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Kohlenhydratarme Ernährung für Maultiere!?   
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 12:00    Titel: Kohlenhydratarme Ernährung für Maultiere!?   Antworten mit Zitat

Hi,
seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Erkrankung der Hufrehe (Ursache, Behandlung, Auswirkung,..); zum Glück nicht aus aktuellem Anlass, sondern einfach nur interessehalber.
Sehr oft liegt die Ursache für diese Krankheit in fehlerhafter Ernährung (oftmals liegen jedoch auch Stoffwechselstörungen vor, die eine Hufrehe auslösen). Daher lautet generell der erste Rat - strikte Ernährungsumstellung auf kohlenhydratarme Ernährung! Und immer mehr ist man (auch ich!) der Meinung, dass diese Art der Ernährung die eigentlich "artangepasste" Ernährung auch bei gesunden (in Bezug auf Hufrehe) Pferden sein sollte. Und was diesbezüglich für Pferde gilt, gilt noch mehr für Mulis und erst Recht für Esel!
Wie sieht eine kohlenhydratarme Ernährung aus? In der Praxis wäre dies eine ausreichende Fütterung mit GUTEM Heu und dazu ein gutes Mineralfutter. Ergänzend passt hier noch die Fütterung von UNMELASSIERTEN Rübenschnitzeln (Melasse = Zucker = Kohlenhydrate) hinein; sie bieten mehr Energie als Heu, aber weniger als Getreide. Dies ist auch bei arbeitenden Equiden in den meisten Fällen völlig ausreichend!
Sollte aufgrund von wirklich harter Arbeit mehr Energie erwünscht sein, besteht die Möglichkeit der Beimischung von Ölen zum Futter. Sie bieten das 2,5fache an Energie wie die vergleichbare Menge Getreide - allerdings langsam freigesetzt. Getreide - in aufgeschlossener Forum, und vor allem Hafer - ist ein sehr kurzfristiger Energielieferant, und daher für eine schnelle Energiefreisetzung geeignet (Spring- oder Rennpferde). Leider ist es so eine Art Modeerscheinung, unsere Huftiere mit Getreide zu füttern - was aus der Not der Fütterung heraus bei den Cavallerie-Pferden früher entstand. Leider fördert diese Art der Überfütterung die "Wohlstandskrankheiten" bei Equiden; hier gibt es wohl Parallelen zu uns Menschen. Darum überdenkt mal Eure Fütterung, denn auch (oder vor allem) hier zählt der Leitspruch: "Weniger ist mehr!" Und auch Eure Maultiere sind Faserfresser, keine Körnerfresser!
Gruss
Beate

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Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern!
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Anita
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Anmeldungsdatum: 13.02.2005
Beiträge: 990

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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 12:33    Titel:   Antworten mit Zitat

Beate hat Folgendes geschrieben:

Wie sieht eine kohlenhydratarme Ernährung aus? In der Praxis wäre dies eine ausreichende Fütterung mit GUTEM Heu und dazu ein gutes Mineralfutter.


Und welches Mineralfutter kannst du Empfehlen ?
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ninjo
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Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 2561
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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 12:43    Titel:   Antworten mit Zitat

...passt auch zum thema: wer von euch füttert eigentlich diese mineralbriketts an seine mulis? ich hab festgestellt, dass meine clara sie nur dann frisst, wenn sie sie auch benötigt - nach einiger zeit liegen die teile unangetastet in ihrem futtertrog. Blume
gruß
jo
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Beate
Betreiberin des Forums




Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg
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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 12:58    Titel:   Antworten mit Zitat

Anita hat Folgendes geschrieben:
Und welches Mineralfutter kannst du Empfehlen ?


