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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.09.2011, 13:06 Titel: Esel als Beschützer einer Schafherde? |
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Hallo,
leider ist das Eselforum noch nicht erreichbar.
Esel kommen aus der Wüste die eine karge Vegetation besitzt. Bei uns neigen sie zum Verfetten und bekommen, wenn man nicht aufpasst Hufrehe. Die leider bei vielen Eseln tötlich endet.
Esel in einer Schafherde mitlaufen zu lassen wird häufig praktiziert. Besser ist es, 2 Esel zu halten.
Hengste sind aller andere als nett. Sollte es auch jahrelang gutgehen, irgendwann kommt der Punkt, und das Verhalten ändert sich von eine auf die andere Minute. Sie werden bösartig, können Schafe und Lämmer töten.
Jetzt ist ein Anfang gemacht.
Gruß Elke
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takka Neuer Benutzer
Alter: 37
Anmeldungsdatum: 23.09.2011 Beiträge: 5
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Verfasst am: 25.09.2011, 20:14 Titel: |
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Danke Elke für die Eröffnung des Themas ,
Also zwei Esel sollen es schon sein , und Hengste wurden mir bis jetzt auch nicht gerade empfohlen.
Wenn dann eher zwei Wallache oder zwei Stuten .
Wenn es dann mal soweit ist würde ich sie mir auch in erster Linie von dort holen wo ich auch weiß das die Eltern auch mit Schafen und Ziegen zurecht kommen.
In Frankreich z.b: werden Esel auch eingesetzt als Beschützer in der Schafherde vor dem Wolf.
Und auch so sollen sie die Schafherde gut beschützen.
In anderen Länder werden sie oft in Wanderschafherden gehalten, und genau so was schwebt mir vor auch wenn wir nicht täglich wandern.
Zur Lammzeit ist klar das die Esel getrennt werden von denn Mutterschafen und Lämmern.
Von der Rasse schwebt mir schon ein Hausesel vor.
Werden manche Esel auch im Winter komplett draußen gehalten?
Grüße Anne
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Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beiträge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 25.09.2011, 21:47 Titel: |
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takka hat Folgendes geschrieben: |
Von der Rasse schwebt mir schon ein Hausesel vor.
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Mit dere Bezeichnung ´Rasse´wird viel Humbug getrieben. Es gibt verschiedene Eselrassen, vorwiegend große Rassen. Die Bezeichnung ´Hausesel´ist eine Größenbezeichnung zur Unterscheidung vom Zwergesel und Großesel.
Rasse bezeichnet Tiere der gleichen Art mit ähnlichen Erscheinungs/ Erkennungsmerkmalen, die im Rassestandard festgelegt sind.
In Deutschland gibt es keine eigene Eselrasse und nur begrenzt Tiere von ausländischen Rassen.
Kathrin
_________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
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HannoPilartz Erfahrener Benutzer
Alter: 69 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 1201
Wohnort: Honerath/Adenau Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 26.09.2011, 09:36 Titel: |
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Alle mir bekannten Fälle von "Herdenschutz-Eseln" in Schafherden endeten mit der Not-Tötung des Esels wegen massiver Hufrehe!
Insbesondere das von den Schafen kurz verbissene, schön frisch grün nachwachsende Gras enthält massig Zucker und lässt Esel ununterbrochen davon fressen, weil sie wegen zuviel Zucker und zu wenig Rohfaser einfach nicht satt werden.
Setzt man alte Schafrassen als Landschaftspfleger auf kargen und weitgehend überständigen Flächen mit größter Artenvielfalt ein, mag es vielleicht gehen.
Obwohl man so ganz sicher keine größeren Errträge von seinen Schafen erwarten darf.
Eine ertragsorientierte Schafhaltung mit einem Esel dabei halte ich für unmöglich, dass ist für den Esel von vorneherein Tierquälerei!!
