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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.06.2009, 22:33 Titel: Raufutter - portioniert oder "ad libidum"? |
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Hi,
mich würde interessieren, wie Ihr diese Sache handhabt.
Sicher gibt es da kein "richtig" und kein "falsch". Denn es kommt immer auf das einzelne Tier, die Haltung, die Beanspruchung, die Futterverwertung, usw. drauf an.
Das Raufutter ist die Basis jeder Ernährung von Equiden. Und ich behaupte mal einfach, dass heutzutage die Tiere in den meisten (natürlich nicht in allen!) Fällen alleine mit Raufutter und Mineralien "erhalten" werden können. Leider wird aber allzu oft genau daran gespart, und lieber Getreide oder Getreideprodukte zugefüttert.
Aber unsere Equiden sind als Dauerfresser geschaffen, daher sind allzu lange Fresspausen ungesund. Als logische Folge daraus, sollte ein Huftier ständig Raufutter zur Verfügung haben. ABER - unser heutiges Heu/Gras (auch Gras zählt zum Raufutter) ist nicht zu vergleichen mit dem, was das Urpferdchen verzehrt hat. Daher kann unter Umständen - und besonders bei Robustrassen - Heu "ad libidum" schon zu viel des Gute sein.
Wie können wir also heutzutage den diesbezüglichen Bedürfnissen unserer Equiden gerecht werden?
Wir selbst portionieren sehr streng sowohl die Heumenge, als auch den Weidegang. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass unsere Tiere zu fett sind; irgendwie in diesem Jahr besonders . Heu/Gras noch weiter reduzieren? Das geht fast nicht. OK, Möglichkeit wäre, das tägliche Arbeitspensum zu erhöhen. Aber auch da stossen wir an die unterschiedlichsten Grenzen.
Dann muss ich wiederum an unser Noteselchen Jeanny denken. Sie kam zu uns mit einer sehr guten Figur. Ihre Ernährung bestand nur aus Getreideprodukten - ohne jegliches Raufutter. Wir stellten sie komplett auf NUR Raufutter um. Und ihre Figur hat sich dadurch (aus unserer Sicht) sehr zum Nachteil verändert. Sie hat einen dicken Heubauch, aber trotzdem sind die Rippen deutlich zu sehen. Ihre Ernährung ist nun eindeutig naturnaher für einen Equiden. Sollten wir vielleicht mit unserem "Schönheitsideal" komplett falsch liegen? Ist vielleicht tatsächlich ein dicker Heu(Gras)bauch bei ansonstem schlankem Tier gesünder als ein "Waschbrettbauch" mit ansonsten Fettpölsterchen?
Huch, gerade schweife ich vom Thema ab .
Wie handhabt Ihr es mit dem Raufutter, und welches Gefühl habt Ihr dabei?
Grüssle
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 26.06.2009, 07:37 Titel: |
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Hallo,
als wichtigsten Leitsatz: Das Auge füttert mit.
Wenn man unbegrenzt Heu /Gras füttert, muß man das Tier sehen. Ich denke auch bei Ihnen gibt es unterschiede im Stoffwechsel. Das heißt, das Futter wird unterschiedlich ausgenützt.
Tobi bekommt immer das schon von den Schafen durchgefressene Gras. Und das sind meistens nur noch die Stängel; Zusätzlich darf es noch stundenweise auf eine Graskoppel.
Abends kommt etwas Heu in das Großraumheunetz.
Als Getreide bekommt er noch 2 Handvoll Josera Expert.
Gruß Elke |
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thyrie Erfahrener Benutzer
Geschlecht: Anmeldungsdatum: 30.01.2005 Beiträge: 399
Wohnort: WIZ Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 26.06.2009, 09:44 Titel: |
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Ad libidum ging bei meinen Versuchen leider gar nicht. Unsere lieben Equide haben innerhalb von 2 Tagen den Rundballen aufgefressen, das ist zuviel des Guten! Bis auf Howie und den RP-Mix sind alle sehr leichtfuttrig, platzen selbst bei Heu aus allen Nähten. Zur Zeit bekommen sie zweimal am Tag eine gekürzte Portion Heu (4-5 kg pro Nase) und ca. 3 Std. Gras. Das Gras stecke ich portionsweise ab. Howie bekommt Extrafutter (Hesta Mix, Reformhafer und Cornflakes, Reformin), da noch viel zu dünn.
Rauhfutter gebe ich fast das ganze Jahr, meistens bis in den August rein und dann wieder ab November. Dazwischen ist das Gras in der Regel bei uns überständig, so dass es wie Heu am Stängel vom Nährwert ist. Am Anfang der Pferdehalterzeit gabs im Sommer nur Gras mangels ausreichend Heu damals. Ich habe das Gefühl, dass es den Equiden besser geht mit Heufütterung auch im Sommer. Richtige Heubäuche habe ich bei meinen bis auf bei Bobby nicht. Sie sind alle schlank. |
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Killah Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.05.2006 Beiträge: 665
Wohnort: Trier Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 26.06.2009, 11:13 Titel: |
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Ich halte es so wie Elke: Immer schon ein Auge drauf
und muss auch Thyrie zustimmen, dass auch im Sommer die Heufütterung notwendig und besser ist.
Neben der Fütterung muss aber unbedingt die Bewegung mit betrachtet werden.
Manche Halter versuchen ihre Tiere mit strengen Diäten schlank zu bekommen und vergessen, dass die Viehcher auch Bewegung brauchen und nicht nur geistig sondern auch und vorallem körperlich.
Die Armen stehen dann den ganzen TAg auf trockenen Paddocks und können nur von einem Bein aufs andere treten. Dann ist natürlich klar, dass alles ansetzt.