Ein Mineralfutter sollte immer den jeweiligen Bedürfnissen angepasst sein; das heisst - auf das einzelne Tier, und auch auf die die "restliche Fütterung". Von daher kann und will ich hier keine Produktempfehlung abgeben. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle, und wenn man es wirklich ganz genau wissen wollte, müsste man anhand einer Blutuntersuchung des Pferdes, einer Heuanalyse und einer Bodenanalyse der Weiden, den genauen Bedarf an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen errechnen lassen. Wobei dann wieder fraglich ist, in wiefern sich der Bedarf bzw. Mangel an Stoffen wirklich durch eine Blutuntersuchung bestimmen lässt. Es ist also eine Rechnung mit "vielen Unbekannten".
Generell heisst es, dass bei einem guten Mineralfutter das Ca:P-Verhältnis (Calcium zu Phosphor) bei 2 : 1 bis max. 3 : 1 (bei Getreide-Zufütterung) liegen sollte. Dann sollen organische Spurenelementverbindungen für den Organismus wesentlich besser verwertbar sein als anorganische. Auch dies sollte ein Auswahlkriterium bei der Auswahl des Mineralfutters sein. Glaube, dazu kann Klaus Einiges beitragen!?
Ich selbst habe auch noch nicht die optimale Lösung für meine Equiden gefunden und suche auch noch. Auch beschäftigt mich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, dauerhaft Mineralfutter zuzufüttern. Ich mache es im Moment eher "kurweise".
Gruss
Beate

@Jo: Bei diesen Mineralbriketts habe ich persönlich das Problem, dass sie lt. Herstelleranweisung (soweit ich weiss) kaum bedarfsgerecht zu dosieren sind. Fütterungsanweisung: Enweder 1/2 oder 1 Brikett (oder so), und diese Dosierung ist mir viel zu grob!

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Ginny
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Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 236

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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 13:13    Titel:   Antworten mit Zitat

kann dir da nur recht geben, beate.

meine beiden werden von je her fasereich mit mineralfutter ernährt. bekamen aber immer eine handvoll müsli, damit sie das allergiker-geeignete (fürs pony) mineralfutter in pulverform fraßen.
nachdem nessy anfang september auf der sommerweide was giftiges gefüttert wurde und sie eine schwere huflederhautentzündung kurz vor einer rehe hatte, gibt es das müsli nicht mehr, da es zu viele negativ- faktoren mit sich bringt und den darm nur belastet. stattdessen bekommt sie von prealpin das aspero (gehäckseltes heu).
als mineralfutter bekommt sie jetzt von st hippolyt das sempermin, da das keine verseifungsprozesse im darm auslösen soll, die den darm zusätzlich belasten würden. hoffe das das stimmt. in absprache mit dem tierarzt fütter ich mineralfutter nicht regelmäßig sondern intervallmäßig.
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 13:16    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi Ginny,
ja, das Sempermin halte ich auch für ein sehr gutes Mineralfutter, da es organisch gebunden ist. Und die Lösung mit dem Aspero ist auch sehr gut.
Ich mache es ähnlich - meine Equiden bekommen, wenn die beiden Pensionspferde ihren Topf mit Kraftfutter bekommen, in ihre Schüsselchen ein wenig Luzerne mit dem Mineralfutter. Bisher haben sie es noch nicht geblickt, dass die anderen Beiden was Besseres bekommen Blinzeln .
Gruss
Beate

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Ginny
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Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 236

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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 13:26    Titel:   Antworten mit Zitat

nessy ist da zum glück nicht neidisch veranlagt. hautsache es kommt aus einem knisternden papiersack und landet in ihrer schale.
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Caprivi
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BeitragVerfasst am: 13.01.2008, 21:51    Titel:   Antworten mit Zitat

Entsprechend Beates Feststellung, weniger ist mehr, verfahren wir seit ich Rafaela habe.
Ich hatte die Zusammensetzungen unserer Futter dabei, um zu fragen wie ich Rafaela füttern solle.
Das Ergebnis war, das einfache Müsli aus dem Landhandel, 40 Kilo für 14 €, und ein Mineralfutterkonzentrat, Horsevital Plus von Eggersmann. Die anderen Kraftfutter seien von ihrer Zusammensetzung nicht zu dosieren gewesen, da die Zusatzstoffe entweder überdosiert oder unterdosiert waren.
Besonders bei unserem Holsteiner wirkte sich diese Fütterempfehlung positiv aus. Sofort waren die Fütterprobleme bei ihm vorbei und er bekam wieder eine vernünftige Figur, was vorher nicht gelang.
ei Rafaela und den Haflingern füttern wir nur nach größeren Anstrengungen das Müsli mit dem Mineralfutter.
Ansonsten haben sie Heu/Heulage und Minerallecksteine zur freien verfügung. So lange die Tiere keine Mangelerscheinungen zeigen ist das auh ausreichend, denn das Verdauungssystem ist sehr leistungsfähig.
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elke
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 10:04    Titel:   Antworten mit Zitat