_________________ Trouble rides a fast horse; Forgiveness rides a mule |
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Palatina Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 15.07.2008 Beiträge: 1184
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Verfasst am: 26.09.2011, 11:44 Titel: |
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Hallo,
es ist eine romantische Vorstellung, alle Tiere friedlich miteinander auf der Weide zu haben. Rein praktisch ist es für beide Tierarten nicht das gelbe vom Ei.
Dort, wo Schafe satt werden, bekommen die sie begleitenden Esel Hufrehe, wie schon beschrieben. Außerdem sind Wiesen eher mit weicherem, oft mit feuchtem oder taufeuchtem Boden, das ist auf Dauer nicht gut für die Eselhufe. Ich kenne Esel, die bei Wanderschäfern mitlaufen, die sind alle krank. Wobei ein Schäfer das anders sehen mag: "Der Esel ist doch kugelrundrund, dem geht's doch gut..."
Auf einer Standweide machen die Esel einen tieferen Abtritt als die Schafe, die Grasnarbe ist schnell kaputt und Schafe und Esel leben im Modder, auf dem dann auch kein Gras mehr wächst, sondern zunehmend Brennessel und Sauerampfer.
Des weiteren gibt es oft Tote und Verletzte bei Standweiden. Immer wieder kommen Fußgänger vorbei und werfen Brot über den Zaun. Die Esel verteidigen "ihr" Futter und kicken die Schafe weg. Das geht von blauen Flecken über gebrochene Rippen bis hin zu Todesfällen. Alles schon erlebt.
Kann sein, daß die Esel einen Fuchs oder Hund von der Koppel jagen würden, vielleicht aber auch nicht. Wenn das der einzige Grund ist, Esel in einer Hobby-Schafherde mitlaufen zu lassen, halte ich das insgesamt für sehr fragwürdig.
Was funktionieren kann ist das Wechselweiden. Also wenn die Schafe drauf sind, sind die Esel woanders - und umgekehrt. Aber da muß man aufpassen, daß die Esel nicht auf die abgefressenen Schafskoppeln kommen, in der Hoffnung, man könne sich das Nachmähen von Brombeeren und anderem Gestrüpp ersparen. Nein, sie fressen auch dann gerne das zuckerhaltige kurze gestresste Gras. Wenn Wechselweide, dann in ganz langfristigen Intervallen.
Einen Esel in unseren Breitengraden im Herbst-Winter-Frühling "komplett draußen" zu halten ist gesundheitsgefährdend. Esel sind im Gegensatz zu Pferden nicht "wasserdicht". Bei denen läuft das Wasser über die dachziegelartig angeordneten Haare ab. Eselfell dagegen ist plüschig und dick im Winter, aber isoliert nur gegen Kälte, nicht gegen Nässe. Mal ein paar Regentropfen können sie vertragen, aber keine Dauernässe. Ihnen fehlt auch das Wollfett, was die Schafe ja haben.
Ich bin was die Gemeinschaftshaltung von Schafen und Eseln angeht äußerst skeptisch.
LG, Palatina
_________________ Nur Fledermäuse lassen sich hängen! |
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elke Supermoderator
Alter: 57
Anmeldungsdatum: 11.01.2007 Beiträge: 3757
Wohnort: Raum Stuttgart Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 27.09.2011, 07:44 Titel: |
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Guten Morgen Takka,
wenn Du Wölfe und andere Tiere abwehren willst, könnte man auch an Herdenschutzhunde denken. So wie es in Frankreich gehandhabt wird.
Das mit den Esel ist eine nette Idee, für den Esel leider nie.
Gruß Elke
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Beate Betreiberin des Forums
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 4375
Wohnort: Raum Heidelberg Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 27.09.2011, 10:20 Titel: |
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Gerade vor Kurzem hat die Noteselhilfe einen Esel von einem Schäfer übernommen. Er kam mit der Diagnose Hufrehe zu uns, ausserdem hat er begonnen, den Lämmern die Schwänze abzubeissen.