Ich bin eigentlich mittlerweile zu dem Fazit gekommen, dass es eine umgekehrte Haltung viel mehr von Vorteil wäre: im Winter große Weide ad libidum (und Heu sowieso) und im Sommer Heu ad libidumn Fütterung und begrenzte Weidehaltung am Stall bzw ganz magere Flächen
Das bringt viele Vorteile:
Im Sommer nutze ich die Tiere viel intensiver, weil das Wetter besser ist und die Tage länger und man hätte die Tiere auch in greifbarer Nähe.
Im Winter könnten sie rund um die Uhr auf der großen Weide und Offenstall stehen, verschaffen sich dann die BEwegung selbst durch Dauerfressen und grosse Wege UND ich hab die ganze Misterei gespart. Im Frühjahr wird dann die Weide abgemulcht und neu eingesäät und kann sich über die ganze Vegetationsphase wieder erholen.
Für mich gibt es noch jedemenge weitere Vorteile: z.Bsp Mückenplage-Thema wäre gelöst
Einzige Aussnahme wären dann natürlich die Stuten mit Fohlen und Jährlinge, die das saftige Gras dringend benötigen und noch nicht so robust sind.
Momentan befinde ich mich gerade in der ersten Testsaison.
Ich hab noch nie soviel mit meine Tiere machen können und hab keine Angst mehr vor zu viel fettem Gras.
Christina |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 28.06.2009, 18:12 Titel: |
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meine haltung ist eh schwierig - ein leichtfuttriges muli und ein WB, dass eigentlich fressen könnte und fressen könnte...
ich lös es so: täglich vormittags und nachmittags je 2 stunden weidegang auf portionierter weide. nachts heu - WB 1 1/2 mal mehr menge als muli. das pferd bekommt auch noch müsli dazu, muli nur ein (trockenens) brötchen, möhren oder äpfel plus mineralien.
momentan muss ich nachts geschnittenes gras verfüttern anstatt heu, damit ich es noch verwerten kann bis die schafe irgendwann kommen. morgens wieder etwas heu und stroh.
gruß
jo |
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Julia Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 31.12.2007 Beiträge: 202
Wohnort: Mehrstetten Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 28.06.2009, 21:47 Titel: Begrenzter Weidegang |
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Auch meine Feststellung ist, daß die Pferde bei begrenztem Weidegang und Heuzufütterung im Sommer schlanker sind. Maßstab ist da für mich die Tastbarkeit der Rippen. Unter den 12 Pferden und 5 Maultieren, die bei mir stehen gibt es natürlich große Unterschiede: die alten Herren und Damen der Herde (28, 24, 19 und 19) sehen alle wohlgenährt und glänzend aus, man kann aber deutlich die Rippen fühlen. Die jüngeren Tiere haben etwas mehr Speck auf den Rippen und die Ponys und Betty, das Mulistütchen, das am wenigsten tut haben eine richtige Wampe. Lukas und Leo, die beiden halbstarken Muliwallache halten sich durch gegenseitiges Traning fit. Alfred, wahrscheinlich spanisches Muli, hat die Chaosfigur mit wenig Speck auf den Rippen und Riesenbauch (wahrscheinlich 18.ter Monat schwanger). Bubble, Tinkermuli, hat gerade eine gute Figur, aber läuft auch am meisten, weil sie meist mich durch die Landschaft tragen muß.
Die Tiere kommen z.Zt. morgens ca. 6 Stunden auf die Weide und anschließend in einen großen Offenstall mit Stroh zur Verfügung. Abends bekommen sie noch eine Portion Heu. Kraftfutter bekommt nur das Tier, das mindestens 4 Stunden geritten wurde (an dem Tag).
Man merkt ihnen deutlich an, wenn sie eigentlich satt von der Weide sind und nur man Heu rummümmeln oder ob die Weide zu wenig Nahrung bot.
Die Grasbäuche verkleiner und vergrößern sich sehr stark je nach Futterangebot und Arbeitsleistung.
Den Nebeneffekt mit der Mücken- und Bremsenplage haben die Tiere auch begriffen und kommen deshalb auch gerne in Stall, auch bei reichlichem Futterangebot auf der Weide.
Grüße von der Alb
Julia
www.maultier-trail.de |
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 03.07.2009, 21:43 Titel: |
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Hi,
heute bekam ich den Newsletter von Masterhorse, und darin wird auf einen Artikel verwiesen, in dem es indirekt auch um das hier besprochene Thema geht:
"Fettleibigkeit bei Pferden durch zu fette Weiden?"
Hier der Link zu dem Artikel: http://pferdefutterexperten.eu/news....eibigkeit-07-2009-neu.pdf
Gruss
Beate _________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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Miss Red Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 08.03.2009 Beiträge: 1003
Wohnort: Altmark Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 04.07.2009, 08:06 Titel: |
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Hallo
ich finde Heu sollte man auch im Sommer geben,leider ist ja bei den heutigen Hochleistungswiesen nur noch Stundenweiser Weidegang möglich.
In der Pegesus-Freizeit im Sattel vom mai 2008 sthet ein super Artikel drinne über das Ideale Pferdegras und die Mischungen dazu.
Wirklich sehr gelungen.
Hier mal die Grassorten,die dort verwendet wurden,es wird nach der Ausblüte zu Heu auf´m Halm,und ist auch schon vor der Blüte sehr holzig/hart/heuig
kammgras,Schafschwingel,Goldhafer,Ruchgras,Lieschgras,Knäulgras,Trespe,Rotschwingel,
Ich glaub wir haben keinen Scanner,aber ich frag mal nach. _________________ Grüßle Sandra |
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