Tobi bekommt von mir je nach Bedarf 2-4 Faustvoll das Futter von Josera, "Expert". Das hat weniger Mais als St.Gangdolf.
Außerdem hat er ständig einen roten Salzleckstein zur Verfügung.
Jetzt im Winterhalbjahr belommt er noch abgeschnittene Zweige von versch. Weidearten, Haselnuß und Hainbuchen.
Manchmal will er im wald unbedingt z.B. Eichenrinden, bestimmte Erden oder auch Moos von gefällten Bäumen fressen.
Im Herbst bevorzugt er Disteln.
Gruß Elke
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Susanne
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 11:52    Titel:   Antworten mit Zitat

Tira bekommt Heu und Stroh, im Sommer auch Gras (Weide). Pro Tag bekommt sie eine Handvoll Mineralfutter von Marstall und eine Handvoll haferfreies Müsli von Marstall.

Grüße Susanne
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Beate
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 15:57    Titel:   Antworten mit Zitat

Hi,
da es hier um die kohlenhydratarme Ernährung geht, hätte ich mal eine Frage an die "Müslifraktion" Blinzeln (nicht bös' gemeint - ich gehörte auch bis vor Kurzem dazu). Aus welchem Grund füttert ihr das Müsli zu? Holger hat es bei sich nett erklärt, dass es nur nach grösseren Anstrengungen gefüttert wird.
Habt Ihr den Eindruck, dass Eure Tiere die regelmässige Müslifütterung "brauchen", oder ist es eher so, dass Ihr es füttert, weil es eben "üblich" ist?
Würde mich mal interessieren...
Danke
Beate

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Susanne
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 19:46    Titel: Müsli   Antworten mit Zitat

Tira braucht das Müsli nicht. Aber alle Pferde im Stall bekommen 2x täglich Kraftfutter/Müsli und es gibt Unruhe, wenn Tira dann gar nichts bekommt. Deshalb wird das Mineralfutter mit dem Müsli gemischt, und sie bekommt auch eine Handvoll (bei unserem Stallbetreiber die kleinste dosierbare Menge) davon. So ist sie zufrieden, hat auch was in ihrem Trog zum rausschlabbern und ich denke so wenig Müsli schadet auch nicht.

Grüße Susanne
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elke
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Alter: 56

Anmeldungsdatum: 11.01.2007
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BeitragVerfasst am: 15.01.2008, 22:48    Titel:   Antworten mit Zitat

Tobi frißt das Müsli gerne, und wenn es Nachts so kalt ist, braucht er ja mehr Energie.Da denke ich machen 2 Handvoll nichts. Wenn ich weiß,das ich am nächsten Tag mal nicht ne Stunde sondern länger(2-2 1/2 h) reiten will,gebe ich 4 Fäuste voll. Dann geht er auch besser vorwärts und ist flotter. Eine Bekannte hat gesagt, Kraftfutter brauchen Pferde damit sich die Muskeln besser aufbauen können. Was meint Ihr dazu? Ich meine eine kleine Menge.
Gruß Elke
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Beate
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BeitragVerfasst am: 19.08.2008, 09:25    Titel:   Antworten mit Zitat

Neue Argumente für die kohlenhydratarme Ernährung?!
Ich finde den Artikel sehr interessant, nur weiss ich nicht wie repräsentativ eine Studie mit 12 Pferden ist.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,572690,00.html

Gruss
Beate

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mulia
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BeitragVerfasst am: 19.08.2008, 09:35    Titel:   Antworten mit Zitat

Bemerkenswert finde ich, dass alle Pferde so viel fressen durften, wie sie wollten. Wieviel Kraftfutter die wohl verdrückt haben? Da ist es wahrscheinlich egal, ob sie Melasse oder nur Getreide (also weniger Zucker) bekommen, eine Verhaltensänderung führt das mit Sicherheit nach sich.
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