Die Hufrehe hat sich bei ihm gottseidank nicht bestätigt, und "nur" als Saumband-Entzündung aufgrund der überlangen Hufe herausgestellt; denke, es war sein Glück, dass er noch so jung (4 Jahre) ist, und er noch viel aufgenommene Energie in seine körperliche Entwicklung stecken musste. Ein paar Jahre später hätte die Sache anders ausgesehen....
_________________ Schwimm' gegen den Strom; denn nur an der Quelle kannst Du den Lauf des Flusses verändern! |
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ninjo Supermoderator
Anmeldungsdatum: 06.03.2004 Beiträge: 2561
Wohnort: bergisches land
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Verfasst am: 27.09.2011, 11:07 Titel: |
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Beate hat Folgendes geschrieben: |
Gerade vor Kurzem hat die Noteselhilfe einen Esel von einem Schäfer übernommen. Er kam mit der Diagnose Hufrehe zu uns, ausserdem hat er begonnen, den Lämmern die Schwänze abzubeissen.
Die Hufrehe hat sich bei ihm gottseidank nicht bestätigt, und "nur" als Saumband-Entzündung aufgrund der überlangen Hufe herausgestellt; denke, es war sein Glück, dass er noch so jung (4 Jahre) ist, und er noch viel aufgenommene Energie in seine körperliche Entwicklung stecken musste. Ein paar Jahre später hätte die Sache anders ausgesehen.... |
upps, danke beate, für diesen "real-bericht"....
sollte den schafhaltern unter uns doch zu denken geben....
gruß
jo
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takka Neuer Benutzer
Alter: 37
Anmeldungsdatum: 23.09.2011 Beiträge: 5
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Verfasst am: 27.09.2011, 20:40 Titel: |
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Mercy für Eure Meinungen zum Thema Esel und Schafe in einer Herde . Kann auch die Meinungen verstehen.
Denke mir aber auch das man nicht jeden der Schafe und Esel in einer Herde zusammen hält , seine Sache schlecht macht.
Ich habe auch schon positive Meinungen zu diesem Thema gehört.
Und weiß von ein paar Schäfern wo es ganz gut klappt.
Ich bin mir im klaren was es heißt sich um ein Tier zu kümmern und werde mich bevor es dazu kommen sollte gut informieren und vorbereiten.
Grüße Anne
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Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beiträge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 27.09.2011, 21:10 Titel: |
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...und junge Tiere oder übermütige Hengste/ Wallache ´spielen´ auch gerne mal mit den Schafen. Die kann man total praktisch am Schlawittchen nehmen und durch die Gegend zerren! Oder in den Nacken beißen. Können ja auch nicht schnell genug flüchten.
Meine Ziegen hatten damals immer eine Fluchtmöglichkeit unter dem Zaun durch- aber sie mussten auch rechtzeitig die ´5 Minuten´des Esels erkennen, sonst war Ende Gelände.
Das habe ich mir nicht lange mit angesehen..
Wer das ausprobieren möchte- nun ja, da muss man beim Kauf gut überlegen. Und wenn ich sehe, wie wenig meine Esel fressen dürfen, um in Form zu bleiben, sollte man auch eine passende Schafrasse suchen. Und selbst im Winter werden meine Esel zu dick, wenn sie zu viel Heu zur Verfügung haben. SO IST DAS MIT ESELN!!! Und es geht nicht darum, ein für und wider zur Haltung mit Schafen zu diskutieren, sondern den Eseln, die da kommen sollen, ein artgerechtes, angenehmes, gutesLeben zu bieten!! Wenn mit ihnenn täglich stundenlang gearbeitet wird z.B., und sie einen höheren Verbrauch haben, ist es anders als Rasenmäher, die nichts tun als fressen, fressen, fressen bis die Hälse vor Fett umkippen und der Körper aussieht wie aufgeblasen und schon Wellen wirft. Und so sieht es dann am Ende doch aus, ist doch so!
