bitte mehr!

[SCHORSCH]

das finde ich nun auch sehr spannend! Letztes Wochenende waren wir auf eine Alpaka Zuchtschau - irgendwie faszinieren mich diese Viecher schon!

Lamas werden auch als Packtiere eingesetzt- oder? Wieviel kann so ein Lama tragen?

[Kathrin]

In den Anden ist viel Wind, der trocknet die Neugeborenen!

Ja, die Lamas sind eigentlich die Tragtiere, die Alpakas für die wollproduktion. Wobei es bei den Lamas 3 verschiedene Typen gibt (grob gesehen), die mit wenig, mitel und stark bewollten.
Tragen...wieviel...ich will nicht lügen, aber 25 kg denke ich! Je nach Statur, Trainingszustand etc.
Kathrin

[Kathrin]

Naja, also zum Thema Tuchfühlung...beim Sex geht es dafür langwieriger zu. Das kann schon mal eine halbe Stunde dauern... Und so lange die Gute nicht tragend ist, ´kann´ sie auch immer, wenn ihr oder ihm danach ist . Das ist unterschiedlich, mal jeden Tag, dann mal länger gar nicht. Seit ich mein Hengst Wallach ist, kann er noch, aber ohne Folgen.
Wenn die Stute tragend ist, spuckt sie den fragenden Hengst ab ( das ist recht eindeutig, wenn er nicht gleich kapiert )- wie auch immer sie das weiß!
Diese fehlenden sozialen Körperkontakte sind ein Handycap für den Menschen, denn sein Belohnungsschema funktioniert nicht . Auch mit Futter muss man vorsichtig sein, denn die Tierchen können sehr aufdringlich werden, sich in der Gruppe aus Futterneid/ Rangordnungsklärung gegenseitig anrotzen oder sogar beginnen, den Menschen anzuspucken, nach dem Motto: her mit dem Futter, ich hab da ein Recht drauf !
Eine humorige Laune der Natur ist, dass der Spuckende, Ranghöhere durch den unangenehmen Geschmack im Mund und durch eine teilweise einsetzende Maulsperre selbst auch nicht mehr in der Lage ist, das Futter zu genießen und warten muss, bis es sich irgendwann gibt oder es mit (gefressener) Rinde zu lindern ist.
Kathrin

[elke]

Guten Morgen,
hier ein interessanter Link:

http://www.lamas-alpakas.de/

Liebe Grüße Elke