Kathrin
_________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
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Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beiträge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 27.09.2011, 21:13 Titel: |
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Ach ja, und Lamas sind ja auch als Beschützer bekannt- schade nur, dass meine das vergaßen, als der Fuchs in einer Nacht 20 Enten auf der Koppel riss...
So kann´s gehen!
Kathrin
_________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
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helga Erfahrener Benutzer
Alter: 70 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 13.12.2009 Beiträge: 832
Wohnort: Paliouri/Griechenland Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 28.09.2011, 21:18 Titel: Esel und schafe |
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Alltag in griechenland....da passt es!
Der esel ist den ganzen tag mit den schafen unterwegs, die weidemoeglichkeiten sind karg, dicke esel gibt's nicht. Der esel ist nachts nicht mit den schafen zusammen, sondern frei bzw angebunden ausserhalb der einzaeunung.
viele gruesse sendet helga aus griechenland
_________________ Schon das Aeussere des Tieres hat etwas an sich, das dem Inneren des Menschen gut tut. |
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Kathrin Erfahrener Benutzer
Alter: 61 Geschlecht: Anmeldungsdatum: 17.07.2007 Beiträge: 614
Wohnort: Dollrottfeld bei Süderbrarup bei Kappeln in Schleswig- Holstein Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 29.09.2011, 22:38 Titel: |
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Schöne Bilder!
Ja, hier passt es, da der Esel auch nicht eingepfercht ist mit den Schafen. Da sind die Tiere so viel auf den Beinen, dass ihnen so blöde dummheiten gar nicht kommen.
Hatte noch eine weitere Idee: Man könnte natürlich auch die Größe des Esels anpassen, wenn es um die Futtermenge geht. Ein Großesel benötigt natürlich etwas mehr als ein kleiner. Wobei diese auch im Umgang anders sind, finde ich ( eine Nummer anspruchsvoller).
Kathrin
_________________ Ein Muli hat die Austrahlung des Pferdes und den Charme des Esels |
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Killah Erfahrener Benutzer
Anmeldungsdatum: 20.05.2006 Beiträge: 665
Wohnort: Trier Entfernung: 0 km
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Verfasst am: 30.09.2011, 07:07 Titel: |
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takka hat Folgendes geschrieben: |
Mercy für Eure Meinungen zum Thema Esel und Schafe in einer Herde . Kann auch die Meinungen verstehen.
Denke mir aber auch das man nicht jeden der Schafe und Esel in einer Herde zusammen hält , seine Sache schlecht macht.
Ich habe auch schon positive Meinungen zu diesem Thema gehört.
Und weiß von ein paar Schäfern wo es ganz gut klappt.
Ich bin mir im klaren was es heißt sich um ein Tier zu kümmern und werde mich bevor es dazu kommen sollte gut informieren und vorbereiten.
Grüße Anne |
Hey Anne,
es ist bestimmt möglich einen Esel mit Schafen in einer Herde laufen zu lassen, aber eben nicht unter den gleichen Bedingungen wie die Schafe. Man muss Rücksicht auf die Ansprüche des Esels nehmen.
Wenn Du positive Meinungen bekommen hast, dann schau sie Dir an. Aber schau sie Dir auch genau an: Nicht nur der aktuelle Zustand des Esels ist aussagekräftig, sondern wie lange geht der Esel schon mit (mindestens mal 10 Jahre) und in welcher Vegetation, wie alt ist er, welches Geschlecht und wie ist das genaue Management.
Die andere Frage ist, ob der Esel dann auch wirklich die Schafe vor irgendwas oder -wem beschützt. Manche meiner Eselchen gehen sehr aggressiv auf Hunde los (die Pferde übrigens auch), aber der Fuchs darf sich da einiges mehr rausnehmen und gemeinsam mit ihnen auf der Weide sitzen.
Es ist aufjedenfall sinnvoll für den Esel nach Aufgaben zu suchen und wenn Du eine eselgerechte Möglichkeit findest wäre es schön und bitte berichte uns.
Alles Gute
Christina
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